von 0,006 mm besitzen. Die Sehzellen sind sehr verschieden weit entwickelt; man kann unter ihnen
wohl alle Ausbildungsstadien antreffen: von der einfachen Zelle an, die gerade begonnen hat, in eine
proximalwärts gerichtete Spitze auszuwachsen, bis zum bereits ganz zweifellos als solches erkennbaren
Stäbchen. Auch Zapfen kommen vor, doch überwiegen die Stäbchen ganz bedeutend.
Die weiter entwickelten Stäbchenzellen lassen meist folgende Theile deutlich unterscheiden:
1) D ie K o r n z e l l e , die an ihrem distalen Ende den Fortsatz der Zwischenganglienzelle aufnimmt.
Der Zellkörper besteht aus sehr feinem, hellem, der Kern aus sehr grobkörnigem Protoplasma.
An sie schliesst sich proximalwärts an:
2) d e r B a s a l th e i l des Sehelements, der sich in den meisten Fällen ohne jegliche Grenze öder
Einschnürung als Fortsatz der Kornzelle darstellt. Seine Länge (oder Höhe) ist sehr verschieden, seine
Breite entspricht in der Regel derjenigen der Kornzelle, nimmt jedoch gegen sein proximales Ende hin
etwas ab. Das ihn erfüllende Protoplasma is t etwas gröber und dunkler, als das der Zelle selbst. Die
grösste Mannigfaltigkeit zeigt der Bau des nu n folgenden Theils: des Stäbchenmittelglieds.
3) D a s S t ä b c h e n m i t t e lg l i e d ist in der Mehrzahl der Fälle gegen den Basaltheil scharf abgesetzt,
doch ist die Art, wie diese Grenze gebildet wird, eine sehr verschiedene. Stets ist sie der Ausdruck
der verschiedenen Dichtigkeit des die beiden Theile erfüllenden Protoplasmas, doch ist einmal das
des Basaltheiles, ein anderes Mal dasjenige des Mittelglieds das dichtere und dunkler erscheinende.
Auch die Form des Mittelglieds ist sehr wechselnd* Bei einzelnen, augenscheinlich den jüngeren
Stäbchen erscheint das Mittelglied als schmaler, in diesem Falle sehr heller, Saum, der dem Basaltheil
aufsitzt und gegen den proximalwärts folgenden wieder dunkleren Theil, das Stäbchenendglied, scharf
abgesetzt ist. In anderen-Fällen h a t es die Form eines abgestumpften Kegels, dessen Höhe (0,0039 mm)
etwa seiner Basisbreite (0,0032 mm) entspricht. In noch anderen Fällen, und zwar scheinen diese die
Mehrzahl zu bilden, ist das Mittelglied noch mehr in die Länge gezogen, so dass es z. B. bis zu
0,0058 mm lang werden kann (bei einer 0,0031 mm breiten Basis). In diesem Falle ist es stets von sehr
dichtem Protoplasma erfüllt, das einmal gleichmässig durch das ganze Mittelglied vertheilt ist, ein anderes
Mal sich mehr im Inneren concentrirt zu haben scheint, so dass man eine hellere periphere Zone von
einer dichteren, centralen unterscheiden kann. In der letzteren ist auch wieder das Protoplasma nicht
immer gleichmässig vertheilt, sondern zeigt bald hellere, bald dichtere Complexe.
Den letzten Theil des Stäbchens bildet endlich
4) d a s . S t ä b c h e n e n d g l i e d . Es stellt sich dar als ganz feines, schmales Stäbchen von
wechselnder Länge, die jedoch niemals 0,0088 mm überschreitet. Sein von feiner Zellmembran umschlossener
Inha lt besteht bald aus sehr hellem, bald auch etwas dichterem, dunklerem Protoplasma.
Gegen das Mittelglied ist es bald scharf ahgesetzt, bald bildet es ohne jede innere Grenze einfach dessen
Fortsetzung. Seine Basisbreite ist etwa 0,0014 mm, gegen die Spitze hin nimmt es ein wenig an Stärke
ab und mag an seinem proximalen Ende etwa noch 0,0013 mm messen.
Die beschriebenen Formen der Stäbchen sind die häufigsten, doch kommen auch noch andere,
freilich relativ seltener, vor. So vermisst man z. B. zuweilen den Basaltheil. Das Mittelglied folgt dann
unmittelbar au f die Zelle, von der es sich dadurch scharf abheht, dass es in seinen basalen Partien von
dunklem Protoplasma erfüllt ist. Im proximalen Theile wird der Inhalt des Mittelgliedes allmählich
ganz hell, so dass das darauf folgende von dichterem Protoplasma gebildete Endglied sich wieder scharf
vom Mittelglied abhebt.
In anderen Fällen lässt sich wohl auch kein Mittelglied feststellen. Das proximale Ende der
Kornzelle ist dann einfach in Form eines grossen Kegels ausgewachsen, an dessen Spitze sich, mit
ganz allmählichem Uebergange, dann das Endglied ansetzt. Das erfüllende Protoplasma nimmt in
diesem Falle gegen die Spitze des Kegels hin immer mehr an Dichtigkeit a b ; das Endglied ist
ganz hell.
Die Mannigfaltigkeit in der Form der Stäbchen ist m. E. mit dem verschiedenen Alter derselben
zu erklären. Sichere Schlüsse in dieser Richtung zu ziehen, war mir nicht möglich, da mir zu entwicklungsgeschichtlicher
Untersuchung kein Material zur Verfügung stand, doch glaube ich nicht fehlzugehen,
wenn ich für die jüngsten Stäbchen diejenigen erkläre, bei denen sich — noch — keine Diffe-
renzirung in verschiedene Theile zeigt (Fig. 74 Es mag dann allmählich die Anlage eines basalen
Theiles (Fig. 74 a') bemerklich geworden sein und aus diesem heraus sich weiterhin ein Mittelglied
differenzirt haben (Fig. 74 6, &'). Dann tra t wohl nach und nach zwischen beiden eine schärfere Grenze
au f (Fig. 74 br, c), das Mittelglied gewann allmählich eine grössere Länge und setzte sich gegen das Endglied
deutlicher ab; so entstand schliesslich die am weitesten entwickelte Stäbchenform (Fig. 74d), die
sich bei Siphonops annulatus nachweisen lässt.
Viel seltener, als die Stäbchen sind die Z a p f e n (Fig. 74 Z, Z'). Neben einer Reihe von Zellen,
die meist mehr in der Tiefe der Schicht, also zwischen den eigentlichen Sehzellen und den Zwischenganglienzellen
liegen, und weiter nichts, als den Anfang einer proximalen conisehen Auswachsung zeigen,
bei denen sich also nicht entscheiden lässt, ob sie im Falle ungestörter Weiterentwicklung sich zu Stäbchen
oder Zapfen würden ausgebildet haben, finden sich nur wenige zweifellos als solche in Anspruch
zu nehmende Zapfen. Das Zahlenverhältniss zwischen Stäbchen und Zapfen mag sich auf 15 : 1 stellen.
Die Zapfen sind entschieden auf niedrigerer Entwicklungsstufe zurückgeblieben, als die Stäbchen. Die
am weitesten in der Entwicklung fortgeschrittenen lassen folgenden Bau erkennen. Es sind drei Theile
zu unterscheiden:
1) d ie K o r n z e l l e n , in nichts von denjenigen der Stäbchen verschieden.
2) d e r B a s a l t h e i l . Derselbe ist weit schmäler, als die Kornzelle und gegen dieselbe deutlich
durch eine Einschnürung ahgesetzt. E r hat die Form eines sehr niedrigen abgestumpften Kegels, der
an der Basis etwa 0,0034, an seiner abgestumpften Spitze 0,0031 mm dick ist und eine Höhe von
0,0016 mm besitzt. E r ist von sehr feinem Protoplasma erfüllt und dadurch gegen die dichteren angrenzenden
Abschnitte, also einerseits die Kornzelle, andrerseits das Endglied scharf abgesetzt.
3) Das Z a p f e n e n d g lie d hat auf dem Längsschnitte eine blatt- oder lanzettförmige Gestalt. An
seiner Grundfläche von der Breite des Basalgliedes nimmt es sehr rasch an Dicke zu, etwa bis auf
0,0064 mm, um noch schneller wieder abzunehmen und mit einer stumpfen Spitze zu schliessen. Die
Länge des Endglieds beträgt von der Basis bis zur Spitze 0,009 mm. Es ist von dichtem Protoplasma
erfüllt, das sich besonders im centralen Theile zu einem festen Klumpen zusammenzuballen begonnen
hat (Fig. 74Z,)| die Spitze ist wieder etwas heller.
ßibliotheoa zoologica. 'Heft X1H. 15