dann unterscheiden sie sich kaum von den T rich te rn der gewöhnlichen Form. N u r bei Hebung
und Senkung des Mikroskoptubus erkennt man dann, dass sie eine im Verhältniss viel grössere Tiefe
besitzen, als man von vornherein e rw a rten sollte. Die grösse Axe dieser Trichterbasis e rre ich t
bis zu 0,044 mm an Länge, is t aber im übrigen grossen Schwankungen u n te rw o rfen ; die kleine
Axe dagegen b e trä g t nur 0,006 mm und die Höhe der T ric h te r endlich s te ig t kaum über 0,015 mm.
Die Längsaxe s c hw a n k t, wie gesagt, in .ih re r Länge, und ich hob oben nich t ohne Absicht h e rvor,
dass man <Jie beschriebene G e sta lt der T ric h te r bei dem e r w a c h s e n e n Thiere finde; u n te rsucht
man hingegen ganz junge Individuen, dann findet man dieselbe kaum von der sonst herrschenden
abweichend! W ir begegnen demnach h ie r der interessanten Thatsache, dass die eigenthüm-'
lieh charakteristische Form der F lim m ertrich te r e rs t während des individuellen Wachsthums von
den Thieren erworben wird. Demgemäss finden w ir dann auch bei den verschiedenen Altersstadien
unseres Wurmes alle möglichen TJebergänge von d e r normalen zu jen e r gänzlich veränderten Form
beim reifen Thiere (Fig. 107, Taf. V). W ir werden sp ä te r sehen, dass diese allmähliche Gestaltveränderung
eine noch öfte r vorkommende Erscheinung ist. Was nun endlich die
G e n i t a l o r g a n e an lan g t, so is t deren topographische Anordnung in einigen Punkten
wesentlich von der des Distomum globiporum abweichend. D e r Genitalporus lieg t in der Mittellinie
, ungefähr 0,3 mm vor dem Bauchsaugnapfe. E r fü h r t in ein ziemlich kleines und enges
Genitalatrium hinein, in dessen Grunde männliche und weibliche Leitungswege sich öffnen.
M ä n n l i c h e O r g a n e . Die Hoden des Distomum isoporum liegen in der hinteren
K örpe rhä lfte ziemlich dicht hintereinander und stellen zwei ansehnliche, durchsichtige, blasena
rtig e Gebilde von verschiedener Gesta lt dar. Vor allem sind sie nicht, wie die des Distomum
globiporum, s ta rk g e lap p t, sondern g a n z r a n d i g , in den meisten Fä llen vollkommen
ru n d , k u g e lig , bei s ta rk e r Zusammenziehung des Wurmkörpers eine mehr querovale, bei
längerer Ausdehnung dagegen eine längsovale Form annehmend. Wie w ir nun bei Distomum
globiporum sahen, dass sie untei; Umständen ih re c harakteristiche , gelappte G e sta lt zum Theil
oder fa s t vollständig verlieren und ziemlich g la ttra n d ig werden konnten, so finden w ir h ie r den
umgekehrten Process, dass aus den in der Hegel ganz compacten und durch einen einfachen
Contour begrenzten Keimdrüsen mehr oder minder tie f eingeschnittene und gelappte Gebilde
werden können. Allerdings g e h t die Einkerbung h ie r nie auch n u r annähernd so weit, als dies bei
globiporum der F a ll w a r; ausserdem habe ich, wie dort, die in Hede stehende Veränderung immer
n u r an dem einen der beiden Hoden besonders ausgeprägt gefunden. Die Grösse der beiden Hoden
b e trä g t reichlich die Hälfte d e r Körperbreite, ca. 0,5 mm; von jedem g eh t ein Vas deferens nach
vorn. Beide Vasa deferentia tre te n schon über d e r Wölbung des Bauchsaugnapfes z u r Bildung
einer Samenblase zusammen, die in einen s eh r ansehnlichen und s ta rk entwickelten Cirrusbeutel
eingeschlossen ist. Die Form des le tz teren und seine Grösse wechseln s te ts , doch h a t e r im
Mittel eine Länge von 0,45 mm und einen Querdurchmesser von 0,2 mm (Fig. 103, Taf. V). In
seinem Grunde lieg t die aus der Vereinigung der Vasa deferentia hervorgegangene Vesicula
seminalis, ein nicht seh r d ick e r, aber d a fü r län g e re r Schlauch, der immer mindestens eine volle
Windung macht und bei reifen Thieren reichlich mit Spermatozoen gefüllt ist. An seinem vorderen
Ende geht e r nach einer s ch a rf m a rk irten Einschnürung über in einen länglich bimförmigen
Kö rp e r, der a u f den ersten Blick dicht mit s ta rk lichtbrechenden, farblosen Zellen gefüllt zu
sein scheint. Die Wände dieses Haumes zeigen sich bei genauerem Zusehen wiederum durchbrochen
von zahlreichen Gängen, welche nach aussen zu deutlich in flaschenförmige, mehr oder
minder lange Zellen sich fortsetzen. Das Protoplasma dieser Zellen is t n u r schwach körnig,
gelblich von Farbe, und lä sst den kugelrunden K e rn deutlich h e rvortreten. D e r bei weitem grösste
Theil des von d er Samenblase und dem b imförmigen K örpe r innerhalb des Cirrusbeutels freigelassenen
Raumes w ird von diesen Flaschenzellen erfüllt. W ir haben in ihnen eine mächtig entwickelte
Prosta tadrüse, in dem bimförmigen Körper* deren Sekretraum, die P a rs prostatica, vor uns. Das
Sek re t der einzelnen Drüsen, welches durch die Ausführungsgänge in den Innenraum der P a rs
hineingeführt wird, t r i t t daselbst zunächst in Form iso lirte r Tröpfchen und Kugeln auf; es haben
diese jedoch die ch arakteristiche Eigenschaft, mit den ihnen benachbarten Tropfen bei der Berü
h ru n g n i c h t zusammenzufliessen, sondern s te ts iso lirt zu bleiben. So lange noch nich t viel von
dem Sekrete abgeschieden ist, k ann man die Eigenform dieser Kügelchen noch deutlich erkennen,
ebenso sich davon überzeugen, dass einzelne derselben aus den Ausführungsgängen der Drüsenzellen
he rv o rtreten . Wenn sie im Laufe der Z e it an Zahl aber zunehmen und in directe Berü
h ru n g mit einander kommen, dann p la tten sie sich in Folge der ebengenannten E ig en tüm lich k
e it ih re r Substanz gegenseitig ab und rufen schliesslich das Bild dicht gedrängter un d an der
Wan d sogar e p i t h e l a r t i g angeordneter Zellen hervor, wie w ir es in der P a rs prostatica der erwachsenen
Würmer antreffen. Allerdings sind in diesen „Zellen“ Kerne weder im frischen, noch
im gefärbten und geschnittenen Zustande nachweisbar. W ir werden einer so s ta rk ausgeprägten
P a rs p ro sta tic a des männlichen Le itungsapparates sp äte r noch mehrfach begegnen.
An ihrem vorderen Ende g eh t sie über in einen k rä ftig muskulösen, in einige Windungen
zusammengelegten Gang, d e r bis zu seiner Mündung in den Geschlechtssinus ungefähr die gleiche
Dicke von 0,04 mm b e ib eh ä lt: den Ductus ejaculatorius. E r lieg t gewöhnlich ganz innerhalb des
Cirrusbeutels, dessen Wandungen an der Uebergangsstelle in den Genitalsinus ringsum fe st mit
den seinigen verwachsen sind; zu gewisser Zeit a b e r , und besonders bei Anwendung leichten
Druckes, kann der Ductus ejaculatorius nach aussen vorfallen dadurch, dass e r sich umstülpt.
De r a u f diese A r t und Weise entstehende Penis erreicht bei gewaltsamer Entwickelung eine
Länge von nich t mehr als 0,3 mm bei einer Dicke von 0,07 mm; ich glaube jedoch, dass, wenn
e r freiwillig von dem Thiere hervorgestülpt wird, seine Dimensionen und besonders seine Länge,
ungleich grössere werden können; seine Oberfläche is t durch schwache, wärzchenartige Erhebungen
etwas r a u h (Fig. 105, Taf. V). -
W e i b l i c h e O r g a n e . De r Keimstock (Fig. 106, Taf. V) liegt bei Distomum isoporum
v o r den beiden Hoden (bei Dist. globiporum bekanntlich zwischen diesen) kurz h in te r dem Bauchsaugnapfe.
E r re p rä s en tie rt eine annähernd kugelige Drüse von 0,25—0,3 mm Durchmesser, die
in der Mehrzahl der Fä lle in der rechten Körperhälfte gelegen is t; doch kommt es auch vor,
dass sie d e r anderen angehört. D e r aus dem Keimstocke hervorkommende Keimleiter is t gegen
diesen zunächst durch eine muskulöse Einschnürung abgeschlossen, e r e rw e ite rt sich unmittelbar
d a ra u f wieder zu einem deutlich abgegrenzten Befruchtungsraume und giebt weiterhin den
L aurer’sehen Canal ab. Dieser re p rä s en tirt einen Gang von selten mehr als 0,012 mm Weite,
der ziemlich geraden Weges nach dem Rücken und dabei etwas nach hinten zu heraufsteigt;
indess h ä n g t seine Richtung im Einzelfalle n a tü rlich ganz von den Contractionsverhältnissen des
Körpers ab. An seiner Basis, die nicht selten etwas erw e ite rt, ja sogar aufgetrieben ist, hängt
ein Receptaculum seminis in Ge sta lt einer ansehnlichen, lang gestielten Blase an, die bei alten
Würmern strotzend mit Sperma gefüllt is t und dem Keimstocke an Grösse gleichkommt