
Die Vorderflügel sind weiß, mit bläulichem Schein, gegen die Wurzel hin und auf den Adern
sind gelbbraune oder orangefarbige Schuppen eingemischt. Die Zeichnungen sind dunkel blaugrau,
schwarz umrandet und zwischen den Hauptzeiohnungen finden sich noch unregelmäßige schwarze
Quer- und Schräglinien, aus Costalhäkchen entspringend. Beim | | kann man ein breiteres Schrägband
in einiger Entfernung von der Flügelwurzel von der Costa aus bis zur Falte reichend erkennen,
dessen Fortsetzung zum Dorsum mehr basalwärts gerückt ist ; in der Mitte der Costa steht der Anfang
einer Schrägbinde, aus drei Costalhäkchen gebildet, mit graublauer Füllung; nach heller Unterbrechung
folgt mehr saumwarts gerückt dessen Fortsetzung zum Dorsum vor den Fransenansatz, meist nochmals
hell unterbrochen. Dann kommen vier ziemlich große Costalflecke, aus Doppelhäkchen gebildet,
deren vorletztes sich schräg gegen- den Saum erstreckt, vor welchem es stark verbreitert zu einem
blaugrauen Saumfleck wird, ; Die Fransen sind braun. Die Hinterflügel sind- dunkel rötlichbraun
mit etwas helleren Fransen, die nahe der Basis eine dunkelbraune TeilungsliniSaben, Die Vorderflügel
des: $ zeigen eine Anzahl schmaler, schwarzer Costalstrichel; zwei nahe-der Basis setzen sich
saumwärts ausgebogen und dann wieder wurzelwärts zurücktretend-zum Dorsum fort und zwischen
ihnen ist blaugraue Füllung. Hinter der Flügelmitte, dem Dorsum genähert, steht als Rest des-Schrägbandes
ein blaugrauer, schwarz umrandeter Fleck, durch einige schwarze Strichei mit dem Dorsum
verbunden. " Die Hinterflügel sind blaß graubräunlich. Kopf, Thorax und Abdoaötf'sind dunkler
oder heller braun, letzteres dunkel geringelt. Der Falter findet sich im Mai und Juni.
Hab. Alpen, in Höhe von 7200—8000 Fuß. Das ¥ wird selten gefunden,'-daies nicht fliegt,
sich versteckt hält und leicht fallen läßt,
XI. Ga ttu n g : Doloploca Hb. (I818).
Diese Gattung kann eigentlich nur durch etwas gesuchte Merkmale von der Gattung Tortrix
getrennt werden, Das Flügelgeäder zp%t ¡nichts Besonderes (Vgl. Taf. I Fig. 19, 20) :! tàuf den Vorderflügeln
sind alle Adern getrennt, IT, Und 11, umfassen den Apex; auf den Hinterflügeln entspringen
TI und Hb getrennt und nicht gerade, sehr dicht beisammen und entfernen sich erst spitzer,wärts
voneinander, « ¡ 1 II mehr m die Spitze selbst aggin die Costa auslauft, III, und IV, entspringen
alls einem Funkt oder ganz kurz gestielt, 111. ist fast gerade und an ihrer Basis nicht merklich an
den Ursprung von III, angenähert. Der Thorax trägt einen:; kleinen Schopf. Als Besonderheiten
lassen sich-allenfalls anfuhren: die im Verhältnis zum Körper auffallend großen: Flügel, die recht
dünnen und schwachen Palpen, die gerade vorgestreckt, nur fein und kurz beschuppt sind, und infolgedessen
fast drehrund erscheinen. Daß der -Säugrüssel fehle' (U e d e r e r), ist nicht richtig,
Gr ist allerdings recht schwach entwickelt; die Fühlet despsi sind mäßig gewimpert. Die Zeichnung
der Vorderflügel weicht vdn-der j n der Gattung Tortrix üblichen ab.
Von, den Wenigen hierher -zu rechnenden Arten sind 3 in.ÖStäibirien einheimisch, eine stammt
aus Palästina-, und eine hat ein größeres Verbreitungsgebiet in Europa.":. -
1. Doloploca punctnlana S c h i f f . S. V. p. 130; HS. f. 376; IV p.193; He i n . p. 64; scUem-
rmreOa Hb."I$5g. u. Schmett. 12; Hb. Tin. f. 14; p w m M h Tr. IX, 1, p. 38; F r r , tab. 126 f. 1;
D u p. Suppl. IV tab. 84 f. 1.
Còsta der Vorderflügöl. ziemlich. gleichmäßig gebogen, Apex gerundet, Sauin, schräg, ganz
leicht gebogen, Tornus flach; alle Flügel recht breit, SäUm der hinteren .unter, dem Apex leicht ein
gezogen, weiterhin bauchig gerundet, Spannweite. 22—24 mm. Tai-S XÌ F i g , 11 (¥).
Die hellere Grundfarbe der Vorderflügel ist zart braunrötlich, mitunter fast fleischfarben,
längs der Còsta breit dunkelbraun angerußt. Ein dünkelbraunes Querband zieht bei Vi der Costa
aus diesem verdunkelten Teile, saumwärts konvex' gebogen, zum Dorsum vor dessen Mitte und breitet
sich hier bis zur Flügelwurzel aus; in der Falte gibt es einen zuge'spitzten Ast gegen die Mitte des
Saumes ab, ohne diesen zu erreichen. Vom Dorsum vor dem Fransenansatz erhebt sieb ein schmaler
bräunlicher Schattenstreif, der dem Saume parallel gegen den Apex zieht und vor ihm erlischt. Am
Ende der Mittelzelle zeigt sich noch ein bräunlicher, rundlicher Fleck, der mit der Verdunkelung der
Còsta in Verbindung steht.
In allen dunkeln Stellen stehen zahlreiche schwarze Punkte ausfeìwas aufgeridhteten Schuppenbüschelchen
gebildet, und längs der Costa viele kleine schwarze Strichei; die Enden der vor dem Apex
in die Costa mündenden Adern sind verbreitert dunkler, die übrigen Adern fein bräunlich; die Saum-
linie iät auf den Aderenden dunkel gefleckt, die Fransen sind -von der Grundfarbe der Fläche mit
einer oder auch zwei'sehr feinen Teilungslinien. Die HinterflügelAtad zart bräunlichgrau, saumwärts
etwas dunkler, ihre-Fransen licht bräunlich, mit kräftiger, dunkler Teilungslinie. Kopf und Thorax
sind ziemlich dunkelbraun, das Abdomen etwas heller.