
Vorderflügel saumwärts kaum verbreitert, Costa gleichmäßig gebogen, Apex fast rechtwinkelig
gerundet, Saum ziemlich steil, sanft gebogen. Hinterflügelsaum gerundet, Apex ziemlich spitz. Spannweite
16—18 mm. -T a f . XVI, F i g. 14 $, 15 <$ ( v a r . s t a i n t o n i a n a).
Kopf und Thorax sind dunkel schwarzbraun, mit wenig hellerer Mischung; die Vorderflügel
sind bis zu -/* der Costa und bis zum Tornus fast gleichmäßig dunkelbraun, schwärzlich und dunkel
blaugrau gemischt; durch das Fehlen einer helleren Binde oder wenigstens einer hellen Costalstelle
ist ein besonderes Wurzelfeld und eine Schrägbinde nicht deutlich zu unterscheiden; wohl kann
man als Abgrenzung des ersteren eine schwarze dickere Querlinie erkennen, und an der Stelle des'
Schrägbandes dickere tiefschwarze Costalhäkchen, Punkte, Längsstriche und Dorsalstriche, wie bei
den anderen deutlicher gezeichneten Arten, während der Zwischenraum mehr eine ruhigere Mischung
von dunkel blaugrauen und schwärzlichen Querlinien zeigt, an der Costa auch ein wenig heller sein
kann. Der distale Rand des dunkeln Flügelteils ist sehr steil und zeigt an der Querader eine ziemlich
tiefe, schräg dorsalwärts eindringende helle Bucht, und zuweilen eine zweite nahe dem Dorsum vor
dem Tornus; der Außenrand der ersten Bucht wird durch,ein tiefschwarzes Fleckchen gebildet; auch
vor der Bucht steht ein schwarzer Keilstrich im dunkeln Grund. Der übrige distale Flügelteil ist
gelblich- bis bräunlichweiß mit drei scharfen dunkeln Schräghäkchen an der Costa, aus denen braune
Linien und eine blaugraue zum Saum unter die Spitze ziehen, dazu kommt angeschmiegt ein breiter
brauner Saumstreif mit schwarzen Aderlinien, dem noch ein bräunlicher Parallelschatten aus dem
Tornus vorhergeht; die Saumlinie ist schwarz, die Fransen sind dunkelbraun, leicht heller gescheckt,
am Tornus breit weißlich durchschnitten. Die Hinterflügel sind sehr dunkel braun, die Fransen
bräunlichgrau mit dunkler Teilungslinie.
Bei der Var. staintoniana sind die Vorderflügel etwas schmäler, viel heller; alle dunklen Stellen
sind mehr braun mit dunkler braunen Linien, die Zeichnungen des Saumfeldes weniger ausgedehnt;
auch die Hinterflügel sind heller braun, mit weißlichen Fransen.
Die Raupe ist schmutzig grün, der Kopf ockergelb, das Nackenschild bräunlich, hinten mit
zwei schwärzlichen Punkten. Sie lebt im Mai bis Juni zwischen versponnenen Blättern von Vaccinium
myrtillus. Der Falter fliegt Ende Juni und im Juli.
Hab. Mittel- und Norddeutschland, Holland, England, Alpen, Galizien, Livland, Skandinavien,
Nord- und Mittelitalien.
16. Argyroploce demissana Ke n n . Iris XIII 1900 p. 248.
Habitus ähnlich der vorigen, Costa der Vorderflügel schwächer gebogen, Saum steiler, nicht
gebogen. Spannweite 18 mm. Taf . XVI, F i g . 16 Ty p e .
Ob diese Art als selbständige aufrecht zu erhalten oder mit der vorigen zu vereinigen sei, ist
recht ungewiß; die Verschiedenheiten im Flügelschnitt sind nicht groß und die Zeichnungsanlage ist
die gleiche; nur folgende Unterschiede können hervorgehoben werden: der dunkle Teil der Vorderflügel
ist sehr eintönig dunkel blaugrau; die schwärzlichen Querlinien sind gleichmäßiger und ziehen
alle ziemlich parallel, schräg; ein Unterschied von Wurzel- und Mittelfeld, sowie Schrägbinde ist
kaum zu machen; der distale Rand des dunkeln Flügelteiles ist genau wie bei sauciana, mit der hellen
Einbuchtung ^über der Mitte und dem staffelförmigen Dorsalteil; das Saumfeld dagegen ist viel einfacher;
denn ein Saumfleck fehlt vollständig; aus der Costa vor der Spitze ziehen nur zwei braungraue
Schräglinien zum Saum und die Saumlinie selbst ist bis gegen den Tornus braungrau; ein ganz blasser
Schattenstreif zieht an dem Tornus fast senkrecht zur Costa; die Fransen sind braungrau, heller
durchschnitten, am Tornus weißlich, mit dunkelbrauner Teilungslinie. Auffallender ist der Unterschied
der Hinterflügel; sie sind sehr blaß bräunlichweiß (in der Abbildung zu dunkel), nur gegen die
Spitze hin etwas dunkler und hier mit einigen Quersprenkeln bezeichnet; die Fransen sind weißlich
mit bräunlicher Teilungslinie (die Basallinie ist in der Abbildung viel zu dunkel). Kopf, Thorax und
Abdomen sind gleichfarbig braungrau.
Hab. Norwegen.
17. Argyroploce Moeschleri Ke n n . Iris XIII 1900 p. 249.
Vorderflügel schmäler als bei den vorigen, Costa leicht gebogen, Apex spitzer, Saum beträchtlich
schräger, gestreckt. Spannweite 17 mm. Taf. XVI, F i g . 17 $ T y p e.
Die Zeichnung der Vorderflügel ist abermals derjenigen der vorhergehenden Arten sehr ähnlich;
doch ist der dunkle Flügelteil bis zu der deutlich abgegrenzten Schrägbinde besonders in der costalen
Flügelhälfte viel heller, bräunlichgrau mit zahlreichen dunkler braunen, viel feineren Querlinien;
mitunter treten einige zu einem gebrochenen Querstreifen bei Vs zusammen; die Schrägbinde ist
ziemlich dunkel braun und über der Mitte sowohl von der Wurzelseite her als auch durch die weiße
Bucht des Saumfeldes so eingeengt, daß sie aus einem großen Costal- und einem etwas höheren Dorsalfleck
besteht; schwarze Flecke sind in der Schrägbinde nicht deutlich, sie ist nur schwärzlich umsäumt;
das Spitzendrittel ist kreidigweiß mit braungrauen Wölkchen, die vom Tornus aufsteigen; drei dicke
schwarzbraune Costalhäkchen lassen bräunliche Linien in den Saum verlaufen, die dritte von der
Spitze her verbreitert sich am Saume zu einem größeren Fleck; die Fransen sind hinter einer feinen
braunen Basallinie schmal hell, dann graubraun, heller gescheckt, am Tornus weißlich durchschnitten.
Die Hinterflügel sind blaß bräunlichgrau (in der Abbildung zu braun und auch zu stumpf), gegen
Spitze und Saum nicht dunkler, aber von der Costa her deutlich quergewellt; die Fransen sind bräunlichweiß
mit sehr zarter dunklerer Teilungslinie. Kopf und Thorax sind graubraun, das Abdomen ist
heller bräunlichgrau.
Hab. Labrador. (Gehört also eigentlich nicht zur palaearktischen Fauna und wurde nur aufgenommen,
weil sie möglicherweise auch im Norden Europas Vorkommen könnte.)
18. Argyroploce groenlandicana B a n g - H a a s. Vid. Medd. 1896 p. 190.
Vorderflügel schmal, Costa ganz.sch wach gebogen, Apex gerundet, Saum sehr schräg, gebogen,
Tornus flach; Hinterflügel gerundet, Apex spitz. Spannweite 17 mm. T a f: XVI, F i g . 18 $
O r i g i n a l .
Auch diese Art gehört nicht zum eigentlichen Faunengebiet. Sie lehnt sich im Aussehen wieder
an die vorhergehenden Spezies an. Kopf und Thorax sind dunkel bräunlichgrau mit einem Stich ins
Blaugraue, das Abdomen ist graubräunlich; die zwei basalen Drittel der Vorderflügel sind braungrau
mit bläulichgrauer Mischung, im zweiten Fünftel ihrer Länge ist die Costa bis zur Radialis weißlich
aufgehellt, so daß hier ein Wurzelfeld von einer Querbinde getrennt wird, doch ist die basale Grenze
der letzteren auch hier unscharf; das Wurzelfeld, von dunklen Bogenlinien quer durchzogen,
wird durch eine stärkere Bogenlinie begrenzt, die mit einem kräftigen schwarzen. Costalhäkchen
beginnt; der hellere Costalraum dahinter trägt einige dunkle kleine Häkchen und Strichei, welche
sich in die dunklere Dorsalhälfte als Wellenlinien fortsetzen; die Querbinde beginnt mit drei schwarzen
Costalhäkchen, deren Zwischenräume blauschwärzlich ausgefüllt sind, steht senkrecht, eher nach
dem Dorsum zu etwas basalwärts gerichtet und zeigt in ihrem dorsalen Teil deutliche schwarze
Querlinien; mit ihr verschmolzen sind aber noch drei schwärzliche Dorsalstrichel mit dunkel ausgefüllten
Zwischenräumen vor dem Tornus, die aber nicht bis zur Hälfte der Flügelbreite reichen;
an Stelle der hellen Bucht über der Mitte des distalen Randes der Binde ist nur eine ganz kleine Kerbe
Zoologien. Heft 54. 4 8