gilt im Allgemeinen, von den auch hier oft rooht bedeutenden Schwankungen abgesehen, von der Sdera:
auch sie ist in den grossen Augen verhältnissmässig viel weniger mächtig, als in den kleinen.
"Was den feineren Bau betrifft, so zeigt die, übrigens meist sehr gefässreiche Ghorioidea auch in
dieser Richtung die grössten Schwankungen. In den meisten Fällen ist ihr Gefüge ein ziemlich lockeres.
Die Bindegewebsfasern verlaufen stark wellig und die zahlreichen spindelförmigen Kerne zeigen in der
Richtung ihrer langen Achse gar keine bestimmte Anordnung: sie sind eben den'Wellenzügen entsprechend
gelagert, also bald tangential zur Bulbusfläche, bald senkrecht dazu gerichtet, oder unter irgend welchem
anderen Winkel zu ihr geneigt. In einzelnen Fällen zeigt die Aderhaut jedoch einen wesentlich festeren
Bau. Ihre Züge sind dann nur wenig. gewellt und verlaufen mehr parallel zur Bulbusfläche,- : Die ffe
bildenden Fibrillen sind enge aneinandergelagert, und bei den viel weniger zahlreichen, dagegen langgestreckten
und viel schmäleren Kernen ist die lange Achse stets tangential zur Fläche des Auges gestellt.
Eine Ausnahme machen hievon nur die in der Umgebung der Gefässe' gelegenen Kerne, die weniger
gestreckt sind und meist tangential zur Gefässwandung angeordnet erscheinen.. Häufig sind die innersten
Theile, augenscheinlich durch aus dem Pigmentepithel herübergewanderte Massen, mehr oder weniger stark
pigmentirt. Eins; eigentliche Z w i s c h e n m em b r a n d. h. eine structurlose, glashelle Haut am inneren
Rande der Aderhaut (so, wie sie z. B. gelegentlich als Lamina vitrea beschrieben worden ist), existirt in
keinem Falle, wohl aber lässt sich häufig jene schon auf frühen Embryonalstufen anzutreffende, besonders
differenzirte innerste Aderhautpartie constatiren, die man als Anlage einer solchen Membran auffassen kann.
Sie stellt immer eine sehr dünne (ca. 0,0008 mm mächtige) Schicht dar, und ist aus wenigen, ganz feinen
Bindegewebsfäserchen, die sehr enge aneinandergelagert sind und einen fast gar nicht gewellten, sehr
straffen Yerlauf zeigen, aufgebaut. Zuweilen finden sich in ihr kleine, schmale Kernchen, meist aber liegen
ihr solche nur, auf der inneren, wie der äusseren Fläche, dicht an.
Die Mü l l e r ’s c h e n F a s e r n , deren Durchtreten zwischef;den Zellen des Pigmentepithels (cfr.
Retina) man unter günstigen Umständen beobachten kann, treten in die fragliche Schicht ein und verlieren
Bich zwischen den Fäserchen derselben. Freilich konnte ich diese Thatsache nur in ganz seltenen Fällen
constatiren, da die reichliche Pigmentirung des Pigmentepithels einerseits die Müller’schen Fasern, andrerseits
häufig anch alle inneren Partieen der Ghorioidea vollständig mit verdeckt. Gelegentlich finden sich
jedoch in einzelnen Augen pigmentfreie, oder doch pigmentärmere Stellen, und dann ist es möglich, das
geschilderte Verhalten dieser Gewebstheile deutlich nachzuweisen. Oft ist aber mit Bestimmtheit erkennbar,
dass es nicht zur Differenzirung der fraglichen Schicht gekommen ist-, die Ghorioidea vielmehr
ganz unverändert bis an das Pigmentepithel heranreicht. Auch in solchen Fällen lassen sich jedoch gelegentlich
Stützfasern durch letztere Haut hindurch verfolgen. Sie verlieren sich dann in den Gewebs-
zügen der Aderhaut.
Da, wo die Zwischenmembran, oder ihre Anlage, vorhanden ist, findet sich niemals eine Spur von
Blut in ihr. Es ist also ausgeschlossen, sie etwa mit einer Membrana choriocapiOaris für gleichbedeutend
anzusehen.
Die Sclera (Taf. Y. Fig. 62) zeigt stets einen viel strafferen Aufbau, als die Ghorioidea. Sie ist
aus sehr feinen, ungemein enge aneinander gedrängten Fibrillen zusammengesetzt Sehr häufig macht sich
in ihr eine Neigung zu einer Art von Bänderbildung geltend. Es schart sich dann eine mehr, oder weniger
bedeutende Anzahl jener Fäserchen zu einem Band, oder einem Bündel zusammen, das meist leicht gewellt
vorläuft und von dem benachbarten durch mehr oder weniger grosse und zahlreiche Spalten getrennt ist.
. . . , ’ ° ------- “ wiener und geoen der Sclera das
Aussehen emes sehr engmaschigen Flechtwerkos. Die Kerne sind in der Sclera immer sehr klein und
wenig zahlreichj oft fehlen sie auf verhältnissmässig weite Strecken gänzlich. Meist sind sie auf die peripherischen
Theile der Faserhaut, besonders deren äussere proximale Randpartieen, beschränkt, zuweilen
finden s,e sich aber auch durch die ganze Sdera gleichmässig zerstreut. Stets verläuft ihre lange Achse
tangential zur Bulbusflache. In denjenigen Faserhäuten, in welchen die beschriebene Hetzbildung deutlicher
auftntt, fehlen die Kerne den centralen Partieen der Bänder meist ganz und sind in der Hauptsache auf
deren peripherische Lagen beschränkt.
tv r H ü HBD gegen das Bindegewebe der Augenumgebung in allen Fällen aufs Deutlichste ab
Die Anordnung des letzteren zu einer Art zweiter, äusserer AugenkapsOl, wie sie sich bei grösseren Embryonenzeigt,
tritt auch im Auge des ausgebildeten Thieres nicht selten deutlich in Erscheinung, meistens
■reilich fehlt sie, bis auf ganz unbedeutende Andeutungen.
Eine Grenze zwischen Sclera und H M | existirt auch im höchstentwickelten Maulwurfsauge nicht.
1 1 man eine solche aufstellen, was ja mit Rücksicht auf Constatirung und Vergleichung der Stärkenmasse
immerhin sehr nützlich sein dürfte, so würde es sich auch jetzt wieder, wie bisher, empfehlen, dafür die
teile zu wählen, an welcher die Membrana Descemelii aus der Ghorioidea ihren Ursprung nimmt
Was die MaSSverhältnisse der Cornea betrifft, so gilt stets die Regel, dass die Hornhaut vor dem
distalen Augenpole, also in der Augachse, ihre geringste Mächtigkeit hat und gegen ihre Randpartieen bin
allmählich, mehr oder weniger rascb, zunimmlg Das Nähere soll folgende Tabelle zeigen '
I. II. III. IV. V. VI.
' C o n ju n c tiva................................... 1 0,0062 0,0063 0,0169 0,0090 ' 0,0058 0(0052
ü 0b3i)
Cornea propria . . . 0,0163 0,0 T26 0,0195 0,0221 0,0195 0,0351 -
< Membrana Descemetii 0,0029 0,0015 0,0019 0,0018 0,0019 ; 0,0019 :
a Gesammtstarke der Cornea . 0,0254 . 0,0204 0,0383 - P ,0324 0,0272 0,0422. ,
Verhiiltniss der Gesammtstarke
der Cornea zur Bulbustiefe. 1 :40,7 1:42,2 1 :20 1:22,8 1 :24,4 1:7,55 ■
C o n ju n c tiva .................................. 0,0148 0,0103 0,0177 0,0110 _ ’2)|0077 0,0071
a Cornea p r o p r ia ............................. 0,0340 0,0325 0,0459 0,0416 0,0400 0,0481
S Membrana Descemetii . . '■0/0029 ' 0,0026 ( 0,0010 0,0013 0,0019 0,0019
Gesammtstarke der Cornea . . 0,0539 ’ - 0,0454 0,0655 - 0,0539 0,0496 0,0571
vern. von Gesammtstärke der Cornea
HJH der Augachse zur Gesammtstärke
am R a n d e ....................... | 1:2,12 1 1:2,22 1 : 1;71 | 1:1,66
■
1:1,82 1 1:1,35 I