
Kopf und Palpen sind weißlich, letztere seitlich etwas gebräunt, der Thorax ist bräunlichgrau,
das Abdomen bräunlich. Die Vorderflügel sind blaß ockerbräunlich, die Wurzel etwas dunkler und
diese Färbung zieht sich verloschen an der Costa entlang und in der Mittelzelle hin; an der Costa
stehen ganz feine dunkle Pünktchen, hinter ihrer Mitte dicht nebeneinander zwei solche Strichei
und zwei gleichfarbige Häkchen vor der Spitze. Mit den ersteren steht eine breite orangebräunliche
Schrägbinde in Verbindung, die vor der Mitte des Dorsum entspringt und ein wenig gebogen saumwärts
geneigt bis zur vorderen Mittelader zieht, wo sie blasser wird und gerundet endet. Sie trägt
beiderseits einige schwarze Pünktchen und ist hell silbern gesäumt; die distale Silberlinie zieht bis
zur Querader und gibt da einen Ast auf der Knickungslinie gegen den Tornus ab. Vor diesem steht
am Dorsum ein schwarzbraunes Fleckchen. Von den praeapikalen Costalhäkchen zieht ein nierenförmiger,
saumwärts konkaver bräunlich gelber Bindenstreif zum Tornus, und eine schmälere
verwaschene Linie senkrecht zwischen diesem und dem Saum eben dahin. Die Saumlinie ist fein
dunkler, die Fransen von der Grundfarbe der Fläche, ganz schwach dunkler gescheckt, mit zarter
Teilungslinie. Die Hinterflügel sind bräunlichgrau, die Fransen weiß mit breiter bräunlicher Teilungslinie
nahe ihrer Basis.
Hab. Amur, Flugzeit Juni.
16. Phalonia ineptana Kenn. Iris XIII. (1900) p. 233.
Vorderflügel saumwärts deutlich verbreitert, Costa leicht gebogen, Apex kurz gerundet, Saum
ziemlich schräg; Hinterflügel trapezoid. Spannweite 18 mm. Taf. X II, F i g . 6$. Type. (Vorderflügel
zu bleich in der Grundfarbe, Thorax und Abdomen zu braun.)
Kopf und Thorax sind schmutzig graubraun, Stirn und Palpen heller, weißlich, das Abdomen
ist braungrau mit ockergelbem Analbusch. Die Vorderflügel sind schmutzig gelblichweiß, ins Bräunliche
ziehend; die Costa ist von der Wurzel an graubraun angeflogen und diese Färbung erstreckt sich
blasser auch über einen Teil des Wurzelfeldes. An der Costa stehen feine dunkle Strichei, gegen die
Spitze hin häkchenartig; in der Mitte ein viereckiger gegen die Querader geneigter größerer grauer
Fleck. Bei Vs des Dorsum erhebt sich eine etwas gebogene, dem Saum annähernd parallele gelbbraune
Schrägbinde, die gegen den grauen Costalfleck hinzieht, mit dem sie sich unter stumpfem Winkel
undeutlich verbindet. Am Tornus erhebt sich mit feinem Stiel ein keulenförmiger braungelber Wisch,
der gegen die Querader hinzieht. Vor ihm steht am Dorsum ein dreieckiges dunkles Fleckchen und
einige feine Pünktchen, von denen leichte braungelbe Schattenwölkchen gegen die Flügelmitte ziehen.
Im .Spitzenteil finden sich einige unterbrochene und verworrene Schräglinien von den Costalhäkchen
zur Saumlinie, wo sie verdickt enden, so daß dadurch die Saumlinie gescheckt wird. Die Fransen
sind von der Farbe der Flügelfläche, hinter einer feinen Teilungslinie etwas dunkler und auch leicht
gescheckt. Die Hinterflügel sind braungrau, ihre Fransen viel heller mit breiter bräunlicher
Teilungslinie.
Das Exemplar war am 24. Mai gefangen.
Hab. Oberer Amur.
17. Phalonia woliniana Schleich. Stett. ent. Zeit. 1868 p. 289.
Var. lorana F uc hs Stett. ent. Zeit. 1897 p. 326.
Vorderflügel parallelrandig, gleichmäßig schmal, Costa kaum gebogen, Apex gerundet, Saum
gebogen, wenig schräg; Hinterflügel mit ziemlich vorgezogener Spitze, trapezoid. Spannweite 16 bis
17 mm. Taf. XI I , Fig. 7 Fig. 8 $ (v. lorana). (Das Braun auf den Vorderflügeln ist zu lebhaft.)
Kopf, Palpen und Thorax sind reinweiß, letzterer auch leicht gelblich, auch das Abdomen
ist sehr hell weißlich. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein fast ganz reines Weiß; bei der Stammform
ist die Wurzel auf eine kleine Strecke und die Costa bis zur Mitte schmutzig goldbraun, ebenso
eine Querbinde, die breit an der Mitte der Costa beginnt und sich etwas verschmälernd vor die Mitte
des Dorsum zieht. Ihr proximaler Band ist weniger scharf und steiler als der distale, der dunkler
ist und über der Flügelmitte etwas zahnartig saumwärts vorspringt und dann mit leichter konkaver
T\Trimmung weiter zieht. Die Ader I ist in ihr durch einen fast schwarzen Längsstrich ausgezeichnet
und ein schwarzes Pünktchen steht auch am Rande des braunen Wurzelfeldes. Vor der Flügelspitze
stehen zwei dunkelbraune Häkchen an der Costa und ein blässeres Doppelhäkchen an dem Apex
selbst. Vom Tornus erhebt sich mit feinem Stiel eine sich stark verbreiternde rundliche blaß goldbraune
Wolke zwischen Querader und Saum; die Saumlinie ist mit ebensolchen verwaschenen Fleckchen
besetzt (in der Abb. zu dunkel), die Fransen sind bleich bräunlich mit feiner, dunkelbrauner unterbrochener
Teilungslinie. Die Hinterflügel sind zart grau, ihre Fransen weiß mit grauer Teilungslinie.
Die Var. lorana F u c h s , die eigentlich kaum einen besonderen Namen verdient, da sie durch
Übergänge mit der normalen Form verbunden ist, zeichnet sich dadurch aus, daß die Zeichnungen
an der Costa oft verloschen und abgeschwächt sind; die Querbinde reicht nicht bis zur Costa, sondern
hängt mit ihr nur durch zwei schattenhafte Costalwische zusammen (in der Abb. zu dunkel) oder
ist doch nicht so verbreitert und oft in der Falte geknickt, die Bräunung der Costa wurzelwärts ist
auch häufig auf einige verwaschene Häkchen beschränkt, ebenso sind die Costalhäkchen vor der
Spitze vielfach unscharf, die Saumwolke reicht vom Tornus bindenartig bis zur Costa, indem sie mit
dem proximalen Häkchen verbunden ist. Hinter der Schrägbinde steht am Dorsum noch ein braunes
Fleckchen, ihr parallel gerichtet. Die Saumlinie ist nicht gescheckt, oft aber recht stark ausgebildet,
die Fransen selbst dunkel und die Teilungslinie der Fransen ununterbrochen.
Die Raupe ist lang und dünn, bräunlichweiß mit schwarzbraunem Kopfe; sie lebt vom August
an in Zweigen von Artemisia absynthium und überwintert erwachsen in den dürren Nebenzweigen
und Hauptstielen, verpuppt sich im April. Der Falter fliegt von Anfang Juni bis Ende August; diese
lange Flugzeit läßt auf eine zweite Raupengeneration im Juni schließen.
Hab. Westdeutschland, Ungarn, Wallis; soll auch in Transkaspien und bei Sarepta Vorkommen.
18. Phalonia manifestana Kenn. Iris XIII. (1900) p. 232.
Vorderflügel parallelrandig, ziemlich breit, Costa gerade, Apex spitz gerundet, Saum ziemlich
schräg, kaum gebogen; Hinterflügelsaum gerundet, vor der Spitze seicht eingezogen. Spannweite 14 mm.
Taf. XII, Fig. 9c? Type. (Grund der Vorderflügel zn unrein, die Zeichnungen zu schwärzlich.)
Die Vorderflügel sind lebhaft bräunlich ockergelb, ganz gleichmäßig gefärbt; ein kleines Wurzelfeld,
eine Querbinde vor der Mitte, ein Praetornalfleckchen und eine winkelig gebrochene Linie vor
dem Saum sind dunkel ockerbraun. Die Querbinde setzt sich zusammen aus einem dreieckigen Costalfleck
und einem breiteren, höheren Dorsalfleck von fast rechteckiger Form, die über der Flügelmitte
fein zusammenstoßen. Die Winkellinie vor dem Saume ist von der Costa aus zuerst saumwärts
gerichtet, dann stumpfwinkelig geknickt und zieht zum Tornus; eine zartere, mehr schattenartige
bräunliche Bogenlinie, der Knickungslinie des Flügels parallel, kreuzt sie halbmondförmig. Die
Saumlinie ist fein dunkler, die unbezeichneten Fransen etwas blasser als die Grundfarbe. Die Hinterflügel
sind graubraun, die Fransen wenig heller, nur an ihrer Basis fein gelblich. Kopf und Thorax
haben die Färbung der Flügelbasis, das Abdomen ist dunkelbraun.
Hab. Sizilien.