Die Raupe ist grün, Kopf und Nackenschild sind schwarz; sie lebt vom September bis Mai
an Viscum album, wo sie die Blätter fleckig benagt. Der Falter fliegt im Juli.
Hab. England (Hereford).
2. Argyroploce salicella L. Syst. Nat. ed. X p. 536; W o o d f. 895; H e i n. p. 105; S n e 11. II, 1 p.264;
Meyr. p. 460; scdicana Schiff. S. V. p. 131; Tr. VIII p. 24; Dup. IX t. 245 f. 3; HS. IV p. 226.
Vorderflügel saumwärts kaum verbreitert, Costa sehr schwach gleichmäßig gebogen, Apex
fast rechtwinkelig gerundet, Saum steil, leicht gebogen; Hinterflügel breit, gerundet, unter der Spitze
nur wenig flacher. Spannweite 18—24 mm. Taf. XV, F i g . 62 $.
Kopf und Thorax sind weißlich und grau gemischt, der Thoraxschopf ist braun; die Basis und
das Dorsum der Vorderflügel sind breit weiß mit leicht bräunlichem Anhauch; die Gabelungsstelle
der Dorsalis ist schwarz bestäubt und längs des Dorsum stehen einige braungraue verwaschene
Strichei, bei Vs ein breiteres Fleckchen; in der Falte stehen nahe der Wurzel zwei schwarze Fleckchen
hintereinander. Bei V« der Costa steht ein bräunlichgrauer Schrägschatten und in ihm ein kleineres
schwarzes Fleckchen an der Subcostalis, ein größerer Fleck in der Flügelhälfte; hinter letzterem
folgt ein graublauer unregelmäßiger Klecks. Die zweite Hälfte der Costa ist dicht besetzt mit sehr
schrägen feineren und dickeren dunkelbraunen Häkchen, zwischen welchen der Grund hellbraun
ist; die braune Färbung tritt bis. zur Hälfte der Flügelbreite herein, im Saumfeld erstreckt sie sich
bis zum Tornus. Die beiden Costalhäkchen in der Mitte der Costa sind tief schwarz, ein schwarzer
Wisch steht auch in der Mittelzelle vor der Querader und dorsal davon ragen einige schwarze Zäckchen
in den weißen Flügelteil hinein; an der Querader steht ein weißes Fleckchen, hinter und unter ihr
ist blaugraue, matt glänzende Einmischung, ebensolche auch vor dem Saum; in dem braunen Saumund
Spitzenteil finden sich schwarze Längsstriche und Punkte, den Adern entsprechend, eine graublaue
feine Linie zieht aus dem Zwischenraum vor dem dritten Costalhäkchen zum Saum unter dem
Apex. Die Fransen sind dunkelgrau, noch dunkler gescheckt mit feiner schwarzer Basallinie. Die
Hinterflügel sind dunkelbraun, die Fransen weiß mit dunkelbrauner Teilungslinie, das Abdomen
ist braungrau.
Die Raupe ist rotbraun, die Wärzchen, der Kopf und das Nackenschild sind schwarz. Sie
lebt im Mai und dann wieder im Juli bis August zwischen versponnenen Blättern und jungen Trieben
verschiedener Salix- und Populusarten. Der Falter fliegt im Juni bis Anfang Juli, in zweiter Generation
Mitte August bis September. Er sitzt mit schmal um den Körper gelegten Flügeln offen auf den
Blättern und ähnelt einem Vogelexkrement mehr als irgend eine andere der halb braunen halb
weißen Arten.
Hab. Mittel- und Nordeuropa, Südfrankreich, Nord- und Mittelitalien, Dalmatien; Sibirien.
3. Argyroploce vicinana Rag. Ann. Soc. Ent. France 1894 p. 200.
Vorderflügel saumwärts kaum verbreitert, Costa bis über die Mitte stark gebogen, dann gerade,
Apex rechtwinkelig gerundet, Saum ganz steil, gestreckt; Hinterflügel breit und stumpf, der gerundete
Saum unter dem Apex kaum abgeflacht. Spannweite 20—24 mm. Taf. XV, F i g. 63 $ (Original).
Kopf und Thorax sind grau und weiß gemischt, der Schopf nicht auffallend dunkler. Die
Vorderflügel sind beinahe umgekehrt gezeichnet wie bei voriger, d. h. der ganze c o s t a 1 e Flügelteil
sowie die Tornusgegend sind hell, schmutzigweiß, die dor s a l e Hälfte und der Spitzenteil dunkelbraun
mit etwas Grau und Schwarz gemischt. Zwei Drittel der Flügelbreite vom Dorsum an sind dicht
mit dunkelbraunen queren Wellenlinien bedeckt, zwischen denen der Grund heller braun ist, mit
geringer Einmischung von Weißlich und Grau; die Wellenlinien beginnen teilweise mit dunkelbraunen
dickeren Stricheln, im Wurzelviertel reichen sie gebogen bis gegen die Costa und die längsten von
ihnen stehen dort mit schwarzbraunen Costalstricheln in Verbindung; dadurch wird das Wurzelviertel
ziemlich braun gedeckt. Gegen das Ende der Mittelzelle finden sich im braunen Grund
mehrere schwarzbraune Flecke, von denen ein runder am weitesten saumwärts schon in den helleren
Teil vorgeschoben ist; hinter ihm erhebt sich noch aus dem Dorsum vor dem Tornus ein grauer
Schattenstreif hinter der Querlinie; eine ihm parallele schwärzliche Linie steht in Verbindung mit
einer braunen Stelle, welche die Flügelspitze und die costale Hälfte des Saumfeldes einnimmt und
schwarze Aderlinien enthält; so entsteht über dem Tornus eine ,,spiegel“artige weiße Stelle, in der
ein grauer, dem Saume paralleler Schattenfleck liegt. Die ganze Costa ist mit braunen kräftigen
Häkchen und dazwischen feinen Stricheln besetzt, die in der basalen Hälfte steil, in der distalen
recht schräg stehen; zwei größere finden sich in der Mitte der Costa. Die Fransen sind an ihrer Basis
fein, am Tornus völlig weißlich, in der costalen Saumhälfte außen breit braun, die dunkelbraune
Teilungslinie wird gegen den Tomus hin blaß.
Die Hinterflügel sind, wie das Abdomen, braun, die Fransen weiß, gegen das Dorsum bräunlich,
mit brauner Teilungslinie.
Hab. Amur; Japan.
4. Argyroploce crassiveniana Kenn. Iris XIII 1900 p. 244.
Vorderflügel breit, saumwärts kaum verbreitert, Costa leicht und gleichmäßig gebogen, Apex
rechtwinkelig gerundet, Saum steil, gestreckt; Hinterflügel breit, rundlich trapezoid, Apex nicht
vorgezogen. Spannweite 22—£4 mm. Taf . XVI, F i g . 1 <? Ty p e .
Der Kopf ist gelblichbraun, der Thorax grauer, dunkler quergestreift, Halskragen und Schulterdecken
hinten gelblich, das Abdomen ist bräunlich. Die Vorderflügel sind im allgemeinen in der
Wurzelhälfte dunkelgrau mit dunkler braungrauen, schwärzlichen und gelbbraunen Querwellen,
in der Saumhälfte gelbbraun, mit gelblichen Stellen und Costalstricheln. In der Wurzelhälfte ziehen
bis zu V4 der Flügellänge mehrere dicke, zum Teil unterbrochene schwärzliche Querlinien etwas
gebogen von Costa zum Dorsum, der Grund zwischen ihnen ist costalwärts mehr dunkelgrau, dorsal-
wärts etwas heller, mit Gelbbraun gemischt; abgeschlossen wird dieses Wurzelfeld durch eine dickere
schwarze Linie, die schräg aus der Costa zur Radialis, von da senkrecht zur Dorsalis und von hier
wieder schräg zum Dorsum zieht; der folgende Raum bis zur Flügelmitte ist ein wenig heller grau,
in der Mittelzelle am dunkelsten, von feineren schwärzlicheren Wellenlinien, die aus schrägliegenden
Costalstricheln kommen, durchzogen. Die distale Flügelhälfte hat eigentlich eine hell ockergelbliche
Grundfarbe, die aber nur an der Costa in den Zwischenräumen zwischen den dunklen Häkchen, an
einer Stelle unter der Costa hinter der Mittelzelle und als feine Umsäumung der dunkleren Zeichnungen
sichtbar bleibt; aus der Mitte der Costa zieht ein ziemlich dunkelbraunes Schrägband bis zur Radialis,
wird hier gelbbraun und zieht nun senkrecht zum Dorsum vor den Tornus; es ist unregelmäßig in
seinen Umrissen, sein proximaler Rand, der sich nicht scharf gegen den vorhergehenden Raum
abgrenzt, ist ziemlich senkrecht von der Radialis an; sein distaler zeigt unter der Radialis eine tiefe
Ausnagung, die graublau ausgefüllt ist und weiter zum Dorsum hin löst sich die Binde mehr in feine
Wellenlinien auf; in der Mitte der Flügelbreite liegt ihm noch saumwärts ein blaugrauer Wisch an.
Hinter der Mitte trägt die Costa größere sehr schräg liegende kastanienbraune Häkchen und dazwischen
feine Strichei, die alle zusammen zu einem „Augenpunkt“ unter der Spitze ziehen, gegen den übrigen
Flügel durch eine feine graublaue Linie aus dem ersten hellen Zwischenraum hinter der Mitte
abgetrennt. Ein hell kastanienbrauner Saumstreif breitet sich costalwärts rundlich aus und trägt hier