
zogen ist. Die Fransen der Vorderflügel sind an ihrer Wurzel weiß, distalwärts bräunliohgelb. Die
Hinterflügel sind rötlichgrau, glänzend, mit weißen Fransen, die durch eine sehr feine rote (?) Linie
geteilt sind. Die Unterseite der Vorderflügel ist angeraucht, die der hinteren weiß. Kopf, Thorax,
Antennen, Abdomen sind weiß, mit einigen bräunlichgelben Schattierungen, das Hinterende ist bräun-
1 ich gelb. Wie mir scheint, könnte es sich am ehesten um eine der zahlreichen Abänderungen von
Tortrix longana handeln; für T. pumicana sind gerade schwarze Schuppenhöckerchen sehr charakteristisch,
die hier völlig fehlen.
Hab. Sicilien.
92. Tortrix policolana 6 n . I n d . p. 40; Wa l l g r . Tidskr. 1888 p. 193.
In seinem bunt zusammengewürfelten Genus Paedüca T r. führt ö u e n e e diese Art auf und
gibt davon folgende Diagnose: „Kaum zu diesem Genus gehörig. Statur der remyana¥ (d. i. var.
von Argyroploce nigricostana). „Braun; Vorderflügel braun angeraucht, mit schwarzen Schuppen,
besonders im Discus, ziemlich unregelmäßig bestreut; die Costa gegen das Ende'hin kaum mit Weiß
punktiert; Fransen gleichfarbig. Hinterflügel grau, mit angedunkeltem Rande. Diese Spezies,
keiner Gattung entsprechend, erhielt Dr. Boisduval aus Norwegen.“
Wa l le n - g r e e n !•c- kann dieser Diagnose auch nichts hinzufügen, da er die Art nicht sflist
kennt. Sie erscheint daher höchst apokryph.
X. Gattung: Sphaleroptera Gn. (1845).
Unter diesem Gattungsnamen vereinigt Gu e n e e die drei Spezies; alpiwlana Hb., dimana Gn.
und capOam Gn. Die zweite dieser Arten ist von B a g . e n o t mit;der später beschriebenen pini-
colana Z. identifiziert worden und gehört zur Gattung Enarmonw. Die dritte Art ist offenbar eine
Var. von Tortrix longama Hw. So bleibt also die Spezies alpicolana Hb. die Type für die Gattung
und ist zurzeit deren einziger Vertreter.
Gegenüber der vorigen Gattung ließe p |h ein sicher trennendes Merkmal nicht gut ausfindig
machen, Wenn nicht beim iS; ein« hochgradige Degeneration der; Flügel vorläge: diese ist jedoch so
bedeutend, daß unter allen Tortriciden nur noch das Genus Exapale ähnliches, allerdings in noch
höherem Maße aufweist; von dieser Gattung aber ist Sphaleroptera durch eine Reihe wesentlicher
Merkmale wohl unterschieden. Eine solche ungewöhnliche Erscheinung mag darum wohl geeignet
sein, zur Aufstellung einer besonderen Gattung benützt zu werdeiBä
Beim d sind die Flügel von ganz normalem Schnitt, die Vorderflügel ziemlich gleichmäßig breit,
der Saum recht schräg, der Torr.us sehr flach; alle Adern entspringen getrennt, II4 und I I5 umfassen
die Spitze. Auf den Hinterflügeln sind die Adern XI und II], gestielt, III8 und IV! entspringen aus
einem Punkte, UL ist an ihrem Ursprung etwas an diesen Punkt angenähert, I \ j und IV- münden
ungewöhnlich nahe beisammen in den. Saum. Beim v sind die kurzen Vorderflügel ganz lanzettförmig,
von der Basis aus an Costa und Dorsum gleichmäßig bis zur Mitte hin verbreitert, von da aus scharf
zugespitzt, der Apex etwas aufgebogen; die Adern I IIS und IV, sind gestielt, IV!, IVS und * münden
nahe beisammen in den Saum (ein Tomus ist nicht angedeutet), und der sonst vorhandene Rest von
V fehlt. Die Hinterflügel sind sehr schmal lanzettlich, ihre Costa ist fast gerade, der Saum an der
Basis stark gebogen, dann aber fast gerade zu der scharfen Spitze verlaufend. Das Geäder ist dementsprechend
modifiziert: Ader II und IIIi sind sehr lang gestielt, ebenso sind Ader I IIä und IV so
lang gestielt, daß sie nur dicht vor dem Saum etwas auseinandertreten und Ader IIIa liegt derart
nahe daran, daß sie leicht übersehen werden kann. (Vgl. hiezu Taf. I Fig. 24 SljjlfH Die Flügel
des ? haben statt der gewöhnlichen Fransen sehr feine und kurze, dichtstehende Härchen am Saume,
die hinteren auch an der Costa.
Andere besondere Merkmale sind nicht vorhanden; in beiden Geschlechtern ist der Säugrüssel
normal ausgebildet, die Palpen sind kräftig, überragen den Kopf; sie sind, wie auch der Kopf,
mit ziemlich groben, aufgerichteten Schuppen bedeckt; der Thorax ist geschöpft.
1. Sphaleroptera alpicolana Hb. f. 328, 329 (cf<J); Tr. X, 3 p. 86; Dup . IX tab. 247f. 7;
HS. f. 396 (?); IV p. 180; H e i n p. 63.
Mit den Charakteren der Gattung; beim ¿ sind die Hinterflügel im Verhältnis zu den vorderen
auffallend lang und überragen deren Tornus beträchtlich; die Flügel sind grob beschuppt. Spannweite
20 mm (<J), 16 mm (¥). T a f . XI Fi g . 9, 10.