
Schrägbandes vor der Mitte der Costa, gegen das einige verdunkelte Rippenenden vom Apex her
convergieren. Dadurch entsteht eine Art dreieckigen, im Inneren hell ausgefüllten Costalfleckes,
der sich aber niemals scharf abhebt. Immerhin wird dadurch eine große Ähnlichkeit mit manchen
Varr. von Ac. ferrugana erzielt (z. B. mit Fig. 49). Die Saumlinie ist gut durch eine ockerbräunliche
Linie bezeichnet, die Fransen sind gelblichweiß mit schwacher Teilungslinie. Kopf und Thorax ocker-
bräunlich, Hfl. grau, die Fransen etwas heller, mit breiter, aber wenig dunklerer Teilungslinie.
S n e 11 e n 1. c. hält Ac. quercinana für eine Var. von ferrugana; H e r i n g (Stett. ent. Z. 1880),
der sie in Pommern in 2 Generationen findet, Anfang Juli und wieder im Herbst, erklärt sie für eine
bona spezies. S o rh a g e n Kleinschm. Brandenbg. findet sie nie später als von Ende Juni bis Ende
August, erklärt sie ebenso für besondere Spezies, wie Disqué 1. c.; diese beiden Beobachter scheinen
freilich nur eine Generation zu kennen. Die Raupe ist nach Disqué von derjenigen von Ac. ferrugana
nicht zu unterscheiden: einfarbig grün mit braunem Kopf und ebenso gefärbtem, weißgeteiltem
Nackenschild. An Eichen. Alle Raupen, die Disqué Mitte Mai an niederen Eichen fand, ergaben
stets Ac. quercinana. Allerdings wird ja von mancher Seite auch eine erste Generation von Ac.
ferrugana angegeben, deren Raupe im Mai und Juni leben soll. Die glänzende Grundfarbe der Vfl.
•kommt bei zweifellosen Exemplaren dieser Art jedoch nie zur Beobachtung.
Hab. Deutschland, Schweiz, Belgien, Holland, Österreich, Ungarn, Italien, Sardinien, Kleinasien.
36. Acalla lubricana Mn. z. b. Ver. 1867, p. 842; Hering, Stett. e. Z. 1889, p. 293; Disqué ib.
1890, p . 86.
Wieder mit Ac. ferrugana nahe verwandt, von ähnlichem Flügelschnitt, Saum aber mehr gerundet,
Apex stumpfer; auch meist größer; Spannweite bis 20 mm, ? kleiner. Taf. V, Fig. 54.
Grundfarbe der Vfl. glänzend ockergelblich mit roströtlicher oder rotgelber Gitterzeichnung,
hergestellt durch die rostfarben angelegten Rippen und ebensolche Querwellen. Bei deutlicher Zeichnung
ist ein-von Querwellen erfülltes Wurzelfeld durch eine stärkere gebogene Linie begrenzt; ferner
ein Schrägband von der Costa, vor deren Mitte gegen den Tomus gerichtet, gewöhnlich nur bis zur
Flügelmitte schärfer, weiterhin verbreitert und verwaschen zum Dorsum vor den Fransenansatz
ziehend, in der Flügelmitte gewöhnlich unterbrochen; endlich ein aus einer ganzen Anzahl von prae-
apicalen Costalhäkchen zusammentretender Costalfleck von sehr undeutlicher Begrenzung, der sich
gebogen bis zum Fransenansatz vor dem Tornus, spitz auslaufend erstrecken kann. Alle Zeichnungen
meist undeutlich bis auf die stets vorhandene Gitterung. Saumlinie roströtlich gefleckt, Fransen
glanzlos, rötlichgelb mit zarter Teilungslinie. Kopf und Thorax etwas dunkler als die Flügelbasis,
Abdomen grau, Analbusch des S gelblich. Hfl. grau, dunkle Sprenkel nicht durchscheinend, Fransen
gelblich mit sehr feiner Teilungslinie nahe ihrer Basis. Die Raupe findet D isq u é Ende Mai zwischen
versponnenen Blättern von Prunus spinosa in der Umgegend von Speyer nicht selten. Sie ist
schmutzig grün, Kopf schwarz, Nackenschild braun, an den Seiten schwarz, seltener ganz schwarz,
fein hell geteilt, Brustfüße gleichfalls schwarz. Der Schmetterling erscheint Ende Juni.
Hab. Tirol (Originaléx. von Mn.), Kaukasus (Seebold) und Rheinpfalz (Speyer, Thalhaus,
Grünstadt). Sonst noch nirgends.
37. Acalla affinatana Snell. Tijdskr. 1882—3, p. 185 t. 11 f. 2, 2a; Wlshm. Ann. u. Mag. N.
H. (7), V, p. 377.
Der Ac. lubricma am ähnlichsten, aber davon verschieden durch den Besitz kräftiger Schuppenbüschel
auf den Vorderflügeln, und das Fehlen der Gitterzeichnung. Spannweite $ 14 mm, ? 12 mm.
Taf. V, Fig. 53. (Type, Hedemann’sche Sammlung, jetzt in der Acad. St. Petersburg).
Grundfarbe der Vfl. ockergelb mit starkem Perlmutterglanz, darauf matte ockerbraune Querzeichnungen,
nicht scharf begrenzt, teilweise mit stark aufgeworfenen Schuppenhöckern besetzt.
In der Wurzelhälfte des Flügels sind zwei schmälere und ein mittlerer breiterer derartiger Querstreifen,
der mittlere dorsalwärts mit dunkleren Schuppenbüscheln; von der Mitte der Costa zieht ein ziemlich
steiles Schrägband, breiter werdend zum Dorsum vor den Fransenansatz, stark rauh durch Schuppenbüschel;
in der apicalen Hälfte der Costa entspringen drei Paar Häckchen; aus dem mittelsten Paar
entspringt durch Vereinigung eine Linie, mit Schuppenbüscheln besetzt zum Tornus, die beiden
letzten verlängern sich zu zwei getrennten Linien im Saumfeld. Die Saumlinie ist gleichfalls punktiert
ockerbräunlich, die Fransen ockergelb mit verwaschener dunklerer Teilungslinie nahe ihrer Basis.
Kopf und Thorax ockerbräunlich; die Hfl. sind bräunlichgrau, Fransen weißlich, mit breiter verwaschener
bräunlicher Teilungslinie nahe der Basis; Hinterleib gelblichbraun, Analbusch des <5 ockergelb.
Hab. Chingangebirge (Mandschurei); Japan. — Ende Juli.
38. Acalla shepherdana Stph. List. p. 19 u. 89; Wilk. 151; Barr. Month. Mag. XVII (1881),
p. 266; Meyr, 525.
Costa der Vfl. von der Wurzel an allmählich zu einer stärkeren Krümmung ansteigend, dahinter
schwach konkav, Apex sehr stark vorgezogen, spitz, Saum sehr schräg, geschwungen. Ein stärkerer
Schuppenbüschel in der Flügelmitte, kleinere in mehreren Reihen im Saumfeld. Spannweite 13—16 mm.
Taf. V* Fig. 55.
Vfl. einfarbig rötlichbraun, fein dunkler quergewellt; am deutlichsten und dunkelsten ist ein
kleiner Wisch nahe der Basis und dem Dorsum, eine Schräglinie etwas vor der Flügelmitte, die den
größeren Schuppenbüschel enthält, und drei gebogene Linien im Saumfeld und Apex, gleichfalls
mit dunkleren Schuppenbüschelchen. Saumlinie scharf dunkel, Fransen von der Farbe der Fläche,
distalwärts etwas dunkler, nahe der Basis mit feiner Teilungslinie. Kopf und Thorax wie die Vfl.
gefärbt. Hfl. bräunlich, basalwärts öfters heller, gegen Saum und Apex fein dunkel gesprenkelt.
Fransen heller mit kräftiger Teilungslinie; Abdomen graubraun.
Die Raupe ist grün, weißlich oder blaß gelblich, Kopf bräunlich; sie lebt im Mai und Juni
zwischen versponnenen Gipfelblättern von Spiraea ulmaria und Sanguisorba offieinalis; der Schmetterling
im Juli und August. Wahrscheinlich ist eine zweite Generation, deren Raupe im August und
September vorkommt und den Schmetterling im Oktober liefert.
Hab. England, Mittel- und Norddeutschland, Frankreich, lokal und nicht häufig.
39. Acalla holmiana L. Syst. Nat. ed. X, 532; CI. Ic. 10, 7; Hb. Btr. I, 3, t. 1, C.; Hb. 39;
Wd. 874; Tr. VIII, 124; Dup. IX, 241, 8; HS. IV, p. 169; Wilk. 155; Hein. 28; Snell. II, 1, p. 183;
Meyr. 526.
Costa der Vfl. gleichmäßig schwach gebogen, Apex spitz, Saum schräg, geschwungen; Fläche
ohne Schuppenhöckerchen. Spannweite 12—15 mm. Taf. V, Fig. 56.
Vfl. dunkel goldbraun, gegen die Basis goldgelb aufgehellt, mit einem glänzenden etwas gebogenen
violett schimmernden Querband, das eine etwas dunklere Linie enthält, vor der Mitte, und
mehreren ähnlichen Querstreifen in der distalen Flügelhälfte, die äußersten durch die nicht glänzenden
Rippen meist in Fleckchen aufgelöst. Etwas hinter der Mitte der Costa ein rein weißer Fleck von
trapezförmiger Gestalt, die breite Basallinie an der Costa. Fransen vor dem Apex lebhaft orange,
am Saum in ihrer basalen Hälfte dunkler, in der distalen heller goldgelb, gegen den Tornus grau.
Kopf und Thorax dunkel goldgelb, Abdomen gelblichgrau. Hfl. grau, Fransen wenig heller, mit feiner
Teilungslinie nahe der Basis.
Zoologica. He ft 54. 1 3