
31. Tortrix labatiana B r e i g n e t, Bull. Soc. Ent. France 1890 p. 142; Const. ibid. p. 155.
Costa der Vorderäügel auch beim ? nicht geschwungen, nur ganz schwach in der basalen Hälfte
gebogen. Saum noch schräger als bei den vorigen, gestreckt, Apex spitz, das Dorsum an der Basis
gebogen, weiterhin der Costa fast parallel. Spannweite 22—24 mm. Taf . IX F i g . 28 $
(Originalexemplar).
Die Vorderflügel sind ganz zeichnungslos, ockergelb mit etwas grünlichem Anhauch, basalwärts
und gegen die Costa allmählich etwas dunkler; in der Flügelmitte sieht man einen unbestimmten
roströtlichen Anhauch. Die Fransen sind reiner gelb mit feiner, rötlicher Teilungslinie nahe ihrer
Basis. Die Hinterflügel sind grau, ihre Fransen gelblich mit verloschener bräunlicher Teilungslinie.
Der Kopf ist heller, der Thorax dunkler ockerbräunlich, das Abdomen braungrau.
Hab. Frankreich. (Das mir zur Verfügung gestellte Exemplar trägt das Datum 29. November,
und ist wohl durch Zucht im Zimmer erzielt.)
32. Tortrix verbascana Chr . Hör. Soc. Ent. Ross. XII 1877 p. 290 tab. 8 f. 62.
Flügelform ähnlich wie bei den vorhergehenden Arten, schmäler, als bei der folgenden, der
sie im Kolorit sehr ähnelt, Spitze der Vorderflügel stumpfer, besonders die Hinterflügel nicht mit
so stark bauchigem Saum,, unter der Spitze nicht eingezogen. Spannweite 24—28 mm. T a f IX
F i g. 29 $.
Kopf und Thorax satt ockergelb, die Vorderflügel sind bleich ockergelb, an der Wurzel mitunter
etwas dunkler, ganz ohne jede Zeichnung; mit gleichfarbigen oder etwas blässeren Fransen; die Hinterflügel
sind bleich ockergelb, analwärts grau angeflogen, bei einem Stück, nach C h r i s t o p h ,
„gleichfarbig schwärzlichgrau“ ; ihre Fransen weißgelb bis reinweiß. Das Abdomen ist hell ockergelb
bis gelbgrau.
C h r i s t o p h fand den Falter in nur wenigen Stücken stets an den unteren Blättern einer
in trockenen Flußbetten wachsenden Verbascumart.
Hab. Nordpersien (Scharud).
33. Tortrix paleana Hb. Vög. tab. 30; S n e l l II, 1 p. 205; Meyr . p. 537; f l a v a n a
Hb. f. 157, 258; HS. IV p. 157; VI p. 156; He i n . p. 44; p a l l ea n a Tr. VIII p. 98;
Wo o d f. 846; HS. IV p. 172; f. 37, 38; i n t e r m e d i a n a HS. VI p. 157; f. 420, 421;
i c t e r a n a Froel. Enn. Tort. No. 154.
Vorderflügel ziemlich breit, saumwärts mitunter gar nicht, mitunter mäßig verbreitert, Costa
mehr oder weniger leicht gebogen, . Apex verschieden spitz, ebenso der Saum verschieden schräg
in allen Abstufungen; beim $ denen des J fast gleich, manchmal aber auch saumwärts verschmälert
mit schärferer Spitze. Hinterflügel meist breit mit bauchig gebogenem Saum, unter der Spitze eingezogen
oder schräg abgestutzt, manchmal aber auch schwächer gebogen, gleichmäßiger gerundet,
in allen Übergängen. Spannweite 18—23 mm. T a f . IX F i g . 30, 31, 32
So wie die Flügelform wechselt auch die Färbung und besonders sind es hier die Hinteräügel, welche
in ihrer Verschiedenheit des Kolorits früher zur Aufstellung mehrerer Spezies geführt hat, die später
als besondere Varietäten beibehalten wurden. Es ist nicht richtig, daß mit der Verschiedenheit der
Hinterflügelfärbung stets auch eine der Vorderflügel und der Flügelform parallel geht,'sondern es
kommen alle Kombinationen vor, weshalb eine Aufstellung von Varietäten mit besonderen Namen
nicht sicher durchgeführt werden kann
Die Vorderflügel sind einfarbig schwefelgelb, mitunter ins Zitronengelbe oder auch ins Grünlichgelbe
ziehend, bis bleich ockergelb oder weißlichgelb, dann öfters auch zart grau angehaucht, bald
mit zartem Seidenglanz, bald mehr mehlig, besonders bei den Die Fransen sind weißlich bis
gelblich, fast ohne Teilungslinie. Die Hinterflügel sind entweder weißlichgelb, gegen ihre Wurzel
und analwärts zart grau bestäubt ( F o rm a p a l l e a n a Tr.), oder sie sind grau, aber mit
streifenartigen weißlichgelben oder weißlichen Längswischen zwischen den Adern ( F o rma
i n t e r m e d i a n a , HS), oder endlich dunkel bräunlich oder schwärzlichgrau ( F o rm a i c t e r a n a
F r o e 1.); die Fransen sind stets sehr bleich gelblichweiß, im ersten Falle fast ohne, sonst mit kräftiger
braungrauer Teilungslinie. Kopf und Thorax haben die Farbe der Vorderflügel, gewöhnlich etwas
lebhafter im Ton, das Abdomen ist der Farbe der Hinterflügel angepaßt, der Analbusch des $ gelblich,
bräunlich oder grau, je nach der Färbung des Abdomens.
Die Raupe ist schwarz mit weißen Wärzchen, Kopf braungelb, schwarz gesäumt, Nackenschild
schwarz. Sie lebt im Mai bis Anfang Juni in einem Blattgespinst an niederen Pflanzen wie Scabiosa,
Inula, Rhinanthus, Caltha, Conyza, Petasites albus und niveus, Cirsium, Luzula albida, auch an
Lonicera; Quercus wird gleichfalls angegeben. Der Falter fl iegt im Juni, Juli und August besonders
an feuchten Stellen. Die Flugzeit ist so lang, daß man geneigt sein kann, zwei Generationen zu vermuten.
Hab. Mitteleuropa, Nordwestrußland, Norwegen; Südrußland. (In den Alpen bis 6000 Fuß
Höhe nach Frey.)
34. Tortrix stigmatana Ev. Fauna Volg. Ural. p. 493; HS. IV p. 167, f. 357.
Vorderflügel relativ schmäler und gestreckter als bei voriger Art, Saum recht schräg, Apex
gerundet, Costa wenig gebogen. Spannweite 26 mm. T a f . IX Fig. 33 $.
Kopf, Thorax und Vorderflügel lebhaft gelb, letztere mit einem braunroten Punkt an der
Querader und mit einem ähnlichen an der Costa vor deren Mitte; bei dem abgebi ldeten Exemplar
fehlte letzterer; in der Gegend des Praeapikalfleckes anderer Arten bemerkt man einen schwach
rötlichen Anflug der Costa; die Fransen sind gelb. Die Hinterflügel sind sehr blaß gelblich weiß, oft
fast weiß, ebenso die Fransen, deren Teilungslinie kaum bemerkbar ist; das Abdomen ist bräunlichweiß.
Hab. Vorberge des Ural, „sehr selten“ (E v.).
35. Tortrix aglossana Ke n n . Iris XII, 1899 p. 9 tab. 1 f. 7.
Vorderflügel schmal, saumwärts nur sehr wenig verbreitert; Costa, abgesehen von ihrer Biegung
unmittelbar an der Basis, ganz gerade, fast etwas konkav. Apex gerundet, Saum wenig schräg,
sanft in den flachen Tornus gebogen. Spannweite 24 mm. Taf . IX F ig . 34 (Type)
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist gelblich graubraun, seidenglänzend, am Dorsum gegen den
Tornus hin dunkler; zahlreiche dunkelbraungraue, ein wenig ausgeflossene Querlinien bedecken
den Flügel, im Saumfeld leicht gebogen, parallel, in den übrigen Teilen mehr zackig und schräger;
vor der Mitte der Costa bilden mehrere zusammengeflossene Linien einen schrägen viereckigen Fleck,
von dem aus sich eine aus Wellenlinien zusammengesetzte Verdunkelung undeutlich bandartig
schräg zum Dorsum zieht; an Stelle eines Praeapikalfleckes sind drei Wellenlinien besonders stark;
sie ziehen bis zum Dorsum; die Fransen sind gelblichgrau mit feiner dunkler Teilungslinie. Die
Hinterflügel sind rein grau, ihre Fransen gelblichgrau mit sehr zarter Teilungslinie. Der Kopf ist
scharf abstechend bleich gelblich, der Thorax dunkel wie die Vorderflügel, das Abdomen gelbgrau
mit ockergelblichem Analbusch.
Hab. Tarbagataigebirge.
36. Tortrix accuratana Ke n n . Iris XIII, 1900 p. 224.
Vorderflügel von gleicher Gestalt wie bei voriger, der Saum noch schräger, die Spitze runder.
Spannweite 29 mm. T a f . IX F i g . 35 (Type).