die Excretionszellen feststellen läßt. Zur Lösung dieser Frage wäre also ein
Spezialstudium erforderlich.
Einige Neuriten aus dem hier beschriebenen Komplexe der Ganglienzellen
streichen immer dicht über das Ovarium hinweg, und man muß sich hüten, diese
Stränge mit den kleinen eingelagerten Kernen als zur Gonade gehörig, etwa als
den rudimentären Ovidukt, zu betrachten, wie das von den früheren Autoren
geschehen ist.
O e n o c y t e n . Eine weitere Differenzierung des Ektoderms macht sich
in dessen lateraler Partie (1 ekt) geltend. Es treten hier nämlich Zellen aus dem
Ektoderm hervor, die durch ihre Größe, ihr helles Plasma und die großen, runden
Kerne mit den kräftigen Nucleolen, den Fettkörperzellen zum Verwechseln ähnlich
werden (Fig. 31, 33, 34). Sie sind nach den Beschreibungen von Wielo-
wiejsky (84), Gräber (24), Heymons (36) als Oenocyt en (ön) anzusprechen,
weil sie eben nach Abstammung, Lage und histologischem Aussehen mit den
Oenocyten dieser Autoren übereinstimmen. Die erste Anlage dieser Zellen kann
man etwa bis zu dem in Fig. 30 dargestellten Stadium zurückverfolgen, in
welchem ihre Bildungsstätte in der verdickten lateralen Partie des Ektoderms
(1 ekt) zu suchen ist. In etwas älteren Embryonen habe ich an dieser Stelle
die allmähliche Herausbildung der Oenocyten beobachten können. Mit den
Querschnitten vergleiche man den Frontalschnitt in Fig. XXXI!
Tracheen. Im vorderen Teile der Segmente erkennt man kleine knospen-
förmige Wucherungen des Ektoderms (Fig. XXXI), in denen wir die Stigmen-
fahr vomsiadmin der Fig. taschen (St), also den Anfang der T r a c h e e n AAAii. nyp Hypoaerinis, . b i l d u n go vor uns haben.
5n önocyten, ¿«¡Stigmen- Hinter diesen Bildungen liegen die Oenocyten (ön), die ihrerseits wieder von
taschen, y ektodermaleZel- r i . i . „
len an den oenocyten, v Kleineren, auch ektodermalen Zellen (y) überwachsen werden. Die letztgenannten
H°m Zellen sind auch in Fig. 31 und 33 leicht zu erkennen, über ihre Bedeutung
kann ich jedoch keinen Aufschluß geben, ebenso wie ja das Wesen der Oenocyten
noch nicht sicher erkannt ist. Nach der ganzen Anlage besteht aber zwischen dem Tracheensystem,
den Oenocyten und den dritten kleineren Zellen (y) ein morphologischer Zusammenhang. Das
Tracheensystem geht aus den Stigmentaschen durch deren weiteres Auswachsen und vielfache Verzweigung
hervor. Es ist in Fig. 34 in schon ziemlich fortgeschrittener Entwicklung zu sehen (St, tr).
In den älteren Stadien stellt das Ektoderm ein schön ausgeprägtes, einschichtiges Epithel dar,
welches unmittelbar zur Hypodermis (Fig. 34, hyp.) wird und zuletzt als Matrix die Cuticula nach
außen secerniert.
b. Mesodermale Organe.
Zwischen Dotter und Ektoderm liegt außer der Geschlechtsanlage die Gesamtmasse des
Me s o d e r m s . Im Stadium der Fig. 30 läßt es fast noch keine Differenzierungen erkennen, nur
zwischen der einen Genitalzelle und der Dotterfirste (Df) sticht eine große Zelle (blz) hervor, die nach
ihrer Lage und ihrem histologischen Aussehen als Blutzelle betrachtet werden muß.
F e ttk ö rp e r. Weitere mesodermale Differenzierungen zeigt Fig. 31, welche ein Stadium darstellt,
in dem beinahe schon jede Zelle ihren spezifischen, histologischen Charakter erkennen läßt. Zwischen den
Ovarien und dem Bauchmark, das sich schon vollständig vom Ektoderm getrennt hat, hegt der markant
entwickelte Fe t t kör p e r (fk), der außerhalb des Geschlechtssegments noch einen viel breiteren Raum
einnimmt (Fig. 33). Er besteht aus sehr großen Zellen, deren runde Kerne einen großen Nucleolus besitzen.
Mu s k e l g e w e b e . Das übrige Mesoderm ist in der Hauptsache M u s k e l g e w e b e .
Es zeigt eine frühzeitige Gruppierung (Fig. 28). Der größere Teil der spindelförmigen Muskelzellen
verstreicht, in sanften Bögen angeordnet, von Segment zu Segment in der Längsrichtung des
Körpers (Im), die übrigen Zellen (trm) hegen als rundliche Häufchen etwas hinter den Segmentgrenzen;
erstere hefern die
longitudinale, letztere die transversale
Muskulatur des Körpers.
In Fig. 28 sind die Muskelzellen
noch rein plasmatisch, in etwas
älteren Stadien hat die Ausscheidung
der kontraktilen Substanz
bereits begonnen (Fig. 31).
Sie besteht aus quergestreiften
Fibrillen und wird im Inneren
der Matrixzellen ausgeschieden
(Fig. 31, 32), sodaß die später
mächtig entwickelte Fibrillensubstanz
allseitig vonBildungs-
Malp
plasma umschlossen ist. (Fig.
XXXII). Das letztere ist oft
Fig. XXXII.
nur als äußerst dünne Rinde
Querschnitt im Bereiche de s Proktodaeums durch einen Embryo mit schon teilweise verwachsenem
Rücken, hyp Hypodermis, C Herz, pers Pericardialseptum, m Muskelzellen, Prokt das zweimal
vorhanden, aber mit starken
getroffene Proktodaeum, D Mitteldarm, muc Mucosa, musc Muscularis, Malp Malpighisches Gefäss,
blz Blutzelle, Gz Ganglienzelle. Hom. Imm. u. 4.
Systemen doch noch deuthch
nachzuweisen; in der Umgebunö O H PT M l i s l ö p l l f p m e f i n n o t 'imTYiOT* 01 n n o f ä r l ? o r / i i n l i ö n - f i i n f r i
...^VKJ1± ± iaoma
statt. Die Einzelzellen des Muskelgewebes verschmelzen zu zusammengesetzten Muskelzügen, die nach
ihrer Lage im Körper größere oder geringere Dimensionen , erreichen.
He r z . In sichthcher Beziehung zum Muskelgewebe vollzieht sich die Anlage des Herzens
oder Rückengefäßes. Die C a r d i o b l a s t e n , aus denen es entsteht, entstammen dem Mesoderm
und hegen in der dorso-lateralen Lücke zwischen Dotter und Ektoderm (Fig. 32, cbl). Sie werden
auf Querschnitten immer nur einzeln getroffen, durchziehen also den Embryo jederseits als ein Strang
einzeln hintereinander gereihter Zellen. Vor den übrigen Mesodermzellen fallen sie auf durch ihre
äußerst geringe Färbbarkeit. Das Plasma ist absolut hell, und im Kern sind nur sehr wenig Chromatin-
partikel zu erkennen. Den Cardioblasten eng angeschmiegt trifft man regelmäßig ein bis zwei kleinere
Kerne (Fig. 32, pers), deren Zellplasma strangförmig ventralwärts zieht und sich innig mit den nächsthegenden
Muskelzellen verbindet. In diesen kleineren Zellen haben wir die Anlage des P e r i c a r-
d i a l s e p t u m s vor uns. Die kleinen symmetrischen Zellkomplexe, bestehend aus den Cardioblasten
und den Zellen des Pericardialseptums, rücken mit der fortschreitenden Umwachsung des
Dotters immer mehr dorsalwärts und verschmelzen schheßhch in der Medianlinie über dem Dotter