
entsteht, die nur in der Mittelzelle schmal heller unterbrochen ist. Auch der Praeapikalfleck, der
übrigens seinen Ursprung aus drei dunklen Costalhäkchen deutlich zeigt, ist größer und deckt den
ganzen Raum bis zur Saumlinie; das Wurzelfeld ist gleichfalls dunkler braun. Der große Dorsalfleck
ist fein weißlich glänzend umzogen, und ebenso finden sich einige schwache parallele Glanzlinien
am Tornus und vor ihm. Die hellsten Stellen sind an der Costa vor und hinter dem mittleren großen
Fleck, und die kleinen Dreieckchen zwischen den praeapikalen Costalhäkchen. Der äußerste Flügelsaum
ist gleichfalls schmal weißlich, das schwarze Fleckchen an der Querader scharf. Überall in den dunklen
Zeichnungen markiert sich ihre Zusammensetzung aus zusammengeflossenen Schräglinien. Die
Fransen der Vorderflügel sind in beiden Geschlechtern von der hellen Grundfarbe, fein dunkler gescheckt
und von einer feinen Teilungslinie durchzogen. Kopf und Thorax sind heller oder dunkler graubraun,
bei dem $ weißlich aufgeblickt, das Abdomen ist braungrau. Die Hinterflügel sind dunkelgraubraun,
beim 3 einfarbig, beim $ scheinen zahlreiche Sprenkel durch. Die Fransen sind weiß bis hellgrau
mit dunklerer Teilungslinie,
Die Var. exsulana Led., von der mir die Type vorlag (Taf. XI,Fig. 56), ist größer als die meisten
Stücke der Stammform und im ganzen blasser; es hat die Zeichnungsanlage des vorher beschriebenen $,
die Grundfarbe der Vorderflügel ist blaß lederbräunlich, mit unscharfen weißlichen Umrandungen
der Zeichnungen, letztere sind dunkler bräunlich mit fleischrötlichem Einschlag; besonders ausgedehnt
ist der große Dorsalfleck, der sich mit seiner Basis bis zum Tornus erstreckt und durch eine
weißliche Längslinie von dem dazu gehörigen Costalfleck getrennt ist. Auch die Hinterflügel sind hell
bräunlichgrau, reichlich gesprenkelt.
Die Falter fliegen im Juni und Juli. Die Art ist eine ausgesprochen hochnordische.
Hab. Gebirge Norwegens, Finnland; Var. exsulana im Altai.
9. Phalonia albipalpana Z. Isis 1847 p. 662; HS. IV p. 184; f. 390.
Vorderflügel ziemlich breit und relativ kurz, saumwärts kaum verbreitert, Apex gerundet,
Saum mäßig schräg, leicht gebogen, Tornus stumpf gerundet; Hinterflügel im Vergleich zu den vorderen
schmal; Palpen den Kopf nur wenig überragend. Spannweite 14 mm. T a f. XI, F i g. 57 $.
Die Oberseite des Kopfes und der Thorax sind schmutzig ockergelb, die Schulterdecken bräunlicher;
die Stirn und die Palpen sind reinweiß. Die Vorderflügel sind lebhaft dottergelb, an der Wurzel,
besonders an der Costa braunrötlich angelaufen; von der Mitte der Costa zur Mitte des Dorsum zieht
eine breite dunkel braunrote, oder rostrote, etwas geschwungene Querbinde, die gegen die Querader
hin einen zahnartigen kurzen Fortsatz hat; ein ebenso gefärbter Praeapikalfleck zieht zugespitzt zum
Saum; die Knickungslinie des Flügels und die Umrandungen der braunen Zeichnungen sind lebhaft
silbern. Die Fransen sind so gelb wie die Fläche; die Hinterflügel sind grau mit bräunlich weißen
Fransen, die nahe ihrer Basis eine graue Teilungslinie haben; das Abdomen ist braun.
Die Raupe ist gelblichweiß mit blaß ockergelbem Kopf und Nackenschild. Sie lebt vom Oktober
an überwinternd an Statice limonium. Der Falter fliegt von April bis Juni (vielleicht in zwei Generationen).
Hab. Südfrankreich, Norditalien, Corsica, Sizilien; auch bei Sarepta in Südostrußland.
10. Phalonia badiana Hb. f. 147; Wood f. 1153; Snell. I I, 1 p. 245; Meyr. p. 548;
rubigana Tr. VIII p. 117; Dup. IX tab. 259 f. 4; HS. IV. p 185; Hein. p. 81.
Flügel breit, die vorderen saumwärts verbreitert, ausgesprochen dreieckig, Costa ziemlich
gebogen, Apex gerundet, Saum mäßig schräg, leicht gebogen; Hinterflügel mit bauchigem Saum,
Palpen um Kopflänge vorragend. Spannweite bis 18 mm. T a f . XI, F i g . 58 $.
Der Kopf mit den Palpen ist weißlich, letztere seitlich braun, der Thorax ockergelb bis bräunlich,
die Schulterdecken sind dunkler, das Abdomen ist braun. Die Vorderflügel sind ockergelb bis ocker-
brä'unlich, die Costa an der Wurzel ist eine Strecke weit bräunlich verdunkelt; in der Mitte der Costa
hängt ein breiter brauner drei- bis schräg viereckiger Fleck und an ihn schließt sich nach schmaler
Unterbrechung ein bindenartiger hoher dunkelbrauner Dorsalfleck, der an seiner Basis mehr oder
weniger verbreitert vor der Mitte dem Dorsum aufsitzt, auf der hinteren Mittelader eingeschnürt
und in der Flügelmitte wieder etwas verbreitert ist; er ist fein schwärzlich gesäumt und durch zwei
weißliche Glanzlinien umrandet, die sich auch um den Costalfleck herum fortsetzen. Ein großer
brauner Praeapikalfleck setzt sich gebogen und allmählich zugespitzt und zugleich blasser werdend
bis zum Tornus fort, basalwärts von einer weißlichen Glanzlinie scharf gesäumt; zwischen ihm und
der Flügelspitze steht noch ein braunes Häkchen; am Tornus erhebt sich, durch die Glanzlinie vom
Apikalfleck getrennt ein brauner Fleck, der sich oft bindenartig und zuletzt in eine feine Linie verschmälert
gebogen bis zur Costa erstreckt; die Knickungslinie ist glänzend weißlich. In den hellen
Stellen an der Costa stehen noch sehr feine bräunliche Strichei oder Punkte. Bei den Stücken mit hellerer
Grundfarbe sind alle Zeichnungen oft rötlicher, mehr zimtbraun. Die Fransen sind bleicher als der
Grund. Die Hinterflügel sind dunkel schwarzgrau, beim 3 oft gesprenkelt. Ihre Fransen sind weiß
mit dunkelgrauer Teilungslinie.
Die Raupe lebt vom September an überwinternd in Stengel und Wurzel von Arctium lappa
und Cirsium oleraceum, in zweiter Generation im Juni und Juli in den Blütenköpfen und Samen
dieser Pflanzen. Der Falter fliegt im Mai und Juni, dann wieder im Juli bis August.
Hab. Mitteleuropa, Schweden, Finnland, Ostsibirien, Kaukasus (geht in der Schweiz bis über
5000 Fuß Höhe).
11. Phalonia cnicana Dbld. List. 27; S tt. The Entom. Ann. for 1855 p. 59; Wilk. 202;
Barr . Monthly Mag. XI p. 134; Wal lgr. Tidskr. 1889 p. 24; Meyr. p. 548.
Scheint mir nur eine Lokalvärietät der vorigen zu sein, die auch sonst zwischen der Stammart
vorkommt. Die Flügel sind im ganzen ein wenig schmäler, die vorderen saumwärts weniger verbreitert,
ihr Saum auch eine Spur schräger. Doch alles das ist bei vielen Arten etwas variabel. Spannweite
bis 17 mm. T a f . XI, F i g . 59 3,
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist im allgemeinen heller und blasser, reiner gelb, die Zeichnung
rötlicher und besonders im Saumteil spärlicher. Der Dorsalteil der mittleren Schrägbinde ist
schmäler und nach der Flügelmitte hin kaum verbreitert, die Unterbrechung gegenüber dem Costalfleck
breiter; im Saumteil findet sich meist nur der Praeapikalfleck, der sich nicht dunkler, sondern
nur in der Grundfarbe zum Tornus erstreckt, der dunkle Fleck am Tornus ist klein, oft kaum vorhanden.
Dagegen sind alle hellen Glanzlinien vorhanden, auch die im Saumteil des Flügels, wo sie die
Konturen der nicht verdunkelten Zeichnungen angeben. Die Hinterflügel sind heller, bräunlichgrau.
Die Raupe ist bräunlichweiß mit dunkleren Wärzchen, blaßbraunem Kopfe und bräunlichem,
dunkler punktierten Nackenschild. Sie lebt vom September bis April in den Stengeln und Wurzeln
von Carduus, nach Di sque auch (wohl nur eine Zeitlang) in den Blüten von Cirsium oleraceum. Der
Falter fliegt im Juni und Juli (wahrscheinlich auch in zwei ineinander übergehenden Generationen).
Hab. England bis zu den Shetlandsinseln,. Ost-Irland (gemein nach Meyr . ) , Deutschland,
Lappland.
Über die Selbständigkeit der Art könnte wohl die Vergleichung der Begattungsorgane Aufschluß
geben.