Dicke des Pigmentepitkels b e trä g t 0,0081 mm. Die Fortsätze, seiner Elemente gegen die Sehzellen
hin haben eine Gesammtlänge von 0,0052 mm, wovon 0,0015 mm mit Pigment e rfüllt sind. Die der
Schicht scheinbar anhängenden abgerissenen Stücke von Stützfasern sind ziemlich zahlreich, doch lässt
sich über ih re Beziehung zu der Schicht resp. zu h in te r derselben .liegenden Gewebstheilen auch auf
dieser Entwicklungsstufe wegen der D ichtheit des Pigments absolut nichts feststellen.
D a s e r w a c h s e n e T h i e r . Taf. V. Fig. 62.
Die S tä rk e -dès Pigmentepithels im Augenhintergrund is t sehr schwankend. Sie bewegt Isjch
innerhalb der Grenzen 0,0083 und 0,0178 mm. Auch ein Vergleich der S tä rk e des Pigmentepithels
mit der Länge der Angachse ergieht kein auch n u r annähernd gleichmässiges Verhältniss. Man e rh
ä lt dabei Zahlen wie 1 : 21,51 ; 1:45, 8; 1: 63,7; 1 : 83,7 ja sogar 1:1 2 4 ,7 .
Das Pigmentepithel w ird s te ts aus einer einzigen Lag e grösser Zellen gebildet. S i e b e r die
Form der Zellen, lä sst sich n u r in ganz seltenen Fällen etwas aussagen, da die Pigmentirung fast,
immer so dicht ist, dass sie die ganze H au t gleichmässig erfüllt. Immerhin kommen gelegentlich pigmentärmere
Stellen vor, an denen dann die Umrisse" der Pigmentepithelzellen durchschimmern. So
h a tte n z. B. in einem F a lle dieselben eine Länge (und Tiefe) von 0,01 mm, ih re Dicke, wodurch die
S tä rk e der ganzen H au t gegeben ist, b e tru g 0,0083 mm; die Kerne besassen eine D ic lft von 0,0044,
bei 0,0065 mm Länge u nd T i e f ^ . I n einem anderen F a lle zeigten die Kerne die V e r h ä l t ^ |i ||
0,007:0,0041 mm,' während die Dimensionen d e r Zellen selbst., mit Ausnahme der 0,0178 mm he-
tragenden Dicke, sich nicht feststellen Hessen.
Noch verschiedenartiger, als die Dicke der Zellen, also als die S tä rk e des. Pigmentepithels,
gestalten sich die Mafse der gegen die Reüna g e ric h te te if Zellfortsätzef Ih r e Maximallänge schwankt
nämlich zwischen 0,0063 un d 0,014 mm. Im ersten dieser beiden extremen F ä lle v e rh ä lt sich die,
Länge der bedeutendsten F o rtsä tz e zu r Dicke des Pigmentepithels wie 1 :2 ,3 5 , im letzten wie 1,36: 1.
doch kommt auch das Verhältniss 111,46 oder 1,18 n ich t selten vor. E s b e s tÄ ä iJ § a u c h ’h ie rin
anscheinend nicht die geringste Regelmässigkeit.
Von dem Pigmente der Zelle h a t sich s te ts ein Theil au f den F o r tsa tz ausgedehnt und d rin g t
in diesem hei den einzelnen Angen mehr oder weniger weit gegen die N e tzh au t hin vor. .Der ge-
sammte F o rtsa tz w ird aber niemals von Pigment erfüllt, es bleibt vielmehr s te ts éin längerer, oder
k ü rz e re r Distalabsehnitt frei. D e r pigmentirte Theil des. F o rtsa tz e s h a t hei den verschiedenen
Exemplaren ebenfalls sehr verschiedene Länge. E r schwankt zwischen den äussersten Grenzen von
0,0013 und 0,0055 mm. Eine Vergleichung des pigmentirten Theiles des F o rtsa tz e s mit der Gesammtlänge
des letzteren ergieht ebenfalls kein cpnstantes Verhältniss, wenn dabei die Schwankungen auch
erheblich gerin g e r sind, als in den ehep beschriebenen Angen. Man e rh ä lt nämlich die Zahlen l r i . , 89;
1 : 2,4, seltener 1 : 2,86 ; in einem einzigen F a lle s tellte sich das Verhältniss a u f 1 : 5.
Die F o rtsä tz e reichen mit ih ren Enden jedenfalls zwischen die Sehzellen hinein. Wie -weit
sie- aber dabei. Vordringen, vermag, ich nich t zu sagen, da in Folge Schrumpfung die N e tzhaut sich
immer vom Pigmentepithel zurückgezogen, hatte.
Z u s a m m e n f a s s u n g .
Das Pigmenfepithel en tsteh t ausschliesslich ans dem äusseren B la tte der seouUdären, also un gefähr
aus der p ro x im a le n fjä lfte - der primären Augenblase. E s besteht von Anfang, d. h. von der
Zeit ah, wo die Einstülpung der Reüna vollendet worden ist, ans einer einfachen Läge mit grossen
Kernen versehener, grösser Zellen, die, enge aneinandergelegt, eine sehr regelmässig verlaufende Schicht
bilden u n d , abgesehen von gelegentlichen Schwankungen, .im Verlaufe der Entwicklung an Grösse
allmähHch zunehmen.
In den vorderen Augenpartieen tr ä g t das Pigmentepithel zum Aufbau der Ir is und des Ciliarkörpers
bei. J p a h e r e s hierüber cfr. in den betreffenden A b s c h n i t t e n .»
A u f niederer Stufe besitzt die H au t noch keine Spur von P igm en ||l Bald aber beginnen ihre
Zellen, un d zw ar s tets zunächst in ihrem inneren, der Reüna zugekehrten Theile, solches zu bilden.
Es g eh t diese.Entwicklung vom Augenhintergrunde, dorsal vom Opticusaustritte, aus und setzt sich von
hier immer zunächst in der dorsalen Hälfte des Pigmentepithels gegen den distalen Augenpol hin fort.
Dann beginnt sieh auch die v en tra le Hälfte der '.Schicht, ebenfalls von der Gegend des Sehnerven
ans, zu pigmentiren, und bald is t das ganze Pigmentepithel von Pigment erfüllt, und z w a r ill dicht,
dass meist die F e rn : seiner Zellen vollständig verdeckt wird. Oft verbreitet sich ansserdem das
Pigment noch au f Theile der angrenzenden Schichten, der Augenkapsel, iesp. der Chorigidea.
. Die der Retina zugekehrte Fläche der Pigmentepithelzellen is t anfangs ganz g la tt. Bald aber
beginnen sich von h ie r aus Zellfortsätze gegen die Sehzellschicht hin zu entwickeln, die anfangs ganz
kurz sind, allmählich aber immer länger und s tä rk e r werden. Freilich vollzieht - sieh dieses Wachsthum
keineswegs in ung e stö rte r Eegelinässigkeit, es kommt vielmehr recht biiuiig vor, dass ein: jüngeres
Stadium längere, ein älteres k ürzere Ausläufer besitzt, im Allgemeinen kann aber doch, wie gesagt,
eine. L ängepmahme. derselben mit fortschreitender Ausbildung des Auges co n sta tirt werden.
Das-Pigment des Pigmentepithels setz t sich in dies® Ausläufer hinein fort. A u f niederen
Entwicklungsstufen, wo dieselben noch klein sind, werden sie in der - dorsalen Hälfte des: Pigment-
epithels meist in ih re r ganzen Ausdehnung von Pigment erfüllt, während sie in der ventralen, die ja
ü berhaupt in Bezug auf Pigmentbildung viel weiter zurücksteht, ganz frei.-davon sind. Bei höher
entwickelten Embryonen und beim erwachsenen Thiere is t stets die Spitze der Fo rtsä tz e pigmentfrei •
eine Grenze, bis zu welcher das Pigment in denselben dista lw ärts vordringt, la ss t sich aber unmöglich
feststellen, Bei dem einen Individuum is t ein grösserer, hei dem ändern ein kleinerer Theil des Ausläufers
pigmentirt. Ste ts jedoch re ich t das Pigment in allen Ausläufern desselben Thieres ungefähr
gleichweit distalwärts. Eine Ausnahme machen hievon n u r die frühesten Embryonalstufen, au f welchen,
wie gesagt, die ungleich langen, in Bildung begriffenen F o rtsä tz e in ih re r ganzen Ausdehnung mit
Pigment e rfü llt sind. Auch kommt es h ie r vor, dass die in dieser Beziehung ja weiter fortgeschrittene
dorsale Hälfte des Pigmentepithels schon ganz gleichmässige Pigmentausbreitnng z e ig t, und zwar
bis zu einer bestimmten Grenze auch in den Ausläufern, während in der ventralen Hälfte die Pigmentbildung
e rs t begonnen ha t, und n u r der innere Abschnitt der Zellen, jedoch sammt den ganzen F o r t sätzen,
p igmentirt ist.
D e r verschiedene Grad der Pigmentirung dieser Zellfortsätze is t n u n , wenigstens was das
ansgehildete Thier betrifft, zweifellos auf den verschiedenen Grad der Belichtung des Auges im Momente