(Fig. 15, Taf. I). Das Receptaculum liegt meist in derselben Höbe, wie dieser und nimmt, dann
die von ihm freigelassene Körperseite ein.
Der gemeinsame D o t t e r g a n g , welcher k u rz nach dem L aurer’sehen Canale von dem
Keimgange aufgenommen wird, kommt gewöhnlich von hinten h e r aus einem kleinen Dotterreservoir,
in welchem die beiden queren Dottergänge Zusammentreffen. L e tz te re liegen unmittelbar vor oder
über dem ersten Hoden, gabeln sich in den Seiten in einen vorderen und einen hinte ren la te ra len
D o tte rg an g , die beide aber eine seh r verschiedene Länge haben. Die D . o t t e r s t ö c k e des
Distomum isoporum reichen nach vorne zu nich t über den H in te rran d des Bauchsaugnapfes hinaus
(bei Distomum globiporum reichten sie bis in die Höhe des Ph a ry n x ), und der vordere longitudinale
D otte rg an g findet demnach schon hier, d. h. nach eä. 0,4 mm sein Ende. Nach hinten zu dehnen
sich die Dotterstöcke bis ins äusserste Körperende a u s , wodurch der h in te re Dotte rg an g eine
Länge von 1,6 mm und d a rü b e r gewinnt. D e r te rm in a lw ä rts von. dem letzten Hoden noch frei
bleibende Körperraum w ird von den Follikeln der Dotterstöcke völlig ausgefüllt; an günstigen
P räp a ra te n , namentlich von jüngeren Thieren kann man auch beobachten (Fig. 111, Taf. V), dass
die zuletzterwähnten h in te ren , longitudinalen Dottergänge h ie r um den H in te rra n d des Hodens
herum c ö n t i n u i r l i c h i n e i n a n d e r ü b e r g e h e n .
Nach Aufnahme des Dotterganges e rw e ite rt sich der Keimgang wiederum zu r Bildung
des Ootyps m it den Einmündungen der Schalendrüsen und geht, d a ra u f in den U te ru s über.
Dieser is t zwar ziemlich weit (0,06—0,07 mm) , aber n u r k u r z ; er g e h t, wenigstens soweit ich
gesehen habe, nach hinten n u r bis an die Hoden heran, nach vorn nich t über die vordere Grenze
des Bauchsaugnapfes hinaus; auch scheint die Zahl der in ihm enthaltenen E ier niemals eine
sehr grosse zu sein. Ungefähr 0,3 mm vor der Mündung in den Genitalsinus erweisen sich seine
Wandungen s tä rk e r muskulös (F ig u r 104, Tafel V), e r bekommt a u f seiner Innenfläche jenen
Besatz mit den dicht ged rän g t stehenden Zäpfchen und re p rä s en tirt damit die S c h e i d e unseres
Wurmes.
Die E i e r erreichen die re la tiv ansehnliche Grösse von 0,09 mm in der Länge und 0,06 mm
in der B r e ite ; OlsSon giebt im Gegensätze hierzu n u r 0,072 mm bezüglich 0,056 mm an (1. c. p. 16), es
scheint also h ie r das echte Distomum globiporum vor sich g ehabt zu haben, das, wie schon e rwähnt, oft
mit dem Dist. isoporum zusammen vorkommt. Die Schale des Eies is t dünn, horngelblich ge fä rbt
und lässt den In h a lt deutlich hindurchscheinen. Von der Entwickelung scheint g a r nichts oder
n u r die a llerersten Stadien im mütterlichen Körper durchlaufen zu werden; z u rZ e it der Ablage
zeigen die E ie r s te ts n u r einen Haufen von 10—15 s tä rk lichtbrechenden Dotterzellen und in
der Tiefe eine undeutliche , dunklere Masse, in der man u n te r günstigen Umständen die' Eigelle
erkennen kann.
Was die Jugendform unseres Wurmes anlangt, so glaube ich dieselbe ebenfalls zu kennen,
wenngleich die Annahme ih re r Zugehörigkeit zu dem erwachsenen Thiere n u r au f die Aehnlich-
k e it in der Organisation, nich t au f den "directen Nachweis durch den Versuch gegründet ist.
Zunächst konnte es a u f Grund des Vorhandenseins der schon oben beschriebenen Pigmentanhäufungen
im Vorderkörper der jüngsten Wü rm e r keinem Zweifel unterliegen, dass die Cercarie
Augenflecke, also einen seh r hervorstechenden C h arak ter besitzen müsse. Nun. kan n te ich schon
von frü h e r h e r aus Gyclas cornea eine in sehr eigenthümlichen Bedien entstehende Cercarie
mit Augenflecken, über deren Zugehörigkeit ich freilich bis dahin keine bestimmte Vermuthung
h a tte . Bei e rn eu te r Untersuchung d e r grossen" Gyclas rivicola aus einem Theile des E lste r, dessen
Fische, den W u rm . häufig-enthielten, fand ich dann öfters die in Kede stehende Cercarie wieder
und em genaueres Studium ih re r Anatomie ergab n ich ts, : * « direct g e g e n eine Zusammenstellung
mit dem Distomum isapm-mi. gespieehen Jhgtte (Figi 1 1 2 , Taf.'V). Sie besitzt zunächst
zwe1 s ta rk e , schwarze Pigmentflecke, im übrigen aber einen ziemlich durchsichtigen, farblosen
Körper. Die .Saugnäpfe; sind g l e i p h g r o s s ; die Excretionsblase einfach, die Anlagen der Keimdrüsen
entsprechen- ih re r t a g e und auch, ih re r Form nach-durchaus denen, die ich bei den längsten
M s tm um an tra f. Die, betreffendeDerckriel Zeichnet sich ferner aus durch einen sehr
k rä ftig en , s ta rk en Schwanz, d e r ia u f den ersten Blick einen seitlichen Flossensaum zu besitzen
scheint:; bei genauereriUntersuchung ergiebt sich aber, dass; ,dieser Saum in ganz der gleichen
Dicke rings um den Schwanz herumläuft und n u r eine verdickte, Völlig g la sa rtig durchsichtige
H a p t darstellt,.-die sieh bei d e r Verkürzung, in dichte B ingfalten legt. Die Grössenverhältnisse
| |m d die folgender. : Im «öllig gestreckten Z ustande , misst der Cercärienleib 0 , 3 3 mm bei 0,08 mm
» ä s s t e r B re ite ; im zusammengezogenem.¡gtetande; $ 2 mm bei 0,14 mm B re ite ;:d e r Schwanz ge-
- s re ck t 0,8—0,9 mm, ciugezugeu 0,35 mm, is t M p h ie r -0,13 min b re it
jüngsten, in Fischen gefundenen Distomttm ii'ifeorum m a ssep k aum 0,5 mm und waren
noch voihg durchsichtig und f a r b ||s ; man .erkennt an ihnen besonders deutlich die Kcpfdrüseii I
die Kxcretiormbluse, die nach einiger Z e it Von selbst sieh in jic irt; dann die beiden Hoden, Welche
m m O B m mm. im Durchmesser b a b ä i ( F i |g l 7 , Taf. B u n d B u tH c h rechts: rind links von
d er Mitteliimc schräg hinto.reiuandorgeiegen s iu ffi Die weiblichen Keimorg|ne scheinen n u r e rst
einen compacten Zellenhaufen darzustellen, von welchem aus ein S trän g nach vorn über den
Bauchsaugnapf hinweg lind an dessen vorderem Rande nach abwärts sich b e g ie it.;-D a s Darmlumen
is t noch n ich t weit nach hinten v o rg ed ru n g en ,lB bei tveitem grösste Theil der Darmschenkel
e r s e h e ^ dpch vollkommen solide.. Im Verlaufe des weiteren Wachsthumfsfd. h. sichtb
a r an 'ä lte renB n d iv id u en ^ v e rlie rt sich zunächst die Durchsichtigkeit des Körpers etwas und
die fn d iM | Farblosigkeit weicht einer licht ge!br«i!,liehen Färbung.- Die Hoden erscheinen
wahrend ih re r aümähEohen Gsössenzunabme immer mehr, h i n t e r einander liegend, die weiblichen
Hennorgane nehmen ih re .definitivÄ.Gliederung an (Fig. 109, Taf. V). Die völlige Beife,
die mit der Bildung normaler E ier b ^ in n t , lässt allerdings* noch ziemlich lange a u f sieh warten-
im allgemeinen habe ich E ie r vniobt bei Thieren u n te r 2,5 mm Länge angetroffen. Die ursprüng-
I 1 1 : H Certane entsteW ln se)lr “ g“ thdmlichen Bedien, die viel eher das Aussehen von Sporocysten haben
Sie sind ziemlich lang, farblos, und zeigen allenthalben auf längere oder kürzere Strecken Einschnürungen, die mit Anf
treibungen abwechseln und bis anf die, Rangelnde Verzweigung gjoSse Aehnlichkeit mit den Fäden des Baa.pl,alus besitzen
Diese Gestalt, , verbanden mit einer mir noch ganz minimalen Beweglichkeit, lässt sie anf den ersten Blick, wie gesagt als
bporocysten erscheinen; sie besitzen jedoch an dem einen Ende einen vollkommen wohlentwickelten Sangnapf von kugel-
förmiger Gestalt, dem aber ersichtlich k e i n Darm anliängt; nur bei sehr jungen Entwftkelungszuständen derselben ist eine
A n l a g e von ihm in der gewöhnlichen Form zu erkennen. Die fiedien s e i® entstehen- in typischen Sporocysten. Bemerkenswerth
ist noch, dass diese sowohl, wie die Bedien, in ihrem. wohlentwickeltcn Ercretionsgefässsystem b r e i t
g lo ck e n fö rm ig e Fl.m.i.ortrichter aufweisen, wie die\ erwachsenen GescMoehtsthiere. Das Fehlen eines fnnctlbnirenden
Darmes hei erwachsenen Bedien ist-übrigens nicht anf diese ( W , . isoyo,. beschränkt; ich fand es in allerhand Abstufungen
agch hei verschiedenen, aber noch nicht bestimmte,. Bedien ans der ÄWnafagrnppe, nnd -es dürfte in ziemlich
klarer. V W darauf hindeuten, dass wir in den darmlosen Sporocysten nichts als vereinfachte und degenerirte Bedien zn
erblicken haben. Auch die Entwickelung und die Organisation der ersten Lebensform unserer Thiere, der Miracidien
H B * * ä“ SedlOTfom Ma. aus der durch Degeneration die Sporocyste, dnreh WeiterausbiMung diS?hentige
definitive Wurmform entstanden zu denken ist. ■ °