kann; selbst deutlichere Trennung kommt vor, weshalb man auch die Arten der Gattung Phtheochroa,
die keinen Costalumschlag der Vorderflügel haben, hierher ziehen muß (vergl. pag. 60), denn auf das
Vorhandensein von Schuppenhöckerchen auf den Vorderflügeln kann kein Gewicht gelegt werden,
da derartige Gebilde auch sonst Vorkommen.
Die Hauptverbreitung der Gattung liegt in den wärmeren Teilen Europas und nach Kleinasien
hin, von wo aus manche Arten sich weiter nach Norden und Nordosten hin erstrecken.
Die Raupen leben meist in Samenkapseln und in Stengeln oder Wurzeln, wo sie auch überwintern;
indessen haben viele Arten zwei Generationen.
1. Phalonia sanguinana Tr. VIII p. 116; Dup. IX, tab. 259, f. 2; HS. IV p. 182; Hein. p.
77; baumanniana Hb. f. 148.
Vorderflügel gleichmäßig breit mit gerader Costa, gerundetem Apex und Saum, Hinterflügel
halbrund, Saum unter der Spitze wenig eingezogen. Schließt sich in der Zeichnung und Färbung
an die Gattung Lozopera an. Spannweite 18 mm. Taf . XI, Fi g . 46 ?.
Kopf, Thorax und Vorderflügel sind lebhaft ocker- oder dunkel schwefelgelb, die Fransen
ebenso; die Zeichnung besteht aus zwei dunkel braunroten, fast blutroten Schrägbinden; die eine vor der
Mitte des Flügels steht ziemlich steil, beginnt an der Costa mit einem viereckigen Fleck, macht dann
eine C-förmige Biegung, saumwärts konkav, und setzt sich dann unter Verbreiterung vor die Mitte
des Dorsums; sie ist auf ihrer Wurzelseite und im dorsalen Abschnitt auch saumwärts durch eine
dicke Silberlinie gesäumt; die zweite steigt vom Dorsum vor dem Tornus auf verbreiterter Basis
auf, zuerst fast senkrecht ziehend wendet sie sich in ihrer Mitte saumwärts gegen die Costa vor der
Spitze, wo sie wieder verbreitert endet; ihre Saumseite ist dadurch stumpfwinkelig gebrochen, ihre
Wurzelseite dreimal eingekerbt. Beiderseits ist sie von einer dicken Silber- oder Bleilinie begleitet.
An der Costa stehen von der Wurzel an kleine Strichei, meist paarweise beisammen. Die Hinterflügel
sind wie das Abdomen dunkel braungrau, die Fransen reinweiß mit grauer Teilungslinie.
Die Raupe ist gelblich mit schwarzen Wärzchen, Kopf und Halsschild, die Analklappe ist
dunkelbraun. Sie lebt im Juni, dann wieder in II. Generation vom September an überwinternd im
Stengel von Eryngium campestre. Der Falter fliegt im Mai und wieder im Juli und August.
Hab. Ungarn, Umgebung von Wien, Dalmatien, Bithynien, Italien, Frankreich.
2. Phalonia aleella Schul ze Naturf. IX p. 106 tab. 2 (Tinea aleella 1776); Sn eil. II, 1 p.
238; tesselana Hb. Vög. 31; Hb. f. 144; tesserana T r. VIII p. 111, Wood f. 1124; Dup. IX p. 427 tab.
258 f. 6; HS. IV p. 181; f. 327; He in . p. 77; Meyr. p. 548.
Vorderflügel mit leicht gebogener bis fast gerader Costa, gerundetem Apex und Saum; Hinterflügel
ziemlich breit. Spannweite 14—17 mm. Taf. XI, F i g . 47, 48
Der Kopf und Thorax, sowie die Vorderflügel sind mehr oder weniger lebhaft goldgelb bis
dottergelb; in der Mitte der Costa hängt ein rechteckiger orangebrauner Fleck und ein gleicher vor
der Spitze; zwei entsprechende stehen am Dorsum, einer vor der Mitte, der zweite am Tornus, gegen
die an der Costa um eine Stufe wurzelwärts gerückt; auch die Flügelspitze selbst und die Saumlinie
kann orangebraun sein. Dicke Silberlinien ziehen quer über den Flügel: eine gebogene nahe der Wurzel,
eine zweite von % der Costa zum Dorsum, zugleich als basale Begrenzung des ersten Dorsalfleckes,
eine weitere auf der Wurzelseite des ersten Costalfleckes und der Saumseite des genannten Dorsalfleckes;
dann eine auf der Distalseite des Costalflecks zur Wurzelseite des Flecks am Tornus, mit
der vorigen in der Flügelmitte verschmolzen ein X bildend; dann eine von der Wurzelseite des
Praeapikalflecks zur Saumseite des Tornusfleckes und noch eine zwischen Praeapikalfleck und Spitze
zum Saum gegen den Tornus hin. Färbung und Silberlinien sind am lebhaftesten und stärksten bei
südlichen Exemplaren; mitunter sind die Metallinien schwach ausgebildet und das Braun recht hell,
ja sie können sogar ganz fehlen (Fig. 48), wobei auch die braunen Flecke, besonders am Dorsum
schwach werden, öfters ist auch die Flügelwurzel ganz oder an der Costa braun. Die Fransen sind
gelb, am Apex und Tornus in Grau übergehend. Hinterleib und Hinterflügel sind dunkler oder heller
grau, die Fransen gelblich, gegen den Körper hin grau, und haben eine graue Teilungslinie.
Die Raupe ist bräunlichweiß, mit bräunlichgelbem Kopf und gelblichem Nackenschild; sie
lebt vom September an überwinternd in der Wurzel von Picris hieracioides, Hieracium, Crepis, Conyza
squarrosa, nach Gär t n e r auch im Samenkorb von Scabiosa ochroleuca; sie ist schon im Herbst
erwachsen und verpuppt sich im April; eine zweite Generation lebt im Juni und Juli. Der Falter
fliegt im Mai und Juni, dann wieder im Juli und August.
Hab. Mittel- und Südeuropa, Livland, Finnland, Schweden, Kleinasien, Nordost-Persien,
Armenien.
3. Phalonia aurofasciana Mn. Zool.-bot. Ver. 1855 p. 757 tab. 5 f. III; Hein. p. 78; Wal l gr.
Tidskr. 1889 p. 20; valdensiana. HS. neue Schm. tab. 33 f. 5.
Vom Habitus der vorigen, aber kleiner als die meisten jener Art, Hinterflügel verhältnismäßig
schmäler, unter der Spitze weniger eingezogen. Spannweite 13—14 mm. Taf . XI, F i g . 49
Der Kopf und Thorax sind rötlichgelb, die Vorderflügel goldgelb mit braunroten, silbern
gesäumten Querbinden; die erste derselben zieht schwach gebogen mit der Konkavität wurzelwärts
bei Vs der Flügellänge, die zweite mit schwacher Konkavität saumwärts von V3 der Costa zum Dorsum
vor den Tornus. Ferner ist die Flügelwurzel selbst und von da die Costa und das Dorsum bis zur
ersten Binde rotbraun, und ein verwaschener Streifen vor dem Saum von der Costa aus, der den
Tornus nicht erreicht; auch die Saumlinie ist von derselben Farbe, die Fransen bräunlichgelb, gegen
den Tornus hin dunkler. Die Hinterflügel sind zart rötlich braungrau, die Fransen grau, gegen den
Apex hin rötlicher. Das Abdomen ist dunkelgrau mit gelblichem Analbusch.
Der Falter fliegt im Juni und Juli.
Hab. Tiroler und Schweizer Alpen (bis 7400 Fuß Höhe, F r e y ) ; Norwegen.
4. Phalonia rutilana Hb. 249; HS. IVp. 182; Wilk. p. 318 tab. 2 f. 12; Hein. p. 78; Snelk,:
II, 1 p. 243; Meyr. p. 547.
Costa der Vorderflügel schwach gebogen, Apex gerundet, Saum leicht gebogen, mäßig schräg,
Flügel saumwärts etwas verbreitert; Hinterflügel ziemlich breit mit bauchigem Saum und kurzer
Spitze. Spannweite 13 mm. T a f . XI, F i g . 55 <£.
Kopf und Thorax sind schmutzig braungelb, die Schulterdecken rötlich angehaucht; die
Grundfarbe der Vorderflügel ist ein etwas trübes Ockergelb, die Fransen von gleicher Farbe, mit
rötlicher Teilungslinie. An der Flügelbasis selbst steht ein dunkel blutroter Fleck, eine ebenso gefärbte
Binde zieht von V3 der Costa dem Saume parallel zum Dorsum nahe der Wurzel; eine zweite Binde
von gleicher Farbe beginnt breit hinter der Mitte der Costa und zieht-senkrecht bis zur Flügelmitte,
dort gabelt sie sich, ein Ast zieht basalwärts zur Mitte des Dorsum, der andere zum Tornus. Vor dem
Apex hängt an der Costa noch ein roter Streif, der am Saum entlang gegen den Tornus zieht, aber
vorher zugespitzt endet. Auf den dunkeln Binden und teilweise an ihren Rändern zeigt sich stumpfer
Bleiglanz. Die Hinterflügel sind grau, die Fransen lang, heller grau, mit zwei verwaschenen Teilungslinien,
das Abdomen ist gleichfalls grau mit gelblicherem Anälbusch. (Die Abb. ist viel zu verwischt
und undeutlich.)