
und die Gattung wird auch noch durch den ganzen Habitus, die Flügelzeichmmg und andere Merkmale
zusammengehalten. Die hierhergehörigen Tierchen sind klein und grazil, ihre Flügel, sowohl
die vorderen, wie die hinteren schmal, erstere mit beinahe parallelen Costal- und Dorsalrändern,
sehr schrägem Saum, letztere mit stark vorgezogener Spitze. Die Vorderflügel sind meist einfarbig
bleichgelb in verschiedenen Abstufungen und tragen als Zeichnung zwei dem Saume annähernd
parallele braune Schrägstreifen, den einen in oder etwas vor der Mitte, den anderen nahe dem Flügelsaume.
Die Palpen sind mäßig lang, überragen den Kopf und werden etwas gesenkt getragen, der
Thorax besitzt einen kleinen Schopf. Recht charakteristisch ist eine Bildung des männlichen Begattungsapparates:
an Stelle eines Uncus finden sich zwei lange, abwärts gerichtete, meist hakenförmig
gekrümmte Fortsätze, welche bei den einzelnen Arten verschieden gestaltet und gerichtet
sind. Sie und die mit breiter Basis befestigten Valvae, die' wiederum nach der Spezies verschiedene
Form besitzen, sind durch L o r d W a l s i n g h a m (1898 Monthl. Mag.) benützt worden, die
einander oft recht ähnlichen Arten festzustellen und zu unterscheiden. Leider war es mir nicht möglich,
die Begattungsorgane bei allen Arten selbst zu untersuchen und abzubilden.
Wo ich konnte, habe ich sie auf Tafel XI bei stärkerer Lupenvergrößerung
in Dorsal- und Seitenansicht bei den betreffenden Arten so abgebildet, wie
man sie am abgeschuppten Hinterende der Tiere leicht sehen kann; von
Loz. francillana gebe ich nebenstehend eine stärker vergrößerte Abbildung
der in Betracht kommenden Teile.
F'i- Die jetzt ein Dutzend Arten umfassende Gattung ist hauptsächlich
i i , I r ™ - ! “™, Ife aui die Umgebung des Mittelmeeres beschränkt, und nur wenige Spezies
geaehen^die reichen weiter nach Norden.
Als Type der Gattung hat Lozopera francillana F. zu gelten.
1. Lozopera Jrancillana F. Ent. Syst. III, 2p. 264; Don. Nat.Hist. X, tab. 355 Fig.l; Wood
f. 1152; Snel len II, 1 p. 244 (partim); Meyr. p. 545; flageUana HS.p. 345; franciUonana'Wlsh.m.
Monthly Mag. 1898 p. 71, tab. 2 Fig. 1.
Costa der Vorderflügel ganz schwach gebogen, Apex gerundet, Saum schräg, leicht gebogen,
Tornus flach. Spannweite 12—16 mm. Taf. XI, F i g . 32 $.
Der Kopf, Thorax und die Vorderflügel sind blaß dottergelb, letztere gegen den Saum hin
blasser werdend; seitlich sind die Palpen leicht gebräunt. Die beiden Schrägstreifen der Vorderflügel
sind ziemlich breit und lebhaft rötlichbraun; der mittlere reicht von Vs des Dorsum zur Mitte
der Costa, ist nirgends unterbrochen, tritt aber in der Falte stufenartig saumwärts vor und kann mitunter
nahe der Costa stark eingeengt sein; der zweite Streifen hegt etwas schräger, ist bald nach seinem
Ursprung nahe dem Tornus etwas verbreitert, verschmälert sich dann, um ganz allmählich wieder
etwas breiter werdend zur Costa vor dem Apex zu ziehen. Die Costa selbst ist von der Wurzel bis
zur Mitte haarfein gebräunt. An der Querader und längs des Saumes zeigt sich bei reinen Stücken
zarter weißer Perlmutterglanz (in der Reproduktion zu stark bläulich-metallisch). Die Fransen sind
blasser gelblich mit feiner, dunklerer Teilungslinie (in der Abb.zugelb). Die Hinterflügel sind blaß
bräunhchgrau, am Saume fein dunkler, ihre Fransen sind fast rein weiß. Das Abdomen ist blaß bräunlich.
Die Raupe ist gelblichweiß mit dunkelbraunem Kopf, blasser braunem Analschildchen
und zwei ebensolchen Fleckchen auf dem Halsschild. Sie lebt vom September an zwischen den Samen,
später im Stengel von Eryngium campestre, Daucus, Pastinaca, Peucedanum, Angelica silvestris
und überwintert daselbst, um sich im April zu verpuppen. Der Falter fliegt vom Juni bis August.
Hab. Süd-, Ost- und Mitteleuropa, England, Kleinasien. (Nach H eb e l vielleicht auch auf den
Canaren?)
2. Lozopera bilbaensis R ö ssl. Stett. ent. Zeit. 1877 p. 372; Wlshm. Monthly Mag. 1898
p. 7 tab. 2 Fig. 2.
Kleiner als die meisten Stücke der vorigen Art, Apex der Vorderflügel noch mehr gerundet,
Saum gebogener, Tornus ganz flach; Hinterflügel ungewöhnlich schmal. Spannweite 12—14 mm.
T a f . XI, Fi g . 33 <£.
Kopf, Thorax und der Grund der Vorderflügel sind bleicher, strohgelb, die braunen Zeichnungen
verhältnismäßig breiter, so daß sie mehr von der Fläche decken, in der Farbe auch stumpfer
braun. Der mittlere Schrägstreifen beginnt am Dorsum verbreitert, wird dann etwas schmäler und
ist vor der Costa unterbrochen, so daß an dieser nur noch ein kleines viereckiges Fleckchen hängt;
die Costa ist auch hier von der Wurzel an gebräunt, aber diese Farbe verbreitert sich saumwärts
und hängt oft mit dem dorsalen Teil des Schrägstreifens zusammen. Auch der distale Schrägstreif
ist bindenartig breit, etwas geschwungen und gleichfalls vor der Costa oft unterbrochen. An letzterer
stehen zwischen den Enden der beiden Streifen äußerst feine braune Pünktchen, ebenso einige am
Dorsum; auch an der Querader finden sich dunkle Stäubchen und der Perlmutterglanz daselbst und
längs des Saumes ist grauer. Die Fransen sind mit der Fläche fast gleichfarbig.
Die Hinterflügel sind sehr bleich, bräunlichweiß, die Fransen schwach gelblich; das Abdomen
ist blaß bräunlich, der Analbusch des Männchens gelblich.
Hab. Spanien, Frankreich, Corsica, Sardinien, Dalmatien.
3. Lozopera mauritanica Wlshm. Monthly Mag. 1898 p. 73.
Alle Flügel, besonders die hinteren, breiter; Vorderflügel saumwärts ein wenig verbreitert,
Costa gerade, Saum wenig gebogen. Spannweite 18 mm. Taf. XI, F i g . 34 $ (Type).
Der Kopf mit den Palpen, der Thorax und die Vorderflügel sind hell ockergelb, an der Costa
und zwischen den Schrägbinden dorsalwärts ein wenig dunkler gelb. Die Costa ist von der Wurzel
an schmal braun und trägt gegen die mittlere Binde hin eine Anzahl feiner brauner Pünktchen. Ebenso
ist die Saumlinie fein gebräunt. Die Schrägbinden sind hellbraun, stellenweise etwas dunkler, besonders
am Dorsum und an ihren abgewendeten Rändern. Die mittlere ist gegen die Mitte der Flügelfläche
hin verbreitert und vor der Costa so eingeschnürt, daß ein dreieckiges Costalfleckchen fast
abgetrennt wird; die distale Binde ist an der Knickungsstelle des Flügels über dem Tornus stark
verschmälert, trägt dann eine saumwärts gerichtete rundliche Verbreiterung und ist vor der Costa
nochmals eingeengt; so wird ihre basale Begrenzung zu einer glatten, leicht geschwungenen Linie,
während ihre distale mehrfach wellig gebogen ist. Die Fransen sind bleich gelblich mit sehr zarter
feiner Teilungslinie. Die Hinterflügel sind bräunlichgrau, ihre Fransen rein weiß mit bräunlicher
Teilungslinie. Das Abdomen ist schwarzgrau, der kleine Analbusch gelblich.
Hab. Nord west-Afrika.
4. Lozopera tornella Wlshm. Monthly Mag. 1898 p. 74 tab. 2 Fig. 4 (Abb. der Genitalien).
Größe und Form der Loz. francillana. Spannweite 14—16 mm. Taf. X I, Fig. 35 u n d
36 $ $ (Paratypen).
Kopf, Thorax und Vorderflügel sind blaß strohgelb, manchmal auch etwas mehr ockergelb,
besonders in der Flügelmitte, am Tornus und, vor dem Apex. Die Binden sind blaßbraun; die mittlere
hat die Lage und Form wie bei Loz. francillana; die distale dagegen liegt weniger schräg; sie beginnt
am Dorsum näher dem Tornus, verbreitert sich rundlich, wird dann wieder schmäler, um sich an