la to riu s zugekehrtes Ende, bis dasselbe a u f diesen trifft, und nun erfolgt die Durchbohrung der
Wand, welche zu beobachten m ir ebensowenig geglückt ist, wie bei den oben besprochenen Arten.
Das R e su lta t des Processes freilich s iebt man besonders an jungen Stadien so k la r und schön,
wie kaum je bei erwachsenen Tbieren (Fig. 185, Taf. IX). Es is t h ie r eine s tre n g durchgeführte
Regel, dass die Einmündung der P ro sta ta d rü s en in den Ductus ejaculatorius n u r in dessen
hinterstem, direct au f die Samenblase folgenden Theile s tattfindet. Ursprünglich unterscheidet
sich dieser von dem übrigen Ductus n u r dadurch, dass au f seiner inneren Oberfläche die beginnende
S k u lp tu riru n g der Epithelwand bloss ganz schwach a u f tr itt, wohingegen die Kerne der
Wandzellen h ie r so deutlich sind, wie vorn. Mit dem E in tr itt der Drüsengänge aber isolirt
sich der hinte re Abschnitt des Ductus, d e r sie aufnimmt, mehr von dem vorderen, einmal dadurch,
dass er eine etwas grössere Weite bekommt und sich durch eine Einschnürung gegen denselben
absetzt, sowie auch dadurch, dass seine Wände allmählich an S tä rk e abnehmen. Bald werden
auch die Kerne so flach und reduc irt, dass sie n u r noch bei besonderer Aufmerksamkeit gefunden
werden können; es is t übrigens nich t unmöglich, dass auch h ie r eine, wenigstens theilweise Aus-
stossung derselben stattfindet. Ueber das Verhalten der Drüsensecrettröpfchen und über das
Zustandekommen des definitiven Aussehens der P a rs prostatica, deren Entwickelung w ir hiermit
kennen gelernt, habe ich schon frü h e r d a s.N öthige mitg e th e ilt (p. 188). .
Das Verhalten der S am e n b l a s e is t gegenüber ihrem Verhalten bei den oben besprochenen
cirrusbeutellosen Formen nicht im geringsten abweichend. Auch an dem Ductus ejaculatorius
tre te n bedeutsamere oder wesentliche Veränderungen n ich t ein; n u r w ird e r vor allem etwas
länger und seine gesammte Muskulatur krä ftig er, was mit der F ä h ig k e it des Hervorgestülptwerdens
nach aussen zusammenhängt.. Hand in Hand damit g eh t eine, wenn auch oft n u r wenig
ausgesprochene Verdickung der vorderen Hälfte, die zum Theil au f noch w e ite r gehende Vers
tärk u n g der Muskulatur, zum grösseren Theil aber n u r au f eine E rw eiterung des Lumens zurückzuführen
ist. Es is t ohne weiteres ersichtlich, dass im letzteren F a lle die Umstülpung leichter
vor sich gehen muss, als wenn die Weite von vorn bis hinten sich gleich bleibt. Damit h a t der
männliche Copulationsapparat seine definitive Gestaltung erlangt.
V a g i n a .
Betreffs der Vagina is t dem oben Gesagten n u r noch wenig hinzuzufügen. W ir h a tten
gesehen, dass a u f ih re r inneren Oberfläche genau dieselben Skulpturen zur Entwickelung kommen,
wie bei dem Ductus ejaculatorius, und w ir h a tte n namentlich bei ih r die muthmassliche Aus-
stossung der Zellenkerne aus der Wand beobachten können. Sie h a t damit in der Hauptsache
bereits ih re definitive Gestaltung angenommen, denn die noch folgenden Veränderungen bestehen
n u r noch in einem Wachsthume durch Ausdehnung ih re r Wände und in einer Vervollkommung
der S k u lp tu r ih re r Innenfläche. Die Begleitzellen, die auch ih r äusserlich angelagert waren,
behalten ih re ehemalige Beschaffenheit während der ganzen Entwickelungszeit im Wesentlichen
bei; sie lassen sich auch bei voll erwachsenen Individuen noch in der Umgebung der Scheide
antreffen, meist in einer ganz indifferenten, a u f keine besondere Function hindeutenden Gestalt,
m itu n te r nach^der Vagina hin etwas spitz ausgezogen. A u f le tz teren Befund hin h a t man ihnen
bekanntlich eine sekretorische T h ä tig k e it zugeschrieben; ob mit Recht, muss bis auf weiteres
dahingestellt bleiben.
D e r D u r c h b r u c h des Ge n i t a l s i n u s nach aussen scheint individuellen Schwankungen in
ziemlich hohem Maasse unterworfen zu sein, wenigstens habe ich eine Beschränkung auf einen
bestimmten Zeitpunkt mit Sicherheit nicht feststellen können. E r vollzieht sich augenscheinlich
durch eine einfache Resorption der Körpe rhaut an der betreffenden S te lle ; während man dieselbe
vor dem Durchbruche mit allen ihren Ausstattungen von Stacheln oder Höckerchen noch ununterbrochen
über den Sinus hinwegziehen sieht, zeigt sich sp äte r eine kleine unregelmässige Oeffnung,
die sich bald zu dem regelrechten Genitalporus erweitert.
Z u s a t z : Aus den im Vorstehenden mitgetheilten Beobachtungen über die allmähliche
Ausbildung der Genitalleitungswege wird, so hoffe ich, hervorgehen, dass mir die Umwandlung
ih re r Wandungen aus einem typischen, wenn auch n ich t scharfe Zellgrenzen zeigenden Epithele
nich t so unbekannt is t, wie M onticelli (vergl. die Nachschrift zu dem Abschnitte: Körperbedeckung,
bes. pag. 133) anzunehmen geneigt scheint. Ich habe im Gegentheil gerade aus diesen
Beobachtungen die Ueberzeugung gewonnen, dass die in den ausgebildeten Würmern ebenfalls
kernlose und augenscheinlich homogene Kö rp e rh au t n i c h t denselben Ursprung haben kann, wie
die Wandung der Genitalwege, denn nirgends und zu keiner Zeit habe ich in ih r Spuren von
Kernen, noch viel weniger aber eine so deutliche zellige Zusammensetzung erkennen können, wie
bei der letzteren. D e r Umstand, dass bei den ausgebildeten Thieren die innere Auskleidung
namentlich der Endtheile der Leitungswege ein der Körperbedeckung so ähnliches Aussehen
zeigt, is t zw ar inte re ssant und auffällig genug, aber wohl fü r sich allein noch bei weitem kein
Grund dafür, mit so apodiktischer Sicherheit eine I d e n t i t ä t beider aufzustellen, wie es M onticelli
in dem Satze th u t (1. c. pag. 103): . . l’epitelio (sc. der weiblichen Geschlechtswege) esiste, ma
ö trasformato in una sostanza omogenea, in un sincizio, analogo al sincizio ectodermico, c h e h
i d u n t e m p o l a r i p r o v a e l a g u i s t i f i c a d i q u e l l o e c t o d e r m i c o !
Eine besondere Zusammenstellung der benutzten L i t t e r a t u r zu geben, ha lte ich um
desswillen h ie r fü r überflüssig, weil vor kaum J ah re s fris t e rs t in B raun’s Bearbeitung von
B ronn’s Klassen und Ordnungen des Thierreiches ein vollständiges Verzeichniss d e r L itte r a tu r
über Trematoden erschienen ist.