Längsstrieme bildet; in der Flügelmitte steht in der Falte ein schräger schwärzer Wisch, dahinter, an
der Basalseite der Spiegelstelle ein schwarzer Längsfleck als einzige deutliche Überreste der scharfen
Grenzlinie zwischen dorsaler und costaler Färbung bei der vorigen Art. Vom Spiegel ist nur die basale
Hälfte mit dem bräunlichen Tornalfleck übrig, da sich die dunkle Färbung zwischen Spiegel und
Saum breiter herunterzieht. An der basalen Hälfte der Costa fehlen die Schrägstrichel zumeist ganz;
von der Mitte bis zur Spitze sind sie deutlich, scharf, schwarz und meist gut als breitere Häkchen und
feinere Teilungsstrichel der Zwischenräume zu unterscheiden. Im Discus finden sich einige fein
schwarze Längslinien und basalwärts vom Spiegel sowie über ihm kurze schwarze Striche, von denen
einer in den Saum eine Strecke unter der Spitze zieht. Die Fransen sind weißlich mit feiner dunkler
Basallinie im mittleren Teil des Saumes; unter dem Apex und bei der Einmündung der schwarzen
Linie in den Saum sind sie fein dunkel durchschnitten. Die Hinterflügel sind braungrau, die Fransen
rötlichweiß mit ganz verwaschener Teilungslinie.
Die Raupe ist grünlichgrau mit zwei weißlichen Rückenlinien und undeutlichen lichten Punkten,
der Kopf hellbraun, schwarz gestreift, das Nackenschild ist von Körperfarbe mit je einem großen
Punkt seitlich, zwei kleinen hinten, zwei noch kleineren vorn, die Analklappe ist gelblich, undeutlich
dunkel gesäumt oder gefleckt. Sie lebt im Juni, dann im September und Oktober an Salix caprea
in bauchig zusammengesponnenen Blättern. Der Falter fliegt im April und Mai, dann wieder im
Juli und August.
Hab. Deutschland, Jütland, Holland, England; Livland, Lappland.
19. Ancylis diminutana H w. Lep. Brit. p. 452; Wood. f. 955; W i 1 k. p. 135; H e i n.
p. 224; S n e 11. II, 1 p. 395; Meyr . p. 480 cuspidana; Tr. VIII p. 236; X, 3 p. 127; D u p. Suppl. IV
t. 66 f. 2; H S. IV p. 286; f. 238.
Vorderflügel saumwärts etwas verbreitert, Costa ziemlich gebogen, Apex nicht sehr scharf,
ungebogen, Saum mäßig schräg geschwungen; Hinterflügel ziemlich schmal, trapezoid, spitz, Saum
unter dem Apex.flach. Spannweite 15 mm. T a f . XVIII F i g . 32 $.
Diese Art ähnelt in hohem Grade der Anc. biarcuana und wird leicht mit ihr verwechselt. Auch
hier ist der Vorderflügel durch eine feine helle Linie in einen dunkleren costalen und helleren dorsalen
Teil geschieden. Doch ist hier der costale Teil verhältnismäßig breiter und gleichmäßig dunkler;
seine Färbung ist schokoladebraun, wurzelwärts grauer und die Aufhellung gegen die Costa hin ist
nur unbedeutend; der dorsale Teil ist dunkel blaugrau, ganz ohne Strichei und sonstige Störung der
Gleichmäßigkeit; nur saumwärts wird die Färbung ganz allmählich etwas heller. Der größte Unterschied
gegenüber biarcuana liegt aber darin, daß die helle Trennungslinie beider Farben erstens in
der Mitte nur eine ganz flache Ausbiegung costalwärts hat, und daß sie nach dieser f a s t g a n z
g e s t r e c k t in d e n A p e x läuft; ihre Verlängerung gibt die Halbierung des letzteren. Die
Spiegelstelle ist durch diesen Verlauf beträchtlich schmäler und enthält ke in e n d u n k l e r e n F l e c k
vom Tornus her. Die schrägen Costalstrichel sind ebenfalls zahlreich, fast schwarz; ihre Zwischenräume
nicht aufgehellt. In der dunkelbraunen Farbe zieht noch eine tiefschwarze Längsstrieme
aus der Flügelmitte gegen den Saum, erreicht diesen aber nicht, weil sich die Umgrenzung der Spiegelstelle,
d. h. die helle in den Apex ziehende Linie hindernd dazwischen schiebt. Die Fransen sind
dunkelgrau, unter dem Apex weiß und hier fein dunkel durchschnitten; sie haben eine schwarze
basale und eine schwache mediale Teilungslinie. Die Hinterflügel sind graubraun, die Fransen weißlich
mit grauer, etwas verwaschener Teilungslinie.
Die Raupe ist grünlichgrau mit zwei weißlichen Rückenlinien und undeutlichen lichten Punkten;
der Kopf ist schwarz oder auch gelblich gefleckt, das Nackenschild ist schwarz oder schwarzbraun,
manchmal hinten heller, die Analklappe bräunlich. Sie lebt im Juni und Oktober an Salixarten,
in umgeschlagenem Blattrand. Der Falter fliegt von April bis Mai und im Juli bis August. Die Art
scheint nur lokal vorhanden zu sein.
Hab. Mitteleuropa, Norwegen, Spanien, Portugal, Oberitalien.
20. Ancylis repandana Ke n n . Iris XIII p. 303.
Vorderflügel saumwärts nur wenig verbreitert, Costa fast gerade, gegen die Spitze hin gebogen,
Apex etwas gekrümmt, nicht besonders scharf, Saum mäßig schräg geschwungen; Hinterflügel breit,
trapezoid, Saum unter der Spitze ziemlich stark, aber flach eingezogen. Spannweite 21 mm. Taf .
XVIII F i g . 33 <?. Ty p e .
Diese Art steht hinsichtlich der Zeichnungsanlage der Anc. uncana H b. recht nahe, hat aber
dennoch, wie auch in der Färbung bezeichnende Unterschiede. Kopf, Thorax und der größte Teil der
Vorderfl ügel sind gelblich holzbraun; auf letzteren sind das Dorsum von def Wurzel an ganz schmal, dann
ein großer dreieckiger Fleck im mittleren Drittel des Dorsum und der große, regelmäßig eirunde Spiegel
heller und braungrau; all diese helleren Stellen sind reichlich von feinen dunkleren schräg gestellten
Wellenlinien durchzogen, Spiegel und Dorsalfleck gegen die dunklere Färbung hin noch heller gesäumt.
Die braune Farbe des Costalteils nimmt gegen das Dorsum hin an Intensität zu und ist besonders
dunkel zwischen Flügelbasis und Dorsalfleck, sowie in dem spitz einspringenden Winkel zwischen
letzterem und dem Spiegel. In der basalen Flügelhälfte entspringen an der Costa zahlreiche sehr
feine dunklere Schrägstrichel, die sich teilweise zu wenig sichtbaren Schräglinien verlängern; hinter
der Mitte werden die Schräglinien kräftiger und dunkler; sie ziehen gegen die Umrahmung des Spiegels
und über diesem in den Saum, wo durch Verbreiterung von einer ein kleines dunkles Dreieckchen
unter dem Apex entsteht. Die Fransen sind um den Apex herum braun, weiterhin zwischen der
feinen dunklen Durchschneidungslinie und dem Tornus heller bräunlich, an ihrer Basis schmal gelblich,
mit feiner brauner Basal- und braungrauer Teilungslinie. Die Hinterflügel sind braungrau, die
Fransen hell,- gelblich mit grauer Teilungslinie. Kopf und Thorax sind ziemlich dunkel braun, das
Abdomen ist braungrau.
Hab. Amur,
Unbekannt blieb mir bisher Ancylis mandarina W1 s g h m. Ann. u. Mag. Nat. Hist. (7) VI
p. 440, vom Amur. Ich werde darüber und einige andere, neuerdings beschriebene Arten am Schlüsse
des Werkes berichten.