
weniger verdunkelt zu weißgrau, rötlichgrau, bis dunkel bleigrau, ohne Glanz; die dunkeln Zeichnungen
stechen nicht nur weniger ab, sie sind auch mangelhaft ausgebildet, vor allem schmäler; von der
Grenzbinde des Wurzelfeldes ist meist nur der dorsale Teil als Schrägfleck übrig, die Schrägbinde
ist schmal, manchmal fast verloschen, die Zeichnungen im Saumfeld sind undeutlich verschwommen;
in der Färbung sind die Zeichnungen bei hellerem Grund blaß gelbbraun, bei dunklerem mehr
rostbraun bis graubraun. Kopf und Thorax sind bräunlichgrau, das Abdomen ist reiner grau.
Die Raupe ist graulichweiß mit braunen Punkten, Kopf und Nackenschild sind braun, letzteres
hinten dunkel gesäumt, die Analklappe ist dunkelbraun; sie lebt im Juli und September zwischen
Wurzelblättern, in der zweiten Gen. auch in den Blütenköpfen von Succisa pratensis und Scabiosen.
Der Falter fliegt im Mai-Juni und im August.
Hab. Mittel- und Nordeuropa, Ober- und Mittelitalien, Dalmatien, Bithynien.
44. Semasia trimaculana Don. Nat. Hist. XI t. 369 f. 1; Wi 1 k. p. 125; He i n . p. 220;
S n e.l 1. II,• 1 p. 333; M e y r. p. 483; mitterbacheriana Wo o d f. 972; liihoxylana D u p. IX t. 250
f. 7; H S. IV p. 283; f. 176, 177; idmariana Z. Isis 1846 p. 141; D u p. Suppl. IV t. 83 f. 1; stannana
Gn. Ind. p. 37 (aberr.); cdpinana H S . f. 156 (aberr.).
Vorderflügel beim $ saumwärts verbreitert, beim $ wenig oder gar nicht, Costa in der basalen
Hälfte schwach gebogen, weiterhin gerade, Saum recht schräg, geschwungen, Apex etwas vorgezogen;
Hinterflügel trapezoid, Apex ziemlich spitz. Spannweite bis 16 mm. T a f . XIX Fi g . 63 ?, 64 $ ab.
Diese Art variiert stark in der Färbung und Deutlichkeit der Zeichnungen. In der Regel
(Fig. 63) erscheinen die Vorderflügel in der Hauptsache lebhaft rostgelb bis roströtlich, im Saumteil
reiner rotgelb, mit weißer postbasaler Querbinde und weißen Zwischenräumen der Costalhäkchen
in der zweiten Hälfte. Das Wurzelfeld ist rostgelb von kräftigen dunkeln Bogenlinien durchzogen
und mehr oder weniger glatt recht- bis spitzwinkelig abgegrenzt; manchmal so, daß die Grenze fast
senkrecht ist mit unregelmäßigem Vorsprung in der Mitte. Die folgende weiße Querbinde ist dadurch
in der Mitte eingeengt; sie hat an der Costa ein oder mehrere dunkle Schrägstrichel und auch am
Dorsum braune Fleckchen. Auf sie folgt eine breite rostgelbe oder rostbraune Schrägbinde, an der
Costa schmäler, am Dorsum bis in den Tornus ausgedehnt; ihr costaler Teil ist recht schräg bis zur
Mitte, von da steiler; die Binde ist von schwärzlichen Wellenlinien durchzogen und umschließt an
der Querader öfters ein helles Fleckchen. In der zweiten Hälfte der Costa stehen drei kräftige gelbbraune
Häkchen, deren hell weiße Zwischenräume fein schwarz geteilt sind; aus dem ersten Zwischenraum
hinter der Binde zieht eine feine Silberlinie, die sich dorsalwärts zur basalen Begrenzung des
Spiegels verbreitert; aus dem folgenden braunen Häkchen zieht ein goldbrauner Streif, der sich
teilt in einen senkrecht zum Tornus ziehenden heller gelben Keil als Füllung des Spiegels und einen
zum Saum strebenden Schrägast, der am Saum herunter zum Tornus zieht; zwischen ihm und der
Spiegelfüllung liegt eine kurze senkrechte Silberlinie als distale Spiegelbegrenzung'; in der Spiegelfüllung
stehen schwarze Längsstriche übereinander, die costalen öfters zu einer schwärzlichen Stelle
zusammengeflossen. Aus dem dritten praeapikalen Zwischenraum läuft eine feine Silberlinie unter
den Apex zum Augenpunkt. Die Fransen sind braun mit schwarzer Basallinie, am Augenpunkt
fein weiß durchschnitten.
Sehr oft ist nun der helle Grund der Vorderflügel mehr oder weniger verdunkelt; manchmal
ist nur die weiße Querbinde teilweise oder ganz ebenso rostgelb oder rostbraun wie die Zeichnungen;
oder sie ist (Fig. 64) blaugrau, bis braungrau verdunkelt (ab. sta/nna/na Gn.); dann werden auch die
dunklen Partien, wie Wurzelfeld und Schrägbinde dunkler, schwärzlichbraun, nur im Saumfeld bleibt
die rostbraune Farbe vorherrschend; aber die Silberlinien werden hier reduziert auf etwas bläulichen
Glanz vor und hinter dem Spiegel, der ganz dunkel'ausgefüllt sein kann, ohne deutliche Strichei.
Die Hinterflügel sind graubraun, die Fransen heller, oft fast weißlich, mit breiter verwaschener
dunklerer Teilungslinie. Kopf und Thorax sind, je nach der Färbung der Vorderflügelbasis rostgelb
bis braungrau, das Abdomen ist grau.
Die Raupe ist gelblich mit mehr oder minder deutlichen braunen Punkten, die auch fehlen
können, Kopf und Nackenschild sind schwarz, die Analklappe ist nicht ausgezeichnet; sie lebt im
April bis in den Mai an Ulmus campestris zwischen den Gipfelblättern. Der Falter fliegt von der
zweiten Hälfte des Mai an den Juni hindurch.
Hab. Europa (mit Ausnahme des hohen Nordens und Griechenlands).
45. Semasia minutana Hb. f. 73; T r. VIII p. 216; X, 3 p. 114; D u p. IX t. 250 f. 9; H S.
IV p. 282; f. 174, 175; Wilk . p. 126; He i n . p. 220; S n ei l . II, 1 p. 332; Meyr . p. 484;
paediscana S t g r. Stett. ent. Zeit. 1859 p. 233; Mill. Ic. t. 129 f. 1—3 (var.).
Vorderflügel beim $ kurz und breit, saumwärts verbreitert, beim $ schlanker, gleichmäßig
breit; Costa in der zweiten Hälfte gerade, Apex vorgezogen, Saum steil, unter der Spitze mehr oder
weniger eingezogen, dann bauchig gerundet; Hinterflügel gerundet bis leicht trapezoid, unter dem
Apex flach. Spannweite 12—14 mm. T a f . XIX Fi g . 65 66, 67 $$•
Auch hier kommen beträchtliche Abänderungen vor. Gewöhnlich ist die Grundfarbe der
Vorderflügel, die jedoch stark von dunklen Zeichnungen bedeckt ist, blaß gelbrötlich. Ein stumpfwinkelig
abgegrenztes Wurzelfeld braucht nicht dunkler zu sein, ist aber reich bedeckt von rostbraunen
und schwärzlichen, etwas zerrissenen Bogenlinien und durch eine stärkere abgeschlossen.
Etwas vor. der Mitte der Costa entspringt schmal ein zuerst schräg, bald aber senkrecht verlaufendes,
sich etwas verbreiterndes rostbraunes, unregelmäßig dunkler geflecktes und gestricheltes . Querband;
es ist beiderseits von einer gebogenen Bleilinie eingefaßt; die Querbinde davor ist an der Costa
am hellsten, mit einigen bräunlichen Schrägstricheln, dorsalwärts von zerrissenen rostbraunen Wellenlinien
durchzogen, die sich besonders an der Bleilinie und gegen das Dorsum hin häufen und verdicken,
auch teilweise schwärzlich bestäubt sind. In der zweiten Hälfte der Costa stehen vier scharfe
dunkle Schräghäkchen mit fein geteilten hellen Zwischenräumen. Gewöhnlich aus dem dritten
zieht eine rotbraune bis schwärzliche Linie schräg unter den Apex, gefolgt von einer feinen hellen,
oft silberglänzenden; die dunkle Linie zieht schmal am Saum eine Strecke weit gegen den Tornus;
vor ihrer Saumverbreiterung steht eine kurze senkrechte Silberlinie als distale Spiegelumrahmung;
Die Spiegelfüllung ist etwas .grau und führt bis sechs übereinanderliegende ziemlich lange feine
schwarze Linien. Die Fransen sind braun, gegen den Tornus heller, mit feiner schwarzer Basallinie,
die am Tornus erlischt.
Die Grundfarbe der Vorderflügel kann nun ins Rosenrote und hell Kirschrote variieren, wobei
die dunkeln Zeichnungen dunkler kirschrot bis braunrot werden; die schwärzlichen Wellen, Fleckchen
und Strichei, die sonst in den Zeichnungen Vorkommen, können so bleiben, oder ebenfalls dunkler
rot werden; die Silberlinien können völlig verschwinden und durch rötliche ersetzt sein. In anderen
Fällen ist die Grundfarbe rötlich oder gelbrötlich; die Zeichnungen etwas dunkler; die sonst zahlreichen
Wellenlinien können stark reduziert sein, so daß die Grundfarbe mehr hervortritt und die
dunkleren Zeichnungen glatter erscheinen (Fig. 67); der Spiegel ist dann oft ganz ohne Auszeichnung.
Stets ist die Schräglinie aus der Costa zum Saum und an diesem herunter deutlich ausgeprägt..
Die Hinterflügel sind heller oder dunkler graubraun, die Fransen heller bräunlich mit dunklerer
Zoologlca. Heft 54. 6 4