
Bei der Var. purpurana Hw. ist der Silberglanz ersetzt durch ein zartes, glänzendes Rosa,
auf dem die Querlinien in dunklerem Rosenrot bis Karminrot erscheinen. Im basalen Teil ist die
Färbung öfters ins Gelbbräunliche abgetönt; die Fransen sind rosa.
Kopf und Thorax sind rostbraun bis rosenrot, je nach der Färbung der Vorderflügel, das
Abdomen ist grau. Die Hinterflügel sind hellgrau, die Fransen gelblich mit zart brauner Basalund
Teilungslinie.
Die Raupe ist gelblichweiß, Kopf- und Nackenschild sind rotbraun; sie lebt im April und
Mai, dann wieder im Juli in der Wurzel von Tancetum, Artemisia usw. (Die Raupe von Var. pur-
pur ana soll nach G r e g s o n zwischen versponnenen Blättern von Vaccinium vitis Idaea leben,
was offenbar unrichtig ist.) Der Falter fliegt von Ende Mai bis Ende Juni, dann wieder von Ende
Juli bis September.
Hab. Mittel- und Nordeuropa; Ober- und Mittelitalien, Dalmatien; Var. purpurana kommt
vor in Deutschland, England, Finnland.
84. Argyroploce arbutella L. Syst. Nat. ed. X, 538; Wi 1 k. 260; He i n . p. 101; W a 11 g r.
Tidskr. 1889 p. 62; Me yr . p. 465; arbutana H b . p. 195; HS. IV p. 221.
Var. furiosella Ke n n . Iris XIII p. 258.
Vorderflügel saümwärts kaum oder gar nicht verbreitert, Costa zuerst gebogen, weiterhin
gerade, Apex gerundet, Saum schräg; gebogen; Hinterflügelsaum gerundet, unter der Spitze kaum
eingezogen, höchstens etwas abgeflacht. Spannweite 13—17 mm. T a f . XVII, Fi g . 50 ö1, 51 ?
(Var. furiosdla Kenn. ) .
Bei der Stammform sind die Vorderflügel bräunlich orangefarben bis gelblich rostrot, von
hell weißglänzenden zum Teil ziemlich breiten silbernen Bogen- und Schräglinien (im Saumteil)
durchquert, die nicht in Fleckchen aufgelöst sind. Besonders starke Silberlinien finden sich vor
der Mitte, dann eine Schräglinie von 2A der Costa zum Saum über dem Tornus, und eine kürzere
vor der Spitze; der Saum ist silbern gefleckt. Die Fransen sind gelbbraun mit dunklerer Teilungslinie
nahe ihrer Basis und einer zweiten, feineren mehr distal. Die Hinterflügel sind dunkelbraun,
die Fransen heller mit dunkler Teilungslinie. Kopf und Thorax sind rötlichgelb, das Abdomen ist
graubraun.
Bei der Var. furiosella sind Kopf, Thorax und Grund der Vorderflügel intensiv dunkel orangerot,
die Silberstreifen sind matter, blaugrau, fast dunkler als der Grund erscheinend. Letzterer
ist übrigens gegen den Apex bin auch allmählich dunkler, schwärzlichrot.
Die Raupe ist gelblichbraun, die Wärzchen sind ebenso oder sehr fein schwarz, Kopf, Nacken-
und Analschild sind hellbraun (Disque), sie lebt in Gespinst an Arbutus uvae ursi, Arctostaphylos
officinalis und Vaccinium vitis Idaeä im Mai; der Falter fliegt im Juni.
Hab. Deutschland, Alpen (bis 7200 Fuß), Galizien, England, Nordeuropa; Armenien; die
Var. furiosella stammt aus Südfrankreich.
In Natura sind mir folgende Arten, welche der Katalog von S t a u d i n g e r - R e b e l als
dem palaearktischen Gebiet angehörig verzeichnet, unbekannt geblieben.
1. Argyroploce bicinctana T n g s t r. Bidr. p. 157.
2. Argyroploce zdleriana E r s c h, Reise von Fedschenko p. 94 t. 6 f. 104,
3. Argyroploce tenerana S c h 1 ä g. Ber. 1847 p. 227; He i n . p. 129; infirmana L d. Wiener
Monatschr. 1859 p. 287.
4. Argyroploce quadrimacidana S n e 11. Tijdskr. XXVI, 1882, p. 200 t. 12 f. 2.
Argyroploce tenerana S c h 1 ä g. wird folgendermaßen beschrieben:
„Vorderflügel schwarzbräunlich, mit zwei weißlichen, bleigrau gewellten Querbinden, die
hintere am Vorderrande nach außen vortretend, gegen den Innenwinkel gegabelt, die Fransen hinter
der Teilungslinie dunkelbraun.
So groß wie Teras (Acalla) holmia/na. Die Vorderflügel an der Wurzel licht bestäubt, die
vordere Binde etwas gebogen, die dunkle Binde dahinter über der Mitte mit einem Vorsprung saum-
wärts, die zweite lichte Binde ist schmal, bläulichweiß bestäubt, verbindet sich mit dem dritten
Häkchenpaare und bildet am Vorderrande einen starken Winkel nach außen, in der Flügelmitte
gabelt sie sich und schließt einen dunkeln Innenrandsfleck ein. Die Vorderrandshäkchen sind nur
vor der Flügelspitze deutlich doppelt, unter den beiden ersten ist der Grund bis zur zweiten Hälfte
gelbbraun. Die Hinterflügel mit den Fransen dunkelbraun.“
Bei Jena, Ende Juli.
Uber die anderen Arten, sowie über einige neuerdings beschriebene, hoffe ich am Ende des
Werkes genauere Mitteilungen machen zu können. Zurzeit fehlen mir meine hierüber gemachten
Notizen und Kopien; die Literatur darüber ist mir jetzt nicht zugänglich.