b. Var. caudana F. S. E. 651 No. 38; Tr. VIII. 248; X, 3. 128; F. R. 54, 55 la>—c; Dup.
IX p. 168 t. 244, 8; Wilk. 180; Hein. 12; Meyr. 519; effractana Hb. 175; Wd. 1105. Vfl. zart
bräunlichgrau, säum- und spitzenwärts rötlich. Dunkle Querlinien fehlen fast ganz; an ihrer Stelle
stehen Schrägreihen kleiner Schuppenhöckerchen, nur im Saumfelde tritt öfter eine feine Gitterung
durch zarte Querwellen zwischen den fein dunkler angelegten Adern hervor. Der Dorsalrand ist
meist schmal gelblich. Fransen rötlichbraun, an ihrer Basis schmal’gelblich. . Taf. III Fig. 3.
Von dieser Var. wird gewöhnlich noch eine dritte Form als
c. Var. effractana Fröl. En. Tortr. p. 27; Tr. VIII, 249; F. R. 55, 2a, b; Wck. Stett. e.
Zeit. 1862 p. 40; Hein. 12; caudana Hb. 232; Hw. p. 409; Wd. 1106; indecorana Zett. 989. (Fig. 4)
unterschieden, die im allgemeinen etwas dunkler ist, eine viel flachere Ausnagung des Costalrandes
und eine weniger vorgezogene, stumpfere Flügelspitze hat. Die Schrägreihen der aufgeworfenen
Schuppenhöckerchen sind dunkel, manchmal fast schwarz und der gelbliche Dorsalsaum kann fehlen.
Auch, die Hfl. sind mehr grau und stärk dunkel gewellt. Auch soll diese Form etwas früher fliegen
als die vorhergehende.
Indessen gibt es alle Übergänge zwischen Form b und c, und ich habe sie auch zusammen
in Menge gefangen. Die Ausnagung des Costalrandes ist bei allen Formen sehr verschieden stark,
ebenso die Verlängerung der Flügelspitze. Daher ist es in vielen Fällen unmöglich, die Form
effractana Frael. von der Form caudana F. zu unterscheiden, und so kann die Var. effractana Froel.
nicht unter besonderem Namen aufrecht erhalten bleiben.
Die R a u p e (Tn X. 3. 130) ist hellgrün oder blaßgrün mit bräunlichgelbem Kopf; Nacken-
und Analschild nicht ausgezeichnet, die Wärzchen auf den Segmenten kaum sichtbar. Sie lebt vom
Mai bis Juli zwischen zusammengezogenen Blättern von Salix caprea, purpurea und anderen Arten,
ferner auf Populusarten und Betula alba. Der Schmetterling fliegt von August bis Oktober, und
ruht am Tage auf der Oberseite der Blätter. Verbreitet durch ganz Zentral- und Nordeuropa, auch
in Nordamerika.
2. Acalla caerulescens Walshm. [Ann. & Mag. N. H. (7.) V. p. 370. Oxygrapha caerulescens];
Rhacodia Staudingeri Kenn. Iris XIII. p. 205. Costalrand der Vfl. nicht „ausgenagt“, aber leicht
concav, Apex spitz, jedoch nicht vorgezogen, Saum geschwungen; sonst vom Habitus der vorhergehenden
Spezies, besonderä der Form effractana Froel. Spannweite 22—24 mm. Taf. III, Fig. 5.
Vfl. bläulichgräu, im Mittelfeld und gegen den Dorsalrand hin in gelblichgrau übergehend, lebhaft
perlmutterglänzend mit Ausnahme von vier braungelben verwaschenen und gebogenen Querstreifen,
auf denen einzelne Schuppenhöckerchen stehen; der erste Querstreifen zieht von y 5 der Costa zu
V3 des Dorsums, der zweite von y 3 der Costa zu 2/ 3 des Dorsums, der dritte von y 2 der Costa zum
Fransenansatz am Tornus, der vierte vor der Spitze in den Saum. Zwischen ihnen finden sich noch
zahlreiche sehr feine und zarte dunkler graue Wellenlinien. In der Mitte der Costa steht ein milchweißer
großer trapezförmiger Fleck und dahinter ein kleines weißes Dreieckchen. Die Begrenzung
dieser Flecke gegen die Flügelfläche ist intensiv gelbbraun. Diese Flecke sind derart, als ob die
Costalausnagung der vorhergehenden Art in übertriebener Weise imitiert werden sollte. Die Fransen
sind gelblich, gegen den Tornus mehr grau und haben eine kräftige braune Basallinie.' Hfl. braun
mit helleren Fransen, die eine kräftige Teilungslinie nahe ihrer Basis tragen. Kopf und Thorax
sind von der Farbe der Vflbasis, die Palpen sehr lang, Abdomen wie die Hfl.
Lord Walsingham’s einziges Exemplar ($) stammt aus Japan; ein c f aus Staudingers Sammlung,
das ich in Händen hatte und ohne Kenntnis von Walsinghams Beschreibung als Rhacodia
Staudingeri beschrieb aus Sutschan (Ostchina). Möglicherweise kommt die Art auch weiter nördlich
in den Amurgegenden vor.
3. Acalla paradiseana Wlshm. [Oxygrapha paradiseana Wlshm. Ann. & Mag. N. H. (7) V.
p. 371]. [Rhacodia paradiseana Kenn. Iris 1900 p. 207] Taf. III., Fig. 6.
Vfl. mit sehr stark vorgezogener und sichelförmig gekrümmter Spitze und auffallend S-förmig
geschwungenem Saum; Costa an der Basis sehr stark gerundet, weiterhin fast gerade, an der Spitze
wieder gekrümmt. Färbung scharf geteilt gelblich olivengrün im Costal- und Basalteil, orangefarben
im Dorsal- und Saumteil der Flügelfläche; beide Farben stoßen in einer Linie zusammen, die unter
der Flügelspitze beginnt und in y 4 des Dorsums zieht; von da erstreckt sich die orangegelbe Färbung
noch ganz schmal bis zur Flügelwurzel. Im grünen Felde, besonders im Wurzeldrittel des Flügels
finden sich feine bräunliche Querwellen, im gelben Teil kräftigere orangerote Querlinien, die mit
den ebenso gefärbten Adern eine Gitterzeichnung bilden. Vor dem Fransenansatz am Dorsalrand
steht ein dunkel schiefergrauer Fleck, teilweise mit Metallschimmer. Der gerade Teil der Costa ist
ganz schmal milchweiß. Über die grüne Partie des Flügels ziehen drei Schrägbänder von Perlmutterglanz,
eben solchen zeigt die äußerste Flügelspitze und der stark gekrümmte Basalteil der Costa.
Dem ersten Perlmutterbande folgt eine Parallelreihe kleiner gelblichbrauner Schuppenhöckerchen,
aber nur bis zur Flügelmitte. Fransen an der Costa vor der Spitze und an dieser selbst dunkel leberbraun,
am Saume rein weiß, am Tornus scharf abgeschnitten graubraun. Saumlinie dunkel rostbraun,
flächenwärts verwaschen. Hfl. braun mit rötlichem Schimmer, Fransen heller, bis gelblich,
mit dunklerer Teilungslinie. Kopf und Thorax hell gelblichgrün, letzterer teilweise perlmutterglänzend,
Palpen mehr weißlich, Abdomen ungefähr wie die Hfl. Spannweite 22—23 mm.
Hab. Amurgegenden, auch in Japan. Das abgebildete Exemplar aus Staudingers Sammlung
vom Amur.
4. Acalla cristana F. [Pyralis cristana F. Mant. 233]. Hw. p. 412; Tr. VIII, 253; X, 3,
129; Schläg. Stett. e. Z. 1854 p. 62, 67; Wilk. 173; Hein. 13; Wallgr. Tidskr. IX, 164; Meyr. 521.
Taf. III, Fig. 7—19.
Ausgezeichnet charakterisiert durch einen sehr großen Büschel langer, schräg aufgerichteter
Schuppen ungefähr in der Mitte des Vorderflügels. Dieser Schuppenbüschel ist quer abgestutzt und
entweder von der Farbe der umgebenden Fläche, oder dunkler oder heller bis rein weiß. Außer ihm
finden sich noch kleine Schuppenhöckerchen im Saumfelde und als Begrenzung eines Wurzelfeldes.
Die Form des Vorderflügels ist lang und verhältnismäßig schmal, die Costa an der Basis stark
gebogen, weiterhin schwach concav; diese Einbiegung wird häufig noch verstärkt dadurch, daß die
Schuppen am Costalrande von der Wurzel an recht lang sind, und dann bei y 3 der Costa plötzlich
kurz werden und erst gegen die Spitze hin an Länge wieder allmählich zunehmen. Die Flügelspitze
ist kaum vorgezogen, meist leicht gerundet, der Saum steil und schwach geschwungen. Die Palpen
sind auffallend lang und gerade vorstehend. Spannung bis 24 mm.
Diese Spezies ist ungemein variabel in Färbung und Zeichnung und da viele Varietäten früher
als besondere Arten beschrieben und benannt, oft auch gleiche oder ähnliche Abänderungen mit
verschiedenen Namen belegt wurden, so ist die Synonymie der Art sowohl, als auch der einzelnen
Formen und Formengruppen eine ungewöhnlich verworrene. Rebel führt im Katalog von 1901
neun Formengruppen mit Namen und zugehörigen Zitaten auf; man kann ebenso leicht doppelt oder
halb so viel annehmen.