Die Grundfarbe der Vfl. wechselt von kräftigem dunklem Nußbraun durch Dunkelgrau nach
hellerem Blaugrau bis fast reinem Weiß. Auf diesem Grunde heben sich dunkel ab ein Wurzelfeld
mit geschwungener oder schräger Begrenzung von y , der Costa zu etwa Vs des Dorsalrandes, eine
Schrägbinde aus der Mitte der Costa gegen das Dorsum vor den Fransenansatz, ein aus einem Costai,
fleck zwischen Mittelband und Spitze entspringendes gebogenes Band, das verschmälert zum Tomus
zieht, und undeutliche Linien im Saumfeld. Bei Fig. 22 sind diese Zeichnungen fast schwarz auf
braunem Grund, in Fig. 23 rotbraun auf dunkelgrauem Grund; bei Fig. 24 hellt sich die Grundfarbe
zwischen Schrägbinde und Wurzäfeld bindenartig und gegen letzteres einspringend weißlich, auf,
ebenso saumwärts vom Schrägband; in Fig. 26 ist die ganze Grundfarbe des Flügels weiß, nur in
der Wurzelhälfte noch: mit brauner Bestäubung und Besten der Begrenzung des Basalfeldes; in
Fig. 26 hat sich die weiße Grundfarbe so ausgebreitet, daß auch von den übrigen Zeichnungen nur noch
zerrissene Teile, rotbraune Costalhäkchen und Strichelung der Basalhälfte der Fransen übrig sind,
Fig. 27 und 28 stillen Varietäten dar, die an var. divisana von A. haitiana erinnern; die ganze Costa
ist breit weiß oder gelblichweiß, im ersten Falle mit den Anfängen der. dunklen Querbänder, im
zweiten Falle ohne diese, während die übrige Flügelfläche dunkel rotbraun, mit schwachen Andefe
tungen der Bänder ist. Auch noch andere Abänderungen und verbindende Zwischenformen kommen
vor. Die Fransen sind dunkelgrau bis rötlichgrau, zeigen bei stark mehliger Beschuppung keine
Teilungslinie, bei schwächerer dagegen besitzen sie éine und sind oft zwischgf: dieser und ihrer
Basallinie hell Und dunkel gescheckt. Hfl. graubraun bis gelblichgrau, Fransen bleicher mit
zarter Teilungslinie. Fühler, Kopf und Thorax zeigen die Färbung des Busall'cldes, letzterer auch
mit dunkleren Längslinien, bei Varr. wie Fig. 27. 28 ist Kopf und Schulterdecken oft we-liS j.-ÖJ
Thorax dunkel.
Die Raupe ist hellgrün bis dunkelgrün, Kopf im ersteren Falle braun, Nackenschild grünlioh-
bramvjederseits schwarz gesäumt, in letzterem Falle ist Kopf und Nackenschild schwarz, dieses
mit feiner heller Längslinie in der Mitte, Thoraxbeine hellbraun bis dunkelbraun. Sie lebt nach
Disqué im August (erwachsen) zwischen versponnenen Blättern von Prunus spinosa, nach anderen
auch (teilweise früher, vom Juni an) auf Vaccinium uliginosum. Der Falter vom September ab,
wohl teilweise überwinternd.
Hab. mehr im Norden Europas: Schweden, Finnland, Livland, Norddeutschland, an einzelnen
Orten aber auch mehr südlich z. B. in Ungarn, Rheinpfalz (bei Speyer).
11. Acalla mixtana Hb. 216; Tr. X, 3, 134; H. S. IV, p. 148; Wilk. 159; Hein. 23-
Snell. I I , 1 p. 186; Meyr. 523; pemixtana Dup. IX, 261, 8 p. 489; castaneana Hw. 410;
Stph. 172; Wd. 1114.
Von Habitus und Größe der vorhergehenden Art; Costa der Vfl. nur schwach gebogen, Saum
schräg und leicht geschwungen; Beschuppung glatt, höchstens einige winzige Pünktchen aufgeworfener
Schuppen am Tornus. Hinterflügel spitzer als bei der vorigen Spezies. Spannweite bis 20 mm (Taf IV
Fig. 29—33).
Die Vfl., sind im allgemeinen von kastanienbrauner bis rotbrauner Färbung, und es gibt ganz
einfarbige Formen (Fig. 32), bei denen nur durch eine wenig dunklere Linie ein Wurzelfeld und eine
schmale Schrägbinde von a/6 der Costa bis zur Flügelmitte angedeutet ist. Die Schrägbinde endigt
m einem kurzen dunkelen Längswisch, der fein hell aufgeblickt sein kann. Gewöhnlich wird aber der
Raum vor und hinter der Schrägbinde auf der costalen Flügelfläche, sowie ein Teil des Saumfeldes
zu einem lichten Blaugrau aufgehellt (Fig. 30),. so daß nur die Schrägbinde selbst, ein verwaschener.
größerer Costalfleck vor dem Apex mit einigen lichten Rippenenden und die Dorsalhälfte des Flügels
rotbraun bleiben. Dabei kann das Wurzelfeld undeutlich werden, oder durch eine geknickte dunkle
Umrandung schärfer hervortreten und noch eine der Umrandung parallele dunkle Linie führen, der
Costalfleck kann bis zum Tornus verlängert sein und nur die in Costa und Saum mündenden Rippen
sind hell angelegt (Fig. 29); oder die bläulichgraue Färbung nimmt so überhand, daß nur Reste der
Schrägbinde und das Dorsum, die Costa nahe der Basis und einige schwache verschwommene Querlinien
im Saumfeld rotbraun bleiben (Fig. 31). In Fig. 33 ist eine Form abgebildet, die aus Cadix
stammt, von etwas hellerer, mehr gelbbrauner Färbung, wobei nur die Schrägbinde mit ihrem Endwisch
und einige Rippenschattierungen vor der Spitze etwas dunlder sind. Ich denke, sie wird auch
zu dieser Art gehören. Die Fransen sind entweder von der Farbe der Flügelfläche oder auch heller
bis weißlich, ohne oder mit zarter Basal- und Teilungslinie, selten so kräftig, wie in Fig. 30, am Tornus
meist dunlder.
Kopf und Thorax sind von der Farbe der Flügelbasis, Hfl. gelblich- bis bräunlichgrau, manchmal
mit Spuren von Sprenkeln am Apex, die Fransen heller, mit verwaschener Teilungslinie.
Die Raupe ist glänzend grün, nach vorne hin heller, nach hinten hin mehr gelblich, mit dunklerer
Rückenlinie, Kopf gelblichbraun, ebenso das Nackenschild; Wärzchen deutlich und glänzend;
Brustfüße den Brustringen gleich gefärbt (nach Sorhagen, „Grabowiana“ Allgem. Zeit. f. Entom.
Bd. 6 (1901) p. 311). Sie lebt von Juni bis Anfang September zwischen zusammengesponnenen Spitzentrieben
von Calluna, auch auf Ericaarten. Der Falter erscheint Ende September und im Oktober
und überwintert.
Hab. England, Zentraleuropa, Skandinavien, Ostseeprovinzen; auch an manchen Stellen der
Mittelmeerküsten, wo Calluna oder Erica wächst.
12. Acalla logiana Schiff. Sa. V. p. 130 („graulicht weißer Wickler mit düsterer Außenrandmakel“).
Wieder eine sehr veränderliche Spezies, deren Grundfärbung von fast reinem Weiß nach
Gelbweiß, Grauweiß, Hellgrau, Aschgrau, Gelbgrau, Gelblichbraun, Graubraun, bis Rötlichbraun
und Holzbraun varüert. Die ganze Spezies ist unter einem Namen zusammengefaßt als t r i s t a n a Hb.
bei Hein. Schm. II, Bd. 1, Heft 1, p. 17, Nr. 8; Snell. Nied, II, p. 282; logiana Schiff, bei Meyr.,
p. 523, Nr. 12; Staud. u. Reb., Cat. Nr. 1452.
Die Costa der Vfl. ist an der Basis stark gebogen, weiterhin schwach konkav, der Apex gerundet,
der Saum steil und wenig geschwungen, die Sehuppenhöckerchen klein, oft nur angedeutet, meist
dunkel. Palpen kurz. Spannweite 18—21 mm, auch noch geringer (Taf. IV, Fig. 34—38).
a. Form logiana Schiff. 1. c.; Hb. 64; Wd. 1091; HS. IV, p. 143; HS. 24; tristana Hb. 50;
HS. IV, p. 142; Wilk. 167; trigonana Stph., p. 159; Wd. 1084 (Übergang); borana Wd. 1090.
Vfl. einfarbig weiß bis aschgrau, mit einem großen dunkelbraunen bis schwarbraunen Costalfleck,
der sich aus dem Anfang einer bis gegen die Flügelmitte reichenden Schrägbinde und dem
damit verschmolzenen eigentlichen praeapicalen Costalfleck zusammensetzt (Fig. 34); derselbe kann
an der Costa durch Aufhellung der Rippenenden zerspalten sein; an der Basis der Costa ist meist
der Anfang eines dunkeln Wurzelfeldes und dahinter ein dunkeles Häkchen vorhanden; ebenso ein
verschieden großes dunkles Schuppenbüschelchen nahe dem Dorsum; die Fransen sind dunkelbr aun,
mit dunklerer Basal- und Teilungslinie; ein kleines dunkles Längsstrichel in der Flügelmitte, gleichsam
als Abschluß des Schrägbandes ist oft von diesem losgelöst. Kopf und Thorax sind weiß.