
die Zeichnungen 'sich kaum abheben. Die volle Zeichnung besteht aus einem schmalen Schrägband
von zimt- bis blutroter Färbung, von der Mitte des Costalumschlags (beim $ von der entsprechenden
Stelle der Costa) zur Mitte des Dorsums ziehend, wurzelwärts etwas weniger scharf begrenzt als saum-
wärts, einem breiteren parallelen Schrägband gleicher Farbe aus 1/2 der Costa zum Tornus, in der
Mitte ein wenig schmäler als an seinen Enden, endlich einem großen Praeapikalfleck, der sich gegen
den Tornus spitz auszieht, saumwärts den Adern entsprechend Fortsätze ausschickt und öfters auch
durch eine Linie mit der Mitte der Schrägbinde in Verbindung steht. Die Saumlinie ist gleichfalls
rot, die Fransen blaBgélb, unbezeichnet oder mit schattenhafter Teilungslinie. Die Hinterflügel
sind weißlichgrau, am Saum auch schmal gelblich, mit weißlichen glänzenden Fransen. Das Abdomen
ist weißgrau, der Analbusch gelblich. Bei Stücken aus Korea sind die Zeichnungen brauner als bei
europäischen (Wlshm. Ann & Mag. 1900. p. 385). Oft ist die Zeichnung der Vorderflügel unvollständig,
die Schrägbinde in der Mitte unterbrochen, oder in mehrere Flecken aufgelöst; der basale Querstreif
erreicht die Costa nicht, kann auch nur stückweise vorhanden sein; der Praeapikalfleck ist kleiner.
Das führt denn hinüber zur
A b e r r. q u i n q u e m a c u l a n a Br em. (Fig. 43), wo von allen Zeichnungen nur einige
Fleckchen übrig sind; endlich können alle Zeichnungen fehlen, wobei dann meist auch die Grundfarbe
der Vorderflügel bleicher und die Hinterflügel fast weiß werden; diese Form wird dann als
A b er r. s t r a m i n e a n a HS. bezeichnet (Fig. 44).
Die Raupe ist hellgrün mit gelbgrünem Kopf und Nackenschild (Tischer, Treitschke) oder
bräunlich gelbgrün mit gleichfarbigem Kopf und Nackenschild. Sie lebt zwischen versponnenen Trieben
und Blättern von Gnaphalium, Euphorbia, Sedumarten, Artemisia campestris, Senecio, Jurinea.
Spiraea ulmaria, Lactuca scariola. Sie verpuppt sich in leichtem Gespinst an den Zweigen; der
Schmetterling erscheint nach 14 Tagen. Für die Raupe wird Mai und Anfang Juni angegeben.
Dis q u é findet sie auf Origanum auch im Juni und Juli. Der Schmetterling fliegt Ende Juni und '
im Juli, wird aber auch im August und September noch frisch angetroffen. Dadurch wird es so gut
wie sicher, daß es sich um zwei Generationen handelt, die sich von Mai bis September verteilen.
Hab. Mitteleuropa (außer Großbritannien), Südeuropa, Südschweden, Livland; Kaukasus,
Kleinasien, Persien; Korea; Japan.
Bei den nun noch folgenden Arten besitzen die SS wieder einen starken und meist breiten
Costalumschlag der Vorderflügel, der von der Wurzel anfängt; einige schließen sich durch leicht
geschwungene Costa der Vordérflügel an die erste Gruppe an; bei den meisten jedoch ist die Costa
mehr oder weniger stark gebogen bis fast gerade und der Saum stets gerundet; stärkere Verschiedenheiten
im Flügelschnitt zwischen S und Ç kommen nur vereinzelt vor, auch die Größenunterschiede
der Geschlechter sind unbedeutend.
32. Cacoecia semialbana Gn. Ann. Soc. Ent. France 1845 p. 139; Wi l k 57; Hein. p. 35;
S n e 11. II, 1 p. 205; M e y r. p. 532; m o d e e r i a n a Wo o d f. 868; c o n s i m i l a n a Tr.
VIII p. 75; HS. IV p. 160; Fig. 54, 347.
Costa der Vorderflügel in der basalen Hälfte stark gebogen, weiterhin grade, Flügel breit,
Costalumschlag kräftig. Spannweite bis 20 mm. T a f . VII Fi g . 45 $.
Kopf, Thorax und Vorderflügel sind bräunlich ledergèlb, an Costa, Dorsum und im Saumfeld
spärlich dunkler gestrichelt. Ein kleines Wurzelfeld ist zuweilen ein wenig dunkler, meist nur gegen
das Dorsum hin und hier, seltener in der ganzen Flügelbreite, durch eine bräunliche. Linie ziemlich
senkrecht abgegrenzt. Eine ockerbraune Querbinde, durch eine etwas gezackte Linie basal wärts
schärfer begrenzt, saumwärts verwaschen, zieht fast senkrecht von 2/5 der Costa zu V3 des Dorsum,
an der Costa etwas saumwärts verbreitert, dann aber sehr schmal, mitunter hier ganz unterbrochen,
von der dorsalen Mittelader an stark saumwärts ausgegossen, so daß hier ein schräg viereckiger Fleck
entsteht; ein dreieckiger niedriger Praeapikalfleck, der bis zur Spitze reicht, läßt eine längere und
mehrere kürzere Querlinien gegen den Tornus hin entspringen. Die Fransen sind von der Farbe der
Fläche, mit schwacher Basal- und Teilungslinie. Die Hinterflügel sind im Costal- und Spitzenteil
blaß gelblich, analwärts bräunlichgrau angeflogen, die Fransen gelblich. Das Abdomen ist bräunlichgrau.
Die Raupe ist schmutzig braungrün mit bräunlichen Subdorsallinien, der Kopf braungelb,
dunkler punktiert, das Nackenschild schwarz, innen weißlich. Sie lebt, wie angegeben wird, im
April, Juli, September und Oktober, also offenbar in zwei Generationen: 1. von September überwinternd
bis April, 2. im Juli polyphag in Blattrollen von Lonicera caprifolium, xylosteum etc.,
Rosa, Chelidonium, Lilium candidum, Urtica etc. Der Falter fliegt vom Juni bis gegen Ende August,
wobei die beiden Generationen, wie es scheint, in einander übergehen. Lokal und meist nicht häufig.
Hab. Mittel- und Südeuropa (in der Schweiz bis 2500 Fuß Höhe), Schweden, Estland, Kleinasien;
Amur, Korea; China, Japan; Kashmir (bis 7000 Fuß Höhe) und andere Indische Gegenden.
33. Cacoecia costana F. Mant. Ins. p. 227; Wo o d f. 866; HS. IV p. 164; He i n ,
p. 35; Sn ei l . II, 1 p. 206; Meyr . p. 531; q n o m a n a Hb. 131; s p e c t r a n a T r. VIII
p. 77; X, 3, p. 63; HS. f. 32 ($); v i n c u l a n a T r. VIII p. 74; l a t i o r a n a S t a i n t .
Entöm. Ann. for 1857 p. 101; id . Man. 2 p. 203.
Von der vorigen Art dadurch verschieden, daß die Costa der Vorderflügel nur an der Basis
etwas gebogen, weiterhin aber gerade ist; der Saum ist ziemlich steil, fast gerade, andeutungsweise
auch etwas geschwungen; das Schrägband beginnt an der Costa viel weiter wurzelwärts. Spannweite
16—21 mm. T a f . VIII F i g . 1, 2, (S, ¿$)u i
Kopf, Thorax und Vorderflügel sind bleicher oder dunkler ockergelb bis graugelblich, beim $
mehr ledergelb, von verschieden zahlreichen, oft sehr spärlichen und undeutlichen dunkleren Querlinien
durchzogen, die auch nur als Strichelchen an der Costa und am Dorsum auftreten. Die Basis
ist mitunter unscharf braungrau verdunkelt, trägt meist an der Costa einen dunkelbraunen Fleck,
mitunter auch noch weitere in einer Schräglinie zum Dorsum hin angeordnete Punkte, als Andeutung
einer Grenze des Basalfeldes: Die Schrägbinde beginnt schmal, beim $ auch breiter, bei V3 der Costa
und zieht zu.2/3 des Dorsums; sie ist beim S meist vollständiger als beim £, basalwärts mit einer
schwarzen, auf der dorsalen Mittelrippe mit einem wurzelwärts vorspringenden Zahn versehenen
Linie scharf abgegrenzt, im Costalteil dunkel braunschwarz, weiterhin braun und saumwärts breit
verwaschen, in grau übergehend und verdunkelt öfters fast das ganze Saumfeld nach dem Tornus hin;
beim $ ist sie gewöhnlich nur an der Costa in einem schräg viereckigen Fleck dunkel schwarzbraun,
im übrigen Teil sehr verloschen, nur etwas dunkler lederbräunlich als der Grund, am Dorsum mit
schwärzlichen Häkchen besetzt. Der Praeapikalfleck ist bei beiden Geschlechtern scharf, dunkelbraun
bis schwarzbraun, von schwarzen Costalhäkchen durchsetzt, die sich auch noch isoliert bis zur
Spitze fortsetzen. Aus dem distalen Teil dieses Fleckes entspringt eine dem Saum annähernd parallele
dunkle Linie, die in den Tornus zieht, oft nur in einem oder mehreren Fleckchen erhalten, oder auch
ganz verblaßt. Überhaupt variiert die Art stark in Färbung und Deutlichkeit der Zeichnung, und
es gibt Stücke, besonders die fast ganz ungezeichnet sind (l a t i 0 r a n a Staint.). Die Fransen