in der Mitte ist ein aufgerichteter schwarzbrauner Schuppenhaufen“ (bei dem abgebildeten Exemplar
kaum dunkler als die Fläche), „mit dem die Basalfärbung abschließt. Von der vorderen Wölbung
des Vorderrandes (Costa) geht eine fast gleichbreite, anfangs silbern glänzende in Violettrosa übergehende
Schrägbinde, die im Innenwinkel endigt. Hinter dieser ist der dem Vorderrande anliegende
Raum bis zur Spitze bräunlichgelb mit etwas dunkler (?) markierten Rippen und 3—4 wenig bemerkbaren
glänzenden, hell rosavioletten Schrägflecken. Vor der Spitze und etwas weiter einwärts, nahe
der Schrägbinde, sind zwei schwarzbraune Fleckchen. Von hier an ist der hintere Flügelteil hell
rotbraun ohne Beimischung von Rosa, mit Ausnahme des rosafarbenen glänzenden Saumes. Fransen
braun, nach dem Innenwinkel in graubraun übergehend, mit heller Teilungslinie. Hinterflügel
braungrau, am Saume verdunkelt; Grund der braungrauen Fransen verdunkelt.“
Ziemlich selten, Ende Juli und Anfang August bei Wladiwostok von Eichen geklopft.
6. Acalla hastiana L. S. N. ed. X. p. 222 No. 532; d . Ic. 2, 7; Wilk. 171 L 1 Fig. 11;
Sehläg. Stett. e. Z. 1863 p. 200; Hein. 14; Snell. II, 1, p. 177; Meyr. 521; scabrana Hb. 58, 169;
Tr. VIII, 255; Dup. IX. 243, 1; HS. 11; sparsana Froel. No. 12. --- Taf. III, Fig. 21—43
u n d Taf . IV, Fig. 1—8.
Auch bei dieser Spezies ist die Costa der Vfl. an ihrer Basis sehr stark gebogen, weiterhin
gerade oder schwach concav, wodurch die Flügel parallelrandig werden; die Concavität der Costa
wird öfters wie bei cristana durch die plötzliche Kürze der Fransenschuppen hinter x/ 3 der Länge
verstärkt. Der Saum ist im allgemeinen schräger, als bei cristana, schwach geschwungen oder auch
leicht gerundet. Hie und da trifft man auch Exemplare mit auffallend kurzen und breiten Flügeln
(wie Fig. 38). Aufgeworfene Schuppenbüschelchen von wechselnder Stärke stehen in zwei Schrägreihen,
die erste als Andeutung oder Begrenzung eines Basalfeldes, sie zweite parallel damit zieht
von y 4 der Costa schräg gegen das Dorsum vor den Fransenansatz, fehlt aber meist in der dorsalen
Flügelhälfte. Außerdem stehen kleine zerstreute Schuppenhäufchen in wechselnder Zahl im Saumfeld.
Die Palpen sind mäßig lang, vorgestreckt, aber viel kürzer als bei cristana; der Thorax trägt
einen starken Schuppenkamm.
Hinsichtlich der Färbung und Zeichnung ist diese Art die veränderlichste unter allen Tortri-
ciden, vielleicht unter sämtlichen Schmetterlingen; unter Dutzenden brauchen nicht zwei annähernd
gleiche zu sein. Übrigens ist die Variabilität nicht an allen Orten des Verbreitungsgebietes gleich
stark; einige, wie z. B. die Gegend um Speyer in der Rheinpfalz sind dadurch ausgezeichnet, daß
man aus dort gesammelten Raupen alle möglichen Abarten erzieht, während man anderwärts nur
wenige oder geringfügige erhält. Fast alle der abgebildeten Varietäten stammen aus Zuchten der
Herren Disque (Speyer), Hinneberg (Potsdam), Eppelsheim (Grünstadt) und fast ausnahmslos aus
Raupen der Umgebung von Speyer. Potsdamer Raupen lieferten Herrn Dr. Hinneberg nur wenige
unbedeutendere Abweichungen. Spannweite 18—28 mm.
Man kann auch hier die Spezies nach der Zeichnung in eine Anzahl von Formengruppen einteilen
und diese nach den zuerst benannten charakteristischen Exemplaren benennen; doch muß
immer festgehalten werden, daß sowohl innerhalb jeder Formengruppe eine Menge von Variationen
Vorkommen, wie auch die einzelnen Gruppen durch alle möglichen Variationen in einander übergehen.
a. Form hastiana L. S. N. ed. X. p. 222 No. 532; CI. Ic. 2, 7; scabra/na Hb. 58 und 169;
Tr. VIII, 255; Dup. IX, 243, 1; H. S. 11, 13?; spa/rsana Froel. No. 12. — Taf. III., Fig. 21—25.
Diese Form zeigt die typische Acallaz&chmmg am reinsten, doch heben sich die dunkleren
Zeichnungen nur wenig und verschwommen von dem etwas helleren Grunde ab. Die Grundfarbe
variiert von rotbraun durch gelbbraun bis ockergelb, von graubraun durch gelbgrau bis aschgrau
und bläulichgrau; die Zeichnungen sind in entsprechenden Farbentönen mehr oder weniger dunkler,
teilweise bis schwarz ausgeprägt: ein Basalfeld mit winkelig geknickter, oder rundlich gebogener
oder auch einfach schräger Begrenzung, entweder im ganzen dunkel, oder nur mit dunkler Grenzlinie,
manchmal nur an der Costa, oder nur am Dorsum durch einen dunkeln Fleck angedeutet; im
übrigen durch eine feinere Linie abgegrenzt; ein basalwärts durch eine Reihe von Schuppenhöckerchen
ziemlich scharf begrenztes, saumwärts öfter verwaschenes Schrägband von y 3 der Costa zu 2/ 3 des
Dorsums ziehend; es wird gegen das Dorsum schmal und undeutlich, oder hört schon in der Flügelmitte
auf. Spitzenwärts von ihm kann der ganze Costalteil des Flügels mehr oder weniger verdunkelt
sein, so daß bei deutlicherer Zeichnung mit dem Anfang des Schrägbandes zusammen ein
großer bis zur Spitze reichender Costalfleck entsteht, der gegen das Tornusfeld hin meist verwaschen
in die hellere Grundfarbe übergeht, in der übrigens auch noch zerrissene dunklere Wolkenflecken
stehen können (Fig. 24 u. 25). Meist sind die in die Costa mündenden Adern stärker verdunkelt,
so daß der Costalrand vor der Spitze und seine Fransen heller und dunkler gescheckt sind. Feine
dunklere Wellenlinien können die helleren Flügelteile schräg und quer durchziehen.
Übergänge zur folgenden Form sind in Taf . III., Fig. 26—28 dargestellt: die Grundfarbe
wird wesentlich heller, oder sticht von den braunen Zeichnungen durch anderen Farbenton (grau
bis gelbgrau) ab, wodurch die Zeichnungen deutlicher werden. Fig. 26 dürfte der Ab. costimaculana
Wcke. Bresl. ent. Zeit. 1874 p. 16 nahekommen.
b. Form coronana Thnb. Diss. Ent. I. p. 18 f. 18; Stph. p. 156; Wd. 1072; buringerana
Hb. 216; hastiana Froel. 18; leprosana Froel. 19; dbietana Dup. IX, 265, f. 2; scabrana HS. 10.
Zwischen Basalfeld und dunkler Schrägbinde zieht eine hell weiße oder bläulichweiße, mitunter
durch feine Wellenlinien ein- oder mehrfach geteilte Binde bis zum Dorsalrand, wo sie entweder
scharf endet (Fig. 29, 30, 32) oder wo sie sich in das Saumfeld hin erstreckt und dessen Grundfarbe
durch weiße Zeichnungen in zerrissene Flecke auf löst (Fig. 31); auch kann sie sich in das dunkele
Wurzelfeld hineinerstrecken (Fig. 29) oder dieses costalwärts so aufhellen, daß nur ein dunkler
Dorsalfleck übrigbleibt (Fig. 30). Die dunkelen Zeichnungen treten auf dem hellen Grund scharf
dunkelbraun oder rotbraun hervor. Auch wenn das Saumfeld von der hellen Schrägbinde getrennt
bleibt, finden sich meist in ihm weiße Flecke oder es ist fast ganz weißlich oder grau aufgehellt (Fig.
29, 30, 32, 33).
c. Form byringerana Hb. Vög. 97; Hb. 61; Stph. 156; Wd. 1073 (?). Wie die vorige Form,
nur alle hellen Binden und Zeichnungen gelb statt weiß, die dunkelen Stellen stark dunkel rotbraun.
Taf . III, Fig. 34.
d. Form psorana Froel. Diss. ent. I. p. 20 No. ll .H - Taf . III, Fig. 35 u. 36. Vfl. fast
oder ganz einfarbig aschgrau bis graubraun, aus der Flügelbasis zieht eine tief schwarze Linie in
die Flügelmitte, und dort schließen sich noch ein oder mehrere schwarz gezeichnete Aderstriche
saum- und costalwärts an; die Schuppenbüschelchen sind auch teilweise dunkel. Einen Übergang
hierzu stellt Fig. 35 dar. Hierher kann auch noch Fig. 37 gezählt werden, bei welcher der große
Costalfleck dunkler auf rotbraunem Grunde angedeutet ist und die sehr kräftige schwarze Mittelstrieme
aus der Basis saumwärts gegabelt und durch ein weißliches Schuppenbüschel aufgeblickt
erscheint. Das entspricht etwa Hübne r s confixana 277, die Lederer zu abietana Hb. rechnen
möchte. Dieselbe Form kommt übrigens auch mit dunkelgrauer Grundfarbe vor, und die schwarze
Strieme kann bis zur Flügelspitze ziehen.