15. Epagoge Constanti Rb l . (Dichelia Constanti) Ann. Naturh. Hofmus. Wien. IX,
1894 p. 85, 86.
„Palpis longis acutis, alis ant. ochraceis, linea prope basim, fascia postica antice late furcata
strigaque marginis posticis rufonigris; post, dilute grisies, subtus albicantibus, in apice fusco irroratis.
Exp. 13—14 mm.
Die langen spitzen Palpen, sowie die hellen Hinterflügel, mit unter der Spitze deutlich
eingezogenem Saume, weichen etwas vom Charakter der übrigen unter Dichelia Gn. vereinigten Arten
ab. — Der rauh beschuppte Kopf, wie die Allgemeinfärbung gelbbraun. Die Palpen von 2 1/ i
Augendurchmesserlänge, das Mittelglied auf der oberen Schneide kammartig beschuppt. Die Fühler
reichen bis V2 des Vorderrandes und sind undeutlich bräunlich geringt. Die einzelnen Fühlerglieder
sind an ihren Ecken je mit einer sehr feinen, ziemlich langen Borste versehen. Die Beine
. schwächlich gebaut, hell gelbgrau. Die Mittelbeine außen braun angelaufen, die Tarsen hell geringt.
Der schlanke Hinterleib oberseits mehr grau, unterseits gelblich, mit gelbem, wenig dichtem Analbüschel.
Die Flügel sind sehr schmal und gestreckt. Die Vorderflügel zeigen einen an der Wurzel
stärker gebogenen Vorderrand, schrägen Saum und deutlichen Innenwinkel. Ihre Grundfarbe ist
hell gelbbraun, etwas glänzend und sehr schwach bräunlich gegittert. Die nicht immer gleich
deutliche Zeichnung ist rot- bis schwarzbraun. Dieselbe besteht aus der äußeren schmalen
Begrenzung des Wurzelfeldes, einer unterbrochenen Mittelbinde, einem mit dieser zusammenhängenden
Apikalfleck und dunklen Saumpunkten.
Die äußere Begrenzung des Wurzelfeldes bei V3 besteht aus drei vom Vorderrande ausgehenden
in Bogenform gestellten feinen, schwarzbraunen Punkten, denen am Innenrande ein größerer,
kräftiger schwarzbrauner Punkt (Fleckchen) entspricht. Die Mittelbinde beginnt am Vorderrande
bei Va desselben mit einem kleinen, scharfbegrenzten viereckigen schwarzbraunen Fleck,
an den sich eine in Gestalt und Deutlichkeit der Begrenzung wechselnde, sehr schief liegende, mehr
rotbraun gefärbte breitere Binde anschließt, welche den Innenrand vor dem Beginne der Fransen
erreicht. Zuweilen ist diese Binde nur nach innen deutlich begrenzt, nach außen aber verwaschen.
Der Apikalfleck besteht eigentlich aus vier sehr kräftigen, zusammengeflossenenj Vorderrandshäkchen,
welche sich nach unten durch einen Längsstrich mit der Mittelbinde vereinen. Die
kräftigen braunen Saumpunkte bleiben fast immer deutlich. Die Fransen von der Grundfarbe
der Vorderflügel.
Die gestreckten Hinterflügel, mit unter der Spitze deutlich eingezogenen Saume, sind sehr
hell graubraun gefärbt und gegen die Spitze durchscheinend dunkel gegittert. Die Fransen zeigen
eine dunkle Teilungslinie nahe der Wurzel.
Die Unterseite ist sehr hell, die Vorderflügel gelblich mit durchscheinend dunkler Zeichnung
der Oberseite, die Hinterflügel weißlich, gegen die Flügelspitze ziemlich dicht graugefleckt.
Letzeres Merkmal verbunden mit der schmalen Flügelgestalt, den langen spitzen Palpen,
den meist vorhandenen Saumpunkten und der mehr hell gelbbraunen (als ockergelben) Färbung
machen die kleine Art sehr kenntlich, welche mit keiner anderen Dichelia-Art verwechselt werden,
kann. Vorderflügel 6—7,3 mm, Breite der Vorderflügel am Innenwinkel nur wenig über 2 mm.“
Die Raupe lebt (nach dem Sammler der Art Sennor Cabrera) auf Datura stramonium, Flugzeit
des Falters Mai und Juni, wie es scheint selten.
Hab. Tenerife (Laguna).
V. Gattung: Sparganothis Hb. (1826), Me y r . (1895).
0 e n o p h t h i r a Dup . (1844): Re b . (1901).
O e n e c t r a Gn. (1845); Led . (1859); He i n . (1863); Wo c k e (1871); S n e i l (1882).
Wenn man d i e H ü b n e r ’ s c h e Gattung S p a r g a n o t h i s in üblicher Weise analysiert,
so scheiden die beiden ersten Arten mixtana und adustana als zu früher aufgeführten Gattungen aus;
die erste ist eine Acalla, die zweite (= corticana Hb.) eine Enarmonia; die dritte Art griseana H.
(Tor. 135), bisher nicht identifiziert, kommt nicht in Betracht, weil sie schon einmal vorher in der
Gattung Syndemis mit gleichem Figurenhinweis figuriert. Dann kommt luteolana Hb. Tor. 136,
die unverkennbar pilleriana Schiff, ist; diese ist also als Type für die Gattung Sparganothis zu
betrachten; zudem führt H ü b n e r darin auch noch pilleriana Schiff, mit
Hinweis auf seine Fig. 172 an, die abermals sicher ist. Die übrigen auf-
gezählten Spezies fallen hierauf fort.
Sparganothis Hb. besteht also als Name für die Gattung, zu der wir
pilleriana Schiff, zu rechnen haben, völlig zu Recht, und ich schließe mich
M e y. r i c k an, der ihn zuerst wieder anwandte an Stelle später gebrauchter.
Die Gattung enthält nur eine einzige Spezies und hat folgende
charakteristischen Merkmale: Auf den Hinterflügeln trägt die Hauptader IV
an ihrer Basis oberseits einen Haarbesatz, weshalb man das Genus auch
zu der Unterfamilie der Epibleminae stellen könnte. Indessen scheint mir
doch ein gewisser Unterschied vorhanden zu sein; es handelt sich hier
um eine Flocke feiner Haare dicht an der Basis der Ader, während bei den
Fig. 8.
Epibleminae die Ader auf längere Strecke, meist bis zur ersten Gabelung mit
Sparganothis pilleriana
3 FUhlerglieder a u s dem letzten
steiferen Haaren bürstenartig besetzt ist; immerhin mag auf Grund dieses
Drittel in Seitenansicht. Vergrößerung
190 mal.
Merkmals die Gattung als ein Bindeglied beider Unterfamilien betrachtet
werden, und sie kann ebenso gut hier stehen, wie dort. Die Vorderflügel des $ haben an der Basis der
Costa einen sehr schmalen und ziemlich kurzen Umschlag; oft ist derselbe aber auch nur eine Aufbiegung
oder leichte Umrollung der Costa nach oben; ein besonderes Gebilde umschließt er nicht. Die Palpen
sind ungewöhnlich lang, überragen den Kopf zweimal um dessen Länge; sie sind etwas nach abwärts
gebogen und formen, dicht aneinanderliegend, eine etwas gesenkte, zugespitzte Schnauze; das Endglied
tritt deutlich vor. Die Fühler des sind vom Ende des ersten Drittels ab deutlich perlschnurförmig,
da die kurzen, viereckigen Glieder nicht nur auf der Unterseite, sondern auch seitlich
tief gegen einander abgesetzt sind. Jedes trägt unten an der distalen Kante einen Dorn, nahe
am proximalen Ende einen Kranz ziemlich starker Borsten auf Höckerchen, im übrigen noch