109. Phalonia amoenana Kenn. Iris XII 1899 p. 26 t. 1 f. 23.
Vorderflügel saumwärts verbreitert, Costa gerade, fast ein wenig konkav, Apex gerundet,
Saum schräg, kaum oder schwach gebogen; Hinterflügelsaum gerundet, unter der Spitze etwas eingezogen.
Auf den Vorderflügeln mündet Ader I I5 in die Spitze und kommt mit II., aus einem Punkt,
Ader III3 und IVX kommen gleichfalls aus einem Punkt, beim $ (wenigstens bei dem untersuchten
Exemplar) fallen sie in ganzer Länge zusammen; auf den Hinterflügeln entspringen Ader I II3 und
IVj aus einem Punkt. Palpen lang. (Liebhabern neuer Gattungen ist hier Gelegenheit geboten, sich
zu betätigen.) Spannweite 19—21 mm. T a f . XIII, F i g. 36 <£, 37 2 T y p e n .
Kopf und Thorax sind bleicher bis dunkler ockergelblich, rötlich angehaucht; die Vorderflügel
sind reiner bis trüber bräunlichgelb (ledergelb), das Saumfeld hinter der Knickung dunkler gelbbräunlich,
dem Saume zu wieder heller. Die Costa ist von der Wurzel bis zur Mitte karminrot
angelassen; dunkel karmesinrot ist ein viereckiger Schrägfleck etwas hinter der Mitte der Costa bis
zur Querader, und von hier aus zieht sich vor und hinter der Knickungslinie dunkelrote Mischung
bis zum Tornus; ebenso dunkelrot sind mehrere, nach der Spitze zu größere Costalhäkchen, die
sich zum Teil den Adern entlang basalwärts verlängern; vor der Mitte des Dorsum erhebt sich eine
breite dunkler gelbbraune Schrägbinde, die gegen den roten Fleck an der Costa zieht und sich mit
ihm verbindet; mitunter steht am Dorsum noch ein kleiner dunkler dreieckiger Praetornalfleck isoliert.
Die Fransen sind gelbbräunlich mit verwaschener braunerer Teilungslinie. Die Hinterflüge] sind
blaß graubraun, saumwärts etwas dunkler, ihre Fransen bräunlichweiß mit breiter, wenig dunklerer
Teilungslinie. Das Abdomen ist dunkler graubraun.
Hab. Turkestan (Samarkand), Ferghana (Margellan).
Hier füge ich nun diejenigen Arten an, die bisher fast allgemein, auch bei R e b e 1 (Catalog)
in die Gattung Phtheochroa (= Commophüa) gestellt, keinen Umschlag an der Costa der Vorderflügel
haben. Sie unterscheiden sich in nichts von den -typischen Vertretern der Gattung Phalonia',
auf die bei ihnen vielfach vorkommenden warzenartig erhabenen Schüppchengruppen oder
auf gerichteten wolligen Schuppenbüschel auf den Vorderflügeln kann keine systematische Abtrennung
begründet werden. Die Abbildungen finden sich auf Tafel XV, da die Zusammenstellung
der Tafel schon vor Jahren erfolgte.
110. Phalonia schreibersiana Froel . Ennum. Tortr. No. 114; Hb. f. 306; Tr. VIII p. 286;
X, 3 p. 148; Dup. Noct. VI p. 435 t. 258 f. 8; HS. IV p. 242; Hein. p. 72; Snell. II, 1 p. 242;
Meyr. p. 556; lediana Hb. f. 151.
Vorderflügel saumwärts etwas verbreitert, Costa gebogen, Apex spitz gerundet, Saum recht
schräg, kaum gebogen; Hinterflügel schmal und spitz, Saum flach gerundet. Spannweite 13—15 mm.
T a f. XV, F i g. 21 §
Der Kopf ist rötlichgelb, Stirn und Palpen sind bleicher, der Thorax ist dunkler bräunlichrot,
grauer gemischt, das Abdomen ist graubraun. Die Vorderflügel haben ein scharf begrenztes rötlichgelbes
bis trüb orangerotes Wurzelfeld, das an der Costa bis über Vs, am Dorsum bis Vs reicht; seine
Grenzlinie ist fein silberglänzend und läuft von der Costa erst in flachem Bogen wurzelwärts zur Falte,
von da senkrecht ins Dorsum; die Costa ist auf dieser Strecke anfangs schmal schwarz, dann mit
einigen schwarzen Pünktchen besetzt. Eine andere, unscharf begrenzte gelbe bis rotgelbe Stelle
findet sich an der Costa hinter deren Mitte; sie zieht sich gegen die Querader hin und enthält an der
Costa ein schwarzes Strichei. Alles andere ist mehr oder weniger schwarzgrau, dunkelschwarz und
braun gemischt, von blaugrauen Metallinien durchzogen. Man kann ein distalwärts schlecht begrenztes
Schrägband unterscheiden, das schwarz und braun gemischt ist, in der Mittelzelle und in der Falte
einen tiefschwarzen Längswisch besitzt; es erscheint am Dorsum sehr breit, weil noch ein dunkelbrauner
Praetornalfleck, nur durch einen feinen Metallstreifen von ihm getrennt, daran teilnimmt;
es gibt ferner einen schwärzlichen Schrägwisch aus seiner Mitte gebogen gegen den Tornus ab, der
sich mit einem aus letzterem kommenden dunkeln Bogenstreifchen verbindet, das an der Knickungslinie
costalwärts aufsteigt; zwischen all diesen Zeichnungsteilen sind metallisch glänzende Linien
und eine von der Costa gebogen zum Tornus durchlaufende grenzt den Spitzenteil des Flügels ab.
Dieser zeigt einen aus zwei parallelen schwarzen Linien bestehenden, dunkelbraun ausgefüllten
Schrägstreif, der eine Strecke vor der Spitze an der Costa beginnt und zur Mitte des Saumes
zieht, die Flügelspitze selbst und Saumlinie sind schwarz gefleckt, alle Zwischenräume dunkel bleigrau,
mit schwachem Glanz. Die Fransen sind schwarzgrau mit mehreren feinen Teilungslinien.
Die Hinterflügel sind graubraun, ziemlich dunkel, ihre Fransen blaß braungrau mit wenig dunklerer
Teilungslinie.
Die Raupe lebt vom Juni an in den jungen Trieben von Prunus padus, die dann herabhängen,
auch in Zweigtrieben, auch Blattstielen von Ulmus, Populus, geht im September unter die Rinde,
wo sie überwintert, um sich in einem Gespinst daselbst zu verpuppen. Der Falter fliegt von Mitte
April bis Ende Juni.
Hab. Mittel- und Südeuropa, Livland; Kleinasien.
111. Phalonia rugosana Hb. f. 82; Wood f. 1141; Dup. Noct. VI p. 395 t. 256 f. 3; HS.IV
p. 194; Wilk. p. 282 t. 2 f. 9; He in . p. 90; Mill. Icon. III p. 3341. 142 f. 9—11 ; Snell. II, 1 p. 254;
Meyr. p. 555; Var. albana Don. Nat. Hist. XI t. 371 f. 1.
Vorderflügel saumwärts etwas verbreitert, Costa gerade, Apex stumpf gerundet, Saum mäßig
schräg, kaum gebogen; Hinterflügel mit gerundetem Saum, Spitze etwas vorgezogen. Spannweite
18—19 mm. T a f . XV, F ig . 22 <$.
Kopf und Thorax sind weißlich, braungrau gemischt, oder ganz braungrau. Die Vorderflügel
sind an der Wurzel dunkler, im Saumfeld heller graubraun (Abbildung etwas blaß und zu gelblich),
im zweiten Drittel der Costa bis zur Flügelmitte weiß aufgehellt. An der Wurzel und am Dorsum
finden sich feine dunkler braune und schwarze Querlinien, die miteinander zusammentreten und sich
gabeln, so daß ein unregelmäßiges Gekritzel gebildet wird. Bei V3 der Costa kommt aus zwei schwarzen
Schrägstricheln ein schmaler, braun ausgefüllter Schrägstreif, der sich in der Flügelmitte saumwärts
knickt und hier tief schwarz endet; etwas saumwärts von ihm trägt die Costa ein größeres braunes,
fein schwarz gerandetes Dreieck, dessen Spitze sich in eine schwarze Linie auszieht, die mit dem Ende
des vorgenannten Schrägstreifens verbunden ist; dadurch schließen beide Zeichnungen einen weißen,
oder blaß gelblichen Schrägfleck ein; ein deutliches Mittelband ist nicht vorhanden, nur eine
unbestimmte Verdunkelung zwischen der erwähnten Zeichnung und dem Dorsum, worin mehrere
Büschel aufgerichteter wolliger Schüppchen von dunkel rostbrauner und schiefergrauer Färbung stehen,
untermischt mit tief schwarzen Stellen und Stricheln. Am Tornus erhebt sich ein etwas gebogener
und geschwungener dunkelbrauner Querstreif, der sich bis zur Costa vor der Spitze erstreckt und
schwarze Aderbezeichnung enthält; vor dem Tornus steht ein schmaler brauner Praetornalstreif,
der bis über die Flügelhälfte costalwärts reicht und dort mehrere übereinanderstehende schwarze
Fleckchen trägt. In der Spitze selbst ist etwas braunrote Beschuppung, an der Saumlinie mehrere
dunkelbraune Flecke. Die Fransen sind bräunlich, dunkler gescheckt, mit feiner dunkelbrauner
Teilungslinie. Die Hinterflügel sind bräunlichweiß, gegen die Spitze brauner und sehr reich und dicht