
ist gewöhnlich einfarbig glänzend grau, gelblichgrau oder weißlich, nur selten gezeichnet, wobei sich
dann die Hauptfiguren der Oberseite matter wiederholen. Die Hinterflügel sind in der Regel einfarbig,
grau, braungrau, gelblich oder weißlich, selten ganz weiß, am Rande und gegen die Spitze hin
dunkler, mitunter auch heller, gelblich. Einzelne Abweichungen kommen auch hier vor. Unterseits
finden sich nicht selten dunklere Sprenkel, zumal gegen die Spitze hin, die bei der relativ dünnen
Beschuppung oft auch oberseits durchscheinen.
Sexuelle Verschiedenheiten.
Die Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen erscheinen auf den ersten Blick nicht
sehr groß zu sein und bei vielen Gattungen sind in der Tat, abgesehen von der Verschiedenheit der
Haftborsten und dem durch den Begattungsapparat modifizierten Hinterende keinerlei äußere
Differenzen nachzuweisen. Das Hinterende des weiblichen Körpers ist zugespitzt oder gerundet,
und in der Regel normal beschuppt. Nur bei der Gattung Pygolopha trägt das ? am Hinterende einen
dichten runden, halbkugeligen Analbusch von verlängerten Schuppen, wie er ähnlich bei einigen
Bombyciden vorkommt. Ob auch hier die Schuppen zur Bedeckung der Eier abgestreift werden,
ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich.
Die $ $ mancher Arten besitzen eine ausstreckbare Legeröhre, mit der sie die Eier in Spalten
und Ritzen von Pflanzen einschieben können.
Beim d* dagegen trägt das abgestutzte Hinterende des Abdomens ganz allgemein einen
„A n a 1 b u s c h“ aus längeren, oft sehr langen Haarschuppen, die in zwei seitlichen und einer
unpaaren dorsalen Gruppe am Hinterrande des
letzten äußerlich sichtbaren Segments, mitunter
in besonderen rinnenartigen Taschen
wurzeln; in der Ruhe sind sie nach hinten gestrichen
und verhüllen die äußeren Begattungswerkzeuge.
Sie können jedoch stark auseinandergespreizt
werden, besonders dann, wenn
die Begattungsapparate hervortreten. Die
Hauptteile der letzteren sind, abgesehen von
dem vorstreckbaren und teilweise umstülp-
baren, im Inneren oft mit einer Gruppe von
lanzettförmigen Stacheln versehenen chitinigen
Penis zwei seitliche Klappen (Forceps) und
ein dorsaler unpaarer Teil von äußerst verschiedener
Gestaltung, der einer oftmals vorhandenen
hakenartigen Verlängerung wegen als
U n c u s bezeichnet wird. M e y r i c k (1896)
wollte aus dem Vorhandensein oder, Fehlen
Fi«?. 1. Völlig entschuppte Hinterleibsenden von Wicklermännchen. . TT H H f t
A. von Cacoecia rosana, normale Lage der Begattungsorgane. - B v on d ies e s UnCUS e in e n U n te rs c h ie d ZWISChen d e r
ieriana -^D^von e. dit™venträi£n“fchL Subfamilie Tortricinae einerseits und der Phalo-
— F. v on Eplblema foenella. — G. v on Epiblema solandriana, linke , . _ „ , . ,
Fo rc ep sk iap p c e n tfe rn t. — h. v on Arg y ro p io c e la cu n an a. — u = u n c u s , niinae u n d hi'piblem'inae a n d e re r s e its s ta tu ie r e n ,
f = F o rc ep s, p = P e n is . *
Selbst wenn man unter Uncus nicht den ganzen dorsalen Teil der Greifapparate zur Begattung, sondern
nur dessen hakenförmige Verlängerung verstehen wollte, so ist M e y r i k mit seiner Behauptung
im Unrecht. Bei vielen Vertretern der Unterfamilie der Tortricinae ist freilich eine bogenförmige
Verlängerung stark ausgebildet (vgl. die Textfigur I, A und B); bei der abgebildeten Cacoecia rosa/na
ist der Apparat so zurückgezogen (in Ruhelage), daß nur dieser Fortsatz U herausragt; bei Tortrix
diversana, (B) ist dagegen der ganze Uncus stark herausgetreten und dadurch auch seine übrigen
Teile sichtbar. Vergleicht man damit die Figg. C. von Acalla schalleriana oder D, E von Acalla caudana
(Seiten- und Ventralansicht), so ist von einem Hakenfortsatz nichts oder nur ein Rudiment zu bemerken.
Andererseits zeigt Abb. F von Epiblema foenella allerdings keine Spur eines Hakens am dorsalen
Teil des Klammerapparates; bei Epiblema solandriana jedoch (Abb. G, wo die linke Forcepsklappe
weggelassen ist) zeigt sich ein gut ausgebildeter „Uncus“, der nur so nach abwärts gerichtet ist, daß
er zwischen den Seitenklappen verborgen liegt; bei Argyropioce lacunana (Abb. H.) sind die Seitenklappen
sehr lang und schlank, und an dem recht komplizierten dorsalen Gebilde ist ein deutlicher,
wenn auch kurzer Haken. An diesen wenigen herausgegriffenen Beispielen zeigt sich einmal die Wertlosigkeit
der M e y r i c k’schen Behauptung, dann aber auch schon die große Mannigfaltigkeit in
der Gestaltung dieser männlichen Klammerorgane. Ihre Ausbildung ist verschieden von Art zu Art,
bald nur wenig, bald aber auch zwischen sonst recht ähnlichen Spezies sehr bedeutend, so daß diese
Gebilde mitunter wertvoll sind zur Unterscheidung sehr nahestehender Formen. Innerhalb einer
größeren Gruppe ist aber die Verschiedenheit vielfach so groß, daß man kaum einen allgemeinen
Typus aufstellen kann, um so weniger, als ganz ähnliche Konfigurationen bei verschiedenen Abteilungen
sich wiederholen können.
Am auffallendsten sind die bei manchen Gattungen vorkommenden Unterschiede in der Größe
und Form der Flügel. So haben die ? ? vieler Arten der Gattungen Cacoecia, Tortrix, Amphisa
relativ schmälere und längere Vorderflügel als die o*o*, bei der erstgenannten Gattung mit steilerem,
stärker geschwungenem Saum, wobei der Tornus bauchiger vortritt; bei den anderen ist der Saum
auch stärker geschwungen, aber viel schräger, und die Form der Flügel wird dadurch beim Weibchen
spitzer, mehr lanzettlich. Solche $ ? fliegen ungern, selten oder gar nicht. Bei der Gattung Oxypteron
sind alle Flügel des $ schmäler, bei Sphaleroptera (Taf. I, Fig. 24 a*, 25 ?) sind Vorder- und Hinterflügel
viel kleiner und ganz spitz, auch der Aderverlauf modifiziert. Bei Exapate endlich sind im weiblichen
Geschlecht die Vorderflügel ganz klein und spitz (Taf. I, Fig. 28, stärker vergrößert als Fig. 27), die
Hinterflügel nur noch kaum bemerkbare Läppchen (vgl. die Abb. 9, 10; 17—23 auf Taf. XI). Das
? von Zelotherses ist unbekannt, wahrscheinlich auch nur mit rudimentären Flügeln versehen oder
ganz ungeflügelt.
Übrigens sind die $$ im allgemeinen etwas größer, als die o*o* und besonders von stärkerem
Abdomen.
Auch in Färbung und Zeichnung weichen die Geschlechter öfters von einander ab, worüber
bei den einzelnen Arten das Nötige mitgeteilt wird.
Die Fühler sind im allgemeinen bei den d* o* kräftiger und vor allem stärker bewimpert, als
bei den $$. Bei der Gattung Capua springen die einzelnen Glieder mehr sägezahnartig vor und
tragen büschelweise Wimpern (Taf. I, Fig. 30); bei Asthenia (Taf. II, Fig. 46, 47) sitzen an jedem
Fühlerglied sehr lange Härchen in zwei Büschelchen, wodurch die Fühler fein gefiedert erscheinen,
bei Amphisa (Taf. 1, Fig. 14, 16) sind die männlichen Fühler wirklich zweizeilig gefiedert, indem
jedes Glied ein Paar mit Härchen besetzte Auswüchse trägt; doch ist das nicht bei allen Arten so stark