
23. Cacoecia dumicolana Z. Isis 1847 p. 657; 11 S. Fig. 346; IV p. 161; Hein. p. 39.
Flügelschnitt ungefähr wie bei der vorigen Art, ebenso der Costalumschlag. des <J, Vorderflügel
relativ etwas breiter und kürzer, Saum steiler und etwas mehr gebogen; der Größenuntersehied
zwischen $ und unbedeutend. .Spannweite 17—18 mm. Taf. VII, Fi g . 30, 31.
Farbe der Vorderflügel zart, aber ziemlich dunkel violettgrau, beinahe ganz ohne Wellenlinien,
höchstens beim ? an der Costa im basalen Teil einige Anfänge, alle Zeichnungen fein gelblich umrandet.
Das Wurzelfeld ist kaum verdunkelt, und nur durch eine beinahe gerade dunklere bis schwarzbraune
Linie, die aber gewöhnlich nicht ganz durchzieht und auf der distalen Seite hell: gesäumt
ist, abgegrenzt. Dunkel violettbraun ist das Schrägband, bei % der Costa schmäler beginnend,
dorsalwärts ein wenig nach der basalen, stärker noch nach der Saumseite verbreitert, So' daß es
häufig weit in das Saumfeld vortritt. Es ist beiderseits von einer dunkleren Linie eingefaßt und
größtenteils noch hell gesäumt. Der Praeapikalfleck ist gleichfalls dunkelbraun und verlängert sich
gegen den Tornus, ohne ihn zu erreichen. Bei einem ungemein scharf gezeichneten llfu s Beirut
(Fig. 31) ist die Schrägbinde im costalen Teil auf ihrer Saumseite tief eingebuchtet und der Praeapikäh
fleck ungewöhnlich breit. Die Fransen sind hell rötlichgrau bis gelblich. Die Hinterfliigel haben
fast dieselbe violettgraue Färbung wie der Grund der vorderen, spitzenwärts noch dunkler; die
Fransen sind heller grau mit brauner Teilungslinie. Der Kopf mit Palpen und Fühlern ist gelblich,
der Thorax mehr oder weniger dunkel braungraü, das Abdomen heller braungrau.
Die Raupe lebt im April und Mai an Hedera helix und verpuppt sich in einem zusammengezogenen
Blatt. Der Falter flliegt von Mitte Mai bis Mitte Juli.
Hab. Südeuropa■ (mit Ausnahme von Griechenland und Südrußland), Bithynien.
24. Cacoecia unifasciana Dup . Suppl. IV (1842) p. 135 tab. 61 f. 6; Wi lk . Br. Tort.
59; Hein. p. 40; S n e l k : II 1 p. 210; Rbl . Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien 1891 p. 617; Me y r .
p. 532; f l a v a n a Dup. IX p. 87 tab. 239 f. 6; p r p d u c t a n a Z. Isis 1847 p. 660; b l l i -
t e r a n a HS. f. 60, 361; IV p. 164; ? c o t i s i m i l a n a Hb. 239. .
Die Costa der Vorderflügel ist zunäohst gebogen, in. der zweiten Hälfte gerade, der Saum
schräg, leicht gerundet, der Apex mehr oder weniger gerundet; doch kommen auch Exemplare mit
schärferer Spitze und geraderem Saum vor. Der Costalumschlag des 3 ist wie bei der vorigen Art;
recht auffallend ist die ungewöhnlich,starke Krümmung der Ader IVi an ihrer Basis (Taf. I Fig. 35).
Spannweite. 14—20 mm. T a i VII F i g . 32 35.
Die Vorderflügel des iL sind ockergelb bis lebhaft rötlich ockerbraun, verschieden stark braun
oder dunkel rostfarben quergewellt, saumwärts oft dunkler zimtfarben oder auch violettgrau übergossen,
auch der Costalumschlag ist dunkler bräunlichrot. Bei'deutlicher Zeichnung ist ein nicht
dunkleres Wurzelfeld durch eine geschwungene Schräglinie abgegrenzt, an deren dorsalem Ende
oft ein tiefbrauner Punkt steht; eine Schrägbinde von dunkel rötlichbrauner Farbe beginnt an der
Costa vor deren Mitte, zieht zuerst in der Richtung zum Tornus, wendet sich aber auf Ader IV2
senkrecht zum Dorsum, und ist in diesem Teil saumwärts etwas verbreitert und verwaschen; in
diesen Teil münden einige stärkere Querlinien ein, die hier sehr dunkel enden. Ein basal scharf
abgegrenzter, sonst verwaschener Praeapikalfleck mit einigen dunkleren Häkchen reicht fast bis
zur Spitze; seine basale Grenzlinie zieht sich fein zum Tomus (Fig. 32). Oft sind alle diese Zeichnungen
sehr undeutlich und verloschen, noch mehr als in Fig. 33, oder es sind nur die Querwellen übrig,
als stärkste die basale Grenzlinie des Schrägbandes, dann häufig von dunkelroter Färbung (Fig. 34).
Beim $, das etwas größer ist, fehlen gewöhnlich alle Zeichnungen, bis auf spärliche, selten reichlichere
Wellenlinien; die Vorderflügel sind fast einfarbig ockergelb, dorsalwärts mitunter bräunlich
angehaucht, am blässesten im Costalteil der Basis; am Dorsum stehen häufig zwei tiefschwarzbraune
Punkte an Ausmündungsstellen von Wellenlinien. Die Fransen sind gelblicher als die Flügelfläche,
mit dunklerer Teilungslinie. Die Hinterflügel sind heller oder dunkler grau, die Fransen weißlich
mit kräftiger brauner Teilungslinie. Kopf und Thorax haben die Farbe der Vorderflügelbasis,
mitunter auch helleres Ockergelb, das Abdomen ist gelblichgrau, der Analbusch des S ockergelblich.
Die Raupe ist violettgrau mit schwarzen Wärzchen, der Kopf hellbraun, das Nackenschild
braun, vorn schwarz gerandet, die Analklappe braun. Sie lebt im April und Mai an Ligustrum vulgare,
nach D i s q u e, vom Juli an überwinternd, wobei sie sich hauptsächlich am Boden von den welken
Blättern nährt. Der Falter fliegt im Juni und Juli bis in den August hinein; an manchen Stellen,
besonders in Gärten, wo die Nahrungspflanze wächst, gemein, an anderen Orten seines Verbreitungsgebiets
selten oder fehlend.
Hab. West- und Südeuropa (mit Ausnahme von Griechenland), Kleinasien, Nordwestafrika;
auch noch in Nordwestrußland.
25. Cacoecia fluxana Ke n n . Iris 1900 p. 217.
Diese Art, die ich nach 2 SS der Staudingerschen Sammlung aufgestellt habe, und die beiden
folgenden: Cac. e a t o n i a n a Ra g. und C a c. s i e i l i an a Rag . stehen einander sehr
nahe und es wäre möglich, daß es sich nur um Lokalformen resp. Varietäten einer Spezies handelte.
Bei allen ist die Costa der Vorderflügel ganz leicht geschwungen, der Saum schräg, kaum geschwungen,
meist gerade, der Apex nicht vorgezogen, aber ziemlich spitz. Einstweilen lassen sich folgende Unterschiede
feststellen: Bei Cac. sicüiana ist der Costalumschlag des S nur durch eine ganz schmale Aufwölbung
der Costa angedeutet, während die beiden anderen einen zwar schmalen, aber doch deutlichen
Umschlag besitzen, der schon nahe an der Wurzel beginnt; er ist bei Cac. fluxana etwas breiter als
bei Cac. eatoniana; bei letzterer sind außerdem Vorder- und Hinterflügel deutlich schmäler und
gestreckter als bei den anderen beiden. Cacoecia fluxana hat fast weiße Fransen der Vorderflügel
ohne Teilungslinie, bei den anderen sind sie von der Farbe der Fläche mit deutlicher Teilungslinie.
Cac. f luxana hat eine Spannweite von 15—16 mm. Taf. VII Fig. 36. 37 SS (Typen).
Kopf, Thorax und Vorderflügel sind blaß ockergelb oder strohgelb, letztere mit zarten Querwellen
von bräunlichgelber Farbe, ebenso ist der Costalumschlag bräunlich. Bei dem einen Stück
steht etwas vor der Mitte der Costa der Anfang eines bräunlichen Schrägbandes, das aber auf der
vorderen Mittelader verblaßt und weiterhin nur ganz schwach durch einige dichter stehende Wellenlinien
fortgesetzt wird bis zum Dorsum vor dem Fransenansatz. Ein bräunlicher dreieckiger, fast
bis zum Apex reichender Praeapikalfleck ist durch mehrere braune Häkchen und leichte Verdunkelung
dazwischen hergestellt. Beim anderen Exemplar ist die Grundfarbe eine Spur trüber und von der
Wurzel bis zur Schrägbinde in den dorsalen 2/ 3 der Flügelfläche rostrot übergossen; die Schrägbinde
ist vollständig bis zum Dorsum, geschwungen, dunkel braungrau, von noch dunkleren Querwellen
durchzogen, der Praeapikalfleck gleichfalls dunkler und zwischen Wurzel und Schrägbinde zieht eine
schärfere Querlinie senkrecht zum Dorsum als Grenze eines Wurzelfeldes. Die Saumlinie ist bei beiden
Exemplaren fein braun, die Fransen weißlich, am Tornus gelblicher. Die Hinterflügel sind heller
bis ziemlich dunkel braungrau, an der Costa weißlich mit Spuren von Sprenkeln, die Fransen weißlich
bis bleichgelblich mit grauer Teilungslinie. Das Abdomen ist bräunlich, der Analbusch nicht
abstechend gefärbt.
Hab. Castilien (St. Ildefonso).