der Rückenfläche, ein an d erer der Bauchfläche, und der d ritte den Seitentlieilen des Körpers an.
A u f die irrig e n Ansichten, die N oack über die S tru c tu r der T ric h te r hegt, weise ich n u r beiläufig
h i n ; meinen Beobachtungen nach unterscheiden sich dieselben durchaus n ich t von dem
allgemein üblichen Bau, den w ir im histologischen Theile der A rb e it noch näher besprechen
werden; die T ric h te r messen bei Dist. clavigerum 0,0178 mm in der Länge und ih re Basis h a t
einen Durchmesser von 0,0058 mm. Ih re Form p rä s e n tirt sich im Leben als eine re in conische,
mit geraden Seitenwänden; N oack nennt dagegen die Trich tererw eite rü n g „bauchig“ (1. c. p. 27)
und schreibt ih r eine W eite von 0,08 mm zu : es is t das zweifellos a u f Veränderungen bei der
Conservirung zurückzuführen, ■ denn an den lebenden Thieren bemerkt man weder das eine,
noch das andere.
G e n i t a l o r g a n e . D e r Genitalporus lie g t bei Distomum clavigerum un d seinen beiden
Nächstverwandten bekanntlich dicht am Körperrande, aber immer noch an der Bauchseite h a l b w
e g s zwischen Mund- und Bauchsaugnapf; in seinem übrigen Baue dagegen zeigt der gesammte
Gen ita lap p a ra t keinerlei principielle Abweichungen von dem gewöhnlichen Verhalten. D e r an
den Porus sich anschliessende Genitalsinus is t h ie r ziemlich gross und deutlich und erscheint,
bei normaler H a ltu n g des Thieres, als 0,13 mm langer, gemeinsamer E n d th eil beider Leitungswege,
wie es namentlich deutlich die. F ig u r 169, Taf. V III, z eig t; sie g eh ö rt allerdings zu
D. medians, doch passen diese Verhältnisse d o rt genau auch au f D. clavigerum. Die Auskleidung
des Genitalsinus be steht aus Zöttchen, die an dem Rande des Vorraumes ganz unvermittelt
in die stacheltragende K ö rp e rh au t übergehen. Ausserdem liegt, wie man h ie r sehen kann, n u r
die männliche Oeffnung im Grunde des Sinus, während die weibliche mehr dessen Seitenwand
angehört und der weibliche Leitungsweg seitlich in den En d th eil des männlichen einzumünden
scheint (Fig. 169 u. 170, Taf. VIII). Dasselbe is t übrigens schon von N oack e rk an n t worden.
* M ä n n l i c h e O r g a n e . Die Lagerungsverhältnisse der Hoden sind von N oack rich tig
angegeben; le tz tere rep rä sen tiren zwei kugelförmige Gebilde von 0,15 mm mittlerem Durchmesser
und liegen zu den Seiten der Mittellinie dicht h in te r den blinden Darmenden (die sie oft etwas
eindrücken) und nich t ganz au f der gleichen Höhe, vielmehr der eine etwas- mehr vorn, als der
andere. Die aus ihnen h e rvortretenden Vasa deferentia begeben sich zu erst parallel den Haupt-
gefässen des Excretionsapparates nach vorn und vereinigen sich in der Nähe des Bauchnapfes
zu r Bildung der Samenblase; einen kurzen, unpaaren Canal, der sich zwischen Samenblase und
die Vereinigung der Samenleiter einschiebt (N oack), habe ich besonders bei jungen Thieren ebenfalls
getroffen (Fig. 189, Taf. IX). Die Samenblase liegt in einem ansehnlichen und s ta rk muskulösen
Cirrusbeutel eingeschlossen, dessen keulenförmige Ge sta lt zu dem Namen clavigerum Anlass
gab. Seine Länge wechselt re c h t je nach dem A lte r der T h iere; meist lie g t sein hinteres Ende
aber in der Umgebung des Bauchnapfes, und da dieser beim Erwachsenen ungefähr an der
Grenze des e rsten und zweiten K örp e rd ritte ls sich findet, so is t der Cirrusbeutel hier einmal
re la tiv k u r z und s te h ta u c h ziemlich s c h r ä g nach dem Rande zu g e ric h te t; Dist. confusum und
medians v e rh a lten sich in dieser Beziehung abweichend. Im Grunde des Cirrusbeutels liegt,
mehrfach aufgerollt, die Samenblase von je nach ih re r Fü llu n g wechselnden Dimensionen; auf
sie folgt nach vorn eine sehr ansehnlich entwickelte P a rs prostatica, die in Ge sta lt eines birn-
oder eiförmigen, mit hyalinen, s ta rk glänzenden „Zellen“ dicht angefüllten Körpers innerhalb
des Cirrusbeutels sofort in die Augen fallt. Dieser K örpe r ist, wie gesagt, nichts anderes, als
eine s ta rk ausgeprägte P a rs prostatica, die „Zellen“ in seinem Inneren die Secretmassen, die
am Rande zum grösseren Theile noch den Oeffnungen, aus denen sie hervorgetreten, aufsitzen
und durch die gegenseitige Abplattung allerdings täuschend den Eindruck eines Epithels hervor-
rufen (cf. die Beschr. d. Dist. isoporum pag. 52 f.). Die Drüsen, denen sie ih re Entstehung verdanken,
liegen innerhalb des Cirrusbeutels um die Samenblase und den Secretsammelraum herum
als kolben- oder flaschenartige Elemente mit körnigem Plasma und grossen runden Kernen; sie
sind ziemlich zahlreich, und ihrb Ausführungsgänge deshalb n u r zum Theil, aber nicht minder
deutlich in den Sammelraum hinein zu verfolgen. A n Schnitten lassen sich diese Verhältnisse
niemals mit Sicherheit eruiren, und so is t es schliesslich auch kein Wunder, dass No a ck zu .
keiner richtigen Erkenntniss derselben gekommen ist. E r sp rich t von dem Secre.traume als
von einem „Drüsenorgane“, dessen Wandungen ausser von einer Muskelschichte |g | was ganz
rich tig is t — von einem inneren „ganz e ig en tüm lich en E p ith e l“ gebildet werden. „Die Zellen
sind verschieden g e sta lte t, bald mehr cylindrisch, bald polyedrisch, oder fa s t würfelförmig, dicht
aneinandergefügt und ih re benachbarten Flächen durch gegenseitigen Druck einander entsprechend.
Sie besitzen eine feine Membran, ein homogenes, zähes Protoplasma, aber n u r selten lä ss t sich
am Grunde ein rundlicher Kern nachweisen“ (1. c. p. 3 9 ). Die eigentlichen Prostatazellen, die
zwischen dem „Drüsenorgane“ und der Cirrusbeutelwand liegen, h a t No a ck nicht erkannt, er
spricht vielmehr n u r von einem „weichen, wasserreichen Parenchymgewebe“, welches den Innenraum
des Cirrusbeutels e rfü llt (1, c. p. 3 8 ). Die älteren Beobachter sind über unsere P a rs
p ro sta tic a ziemlich flüchtig hinweggegangen; M o lin b e rich te t n u r von einer „dilatazione ovale£
in der Mitte des Penis (1. c. p. 87 4 )' während P a g e n s t e c h e r von einem „ g r o b z e ilig en Ende des
Samenganges“ in der Samenblase spricht (1. e. p. 40); auch S chw a rze e rw äh n t n u r kurz ein
„kugelförmiges Organ“, das na ch -v o rn au f die Samenblase folgt, im Inneren aber von einem
regelmässigen Ep ith el ausgekleidet is t (1. c. p. 37).
Der Ductus ejaculatorius zeigt keine Besonderheiten; er is t ein je nach den Contractions-
zuständen längeres und dann mehr oder weniger gekrümmtes, oder kürzeres und dann gestreckter
verlaufendes, muskulöses Rohr, dessen s tets deutlich v erdickter Endabschnitt in Form eines Penis
nach aussen vorstiilpbar ist. Seine i n n e r e Auskleidung, wird, von feinen Zäpfchen gebildet, die
bei der Umkrempelung n a tü rlich an die Oberfläche tre te n , hier aber, da sie sich je tz t auf eine
viel grössere Fläche vertheilen, naturgemäss b re ite r und niedriger werden und somit nur eine
leichte Rau h ig k eit und Unebenheit der Penisoberfläche bedingen. De r Penis selbst t r i t t schon
bei leichtem Druck nach aussen hervor, offenbar weil er vermöge seiner seitlichen Lage immer
freies Feld h a t, und is t ein gerades oder etwas gekrümmtes, ziemlich dickes Anhängsel des
Körpers, das schon von Ru dolp hi beobachtet wurde.
■We i b l i c h e Or g a n e . D e r Keimstbck; lieg t gewöhnlich, rechts neben dem Bauchsaugnapfe
als ungefähr kugeliges Gebilde v o n "0,2 mm Durchmesser und darüber, an dem icb niemals
Einkerbungen des Bandes, d. iE eine ge lappte Gestalt gefunden b ä is^ .wie es SchwaHze angiebt
S . . c. p. 37). Aus dem Keimstocke entspringt, auf der Spitze, einer kugel- oder buckelförmigen
Erh eb u n g , der Keimgang, der sofort einem deutlich ausgesprochenen Befruchtungsranme
sich erweitert. In ihm begegnet man gewöhnlich, wie auch sonst, einigen Spermatozoon; No a ck
scheint ihn nicht, bemerkt zu haben. An seinem Ende in s e rirt sich der' LAumE’sche Canal, ein
an seiner Basis meist ;etwas aufgetriebener, im übrigen n u r selten in seiner Weife über 0,01 mm
hinausgehender Canal, der sich nach Schwakze a u f der Bückenfläche mit einer „halbkugelförmigen
E rw eiteru n g “ öffnen soll (1. c p . habe von einer splchen ebenso,wenig wie N o a ck etwas
Bibliotheca zoologica. Heft 16.