IV. Gattung: Euxanthis (Hb. 1818) Meyr.
(Argyrolepia Steph. part., Xanthosetia Steph. part.)
(Conchylis (Cochylis) aut. partim.)
Pharmacis (Hb.) Walsingbam.
Wenn man diese durch M e y r i c k von der großen Gruppe Conchylis Autorum abgetrennte
Gattung als zu Recht bestehend beibehalten will, so können als Merkmale nur folgende angegeben
werden: Ader I I 5 mündet immer in den Saum unter dem Apex, so daß I I4 und I I5 die Spitze zwischen
sich fassen; Ader I I I3 und IV4 der Hinterflügel entspringen meist auf gemeinsamem Stiel, seltener
aus einem Punkt. Alle anderen Merkmale sind schwankend, geschöpfter oder ungeschopfter Thorax,
gestielter Ursprung von Ader II und III x der Hinterflügel sind auch für Phalonia zutreffend. In
Habitus und Lebensweise kann kein bemerkenswerter Unterschied gegenüber den Vertretern der
vorigen Gattung angeführt werden. Im allgemeinen sind die Vorderflügel gestreckt und relativ schmal,
doch kommen auch Arten mit breiteren Flügeln und dennoch ganz charakteristischem Adernverlauf
vor. Seidenglanz und Silberlinien der Vorderflügel kommen oft vor, fehlen aber vielen Arten; ebenso
zeigen nicht wenige Arten erhöhte Wärzchen von Schuppen, auch oft mit Glanz; diese fehlen auch
nicht bei Spezies, die den für Phalonia bezeichnenden Verlauf der Adern besitzen.
Lor d Wal s ingham nennt die Gattung Pharmacis Hb. Wenn Hüb ne r in den „Zuträgen
etc.“ eine hierher gehörige Art unter jenem Namen auf führt, so hat er dies später selbst geändert;
denn in dem „Verzeichnis bekannter Schmetterlinge 1816 (—1818)“ hat er in seinem „Verein“ Phar-
macides nur drei zu den Bombyciden gehörige Arten; in seinem Verein Euxanthides dagegen die Arten
hamana, zoegana, trigonana, alle drei hiergehörig. Darum muß der letztere Name für die Gattung
bleiben und die genannten Arten sind deren Typen, die auch in der Tat die bezeichnenden Merkmale
in zweifelloser Weise besitzen.
Die Gattung enthält meist größere Formen, zum Teil mit glänzender Färbung und Zeichnung;
daneben aber auch einige recht kleine Spezies; manche Arten sind einander sehr ähnlich und oft
schwer mit Sicherheit auseinander zu halten, zumal gerade bei den weniger auffallend gezeichneten
allerlei Variationen Vorkommen können. Es ist daher recht wahrscheinlich, daß bei genauerem
Studium noch manches in bezug auf Trennung oder Zusammenlegung von Arten geschehen dürfte.
1. Euxanthis Romanovi Kenn. Iris XIII 1900 p. 131 t. 5 f. 8.
Vorderflügel ziemlich gleichmäßig breit, Costa fast gerade, Apex gerundet, Saum ziemlich
schräg, gebogen; Hinterflügelsaum gerundet, unter der Spitze nicht deutlich eingezogen. Spannweite
29 mm. Taf. XIII, F i g. 45 $ T y p e .
Der Kopf ist wollig behaart, dunkel goldbraun, Stirn und Palpen sind heller, der Thorax ist
heller gelbbraun, glänzend, mit einem Schopf, das Abdomen ist trüb ockerbraun. Die Vorderflügel
sind glänzend perlmutterweiß mit goldbrauner Zeichnung. Die Costa ist ganz schmal, gegen die Spitze
hin etwas breiter ockerbräunlich angelaufen und trägt fünf Praeapikalstrichel in der Richtung der
dort mündenden Adern. Die goldbraune Zeichnung besteht aus einem einzigen Streifen, der an der
Wurzel der Costa beginnt, an der Flügelbasis zum Dorsum und diesem entlang bis hinter V3 von
dessen Länge zieht; dann wendet er sich schräg, dem Saume parallel, zur Flügelmitte und dieser
entlang bis zur Querader, wo er einen kleinen Zahn costalwärts richtet, selbst aber, indem er sich
verbreitert und etwas mit Gelb untermischt wird, zum Saum hinter dem Tornus zieht und einen
schmalen Ast in geringer Entfernung vom Saume bis gegen die Spitze sendet. Der schmale Streif
zwischen diesem Ast und der Saumlinie, die fein bräunlich, erscheint, ist blaß ockergelb ausgefüllt.
Die Fransen sind blaß ockergelb, nach außen bräunlich, mit starker ockerbrauner Teilungslinie.
Die Hinterflügel sind blaß schmutzig ockerbräunlich, die Fransen bleicher mit dunklerer Teilungslinie.
Fliegt im August.
Hab. Thian-Changebirge.
2. Euxanthis dives But t l . Ulustr. Typ. Lep. Heter. II. p. 61 t. 15 f. 7.
Costa der Vorderflügel deutlich gebogen, Saum viel schräger, als bei voriger, Flügel dadurch
mehr elliptisch; Saum der Hinterflügel unter der Spitze etwas flacher. Spannweite 18-—22 mm.
Taf. XIII, Fig. 46 $, 47 aberr. simpliciana (B. H. in lit.)
Kopf und Thorax sind bräunlich ockergelb, mit etwas dunklerer Mischung; die Vorderflügel
sind heller oder dunkler rein ockergelb mit perlmutterweißen glänzenden Zeichnungen. Die Costa
ist von der Basis bis zu 2/5 schmal weiß; dieser weiße Streif biegt sich daselbst dorsalwärts um und
zieht, etwas breiter in der Hälfte der Flügelbreite zur Wurzel zurück, einen schmalen gelben Fleck
einschließend. Ein anderer weißer Streifen zieht aus der Wurzel auf der Dorsalis in geringer Entfernung
vom Dorsum der Länge nach, biegt sich in der Hälfte der Flügellänge etwas costalwärts
und endet schräg abgestutzt mit einem rotbraunen Schrägstrich an der Knickungslinie; über seinem
etwas verbreiterten Ende liegt ein stumpfwinkeliger weißer Fleck, der mit einem Schenkel gegen
die Mitte der Costa, mit dem anderen gegen die Mitte des Saumes zeigt. Vor dem Apex stehen zwei
weiße Costalfleckchen, ein größerer weißer Fleck in der Flügelspitze, und ein schmaler länglicher
längs dem Saum hinter dem Tornus. Vor dem Apex und am Saume sind alle Aderenden roströtlich
angelegt. Die Fransen sind gelblichweiß mit feiner gelber Teilungslinie nahe ihrer Basis. Die
Hinterflügel sind ziemlich dunkel graubraun, ihre Fransen weiß mit sehr schwacher Teilungslinie;
das Abdomen ist braungrau. Bei der von B a n g - H a a s unter dem Namen ab. simpliciana mitgeteilten
Form fehlt auf den ziemlich dunkel ockergelben Vorderflügeln jede Spur einer weißen
Zeichnung, dagegen ist das rotbraune feine Schrägstrichel am tornalen Ast der Knickungslinie
deutlich ausgeprägt. '
Hab. Ussuri; Japan; Ost-China.
3. Euxanthis parreyssiana Dup. Suppl. IV p. 415 t. 83 f. 9; HS. IV p. 180; f. 249, 250;
Hein. p. 69.
Var. anargyrana Rag. Ann. Soc. Ent. France 1894 p. 188.
Var. hydrargyrana Ev. Bull. Soc. Nat. Moscou 1842 p. 563 t. 6 f. 14; id. Fauna Volgo-Ural.
p. 495; HS. IV p. 180; f. 166; parreyssiana F r r. t. 450 f. 4.
Form der Vorderflügel wie bei Eux. romanovi, mitunter noch schmäler, Saum schräger und