Höhe der Hoden sind sie s te ts noch deutlich erkennbar; sie stehen h ie r 0,016 mm von einander
en tfe rn t und die Abstände der Querreihen betragen 0,0*28 mm; sie selbst haben dabei ihre
rectangidäre Schuppengestalt verloren' und reprä sentiren hohe und spitze Dreiecke von 0,0028 mm
Basis und 0,010 mm Höhe. Das leichte Ze rsp litte rn bei stärkerem Druck, sowie die Eigenschaft
der Löslichkeit in d e r umgebenden Flüssigkeit haben sie mit denen anderer W u rm a rten gemein.
H a u t d r ü s e n und Kopfdrüsen sind in der gewöhnlichen Fo rm seh r zahlreich vorhanden;
e rstere bilden namentlich au f der V entralseite in der Umgebung-des Mundsaugnapfes concentrische
Querreihen, die man besonders bei Einstellung ih re r Mündungen deutlich zu erkennen vermag.
Fig. 172, Taf. V I I I zeigt eine durchaus getreue Wiedergabe der Drüsenmündungen von einem
jüngeren Thiere.
Die F a rb e is t bei durchfallendem Lich te an den n ich t mit E ie rn gefüllten Stellen des
Körpers schmutzig grünlich braun.
D a r m a p p a r a t . A u f den Mundsaugnapf folgt zunächst ein ziemlich voluminöser Vorraum,
der meist vollkommen ausgedehnt- und dabei ungefähr so weit ist, wie der folgende Oesophagus.
D a ra u f kommt- ein im Verhältniss n u r kleiner P h a ry n x mit selten mehr als 0,03 mm
s ta rk en Muskelwänden; e r erscheint gewöhnlich n u r alseine ringförmige Verdickung d er Oesophageal-
muskulatur. Sein vord e re r Rand is t n ich t g la tt, sondern zeichnet sich aus durch v ie r kreuzweise
einander gegenüberstehende Einkerbungen, zwischen denen der Vorderrand hü g e la rtig nach
vorn vorspringt. Ungefähr halbwegs zwischen Mund- und Bauchsaugnapf e rfolgt die Gabelung
in die Darmschenkel, welche le tz tere in m itu n te r sehr ansehnlicher W eite nach hin ten ziehen
und unmittelbar vor den Hoden endigen. Bei jüngeren Würmern reichen sie a u f diese A r t und
Weise bis ziemlich nahe an das Hinterende, ohne dieses n a tü rlich ganz zu erreichen; bei ä lteren
Individuen, wo mit der s ta rk en Füllung und Entwickelung des Uterus im Hinterende das le tz tere
nooh eine Strecke weit über die Hoden nach hinten h in ausgedehnt wird, erscheinen die Darmschenkel
re la tiv kürzer, als im frü h eren A lte r; doch endigen sie n i c h t v o r Ende des d ritte n
Körperviertels. Die Nahrung des Wurmes d ü rfte , wie bei Distomum endolobum, n u r aus dem
D a rm i n h a l t e des Frosches bestehen; vor allem fe h lt s te ts und constant jede S pur von etwa
aufgenommenen Blutkörperchen, was schon N oack betont.
N e r v e n s y s t e m . Betreffs desselben kann ich mich u n te r Hinweis au f die F ig u ren
165 u. 166, Taf. V III kurz fassen. D e r Bau is t der gewöhnliche, n u r dass es mir h ie r nicht
gelungen ist, die Lateralcommissur und das Supracerebralsystem zu e rkennen; dass es ganz fehlt,
ha lte ich damit nich t fü r erwiesen. Die Längsnerven sind die'gewöhnlichen. Die Ventralnerven
reichen bis ziemlich dicht an den Excretionsporus heran, vereinigen sich hier, und geben jeder-
seits desselben einen kleinen Seitenast ab, der in der Pe rip h e rie des Porus nach oben steigt, hier
augenscheinlich ganz um denselben herumläuft und sich mit dem der anderen Seite vereinigt, so
dass w ir einen völligen R ing um den R an d des Porus herum ausgebildet finden. Die dorsalen
Längsnerven vereinigen sich schon eine längere Streck e v o r dem Hinterende des Leibes zu einem
medianen, unpaaren, a b er ziemlich z arten Strange, der gerades Weges a u f den Excretionsporus
zu steu e rt und mit dem daselbst vorhandenen Ringnerven sich verbindet. Demnach könnte dieser
z a rte Nervenring ebensowohl aufgefasst werden als eine erneute Theilung der vorher zusammengeflossenen
Rückennerven, wie als eine Seitenbahn der V en tra lsträn g e: jedenfalls is t aber durch
ihn eine directe Verbindung der dorsalen und ventra len Längsnerven hergestellt. Zwischen den
le tz te r e n , wie auch den L a teralnerven finden w ir an dieser S te lle , aber auch sonst im
Körper, ein ganz ansehnlich entwickeltes System von Verbindungssträngen, die in der F ig u r 166
genau nach dem Verhalten an e i n em Thiere gezeichnet sind. Vollständig entwickelte Ringcommissuren
habe ich 7 gefunden; von der d ritten gehen dorsal und v en tra l einige schwache
Seitenäste an den Bauchsaugnapf heran.
E x c r e t i o n s a p p a r a t . Von demselben h a t N oack eine Beschreibung geliefert, die aber,
namentlich was den Verlauf der feineren Gefässe anlangt, nich t ganz ric h tig ist. Die Form der
Endblase, und besonders die re la tiv e Länge ih re r Schenkel giebt N oack (1. c. p. 31) als eine sehr
wechselnde an, indem dieselben einmal n u r die Länge des unpaaren Theiles (— ca. 0,1 der Körperlänge)
haben, oft aber bis fa s t zu r Körpermitte reichen sollen. Die erstgenannte Grenze re-
p rä s e n tirt das Maximum der Ausdehnung der Blasenschenkel bei D. clavigenm R ud.; die le tz tgenannte
Grösse hingegen treffen w ir n u r bei Dist. confusum und medians, woraus sich, wie schon
oben erwähnt, ergiebt, dass auch Individuen dieser A rten u n te r den N oack’sehen Distomum
„ clavigerum“ -gewesen sind;. Bei jungen Exemplaren unseres Wurmes h a t die Blase gewöhnlich
die in F ig u r 32, Taf. I I gezeichnete F o rm ; ih re Hauptmasse bildet der unpaare Theil, an welchem
die Schenkel zunächst n u r in G e sta lt ldeiner vord e re r Aussackungen auftreten. Sp ä te r ver-
grössern sich diese Aussackungen, indess der unpaare Theil seine ehemalige Länge beibehält; auf
diese Weise kommt bei a lten Thieren die Bildung zweier ziemlich langen, einem ganz kurzen,
unpaaren Theile aufsitzender Schenkel zu Stande, die im ganzen aber n i c h t über ein F ü n ftel der
Körperlänge nach vorn sich erstrecken. Sehr eigenthiimlich is t der Mündungstheil der Blase,
welcher, tric h te ra rtig nach dem Excretionsporus hin sich verengend, etwas stärk ere und s tä rk e r
lichtbrechende Wände bekommt, die nach aussen zu ununterbrochen in die H a u t des Körpers
übergehen (Fig. 173, Taf. VIII). Inne rha lb der Blasenwand sitzen diesem Trichterstück nun
ra d iä r von dem Porus ausstrahlende, erhöhte Leisten auf, die ähnlich, wie die Rippen eines
halbgeöffneten Regenschirmes in den Innenraum hinein vorspringen; auf ih re r freien Fläche laufen
sie, soweit ich sehen konnte, in eine Anzahl feiner Spitzen aus, die augenscheinlich allmählich
in der Wan d sich verflachen und damit verschwinden. Ich habe im Ganzen meist 10 solcher
Rippen g ezählt; ih re Bedeutung freilich is t mir damit nicht k la r geworden. Aus jedem Schenkel
der Samenblase* e n tsp rin g t ein Hauptgefäss — wie schon N oack rich tig bemerkt h a t, nich t ganz
aus der Spitze, sondern etwas seitlich von derselben; sie laufen in geringen Windungen, aber
'überall durchaus gleich weit, zunächst ziemlich p a ra lle l zu einander nach vorn und biegen e rs t
kurz vor dem Bauchsaugnapfe nach aussen, den Körperseiten zu. Auch wenn sie nicht mit
Flüssigkeit gefüllt und aufgetrieben sind, machen sie sich sehr oft beinerklich durch ih ren Inhalt,
der aus kleinen, ziemlich s ta rk lichtbrechenden und der W and f e s t anhaftenden Kügelchen besteht.
Ungefähr au f dem Niveau des Saugnapfes erreichen sie den Leibesrand und theilen sich
h ie r in die üblichen zwei Aeste. An der Theilungsstelle findet gewöhnlich eine ziemlich s tark e
Aufknäuelung der Gefässäste s t a t t ; ob dabei eine Anastomosenbildung stattfindet, wie es N oack
beschreibt, scheint mir zwar durchaus nich t unmöglich, gesehen habe ich es aber h ie r nicht;
überhaupt bin ich e c h t e n Anastomosenbildungen n u r an den B a s e n d e r C a p i l l a r e n begegnet.
Von je tz t ab schliesst sich das Verhalten der Gefässbahnen durchaus demjenigen an,
welches w ir von Distomum endolobum kennen le rn te n : 2 Hauptgefässäste jederseits, 6 Nebengefässe
m it je 3 C apillaren, demnach 36 Capillaren m it ebensoviel Endtrichtern. Die Lagerung der
T ric h te r im Körper, ist, wie N oack vermuthet, in der T h a t eine ungefähr symmetrische; was
ih re Vertheilung anbelangt, so gehört von den 3 Trich tern eines Nebengefässes auch hier einer