
einen hellen Wisch; der Costalfleck ist heller und unscharf, meist mit der Schrägbinde zusammenhängend;
aus dem Tomus steigt ein dunkelbrauner Streif etwas gegabelt gegen den Costalfleck
auf; nahe der Basis erhebt sich aus dem Dorsum ein schwarzbrauner Schrägfleck, dem noch
ein gleichfarbiger Punkt aufsitzt, saumwärts schmal, costalwärts breit weiß umrandet. Die Saumlinie
ist besonders gegen die Spitze hin dunkel schwarz, die Fransen kastanienbraun, gegen den
Tornus hin heller. Die Hinterflügel sind braungrau, spitzenwärts lebhaft orangegelb, die Fransen
orangegelb, mit rötlicher Teilungslinie nahe an ihrer Basis. Die Vorderflügel des ? sind einfarbiger,
graubraun, stark quergewellt und durch die dunkeln Adern im Saumfeld gegittert; der dunkle Basalfleck
und alle weißen Umrandungen der Zeichnung fehlen, die Schrägbinde und der Praeapikalfleck
sind verwaschener, dunkelbraun, erstere ist meist nur schmal an der Costa, breit gegen
das Dorsum hin deutlich und hier von dunkleren Querlinien durchzogen, die aus dem Praeapikalfleck
kommen. Die Saumlinie ist deutlich, dunkel, spitzenwärts fast schwarz, die Fransen
von der Farbe des Flügelgrundes, nach der Spitze hin dunkler mit hellerer Basis; die Orangefärbung
der Hinterflügel ist matter, als beim (J, die Fransen ebenso lebhaft orangegelb; in beiden
Geschlechtern zeigen sich nach der Spitze hin dunklere Quersprenkel, die unterseits viel deutlicher
sind. Kopf und Thorax haben die Färbung des Vorderflügelgrundes, das Abdomen ist braungrau,
der Analbusch des $ kaum heller.
Var. s a u b er i a n a S o rh . Berl. ent. Zeit. 1882 p. 131. — T a f . VI, Fig. 46 3 (Ein
noch recht helles Exemplar.)
Diese auffallende Varietät, die bisher nur aus dem norddeutschen Küstengebiet (Hamburg,
Stettin) bekannt geworden ist, zeichnet sich durch eine ungemein starke Schwärzung der Vorder-
flügel, zumal im männlichen Geschlecht aus, so daß dieselben oft fast sammetschwarz werden;
bei helleren Stücken erscheinen die normalen Zeichnungen noch deutlich in dunkel rotbrauner
oder violettbrauner Farbe, die sich auch heller am Saume ausbreitet (bei ganz dunklen Exemplaren
ist die Zeichnung kaum zu bemerken). Auch die Hinterflügel sind trüber und düsterer gefärbt,
als bei der Stammform. Aus dem Umstande, daß anfänglich derartige Exemplare aus Raupen
erzogen wurden, die auf Fraxinus und Syringa lebten, zog H e r i n g den Schluß, daß die Nahrung
(Oleaceen) die dunkle Färbung .verursache; S o r h a g e n (in „Grabowiana“) weist diese Anschauung
zurück, da er die Raupe dieser Varietät an Laubbäumen aller Art, G r ä s e r sie sogar an Hera-
cleum an traf. Er glaubt, daß die Verdunkelung auf das Küstenklima zurückzuführen sei. Dem
widerspricht nun freilich der Umstand, daß in denselben Gegenden auch die Stammform und zwar
als die häufigere vorkommt. Es handelt sich wohl um einen konstitutionellen Melanismus, wie
z. B. bei Lymantria monacha, ab. Eremita 0., dessen Ursachen unbekannt sind. Immerhin
wäre es möglich, daß die direkte Ursache des Melanismus eine gewisse Nahrungspflanze der Raupe
ist — die aber durchaus nicht gerade zu den Oleaceen zu gehören braucht —, und daß dann
derartig melanistische Individuen ihre Eigentümlichkeit mehr oder minder stark auf einen Teil ihrer
Nachkommen vererben, obwohl diese als Raupen auch auf ganz anderen Pflanzen leben mögen.
Da die Var. sauberiana eine ziemlich beschränkte Verbreitung hat, dürfte es sich um eine
Pflanze handeln, die gerade jenen Gegenden eigen ist, und es könnte nicht allzu schwer fallen,
dieselbe ausfindig zu machen und obige Theorie durch Züchtungsversuche auf ihren Wert
zu prüfen.
Die Raupe von Cac. podana ist grün mit rotbraunem Kopf und Nackenschild, letzteres
schwarz gerandet; oder auch glänzend grüngrau, Kopf schwarz, Nackenschild schwarzbraun, nach
vom mehr blaßbraun, Analklappe schwärz. Sie lebtftom Mai bis in den Juli polyphag fast an
allem Laubholz, auch an Nadelhölzern zwischen versponnenen Endtrieben, auch an niederen
Pflanzen, wie Trifolium, Primula, Heracleum, und verwandelt sich in der Wohnung; der Falter
erscheint von Ende Juni bis Anfang August und ist nicht selten.
Hab. Mitteleuropa, Schweden, Ostseeprovinzen durch Sibirien bis Japan, Norditalien, Sardinien
Dalmatien, Griechenland, Kleinasien.
8. Cacoecia ingentana Chr . Bull^Acad. M ö » t l881, I p. 64; subru/ana Sn e l l .
Tijdskr. XXVI p. 187 tab. 11 f. 3, 3 ä (hellere Var.),
Hält im Flügelschnitt die Mitte zwischen Cac. piccona und podana, der Saum der Vorderflügel
ist steiler und am Tomus bauchiger als ber beiden, der Apex beim ? stärk vorgezogen;
die Costa der Vorderflügel ist .mehr geschwungen als hei piceana, weniger als bei podana. Der
Costalumschlag des S beginnt an der Wurzel, verbreitert sich schnell und nimmt dann an Breite
ab; er reicht fast bis zur Mitte der Costi» Dies ist die größte palaearktische Art der Gattung;
$ bis 2 8 g bis 35 mm Spannweite. Taf . VI, F i g . 47, 48 (= siibrufana Snell.), 49.
Beim $ ist die Grundfärbung der Vorderflügel ein gelbliches Lederbraun, im Wurzelteil durch
schwache, aber ziemlich breite Querstreifen etwas verdunkelt; der Costalumschlag und die Zeichnungen
sind dunkler braun; letztere erinnern an die von Cac. piceana, nur fehlt der große Saumfleck;
an seiner Stelle zieht eine scharfe Wellenlinie aus dem Säum nahe dem Tomus gegen den Praeapikalfleck
auf und vereinigt sich, ehe sie diesen erreicht, mit einer anderen Lime, die von der
Costa vor der Spitze entspringt und nach dem Dorsum in das Ende der Schrägbinde zieht und
sich daselbst gabelt. Die Schrügbinde entspringt schmal bei Vs der Costa, meist durch das Ende
des Umschlags von dieser getrennt, ist basalwärts scharf und fast gerade begrenzt, saumwärts
verwaschen mit mehreren stumpfen Vorsprüngen und dorsalwärts verbreitert; der Praeapikal-
fieck ist lang, verwaschen und von dunkleren Wellenlinien durchzogen, der basale Dorsalfleck
steigt dreieckig ziemlich senkrecht auf. Helle Umrandungen der Zeichnungen fehlen. Bei der von
S n e i l e n als Cac. subrufana beschriebenen Form, die ich hierher ziehe, ist alles blasser und
die Zeichnung weniger reich. Die Fransen sind fast von der Farbe der Flügelfläche, etwas dunkler,
besonders gegen den Apex hin. Die Hinterflügel sind blaß rötlichgelb oder ockergelb, analwärts
grau überhaucht, die Fransen gelblich, um die Spitze mehr orangefarben, mit dunklerer Teilungslinie.
Der Thorax ist braun, wie die Zeichnungen der Vorderflügel, das Abdomen gelbgrau,
der Analbusch sehr kräftig und ockergelb.
Das ? ähnelt ungemein dem von Cac. podana, nur ist die Grundfarbe der Vorderflügel
düsterer, mehr oüvenbraun, die Querwellen, die Schrägbinde und der verwaschene Praeapikalfleck
dunkler, rötlichbraun. Die Saumlinie ist nicht so scharf dunkel, die Fransen ohne Teilungs-
lime; die Hinterflügel sind bleicher ockergelblich, analwärts blasser grau, als bei podana, im
Spitzenteil sind spärliche dunklere Quersprenkel. Der Thorax ist dunkelbraun, das Abdomen braungrau.
Eines der mir zur Verfügung gestellten Exemplare war am 26. Juli gefangen, die übrigen
hatten keine Zeitangabe.
Hab. Amur, Ussuri, Japan, Mittel- und Westchina, Nordwest-Indien.
9. Cacoecia decretano T r. X, 3, p. 56; F. v. R. p. 112 täte 43 f. 2; Dup . Suppl.
IV p. 346 tab. 79 f. 1; HS. IV p. 158; He i n . p. 33; S n e l l . II, 2 p. 1076; Me y r . p. 530.
Von Größe und Habitus der Cac. podana-, doch ist die Spitze' der Vorderflügel weniger
stark vorgezogen und beim ,c: sind die Vorderflügel schmäler und gestreckter; der - Costalumschlag