
Die Raupe ist blaß grünlichgelb oder braungrünlich; mit grünlichem oder hellbraunem
Kopfe; das Nackenschild ist grünlich oder bräunlich, seitlich mitunter schwarz gesäumt, Sie
lebt in England im Mai, in südlicheren Gegenden schon im März und April polyphag, nach
M e y n c k an Eibe, Apfel etc., an Laurus (Mi l l i Öre), an Smilax aspera (in Spanien nach
R o e s s 1 e r), bei Berlin auf einer „kleinen fremdländischen Konifere“ (Sorh.)
Der Schmetterling erscheint im Süden schon von April an bis Juni, in England im Juli.
Hab. England (häufig in Gärten), westliche Teile von Mitteleuropa, (zerstreut und sparsam
auf dem Festland), Südeuropa, Nordwestafriba, Kleinasien.
2. Cacoecia reticulana H b . 271 He i n . p. 49; o r a n a F. R. p. 13 t. 9 f. 3; Tr. X
3 p. 61; Du p . IV p. 61, 62; HS. IV p. 161.
Meist größer als vorige, Flügelschnitt ähnlich, beim ? die Costa weniger stark gebogen,
das Dorsum nicht so geschwungen; dieser Art eigentümlich ist, daß auf den Vorderflügeln der Ursprung
von Ader IV, ungewöhnlich weit von IIIS weggerückt und gegen IV2 hin verschoben-ist
(Taf. I, Fig. 32), woran auch schwerer erkennbare Varietäten festgestellt werden können. Der
Costalumschlag des $ ist breit und reicht bis über V3 der Costa.
Spannweite 15—22 mm. Taf . VI, F i g. 33 35.
Die Vorderflügel sind beim <J lebhaft rötlich ockergelj), beim ? gewöhnlich düsterer graubraun,
von dunkleren Querwellen mehr oder weniger reichlich durchzogen, besonders im Saumfeld; sie
sind, wie die übrigen Zeichnungen beim <J rostbraun, beim -.? dunkel, schwärzlichbraun, und ziehen
sehr schräg von Costa zum Dorsum; eine Grenze des Wurzelfeldes, oft in Flecken zerrissen, deren
auch einige im Wurzelfeld selbst stehen können, eine Schrägbinde von |§ |d e r Costa zum Tornus
gegen diesen hin verbreitert und gewöhnlich in einige Streifen zerrissen, beimH oft nur ein
schmaler, saumwarts unscharf begrenzter Schrägstrich, ein zu einer zweiten zugespitzten Schrägbinde
ausgezogener Praeapikalfleck; an dessen Stelle beim ? eine Anzahl Schräglinien, auf den Adern
gebrochen, gegen Tornus und Saum ziehend. Die Adern selbst sind gewöhnlich fein dunkel. Die
Fransen sind von der Farbe des Flügelgrundes, zuweilen mit feiner, dunklerer Basalliniei Das
in Fig. 34 abgebildete kleine Exemplar aus S u t s c h a n gehört dem Geäder nach sicher hierher.
Die Hinterflügel sind dunkel braungrau, bisweilen heller, die Fransen hell bräunlichgrau mit Teilungslinie;
Kopf und Thorax haben die Färbung der Vorderflügelbasis; der Analbusch des <J ist gelblich.
Die Raupe ist dunkel- oder bronzegrün, die Wärzchen sind klein, gelblich; der Kopf und
die Brustfüße sind schmutziggelb, das Nackenschild ist von Körperfarbe oder etwas gelblicher. Sie
lebt vom Mai bis August polyphag an Lonicera, Betula, Salix, Populus, Ainus, Prunus, Rosa,
Pistacia lentiscus (Corsika), .Solanum dulcamara, Humulus, Rubus, Vaccinium etc. zwischen
versponnenen Blättern. Da der Falter von Mitte Juni bis Ende August gefunden wird so ist die
Wahrscheinlichkeit groß, daß es sich um zwei rasch folgende, ineinandergreifende Generationen handelt.
Hab. Mitteleuropa (mit Ausnahme von Holland und Großbritannien), Nordeuropa mit Ausnahme
des hohen Nordens, Südostrußland, Sutschangebiet, also wahrscheinlich auch durch Sibirien
verbreitet, wenn auch vielleicht lokal.
3. ? Cacoecia foederatana Ke n n . Iris 1900 p. 211.
Da diese Art nur in einem ? vorliegt, so ist ihre Zugehörigkeit zur Gattung Cacoecia (Caprn)
unsicher; sollte das $ keinen Costalumschlag haben, so müßte die Spezies zu Epagoge gestellt
werden. In Größe und Zeichnung erinnert sie an die vorhergehende Art, die Vorderflügel sind
jedoch stumpfer, der geschwungene Saum ist viel steiler und gegen den Tornus bauchig gewölbt,
auch die Costa deutlich geschwungen; Ader IVi der Vorderflügel ist nicht von III3 entfernt,
sondern im Gegenteil so stark genähert, daß sie fast aus einem Punkt mit ihr entspringt; die
Palpen sind sehr klein und überragen den Kopf nicht; die Hinterflügel sind unter der Spitze
stark eingezogen. Spannweite 19 mm. T a f . VI, F i g . 36 $.
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist hell ockerbräunlich, gegen das Dorsum hin etwas rötlich
überhaucht, die darauf stehenden zerrissenen Zeichnungen scharf abgehoben dunkel rötlichbraun.
Man kann unterscheiden nahe der Wurzel ein Mittelteil eines Schrägbandes, das mit
der Costa und dem Dorsum nur durch schmale Strichei in Verbindung steht, ein mittleres
geschwungenes, mehrfach gebrochenes Schrägband von V3 der Costa zu 2/3 des Dorsums, wo es am
breitesten und verwaschen bis zum Fransenansatz ausgegossen ist, einen schräg viereckigen, von
noch dunkleren Linien durchzogenen Praeapikalfleck, dessen distale Ecke sich bindenartig zum
Saum über dem Tomus verlängert, ein damit zusammenfließendes größeres Häkchen unmittelbar
vor der Spitze, ein kleineres noch davor stehendes und einen viereckigen Fleck am Tornus. Zwischen
allen diesen Zeichnungen finden sich noch Querwellenlinien von matterer, mehr grauer Färbung,
die auch die gröberen Zeichnungen mit einander verflechten; die Adern sind fein dunkel. Die
Fransen haben die Farbe des Flügelgrundes mit einer feinen braunen Teilungslinie nahe ihrer Basis.
Die Hinterflügel sind braungrau, die Fransen etwas heller mit dunklerer Teilungslinie. Kopf und
Thorax haben die Farbe der Vorderflügel, etwas lebhafter gelblich, das Abdomen die der Hinterflügel.
Hab. Wladiwostock.
4. Cacoecia favillaceüna Hb. 225; He i n . p. 53; Sn ei l . II, 1 p. 223; Meyr . p. 528;
o c h r a c e a n a S t p h . 111. IV. 172; Wo o d 1113; Wi lk . 113; t e r r e a n a T r. X, 3, p. 88;
D u p . Suppl. IV p. 142 t. 62 f. 4; HS. IV p. 105; r u s t i c a n a H b . 102.
Costa der Vorderflügel in der basalen Hälfte gebogen, weiterhin gerade, Saum schräg,
schwach gebogen; Costalumschlag beim 3 breit, dadurch der Flügel an der Basis verschmälert mit
stärkster Krümmung der Costa gegen die Mitte hin; Fühler des $ recht stark gezähnt (vergl.
Abb. 8). Spannweite 16—19 mm. T a f . VI, F i g. 37 $.
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist gelblichgrau; über den Flügel ziehen zahlreiche leicht
gebogene braungraue Quer- und Schräglinien, bald mehr, bald weniger deutlich, am dunkelsten an
der Costa, wo ihre Anfänge gegen die Spitze hin dreieckige Häkchen bilden; die Schräglinien
des Saumfeldes sind gegen den Tornus und Saum hin etwas verbreitert; hinter y 3 der Costa ist
der Zwischenraum zwischen mehreren dieser Linien etwas verdunkelt, wodurch der Anfang einer
Schrägbinde undeutlich zustande kommt; auch an der Stelle des Praeapikalfleckes kann eine
undeutliche Verdunkelung auftreten. Die Fransen haben ungefähr die Farbe der Flügelfläche.
Die Hinterflügel sind hell bräunlichgrau, die Fransen blasser mit dunklerer Teilungslinie. Der Kopf
und Thorax ist dunkler grau als die Vorderflügel, beim aber der Kopf oft heller gelblich weißgrau.
Die Raupe lebt vom Juli bis Mitte Oktober an Carpinus, Ainus, Sorbus aucuparia, Rubus
idaeus, Vacciniumarten; die Puppe überwintert, der Falter fliegt im Mai und Juni.
Hab. Mitteleuropa bis Schweden, Dalmatien, lokal und zerstreut; in den Alpen kommt er
bis zu 5000 Fuß Höhe vor (F r e y).
5. Cacoecia capsigerana Ke n n . Iris 1900 p. 212.
Diese ausgezeichnete Spezies ist auf ein einziges $ begründet. Costa der Vorderflügel
stark geschwungen, Saum sehr steil, fast senkrecht, leicht geschwungen, am Tornus bauchig
gewölbt; Costalumschlag an der Wurzel des Flügels beginnend bis V3 der Costa reichend, sehr