Dup. fehlen die Zeichnungen fast ganz; der Vorderflügel ist längs der Costa ziemlich breit bräunlich,
weiterhin sanft abgetönt in rötlichgrau gegen das Dorsum, in weißlich aschgrau gegen den Saum hin.
An der Costa stehen von der Basis an zahlreichere feine dunkler braune Querstrichel, nach der Spitze
hin verwaschene breitere Häkchen, d. h. Doppelstriche mit verwaschen bräunlicher Füllung; auch
auf Ader IV und am Dorsum sind bräunliche Querstrichel zu sehen; in der Flügelmitte steht ein brauner,
saumwärts grau verwaschener Wisch und eine braune Längslinie auf Ader I II1; die Fransen sind
gelblich, braun gescheckt mit fein brauner Basallinie.
Die Hinterflügel sind bei beiden Formen zart bräunlichgrau, spitzenwärts mitunter gelblich,
mit einigen schwachen Häkchen an der Costa, vor der Spitze; die Fransen sind gelblich weiß, mit
brauner Basal- und Teilungslinie. Der Kopf mit den Palpen ist ockergelb, mit bräunlicher Mischung,
der Thorax braungrau, mit ockergelber Einmischung vorn und an den Spitzen der Schulterdecken,
das Abdomen heller oder dunkler bräunlich.
Die Raupe ist braunrötlich, mit weißlichen Wärzchen, der Kopf dunkel rotbraun, Nackenschild
schwarzbraun, vorn heller. Sie lebt je nach der Gegend von März oder April bis Mai oder Juni auf
Cupressus und Juniperus oxycedrus, wo sie gesellschaftlich ganze Äste verspinnt; S t a u d i n g e r
fand die Raupe der Form nobiliana im März auf Juniperus macrocarpa (in Andalusien). Der Falter
fliegt im April und Mai bis Mai und Juni.
Hab. Südfrankreich, Catalonien, Andalusien (f. nobiliana); Mittelitalien, Dalmatien, Bithynien.
5. Tortrix politana H w. Lep. Brit. p. 465; W o o d f. 1018; Wi lk . p. 271; He i n . p. 41;
S n e l l . II, 1 p. 216; Me yr . p. 538; s y l v a n a T r. VIII p. 109; X, 3 p. 72; F. v. R. p. 40
tab. 22 f. 4, a, b; HS. IV p. 162; Dup. Suppl. IV p. 168 tab. 48 f. 8; l e p i d a n a HS. f. 413.
Vorderflügel beim A saumwärts schwach verbreitert, beim $ gleichbreit, Costa fast gerade,
nur an der Wurzel schwach gebogen, Saum schräg, wenig gebogen. Hinterflügel dreieckig, spitz.
Spannweite 12—13 mm. Taf . VIII F i g . 41 A, 42 $.
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist schwach seidenglänzend aschgrau bis ockergelblich, durch
mehr oder weniger deutliche, oft miteinander verschwommene dunklere Schräglinien zwischen den
Zeichnungen etwas gedeckt, mit braunrotem Wurzelfeld, Schrägband und Praeapikalfleck. Das Wurzelfeld
ist stufig gegen das Dorsum verbreitert, hier doppelt so breit wie an der Costa, mit dunklerer
Querlinie und ebensolcher Abschlußlinie, die in der Falte einige schwarze Schuppenfleckchen trägt;
die Schrägbinde beginnt an der Costa hinter V3, ist bis zur vorderen Mittelader schmäler, springt hier
wurzelwärts plötzlich etwas vor und ist auch saumwärts verbreitert und steht auf dem Dorsum vor
dem Fransenansatz; wo sie sich distalwärts verbreitert, steht ein schwarzes Schuppenfleckchen. Der
Praeapikalfleck ist scharf, oft mit mehreren dunkleren Costalhäkchen, halbrund oder trapezoid,
gleichweit vom Schrägband, wie von der Spitze entfernt; er verlängert sich in einen Saumfleck gegen
den Tornus hin, doch ist derselbe oft von ihm abgetrennt; vor dem Apex stehen meist noch einige
Costalstrichel und längs des Saumes schwärzliche Fleckchen. Die Fransen sind bräunlich, gegen den
Tornus weißlich oder gelblich, je nach der Grundfarbe des Flügels. Die Hinterflügel sind bräunlichgrau,
gegen die Spitze oft heller, hier mit durchscheinenden dunkleren Sprenkeln; die Fransen weißlich, mit
dunkler Teilungslinie. Kopf und Thorax sind braun, das Abdomen ist grau, der Analbusch des A gelblich.
Von den folgenden Arten besonders durch das dorsalwärts verbreiterte Basalfeld der Vorderflügel
zu unterscheiden.
Die Raupe ist grün mit weißlichen Wärzchen, der Kopf bräunlichgrün, Nackenschild gelblichgrün.
Sie lebt in zwei Generationen im Juni, dann im Juli bis September zwischen versponnenen
Blättern oder Blüten von Centaurea jacea, Clinopodum, Erica, Calluna, Ledum palustre, Potentilla
fragaria, Ranunculus acris, Senecio jacobaea, Vaccinium myrtillus und uliginosum, Genista, Prunus.
Der Falter fliegt im Juli und wieder im September und Oktober.
Hab. Ganz Europa, mit Ausnahme des hohen Nordens, Bithynien; Nord-Amerika.
6. Tortrix cinctana S c h i f f . Syst. Verz. p. 129; Tr. VIII p. 76; Dup. IX p. 70 tab. 238 f. 8;
HS. IV p. 196; W i 1 k. p. 248; H e i n. p. 41; S n e 11II, 1 p. 215; M e y r. p. 539; a l b i d a n a Hb. f 132.
Vorderflügel saumwärts verbreitert, beim $ etwas weniger, Costa fast gerade, Apex rund,
Saum schräg, gebogen, Hinterflügel mit gerundetem Saum, Spitze stumpf. Spannweite 14—18 mm.
T a f . VIII F i g. 43, 44 A<A•
Die Vorderflügel sind von fast reinweißer, selten mehr grauer Grundfarbe, auf der sich die
Zeichnungen: ein Wurzelfeld, eine Schrägbinde und ein Praeapikalfleck in gelblich rostbrauner bis
graubrauner Farbe scharf abheben. Im hellen Grund finden sich im Saumfeld in Querreihen gestellte
blaugraue Fleckchen, bei den dunkleren Exemplaren mehr braungrau, und dann auch im Raum
zwischen Wurzelfeld und Querbinde solche Sprenkelchen und Wellenlinien. Das Wurzelfeld ist klein
und ziemlich s e n k r e c h t abgeschnitten, die Binde steht ziemlich steil von x/ 2 der Costa zum Dorsum
vor den Fransenansatz ziehend, nur ganz schwach gebogen, oder auf ihrer basalen Seite gerade, auf
der Saumseite ein wenig geschwungen, dorsalwärts kaum verbreitert; der Praeapikalfleck ist dreieckig
oder auch unregelmäßig, mit schwarzen Punkten gemischt und bisweilen ein weißes Häkchen einschließend;
er verlängert sich nicht zum Saum hin. Auf der distalen Grenze von Wurzelfeld und
Querbinde zeigen sich mehr oder weniger tief sch warze Fleckchen. Die Fransen sind gelblichbraun,
gegen den Tornus hin weißlich, mit feiner Teilungslinie. Die Hinterflügel sind grau, analwärts
manchmal heller, dicht aber zart dunkler quergesprenkelt, ihre Fransen weiß mit grauer Teilungslinie.
Kopf und Thorax sind dunkel rostbraun bis graubraun, das Abdomen heller grau, nach hinten
gelblicher. Bei Stücken mit mehr grauem Grund der Vorderflügel heben sich die Zeichnungen
weniger scharf ab.
Die Raupe ist grünlichbraun, mit feinen schwarzen Wärzchen, Kopf dunkelbraun, Nackenschild
noch dunkler, mehr schwärzlich. Sie lebt am Boden in röhrenförmigem Gespinstgang an An-
thyllis vulneraria, Artemisia und anderen Kräutern, an Genista, wohl auch an Sarrothamnus. Sie
wird vom Mai und Juni, aber auch vom September angegeben, also in zwei Generationen. Als Flugzeit
des Falters wird angegeben Ende Juni bis Mitte August; wann sich die Herbstraupen entwickeln,
ob noch im Spätjahr oder erst im Frühling, finde ich nirgends mitgeteilt; möglich erweise gibt es auch
nur mehr im Süden zwei Generationen.
Hab. Mitteleuropa, Livland, Schweden; Nord- und Mittel-Italien, Südost-Rußland, Bithynien.
7. Tortrix asinana Hb. f. 101; HS. IV p. 197; f. 42; He i n . p. 42.
Vorderflügel durch gleichmäßige Biegung der Costa und des Dorsums an der Wurzel zu voller
Breite gelangt, saumwärts nicht mehr verbreitert, Apex ziemlich spitz, Saum schräg, Tornus flach;
Hinterflügel dreieckig, Apex gerundet. Spannweite 25 mm. Taf . VIII F i g . 45 ADie
Vorderflügel sind sehr blaß gelblichgrau, aber über und über mit blaugrauen bis zart
bräunlichgrauen, dichtstehenden Querlinien bedeckt, die im Saumfeld mehr in Querreihen von
Fleckchen aufgelöst sind; dadurch erscheint der Flügelgrund dunkler, am meisten nach dem Dorsum
hin. Ein kleines dunkelbraunes, mit schwärzlichen Bogenlinien durchzogenes Wurzelfeld ist viertel-
kreisförmig scharf abgegrenzt. Die dunkelbraune Schrägbinde in der Stellung wie bei voriger, ist unter
der Costa unterbrochen; der costale Teil, als halbovaler, dunkler gestrichelter Fleck ist ziemlich scharf;