
Kopf und Thorax sind schmutzig weißlich, .grau und bräunlich bepudert; die Vorderflügel
sind trüb weißlich, mit Perlmutterglanz; das Weiß ist jedoch überall fein bräunlichgrau bestäubt;
nahe der Wurzel ist eine ockerbräunliche, winkelig gebogene Querbinde,, an der Costa oft mit zwei
Wurzeln beginnend; vor der Flügelmitte folgt eine breite, ebenfalls unter stumpfem Winkel geknickte
Querbinde aus bleigrauer, brauner und schwärzlicher Farbe gemischt, ohne scharfe Begrenzung,
aber von schwarzenCostalstricheln und Dorsallinien durchzogen; dahinter folgen an der Costa einige
bräunliche Strichei, am Dorsum ein größeres und einige kleine gelbbraune Fleckchen, hinter der
Knickungslinie ein rundlicher bräunlicher Wisch und endlich ist der Saum breit dunkel s;chwarz-
grau, gegen die Spitze mit Purpurbraun gemischt und von solchen Schräglinien ist auch der schwarzgraue
Teil durchzogen. Die Fransen sind gleichfalls schwarzgrau mit schwarzer Saumlinie. Die
Hinterflügel sind beim d mehr weißlich, beim £ bräunlichgrau, gegen die Spitze hin gesprenkelt,
ihre Fransen weißlich, nach außen leicht bräunlich mit braungrauer Teilungslinie. Das Abdomen
ist grau.
Die Raupe ist gelbbräunlich, Kopf und Nackenschild sind schwarz, die Analklappe ist dunkelbraun.
Sie lebt in einem Gespinst in Blüten und Samen von Thymus,- Achillea, Solidago, Origanum,
Calluna, Plantago media von September bis Mai; wahrscheinlich in zweiter Generation im Juni bis Juli.
Der Falter fliegt vom Mai bis Bude August.
Hab. Mitteleuropa, Schweden, Norditalien, Bithynien.
45. Euxanthis Ihuleana V au g h a n Bntomol. XIII 1880 p. 293 t. 4 f. 3.
Ein von S t a u d i n g e r unter diesem Namen bezogenes Stück aus der Sammlung des Herrn
D isq u e in Speyer stand mir zur Verfügung. Wenn dasselbe wirklich der thuleam Va u g h a n ’s
entspricht, kann diese Form unmöglich als Varietät zu der vorigen gezogen werden.
Vorderflügel schmal, saumwärts nicht verbreitert, Costa gerade, Apex spitz, Saum sehr
schräg, kaum gebogen; Hinterflügel rundlich trapezoid. Spannweite 15 mm. T a f . XIV, F i g. 38 ?.
Kopf, Thorax und Vorderflügel sind gelblichbraun, letztere fein dunkler bepudert; die
Knickungslinie ist hell weißlich, glänzend. Von Zeichnungen bemerkt man nur in der Mitte dès
Dorsum einige schwarze Pünktchen, von denen ein bandartiger brauner Schatten costalwärts zieh®
aber bald erlischt. Die Fransen sind etwas heller als die Flügel, mit brauner Teilungslinie. Die Hinterflügel
sind grau, die Fransen weißlich mit grauer Teilungslinie, das Abdomen ist grau.
Hab. Shetlandsinseln.
46. Euxanthis imbecillana Kenn. Iris XIII 1900 p. 241.
Von dieser kleinsten aller Euxanthis-Arten lernte ich seit ihrer Beschreibung noch eine Anzahl
Exemplare kennen, die C h r é t i e n als Conchylis oder auch Olindiodes tragonana versendet ; manche
von ihnen waren frischer als meine Type.
Vorderflügel saumwärts kaum verbreitert, Costa fast gerade, Apex gerundet, Saum mäßig
schräg; Hinterflügel schmal, spitz, Saum flach gerundet, unter dem Apex nicht merklich eingezogen.
Spannweite 9—10 mm. T a f. XIV, F ig . 39 $ T y p e .
Die Vorderflügel sind weißlich, aber mit schwarzen und bräunlichen Schüppchen bestreut,
die auch zu feinen queren Stricheln zusammentreten können, besonders im Saumfeld. Ein ockergelbliches
bis bräunliches Wurzelfeld ist durch eine dunklere, schwarz bestäubte Querbinde scharf
abgegrenzt, in der Mitte stumpfwinkelig vortretend, und von einigen Querlinien undeutlich durchzogen.
An der Costa stehen äußerst feine bräunliche Pünktchen bis zur Spitze; vor der Mitte fließen
mehrere zusammen und bilden einen braungelben oder bräunlichen Schrägfleck, der aber nur bis zur
Radialis reicht; ihm gegenüber steht ein gleichgefärbter Dorsalfleck, der sich etwas über die Flügelmitte
erhebt und einen Zweig zur Querader schickt, wo ein schwarzes Fleckchen stehen kann. Durch
beide Flecke entsteht eine unter der Costa hell unterbrochene Querbinde; unter den praeapikalen
Costalstricheln ist ein größeres braungelbes, der Saum ist gleichfalls braungelb oder bräunlich, zuweilen
nur in der Nähe der Spitze und des Tornus. Die Fransen sind weißlich, nach außen bräunlichgelb
oder bräunlich, die Teilungslinie dunkler, mitunter schwarz punktiert. Die Hinterflügel und ihre
Fransen sind reinweiß, eine Teilungslinie kaum bemerkbar. Kopf und Thorax sind weißlich bis
schmutzig gelblich, dunkel bestäubt; das Abdomen ist heller bis dunkler braungrau, der Analbusch
des weißlich.
Hab. Nordwestafrika; im April an Tragonum nudatum.
47. Euxanthis pontana S td g r. Stett. ent. Zeit, 1859 p. 228; Wlsghm. Monthly Mag. 1896
p. 247; aedemma Const. Ann. Soc. Ent. France 1893 p. 402 t. 11 f. 1.
Vorderflügel nach hinten kaum verbreitert, Costa gerade oder etwas konkav, Apex gerundet,
Saum mäßig schräg, gebogen; Hinterflügel rundlich trapezoid, Apex ziemlich spitz. Spannweite
14—16 mm. T a f . XIV. F ig . 40 §, 41 (Die Zeichnungen bei beiden zu bleich.)
Mit dieser Spezies beginnt wieder eine Gruppe von noch recht unsicher begründeten
Arten, über deren Selbständigkeit und gegenseitige Abgrenzung ein sicheres Urteil erst gewonnen
werden kann, wenn ein größeres Vergleichsmaterial zusammengebracht sein wird, an dem auch
gegebenenfalles eine anatomische Untersuchung besonders der Kopulationsorgane vorgenommen
werden darf.- Einstweilen bleibt nichts übrig, als auf Grund von Verschiedenheiten in Habitus,
Flügelschnitt und Zeichnung die daraufhin benannten Arten gelten zu lassen.
Bei Eux. pontana ist der Grund der Vorderflügel bleich bräunlichweiß, schwach glänzend,
gegen die Basis hin und von da der Costa entlang etwas dunkler; die Zeichnungen sind olivenbraun
in verschiedener Abtönung. Nahe der Basis grenzt eine stumpfwinkelig gebrochene oder gebogene
Linie ein kleines Wurzelfeld ab, das sonst nicht ausgezeichnet ist; von der Mitte der Costa bis vor
die Mitte des Dorsum zieht ein nicht sehr breites Schrägband gerade oder nur schwach geschwungen
zum Dorsum vor dessen Mitte; es ist entweder gleichmäßig dunkel, oder an der Costa dunkler; vor
ihm finden sich eine oder auch mehrere sehr feine verschwommene Querlinien, dahinter ein bis zwei
ganz kleine Dorsalstrichel. An der .Querader steht ein schwarzer Punkt. Dahinter hängt an der
Costa ein großer geschwungener bis keulenförmiger Fleck, der sich gegen den Tornus erstreckt und
zuweilen durch ein Strichei mit ihm verbunden ist. Vor der Spitze sitzt noch ein oder auch ein Paar
Häkchen und der Saum ist dunkel gefleckt; die Saumlinie ist scharf dunkelbraun, die Fransen braun
und hell gescheckt mit feiner, mitunter unterbrochener Teilungslinie. Die Hinterflügel sind graubraun,
wurzelwärts heller, ihre Fransen bräunlichweiß mit etwas dunklerer Teilungslinie.
Kopf und Thorax sind der Flügelwurzel entsprechend heller oder dunkler graubraun; die Stirn
und Palpen meist heller, das Abdomen ist wie die Hinterflügel gefärbt.
Hab. Andalusien, Südfrankreioh, Algerien. Im Juni.
48. Euxanthis taganrogana Kenn. Iris XIII 1900 p. 132 t. 5 f. 9.
Größer als vorige; Vorderflügel gestreckter; Hinterflügel breiter, Apex viel stumpfer, Saum
hinter ihm steiler. Spannweite 19 mm. Taf. XIV, F i g . 42 d Ty p e .
Die Vorderflügel sind bleich gelbbräunlich, gleichmäßiger in der Grundfarbe; ein kleines Wurzelfeld
ist wenig dunkler und durch eine olivbraune Linie begrenzt, die von der Costa bis zur Radialis
dick ist und senkrecht zieht, von da verwaschen wurzelwärts ins Dorsum läuft; die dunkle Quer-
Zoologica. Heit 51. 4 2