F ig . XVI. -
Querschnitte durch ein jun g es Keiinstrelfenstadium, a)- durch die Scheitellappen, b) dorsaler
und ventraler Teil de s Keimstreifens getroffen, ekt Ektoderm, mes Mesoderm,
ChrR Chromatinreste, am Amnion, amh Amnionhöhle, se r Serosa,
ep Follikelepithel. Hom. Imm. u. 2.
Dz Dotterzellen,
mann (80) bei Musca ein Stück verfolgen
können (Fig. 64). Noch weiter
verfolgt hat sie Voeltzkow (77) bei
Musca vomitoria, und auch Escherich
(18) macht entsprechende Angaben.
Ferner wurde die Lage der Geschlechtszellen
am Hinterende des
Keimstreifens für Chironomus (Bal-
biani), für die Dermapteren und
Orthopteren (Heymons) und für die
Aphiden (Metschnikoff, Witlaczil,
Will) festgestellt, wovon ich bereits
gesprochen habe. Auch hier findet in
dieser Orientierung durch Wachstum
und Umlagerung des Keimstreifens
zunächst keine Änderung statt.
Bei den viviparen Cecidomyiden hat
schon Metschnikoff (59) am Hinterende
des Keimstreifens die Geschlechtszellen
erkannt und mit den
früheren,,Polzellen“ identifiziert (Tf.
XXV, Fig. 21 und 21 A). Er beruft
sich dabei auf Leuckart, der ihm als
Augenzeuge diese Beobachtung bestätigt.
In die jetzt besprochene Periode
fällt auch die Entstehung der
Embr yona l hül l en, deren Bildungsmodus
uns durch die Figur XVa
demonstriert wird. Der hier gezeichnete
Schnitt ist durch die Scheitellappen
eines Keimstreifens geführt,
dessen dorsales Wachstum eben begonnen
hat. Man sieht, daß dorso-
lateral der Keimstreifen sich umschlägt
und hierbei das mit ibm verbundene
dorsale einschichtige Epithel
mit sich zieht, so daß eine Duplikatur
zustande kommt, aus derem inneren
Blatt das A mn i o n , und aus deren
äußerem Blatt die S e r o s a hervorgeht.
Der Faltungsprozeß beginnt
im vorderen Teile des Embryos und
verläuft von dort allmählich nach hinten, so daß man an demselben Keimstreifen alle Phasen des
Prozesses beobachten kann. Bevor die vordere Duplikatnr das Hinterende erreicht, scheint dort
eine gleiche Duplikatur selbständig zu entstehen und der vorderen entgegen zu wachsen, doch habe
ich dies nicht ganz sicher beobachtet. Den Beginn der Faltung zeigt Fig. XV b, an der man zugleich
erkennt, daß der Keimstreifen und das einschichtige dorsale Epithel nicht etwa kontinuierlich ineinander
übergehen, sondern scharf unterschiedene Bildungen sind. Genau an der Stelle, wo sie Zusammenstößen,
bildet sich die Duplikatur. Die beiden symmetrischen Falten werden größer und größer,
umgreifen dabei den ganzen Keimstreifen und wachsen schließlich in der ventralen Medianlinie
zusammen. Metschnikoff beschrieb, daß die Hüüenbildung bei den Cecidomyidenlarven nur unvollkommen
sei, und daß die beiden symmetrischen Duplikaturen nicht miteinander verwachsen, hat
aber darin geirrt.
In ganzer Länge geschlossene Embryonalhäute findet man bereits in Keimstreifen vom
Stadium der Fig. 26. wo das Amnion an den Scheitellappen und am umgekrümmten Hinterende in
seinem äußeren Kontur zu sehen ist, während die Serosa den ganzen Embryo, also auch den freien
Dotter, umschließt. Querschnitte durch ein ähnliches Stadium zeigen die Figuren XVI a und b.
In der medianen Partie ist mitunter die Doppelschichtigkeit der Hülle nicht gut zu ai-Vpt^ at, Sie
tritt jedoch in älteren Stadien unzweideutig hervor. Schnitte durch den hinteren Teil des Embryos
treffen natürlich sowohl den ventralen, als auch den dorsalen Teil des Keimstreifens (Hg. XVIb).
Beide zeigen dieselben Verhältnisse: den Keimstreifen mit dem Amnion und der dazwischenliegenden
Ammonhöhle und im ganzen Umkreise die Serosa, die sich dicht dem Chorion (Follikelepithel) anlegt
.Das Amnion erscheint gemäß seiner Entstehung als ein Teü des Keimstreifens, während die Serosa
damit nichts zu tun hat; sie entstammt vielmehr jener dorsalen-Partie des Biastoderms, die sich an
der Bildung des Keimstreifens nicht beteiligt hat. Bei der Umwachsung werden die beiden Hüllen
sehr stark ausgedehnt, was man an der langgestreckten Gestalt der Kerne (Fig. XVa) erkennt, und was
auf eine ziemliche Elastizität jgfhließen läßt. Zellteilungen scheinen in den fertigen Hüllen nicht
mehr vorzukoir.men, weswegen sie auch sehr zellenarm bleiben und auch auf Schnitten nur sehr wenig
Kerne in ihnen zu sehen sind.
Keimblätter.
Während der Hüllenbildung findet im Keimstreifen eine weitere innere Differenzierung statt.
Es sondern sich nämlich zwei laterale Zellplatten von einer ventralen Mittelplatte. Die letztere besteht
in Querschnitten von 10 p Dicke aus etwa nur 5 Zellen (Fig. XV mes'.). Diese runden sich später
etwas ab (Fig. XV b) und wandern nach innen, worauf sich die Seitenplatten einander nahem und zu
einer einheitlichen Zellschicht verwachsen, welcher dann im Inneren die eingewanderten Zellen als
zupammenhängender Zellstrang in ganzer Länge des Keimstreifens aufliegen (Fig. XVI a). Damit
ist im Keimstreifen die Sonderung in ein oberes und unteres Blatt vollzogen. Das erstere, aus den
Seitenplatten entstandene, bildet das E k t o d e rm , und das letztere, das aus der Mittelplatte
hervorging, bildet das Me s o d e r m . Die eingewanderten Mesodermzellen vermehren sich sehr
rasch und bilden dann eine ein- oder mehrschichtige Platte, die von dem Ektoderm sehr deutlich zu