Wachstum schließe, von neuem zur Mitose, aus welcher 28 Furchungskerne hervorgehen. Ungefähr
gleichzeitig findet auch die Teilung der Urgeschlechtszelle in zwei Tochterzellen statt, sodaß dann der
ganze Embryo aus 30 Zellen besteht. In Fig. X a und b ist die Mitose der Urgeschlechtszelle in der
Prophase des Spirems und im Stadium der Metakinese dargestellt. Die Spindelachse ist transversal
gerichtet und das Resultat der Teilung sind zwei geich große Tochterzellen mit einer mittleren
trennenden Membran. In einem klaren Asterstadium zählte ich 22 Chromosomen. Die Spindel in
Fig. X enthält in jeder Platte 20 Chromosomen. Wie zu erwarten war, besitzt also die Keimbahn
Kig X.
Mitose der Urgeschleclitszelle, a) Spii
kinese. Hom. Imm. u. :
noch den vollen Bestand des Chromatins. Zur Übersicht der
3 k Verhältnisse diene TFVig . 18. Von den CSi omakernen s•i nd1 1h i•er nur
5 getroffen worden, die meisten Kerne dieses Embryos befinden
sich in Mitose, und nur im hinteren Teile verharren noch einige
in Ruhe. Im Dotter verstreut liegen die Chromatinreste der
Diminutionsprozesse, mitunter noch in Plattenform, meist aber
als formlose Ballen, die wieder in kleinere Ballen zerfallen sein
können. Eine besonders große, peripher liegende Chromatin-
masse ist das degenerierende Chromatin der beiden Abkömmlinge
des Richtungskörpers (RK). Die Teilung der Urgenitalzelle
ist hier bereits vollzogen, in anderen Embryonen von gleichem
Stadium fand ich noch Asterr und Diasterstadien dieser Mitose.
Die Abkömmlinge der Urgeschlechtszelle werden als Oogonien
bezeichnet, von denen in dem 30-zelligen Embryo die- erste Generation, also zwei an der Zahl,
vorhanden sind.
Die hier geschilderten Verhältnisse, die beim Übergang vom 15-zelligen zum 30-zelligen
Stadium obwalten, habe ich in übereinstimmender Weise in 7 Embryonen der gleichen Phase bestätigt
gefunden. Die zahlreichen, hierbei ausgezählten Spindeln besitzen ohne Ausnahme die reduzierte
Chromosomenzahl, gleichgültig, ob sie im vorderen oder hinteren Teile des Embryos gelegen sind.
Nach einer Ruheperiode des 30-zelligen Stadiums findet abermalige Karyokinese statt, an
welcher aber die Oogonien nicht teilnehmen (Fig. 19). Aus den 28 Spindeln der Somakerne gehen
56 Tochterkerne hervor, die mit den beiden unveränderten Oogonien ein Stadium von 58 Zellen
repräsentieren. Ein solcher Embryo wird uns in Fig. 20 vorgeführt. Der Schnitt ist seitlich von der
Medianebene geführt, sodaß die Oogonien nicht getroffen sind. Durch Zeichnen aller Schnitte der
Serie habe ich genau 56 Somakeme und 2 Oogonien festgestellt. Ganz deutlich zu erkennen, wie auch
im 28-zelligen Stadium, sind die Chromatinreste, auch hier noch zum Teil in der ursprünglichen
Plattenform. Das Stadium ist deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil man von jetzt an von einem
B l a s t o d e rm z u sprechen berechtigt ist; denn mit Ausnahme von vier Zellen, die noch im Inneren
des Embryos liegen, sind hier sämtliche Blastomeren unmittelbar an die Oberfläche herausgerückt.
Die meisten stoßen bereits mit ihren Zellleibern zusammen und lassen zwischen sich Membranen
entstehen, sodaß ein lockeres Epithel zustande kommt. Nur stellenweise bleiben noch Lücken
bestehen, in denen der Dotter frei an die Oberfläche herantritt. Nach innen zu gehen die Zellen
amöboid in den Dotter über.
Es ist immerhin eine gewisse Willkür, gerade von diesem Stadium an von einem Blastoderm
zu sprechen; denn die Blastodermbildung ist ein kontinuierlicher Prozeß. Schon im achtzelligen
Stadium macht sich eine zentrifugale Tendenz der Blastomeren bemerkbar, die sich im 15-zelligen
und 30-zelligen Stadium ganz auffällig steigert. Im letzteren Stadium nehmen schon die meisten
Blastomeren eine periphere Lagerung ein (Fig. 19). Betrachtet man aber das Blastoderm als ein
typisches Epithel, so kann eben erst im 58-zelligen Stadium davon die Rede sein. Ich habe es nicht
für erforderlich gehalten, die Entwicklung zahlenmäßig noch weiter zu verfolgen; denn sie schreitet
von nun ab ganz gleichmäßig vorwärts, indem Teilungsstadien und Ruhestadien der Kerne periodisch
aufeinanderfolgen. Dabei rücken auch noch die wenigen zurückgebliebenen Blastomeren an
die Oberfläche, sodaß im Innern keine einzige Zelle zurückbleibt. Das Blastoderm aber wird
immer zellenreicher, die Zellen werden dabei immer kleiner, rücken enger zusammen, und zuletzt
repräsentiert das Blastoderm ein dichtes, überall gleichmäßiges und in sich geschlossenes Zylinderepithel
(Fig. 21).
Während dieser Periode findet auch in der Keimbahn Weiterentwicklung statt. Von den zwei
Oogonien des 58-zelligen Stadiums teilt sich zunächst die eine Zelle, und erst, wenn sie zwei Tochterzellen
gebüdet hat, erfolgt die Mitose der anderen. Man findet dann Blastodermstadien, an deren
hinterem Pol vier Oogonien gelegen sind. Von den vier Oogonien des in Fig. 22 gezeichneten Embryos
(auf dem Schnitt nur 2 Oogonien getroffen) sind 2 in Ruhe, die beiden anderen befinden sich bereits
wieder in Mitose. Die Spindeln weisen sehr distinkte Äquatorialplatten auf. Ich habe in der einen
22 und in der anderen 23 Chromosomen gezählt, sodaß also auch hier wieder für die Keimbahn die
Normalzahl der Chromosomen gefunden wird. Die Somazellen sind hier ohne Ausnahme in das
Blastoderm übergegangen. Im Inneren ist nur noch Dotter vorhanden, in dem die Chromatinreste
gelegen sind, und der von den Blastodermzellen aus von feinen Plasmafortsätzen durchsetzt wird.
Ein schon viel weiter entwickeltes Blastodermstadium veranschaulicht Fig. 21. Fast alle
Zellen des Blastoderms sind hier in Teilung begriffen, und zwar zeigen die meisten das Bild des Diasters.
Nur wenige sind in Ruhe. Die Kernspindeln sind zum Teil tangential gestellt, meist aber stehen sie
schräg zur Oberfläche, in genau radiärer Richtung habe ich keine beobachtet. Am hinteren Pol liegen
6 Oogonien, davon sind zwei in Teilung, sodaß darnach die Keimbahn aus acht Zellen bestehen würde.
Die Oogonien liegen ziemlich locker nebeneinander. Auch sind sie nicht etwa in das Blastoderm
eingefügt, sondern liegen außerhalb desselben in einem großen Raume, der sich zwischen dem Follikelepithel
und dem hinteren Blastoderm gebildet hat.
Am Vorder ende finden sich immer noch die letzten Reste des corpus luteum, das jedoch in
noch etwas älteren Embryonen völlig schwindet. In lockeren Blastodermstadien ist das corpus
luteum immerhin noch relativ massig. Wie bekannt, besteht es aus den degenerierenden Nähr-
kernen. Diese schrumpfen später stark zusammen, sie können miteinander verschmelzen oder auch
in Stücke zerfallen und bestehen fast nur noch aus Chromatin, wie die tiefe Färbung erkennen läßt.
Einzelne Teile dieses Restkörpers habe ich wiederholt zwischen den noch locker liegenden vorderen
Blastodermzellen angetroffen. Sie drängen sich zwischen den Zellen hindurch und gelangen in den
vorderen Teil des Dotters, wo sie noch weiter an der Ernährung des Embryos teilnehmen. Der Dotter
enthält also zuletzt folgende Restkörper: die Chromatinmassen der Tochterkerne des Richtungskörpers,
das ausgeschiedene Chromatin der diminuierten Somakerne und die Reste der Nährkerne.
Alle diese Reste zerfallen in zahlreiche, verschieden große Partikel von meist rundlicher Gestalt.
Mitunter erweisen sie sich als aus einzelnen Körnchen zusammengesetzt, gewöhnlich aber sind sie
ganz homogen gefärbt und lassen keinerlei Struktur erkennen. Sie persistieren auch weiterhin noch
lange Zeit, und das Chromatin offenbart sich darin als eine außerordentlich zähe Substanz, die der
Assimilation hartnäckig widersteht. Es kommt hier allerdings dazu, daß die Chromatinreste im leb