Das re tin a le B la tt der I r is , das sich ih r distal anreiht, und damit die gesammte I r i s , is t
dorsal 0,2282, v e n tra l 0,1395 mm lang. Die pars retinalis Iridis is t je tz t durchweg einschichtig, aus
langen Cylinderzellen, mit schmalen, länglich-ovalen Kernen zusammengesetzt. Die Verdickung einer
bestimmten Stelle des B la ttes kommt niemals durch Vermehrung seiner Schichten, sondern ausschliesslich
durch bedeutende Verlängerung seiner Zellen zu Stande. Diese Verdickung findet sich dorsal 0,1410,
v e n tra l 0,0910 mm vom freien Irisran d e en tfe rn t, und das innerste Ir is b la tt misst dann dorsal 0,0195,
v e n tra l 0,0169 mm in der Dicke. Nahe der TJebergangszone, und desgleichen nahe seiner Fortse tzung
ins Pigmentepithel h a t es eine S tä rk e von dorsal 0,0141, v en tra l 0,0072 mm.
D e r P i g m e n t e p i t h e l t h e i l d e r I r i s zeigt auch h ie r so reichliches Pigm ent, dass sich
über seine Zellen absolut nichts aussagen lässt. In der dorsalen Aughälfte fe h lt auffallender Weise
an ihm jene Verdickung, welche der beim re tin a len B la tte sich findenden entsprechen würde, an ih re r
Stelle t r i t t h ie r sogar eine vorübergehende Verdünnung a u f 0,0247 mm a u f, während unmittelbar
daneben, sowohl in den nach dem freien Irisran d e hinliegenden, als in dem dem A u ghintergrund mehr
genäherten Theile des Pigmentepithels seine S tä rk e etwa 0,0299 mm b e träg t. Am proximalen Irisran d e
is t die Pigmentlamelle 0,0173 mm dick; v e n tra l dagegen v e rs tä rk t sich neben dem re tin a len B la tte
auch der Pigmentepitheltheil der I r i s ; er misst dann 0,0452 mm. An der proximalen Irisgrenze h a t
e r 0,0231 und nahe dem freien Irisran d e 0,0234 mm Dicke,
Betreffs des äussersten B la ttes der I r is cfr. den Abschnitt über die Chorioidea.
D a s e r w a c h s e n e T h i e r . (Taf. I I I . F ig . 24.)
Auch in Bezug au f Ir is und Ciliarkörper zeigt das Auge des erwachsenen Thieres eine so
weitgehende Verschiedenheit bei den einzelnen Individuen, dass es unmöglich ist, eine fü r alle Fälle
passende Beschreibung zu geben. Ich schildere daher zunächst ein A u g e ,d e ss en Verhältnisse sich noch
am ehesten als ty p isc h bezeichnen la sse n , möchte aber ausdrücklich bemerken, dass- die Ausnahmen
von dieser Regel ganz ungemein zahlreich sind. Ic h werde au f dieselben weiter unten eingehen.
Das Verhalten von I r is und Ciliarkörper is t in dem zu r Schilderung in e rs te r Linie h e ran gezogenen
Exemplar n ich t im ganzen Umfange des Auges dasselbe, es zeigte sich vielmehr eine gewisse
Verschiedenheit der dorsalen P a rtie en von den ventralen.
D o r s a l h a t die I r i s , gemessen vom freien Rande bis zum Beginn des Ciliarkörpers, eine
Gesammtlänge von 0,1947 mm. Sie besteht, deutlich erkennbar, aus den gewöhnlichen d re i B lä tte r n :
R etin ale r The il, Pigmentepitheltheil und chorioidealer Theil. De r Uebergang der beiden inneren
B lä tte r in einander, also der a lte Augbecherrand, lä ss t sich mit grösser Deutlichkeit erkennen. D e rselbe
f ä llt aber je tz t nich t mehr, wie früher, mit dem freien Irisran d e zusammen. E s h a t sich vielmehr
der Chorioidealtheil der I r is über ihn hinaus 0>052 mm weit gegen den distalen Linsenpol vorgeschoben
und dadurch werden nun die äussersten Theile des Irisrande s gebildet. Diese bindegewebige
P a r tie der Regenbogenhaut is t s ta rk pigmentirt, doch lä ss t sich seine Zusammensetzung aus F a s e rzügen
mit Kernen noch immer deutlich erkennen. Eine gewisse Grenze zwischen dem vorgeschobenen
chorioidealen Iris ra n d e und der Stelle, wo die beiden inneren Ir is b lä tte r in einander übergehen, wird
dadurch aufrecht e rh a lten , dass die Membrana limitans interna oder hyaloidea sich nach wie vor über
den a l t e n A u g e n b e c h e r r a n d hinüberschlägt, um sich mit den innersten Lagen der Chorioidea zu
vereinigen. Die Membran wächst also, 0,052 mm vom freien Rande der I r is entfernt, scheinbar in
diese hinein und durch sie hindurch.
Das innere, r e t i n a l e B l a t t der Ir is is t 0,007 mm dick. Es besteht aus einer einzigen
Lage von Zellen m it grossen Kernen. Üeber die Form dieser Zellen lässt sich wegen der dichten
Pigmentirung des Blattes, die n u r gelegentlich Stücke von Kernen durchscheinen lässt, meist nichts
Genaues angeben. Zwischen dem retinalen B la tte der I r is und ihrem Pigmentepitheltheile t r a t in
meinen P räp a ra te n s te ts ein schmaler Spalt auf, doch glaube ich seine Entstehung entschieden auf
die Einwirkung der Reagenzien zurückführen zu müssen, da ja der R es t der primären Augenhöhle
schon bei den vorhergehenden Embryonalstadien fa s t ausnahmslos v e rd rän g t w a r , und ein Stehenbleiben
der I r is in dieser Beziehung au f einer früheren Embryonalstufe wegen ih re r weit vorgeschrittenen
sonstigen Ausbildung n ich t wohl angenommen werden kann.
De r C h o r i o i d e a l t h e i l der Regenbogenhaut h a t eine S tä rk e von 0,01 mm. E r is t s tets
so; dicht pigmentirt, dass über seinen Bau sich nichts aussagen lässt, doch is t kein Grund vorhanden,
anzunehmen, dass e r sich in dieser Hinsicht anders verhalte, als die übrige Pigmentlamelle, dass er
also nich t ebenfalls durch eine einfache Lage verhältnissmässig grösser Zellen mit grossen Kernen
gebildet sein sollte. Das chorioideale B la tt, soweit es dem Pigmentepithel anliegt, h a t eine Dicke
von 0,011 mm. An seiner Innenfläche lä ss t sich zuweilen eine Differenzirung einiger ganz feinen
Faserzüge zu einer dünnen, kernlosen Schicht constatiren, also die Anlage einer Z w is c h e nm em b r a n .
Dieselbe is t jedoch meistens von Pigment verdeckt; immer is t dies der F a ll in der Nähe des distalen
Endes der beiden inneren Irisb lä tte r, d. h. am alten Augenbecherrand. Es lä ss t sich daher, so w ah rscheinlich
es auch ist, niemals mit Sicherheit feststellen, dass die Membrana limitans interna in dieser
Schicht aufgeht.
D e r C i l i a r k ö r p e r h a t eine Länge von 0,091, eine Gesammtdicke von 0,0689 mm. I n der
Hauptsache wird e r durch das sehr v e rs tä rk te Pigmentepithel gebildet, doch lässt sich wegen der
ungemein dichten Pigmentirung niemals feststellen, ob diese V erstärkung die Folge einer sehr bedeutenden
Höhenzunahme seiner’Zellen ist, oder durch mehrschichtige Anordnung des Pigmentepithels
zu Stande kommt. Die Vergleichung mit den Augen anderer Wirbelthiere spricht aber entschieden
für die erstgenannt© Möglichkeitii... D e r re tin a le Theil der Iris setz t sich über den Pigmentepitheltheil
des Ciliarkörpers in Ge sta lt eines, in einfacher Lage angeordneten Belages von cylindrischen, stets
vollkommen pigmentfreien Zellen fort. Diese sind 0,011 mm hoch und 0,0052 mm breit. Ih r e senkrecht
[zur Fläche des Corpus ciliare gestellten länglichen Kerne messen 0,0055 : 0,033 mm. Diese
Zellschicht setz t sich, immer dem Pigmentepithel dicht anliegend, bis zur eigentlichen Retina, d. h. der
Ora serrata fort, doch werden ih re Elemente proximal vom Ciliarkörper sofort cubisch und weiterhin
bald dick-plattenförmig. Ih r e Höhenachse, senkrecht zu r Fläche des Pigmentepithels verlaufend, misst
dann 0,0052, ih re B re ite 0,0078 mm. Die lange Achse ih re r Kerne v e rläu ft parallel zu r Fläche der
Schicht und misst 0,005; die Dicke der Kerne b e trä g t 0,0039- mm. Auch diese Zellen zeigen niemals
eine Spur von Pigment.
Unmittelbar proximal vom Ciliarkörper is t das Pigmentepithel a u f eine kurze Strecke 0,015 mm
stark, e rfä h rt aber sofort eine Aufwulstung, die, bei einer Längenausdehnung von 0,055, eine grösste
Dicke von 0,0312 mm erreicht. Proximal von dieser e rh ä lt die Pigmentlamelle dann eine S tä rk e von
0,0143 mm, die es in seinem weiteren Verlaufe proximalwärts zunächst beibehält.