
in der R etin a nämlich eine Anzahl von Opticusganglienzellen, deren Hauptfortsätze .die. K reuzung der
übrigen nicht mitmachen, sondern, jeder au f der Seite, wo seine Ganglienzelle liegt, v e rh a rren d , hinziehen
u n d so die peripherischen Schichten des Sehnerven ..bilden helfen. Einige von den angeführten
Ganglienzellen h a lten sich in der N e tzh au t nich t au f dem gewöhnlichen Niveau der Optieusganglien-
schicht, sondern scheinen, gleichsam in Begleitung des Opticus, etwas in der Tiefe der R etina, niemals
jedoch weiter, als bis in die Nähe der distalen Grenze der inneren Körnerschicht, gerückt.
D e r Sehnerv ha t , e twa in der Mitte seines Verlaufs durch die Retina, eine S tä rk e von
0,0182 mm, e r v e rb re ite rt sich jedoch bereits während seines D u rc h tritts durch’s Pigmentepithel auf
0,0312 mm.
In umnittelbarer Nähe des Bulbus, resp. noch in diesem selbst, lassen sich n u r mehr Reste'
v.om Augenblasenstiel constatiren, in Form von einzelnen Zellreihen, oder -Lagen, die, in ihrem Zusammenhang
vielfach ge stört, den Sehnerven dorsal begleiten (Taf. VI, Fig. 72). Bereits eine kurze
Strecke (0,052 mm) vom Auge en tfe rn t zeigt sich jedoch der Augenblasenstiel n u r wenig v e rändert
und b ie te t das Bild des Stadium I I I (8,5 nun): die u n te re Wandung is t durch die Einstülpung der
foetalen Augenspalte gegen die obere g ed rän g t; die Nervenfasern ziehen vorwiegend in der Rinhä)
aber auch in dem Reste der primären Höhle, ja sogar zwischen den Zellen des AugenbläsenStieles
selbst hin.
In dieser Weise p rä s e n tirt sich der le tz te re bis zu der Stelle seines D u rc h tritts durch die
knorpelige Schädelkapsel. E s h a t zwar schon etwas v o rh e r die W irk u n g jenes Einstülpungsprozesses
a u f den Augenblasenstiel aufgehört (Taf. VI, Fig. 741, die Nervenfasern ziehen sich jedoch auch dann
noch überwiegend entlang der ventra len Seite des Stieles, der h ie r ein weit festeres Gefüge und regel-
massigeren, ungestörten Ban zeigt.
W ährend des D u rc h tritte s des Augenblasenstieles durch den Knorpel der Schädelkapsel sind
seine Nervenfasern entschieden bereits weniger zahlreich geworden, wenn auch immerhin noch ein
s tattlich es Bündel davon vorhanden is t; k u r z e h e d e r A u g e n b l a s e n s t i e l i n d a s G e h i r n
ü b e r g e h t , noch 0,1142 mm von diesem entfernt, h ö r e n s i e p l ö t z l i c h g a n z auf . (Taf. VI, Figi'73.)
V o n h i e r a b , b i s z um G e h i r n u n d e b e n s o i n d e r P a r t h i e d e s l e t z t e r e n , d i e
d e n A n g e n b l a s e n s t i e i a u f n im m t , o d e r v i e lm e h r , r i c h t i g e r g e s a g t ^ ! » i h n ' f i n s t
a u s g e s a n d t h a t , f i n d e t s i c h k e i n e S p u r m e h r v o n N e r v e n f a s e r n .
Meine Sch n ittp räp a ra te , vom vorliegenden Stadium stellen eine lückenlose Serie dar, in welcher
d er Augenblasenstiel ununterbrochen vom Auge bis zum Gehirn zu verfolgen w a r .und zeigen das
geschilderte Verhalten des Sehnerven in deutlichster Weise. Es b e s tä tig t1 sich also hierdurch das,
was ich bereits bei B etra chtung des Stadium I I I (8,5 mm) c o n sta tirt habe, wenn mir auch d o rt der
Umstand, dass einige wenige Schnitte ausgefallen waren, verboten ha t, das gefundene R e su lta t als ein
absolut sicheres hinzustellen.
Die Anlage der Opticusscheiden zeigt sich in der Nähe des Bulbus gegen das weiterhin angrenzende
Bindegewebe etwas schärfer abgesetzt, auch lässt sich ih r Uebergang in die äusseren Lagen
der Augenkapsel nich t verkennen. Im Umkreis der mehr dem Gehirne angenäherten Abschnitte des
Sehnerven feh lt häufig die Grenze der Scheiden gegen das Bindegewebe hin, das den Baum zwischen
Auge und Schädelwand ausfüllt.
S t a d i u m V l i l t ä mm).
In seinem Verlaufe durch die Netzhaut h a t der Sehnerv wenig Aenderungen e rlitten. E r h a t
jetzt h ie r eine Dicke von ca. 0,0325 mm. Die Bildung des retinalen Chiasma geht in der fü r das
v.Qrign Stadium beschriebenen Weises‘v o r sich. Es is t jedoch, wie die Zahl der Sehnervenfasern überhaupt,
:|§! bes'öhders diejenige der an der Kreuzung uübetkeiligten eine grössere geworden. Letztere
Erscheinung is t hauptsächlich dadurch zu erklären, dass die in die Tiefe der Retina gedrungenen
Opticusganglienzellen ih re Zahl vermehrt h aben, sowie aüsserdem noch weiter proximalwärts
vörgedrungen sind. . Sie finden sich je tz t, immer in einfacher Lage dem Sehnerven folgend, bis a u fs
Niveau des proximalen Randes der inneren Körnerschicht. (Taf. VI, Fig. 76.). Diese Ganglienzellen
unterscheiden sich, abgesehen, von ih re r Läge, auch noch dadurch; von; den übrigen Opticusganglienzellen,
’faps hie nach..allen' Seiten wohlentwickelte feine F o rtsä tz e aussenden und ve rmitte lst mehrerer
derselben in gegenseitige, Verbindung tre ten . Wie diese indessen zu Stande kommt, ob durch direkte
Verschmelzung oder n u r durch .Aneinanderlegen* t e r Ausläufer, also durch Contakt, vermochte ich.
nicht m it Sicherheit z u ‘entscheiden. Am wahrscheinlichsten scheint es m ir, dass beide A rten vor-
3||S>inen, wobei dann eventuell die letztgenannte eine Vorstufe zur ersteren bilden dürfte.
Von ihrem dem Optieusfaserpol entgegengesetzten Pole senden auch sie einen Hauptfortsatz
in die N e tzhaut hinein und tre te n dadurch in Zusammenhang mit einer inneren Ganglienzelle.
Beim D u rc h tritte ’ durchs Pigmentepithel v e rlie rt der Sehnerv erheblich an Stärke, kommt
aber extrabtilbal dann rasch wiedör wenigstens au f 0,0299 mm und zieht sich in dieser Dicke bis in
die Nähe: der knorpeligen Gehirnkapsel hin.
Reste des Augenblasenstiels finden sich in unm ittd b a 're r Nähe des Bidbus noch in Gestalt
weniger rundlicher Zellen, welche, in der Hauptsache au f die dorsale Seite des Opticus beschränkt,
sich längs desselben in einfacher,- vielfach g e stö rte r Schicht hinziehen. Dieselben verschwinden jedoch
bald vollkommen und der Sehnerv setz t seinen Weg ohnpsjede Andeutung des früheren Leitgebildes
bis k u rz vor seinem E in tr itt in die Schädelkapsel fort. Hier tre te n zunächst wieder einzelne Zellen
auf die sich rasch zu der Röhre des Augenblasenstiels zusammenfinden, und schon während seines
D u rc h tritte s durch die Knorpel wand der Gehirnkapsel is t der Sehnerv wieder von dem unzerstörten
Augenblasenstiel geleitet. Die Nervenfasern ziehen sich dann theils in der Höhle des Gebildes hin,
theils sind sie dessen (einschichtigen) Wandungen von Aussen angelagert, und zwar der ventralen in
ganz bedeutend grösserer Anzahl, als der dorsalen. (Taf. VI, Fig. 75.) E tw a 0,1277 mm proximal
vom inneren Rande der Gehirnkapsel w ird der Augenblasenstiel mehrschichtig. Von dieser Grenze
aus bis zu seinem Uebergange in ’s Gehirn selbst sind es noch ca. 0,1947 mm. Die Nervenfasern längs
der dorsalen Wand und ebenso diejenigen der Höhle des Stiels reichen nicht bis zu dem angegebenen
P unkte sondern sind schon vorher immer weniger geworden und schliesslich ganz verschwunden. Nur
die der ventra len Augenblasenstiel wand angelagerten setzen ihren Weg längs der letzteren fo rt und
tre te n in die Faserschicht des Gehirnes ein, in deren Zügen sie verschwinden.
In der Gegend der Grenze zwischen ein- und mehrschichtigem Bau der Stielwand misst die
ganze Anlage, also beide Wände, Höhle und Nervenfaserbiindel zusammen: 0,0527 mm in der Dicke.
' Die Opticusscleiden sind au f der früheren Entwicklungsstufe stehen geblieben.