
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist bräunlichgelb, in der Wurzelhälfte dicht bedeckt von
geknickten und wellenförmig gebogenen dunkelbraunen Querlinien, die sich gegen die Flügelbasis
hin so häufen, daß hier der Flügel dunkler erscheint, ohne daß jedoch ein deutliches Wurzelfeld
abgegrenzt würde. Hinter der Flügelmitte steht ein dunkelbraunes schmales Querband, das an
Costa und Dorsum am schmälsten ist; in der Gegend der Querader tr itt es saumwärts etwas vor
und ist hier am breitesten. Auf das Querband folgen vier dunkelbraune Costal- und ein ebensolches
Apikalhäkchen, mit fein geteilten hellen Zwischenräumen. Aus dem Häkchen vor dem Apex zieht
eine feine dunkle Bogenlinie zur Stelle des Augenpunktes in den Saum, aus dem vorhergehenden
ein Saumstreif, der sich bald gabelt, in den Saum über dem Tomus; vor letzterem steht ein höherer
brauner Praetornalfleck. Die hellen Zwischenräume zwischen diesen Zeichnungen sind teilweise
bleiglänzend, besonders in der Umgebung des Praetomalfleekes und in einigen Schräglinien zu Tornus
und Saum. Die Fransen sind gelblich, am Apex mehrfach schmal, an der Mündungsstelle des Saüm-
fleeks breit, am Tornus nochmals schmal braungrau durchschnitten, die Saumlinie ist dunkel. Die
Hinterflügel sind braungraü; die Fransen weißlich mit breit grauer Teilungslinie. Kopf, Thorax
und Abdomen sind braungrau.
Hab. Norden von Norwegen.
58. Argyroploce hercyniana T r. VJII p. 130; X, 3 p. 78; He i n . p. 131; S n e l l . II, 1
p. 293; Jud.-Nitsche II p. 1028, t. 8 f. 1; dausthaliana R t z b. Forst-Ins. p. 223 t. 12 f. 2; H S. IV
p . 220; f. 131.
a bi sckmidbiana H S. 'IV p. 221; He i n . p. 131.
Vorderflügel meist ziemlich breit, saumwärts etwas verbreitert, Costa in der ersten Hälfte
leicht gebogen, später fast gerade, Apex stumpf gerundet, Saum ziemlich steil, etwas gebogen; Hinterflügel
mit gerundetem Saum, vor dem Apex flach, mehr dreieckig als trapezoid; die Form der Vorderflügel
variiert indessen, sie können auch schmäler und der Saum ziemlich schräg sein. Spannweite
bis 18 mm. Taf . VII, F i g. 15, 16 $ S.
Die normale Form dieser Art ist in Fig. 15 repräsentiert. Der Vorderflügel zeigt auf weißlichem
Grunde ein reiches dunkelbraunes, rötlich schimmerndes Netzwerk, bedingt durch die dunkeln
Adern und durch zahlreiche Wellenlinien, die in wechselnder Stärke in der basalen Flügelhälfte quer,
im mittleren Teil gebogen und geknickt, im Saumteil dem Saume annähernd parallel verlaufen.
An mehreren Stellen sind Querwellen zusammengeflossen zur Bildung größerer Flecke: ein solcher
hängt an der Costa nicht weit von der Wurzel und deutet den costalen Teil eines Basalfeldes an;
ein zweiter zieht sieh vor der Mitte der Costa bindenartig schräg bis in die Fliigelmitte; ein dritter
liegt quer über der Mitte des Dorsum; diese letzten beiden können durch weitere Verdickungen von
Wellenlinien zu einer unvollkommenen Querbinde einigermaßen zusammenfließen; ein weiterer
Fleck steht vor dem Tornus und noch einer, von wechselnder Ausdehnung im Spitzendrittel, als
Best eines Saumflecks; auch am Saum herunter zieht sich eine verschieden breite Verdunkelung,
die bei guter Ausbildung zwei helle Augenpunkte unter dem Apex enthält. Von den Costalhäkchen
sind oft nicht alle größer ausgebildet, sondern sie erscheinen vielfach nur als verstärkte Anfänge der
Wellenlinien, ihre Zwischenräume sind wohl immer .fein dunkel geteilt?.' Die Fransen sind hinter
einer feinen dunklen Teilungslinie heller und dunkler gelbgrau gescheckt, bei gut ausgebildeten
Augenpunkten an diesen Stellen hell durchschnitten. Die Hinterflügel sind ziemlich dunkel graubraun,
die Fransen gelblichweiß mit kräftiger, dunkler Teilungslinie.
Die in Fig. 16 abgebildete Form fand ich in einem Exemplar in der Sammlung des verstorbenen
Oberlehrers S i n t e n i s in Dorpat und ich vermute in ihr die von H e r r i c h - S c h ä f f e r 1. c.
kurz charakterisierte schmvüima. H e r r i c h - S c h ä f f e r s Abbildung taugt offenbar nicht viel,
, ¡(was von sehr zahlreichen seiner Abbildungen gilt).; er vergleicht seine Sehmidticma mit der vorigen
Art; die Unterschiede seien «etwas schmälere Vorderflügel, gelbbraune Grundfarbe, sparsame, kaum
etwas lichtere, aus kleinen Punkten zusammengesetzte Querwellen. Beide Augenpunkte und die
Doppelhäkchen sind sehr scharf weiß, das erste Häkchen einfach“. Abgesehen davon, daß H e r-
r i c h - S c h a f f e r das Grundfarbe nennt, was ich als dunklere Zeichnungen auffasse, kann diese
Beschreibung auf die abgebildete Form stimmen: Die beiden Augenpunkte sind scharf hell, ebenso
die hellen ßbstalhälcchen (d. h, die Zwischenräume zwischen den hier gut ausgeprägten dunklen
Häkchen), das erste .vor dem Apex einfach. Die dunklen Zeichnungen, denen von hercyniama ganz
gntspreehend, sind mehr braun als schwärzlich (in der Reproduktion etwas zu dunkel ausgefallen)
und der Grund dazwischen gelbbraun, weit weniger abstechend, als bei jener. H e r r i c h - S c h a f f
e r mag ein mehr gedecktes Exemplar mit mehr zusammengeflossener Zeichnung und weniger
gegittertem Grund vor sieh gehabt haben. Die Flügel sind auch bei meinem Stück schmäler und der
Saum der Vorderflügel schräger. Daß es sich bei dem hier beschriebenen Exemplar nur um eine
Färbungsaberration von hercyniana handelt, ist ganz zweifellos; das Stück war auch mit dieser Art
zusammen gefangen. Da sonst die: ® e r r i c h - S c h ä f f e r sehe sehmidtiana unbekannt geblieben
zu sein scheint, nehme ich an, daß-eg sich um eine nur sparsam vorkommende Form handelt, die mir
in dem beschriebenen und abgebildeten Exemplar gelegentlich vorkam. Sie mag als a b. sehmidticma
H S. bei hercyniana stehen bleiben.
Die Raupe, von hercyniana ist rotbräunlich, ihr Kopf schwarz, Na'ckenschild gelblich, hinten
ggchwarz gerandet, die Analklappe von Körperfarbe.Sie lebt vom Juli an bis Herbst in feinem
Gespinst zwischen den Nadeln Von Fichten und Kiefern, überwintert in der Erde,,wo sie sich im
Frühling verpuppt. Der Falter fliegt im Juni und Juli um Picht cnhecko.n oft massenhaft.
Hab. Mittel- und Norddeutschland, Österreich, Ungarn,»...Schweiz, Piemont, Galizien, Niederlande*
Nordrußland, Finnland, Lappland.
59. Argyroploce sieversiana X o 1 o k'. Faun. II p. 407.
Ziemlich groß, Vorderflügel saumwärts etwas verbreitert, Costa leicht gebogen, Apex stumpf
gerundet, Saum mäßig schräg, gebogen; Hinterflügel verhältnismäßig schmal, trapezoid, Saum in
der Mitte flach, unter der Spitze leicht eingezogen. Spannweite bis 20 nun, T a f . XVII, Fi g . 17. ¡j.
Diese Art steht der Arg. charpentierana H b. in Größe und Zeichnung nahe, unterscheidet
sich aber sofort durch den gerundeten Apex und den steileren Saum der Vorderflügel, sowie die
schmaleren Hinterflügel; von Arg. hipwictana F. scheidet sie die ganz andere Färbung, sowie gleichfalls
die Form der Hinterflügel, die b,ei dieser Art noch viel breiter und bauchiger gerundet sind.
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist gelblichweiß bis bräunlichweiß, die dunkeln Zeichnungen
sind kastanienbraun mit blaugrauer und schwarzer Mischung. Braun, von schwarzen Wellenlinien
durchzogen ist ein stumpfwinkelig begrenztes Wurzelfeld, das oft ganz an der Basis im Dorsalteil
weißliche Einmischung hat; es steht in der Mitte durch einige schwarze Adern, deren. Umgebung
und Zwischenräume blaugrau bestäubt sind, mit der dunkeln Mittelbinde, ähnlich wie bei charpen-
tcerana, in Verbindung; dadurch wird die pqstbasale helle Querbinde in einen costalen und dorsalen
Abschnitt zerlegt; im costalen stehen ffeine Cosfalstrichel, im dorsalen zwei graue Häkchen. Die
dunkle Mittelbinde ist breit, senkrecht, wurzelwärts infolge blaugrauer Bestäubung im costalen
¡Teil unscharf begrenzt; im dorsalen Teil beiderseits scharf begrenzt, erstreckt sie sich von der Mitte