
VIII. Gattung: Lobesia Gn.
Bei dieser Gattung findet sich, wie bei der vorhergehenden, auf den Vorderflügeln an der Costa
eine trübe Stelle der Membran; aber hier entspringt Ader IT2 sehr nahe bei Iijj und beide Adern ziehen
parallel, etwas geschwungen in diese Trübung und endigen zugespitzt, ohne die Costa deutlich zu
erreichen. Auf den Hinterflügeln entspringen die Adern IIL, III3 und IVX getrennt, aber I II3 sehr
dicht bei IVj. Die Hinterflügel sind ausgesprochen dreieckig, spitz, besonders beim Der Thorax
hat einen kleinen Schopf. Die Schienen der Hinterbeine besitzen beim k e i n e n H a a r p i n s e l .
Hierher gehört bis jetzt eine einzige Art, die in Europa weit verbreitet ist, aber nur stellenweise
häufiger vorzukommen scheint; sie fliegt in zwei Generationen.
1. Lobesia permixtana Hb. f. 75; Hw. p. 406; Wo o d f. 1137; Dup . IX t. 263 f. 9;
He i n . p. 138; S n e 11. II, 1 p. 277; M e y r. p. 455; fischerana Tr. X, 3 p. 146; H S. IV p. 225;
f. 313, 314; reiiquana H b. Verz. No. 3674; Dup . Suppl. IV t. 62 f. 9; W i 1 k. p. 280; S t a i n t.
Man. II p. 226.
Vorderflügel saumwärts verbreitert, Costa gleichmäßig gebogen, Apex ziemlich spitz, Saum
schräg, leicht gebogen. Spannweite 11—12 mm. T a f . XVIII E i g . 59 $.
Der Kopf mit den Palpen ist trüb gelblich bis rötlich, der Thorax braungrau, das Abdomen
heller grau. Auf den Vorderflügeln ist ein ziemlich großes Wurzelfeld gelbbraun, von dunkleren
feinen Bogenlinien durchzogen; darauf folgt eine breite helle Querbinde, ebenfalls etwas gebogen,
ziemlich lebhaft bräunlichgelb, durch eine dunkle Linie geteilt, die sich am Dorsum dreieckig verbreitert,
so daß von dem hellen Grund gewöhnlich nur eine schmale Umsäumung sichtbar bleibt. Darauf
kommt ein schmales gelbbraunes Querband, basalwärts leicht gebogen, saumwärts von der Costa
bis über die Mitte schräg und hier von einer schwarzen Linie gerandet; es tritt dann etwas saumwärts
vor, um dann, ohne dunkle Linie, ein wenig schräg basalwärts ins Dorsum zu münden. Dicht dahinter
steht ein hoher dunkelgrauer, von schwärzlichen Linien noch verdunkelter Praetornalfleck, und an
der Costa ein breiterer, ebenfalls schwärzlichgrau verdunkelter, mit dunkeln Längsadern durchzogener
Fleck von dreieckiger Form, der mit seiner Spitze etwas vor die Spitze des Praetornalflecks zieht.
Beide Flecke sind gewöhnlich von feinen Silberlinien beiderseits umgeben, die sich zwischen beiden
Flecken kreuzen oder sich dort wenigstens treffen; nicht immer sind sie indessen deutlich. An der
Costa stehen drei dunkle Praeapikalhäkchen, deren Zwischenräume fein dunkel geteilt sind; an dem
mittleren hängt ein großer rostbräunlicher Saumfleck, der fast das ganze Saumfeld ausfüllt und sich
spitz gegen den Tornus zieht. So bleibt der rötlichgelbe Grund nur als Umsäumung und zwischen
den Costalhäkchen sichtbar. Die Fransen sind gelblich mit feiner dunkler Basallinie. Die Hinterflügel
sind beim weiß, mit bräunlicher Spitze und solchem Saum, beim $ sind sie ganz dunkel graubraun;
die Fransen sind weißlich mit feiner dunkler Teilungslinie.
Die Raupe ist grünlich, auf dem Rücken trüb braunrot, oder auch ganz dunkel braunrot, mit
kleinen weißen Wärzchen, Kopf und Nackenschild sind hellbraun. Sie lebt an Prunus spinosa, Betula,
Fagus, wohl auch Ulmus; übrigens wird von B r i s c h k a angegeben, sie lebe in Stengdspitzeii
von Solidago virgaurea, von J o u r d h e u i 11 e in Anchusa officinalis. Die Verwandlung geschieht
in der Erde in einem Cocon. Die Raupe findet man von September bis Mitte April, und wieder im Juli
und August, den Falter im Mai und Juni, dann im August; er sitzt gern an Baumstämmen.
Hab. Mittel- und Südeuropa (mit Ausnahme des Ostens), Schweden; Kleinasien.