Wenn die
Charakteristik des Weibchens
auch nicht auf Vollständigkeit Anspruch erheben k a nn , so dürfte sie doch z u r Sicherstellung der
A r t als vollkommen ausreichend gelten.
K ö r p e r f o r m : D e r Vorderleib ü b e rtrifft den Hinterleib n u r wenig an Breite.
C e p h a l o t h o r a x : Die Seitenkanten der dorsalen C hitinpla tten (Taf. V, F ig . 21) des zweiten
bis v ie rten Segments sind ausgeschweift. Die einzelnen P la tte n v e rb re ite rn sich s ta rk nach den
H in te rrän d e rn zu. Die Oberseiten a lle r P la tte n sind mit zahlreichen Reihen fe in ste r Spitzen bedeckt.
Die H in te rrän d e r sind in einem Masse ausgezackt; wie bei keiner weiteren Canthocamptus-Kvt. Die einzelnen
Ausschnitte sind unregelmässig, also, nicht von gleicher Form und Grösse.
A b d om e n : Alle Segmente sind genau .wie die des Cephalothorax mit vielen Reihen feinster
Dornen geschmückt. A u f 'd e r Ventralseite des vorletzten Ringes, etwas n äh er dem Vorder- als dem
H in te rran d e , tre te n einige mittelständige Dornen von besonderer Grösse auf. Die H in te rrä n d e r des
ersten bis d ritten Seg ments sind ebenfalls tie f ausgezackt. Unmittelbar über denselben machen sich
Reihen von Domen bemerklich, die re la tiv u n g e fäh r ebenso lang sind wie diejenigen, welche, dem Abdomen
von Canth. crcissus (cf. Taf. IV, Fig. 2) das charakteristische Aussehen geben. Am ersten
Segmente tre te n jederseits n u r einige Dornen auf; an den beiden folgenden Ringen aber zieht sich
je eine ununterbrochene Reihe über die v en tra le Seite und re ic h t m it einigen Dornen nöch au f die
Rückenseite hinauf. D e r H in te rra n d des letzten Segments is t bis au f jederseits zwei, an den Ecken
der sehr geringen, ventra len Einkerbung stehende, kurze Dornen unbewelirt.
Eine rings um das erste Segment sich ziehende Chitinspange de u te t die Entsteh u n g desselben
durch Verschmelzung zweier Abschnitte an. Neben den weiblichen Genitalöffnungen sind je zwei
B orsten inseriert, welche dasselbe re la tiv e Längenverhältnis zeigen, wie dies fü r Canth. crassus (Taf. IV ,
Fig . 2) da rge ste llt is t; die inneren Borsten zeichnen sich also durch besondere Länge aus.
D e r freie R an d der Analklappe is t mit einer grossen Zahl kleiner Dornen besetzt.
Die F u rk a h a t, von oben und unten b e tra c h te t, fa s t quadratische Form. Von d e r Seite gesehen
(Taf. VH, Fig. 21), macht sich ungefähr in der M itte der Dorsalfläche ein höchst charakteristischer,
m it einer scharfen Spitze nach unten (hinten) g e rich te ter Höcker bemerklich, neben welchem die
„geknöpfte B o rs te “ eingelenkt ist. Die un te re distale P a rtie der Cuticula is t noch zu einem zweiten
Höcker v e rlän g e rt.1) Die Grösse desselben s te h t der des e rsteren bedeutend nach und is t — soviel
liess sich schon an den beiden von mir untersuchten Individuen feststellen — nich t konstant. Von
dem oberen Höcker z ieht sich eine Reihe feiner Ha are schräg nach der inneren, apikalen Ecke. Der
Aussenrand tr ä g t ung e fäh r am Ende des ersten D ritte ls seiner Länge eine lange Borste und an der
distalen Ecke eine etwa ebenso lange Borste und einen kurzen Dorn. Die drei Apikalborsten sind
J) Ton dem Vorhandensein dieser beiden Höcker ist die Speziesbezeichnung entlehnt.
nebeneinander eingelenkt. Die Fiederdornen der beiden grossen Borsten stehen auffallend eng. Die
äussere dieser Borsten is t als re la tiv lang zu bezeichnen.1)
Die V o r d e r a n t e n n e n (Taf. V II, Fig. 17) sind achtgliedrig und kurz. De r Sinneskolben
des v ierten Segments re ic h t bis zu r Spitze des le tz ten Gliedes.
H i n t e r a n t e n n e n : Der Nebenast (Taf. VII, Fig. 18) h a t eine F o rm , wie solche im ganzen
Genus Canthocamptus n ich t w e ite r zu beobachten ist. E r bildet eine nach dem Ende zu sich verbreiternde,
eingliedrige P la tte und tr ä g t vier mit kurzen Nebendornen besetzte, krä ftig e Borsten, deren
Anordnung am besten aus der Zeichnung zu erkennen ist.
Die M u n d w e r k z e u g e sind genau wie die der übrigen A rte n gebaut. Zu erwähnen is t
n u r , dass der Mandibularpalpus (Taf. V II, Fig. 19) aus zwei Segmenten b e s te h t, von welchen das
erste eine, das zweite v ie r Borsten trä g t.
S c h w im m f ü s s e : Die Aussenäste aller P a a re sind drei-, die Innenäste zweigliedrig.
Beim e r s t e n P a a re (Taf. V, Fig. 22) ü b e rra g t der Inn en a st weit den A ussenast, der die
gleiche Bewehrung wie bei anderen A rte n zeigt. Beide Innenastglieder sind etwa von gleicher Länge.
Das e rs te tr ä g t eine, das zweite zwei Innenrandborsten, das le tz tere ausserdem noch am Ende einen
Dorn und eine gekniete Borste.
Beim z w e i t e n Fusspaare (Taf. V, Fig. 23) is t der Innenast n u r etwa so lang als die beiden
ersten Aussenastsegmente. Sein erstes Glied is t sehr k u rz und mit einer Innenrandborste versehen.
Das zweite sehr gestreckte Glied tr ä g t zwei Innenrandborsten und am Ende einen kurzen Dom und
zwei B o rsten , deren Längen geradezu als auffallend bezeichnet werden müssen; denn sie überragen
noch weit die Anhänge des le tz ten Aussenastgliedes. L e tz te re s selbst tr ä g t eine Innenrandborste,
einen Aussenranddorn und am Ende einen k ü rz e re n 2) und einen längeren Dorn und eine Borste.
Das d r i t t e Fu ssp a a r stimmt mit dem zweiten vollkommen überein, am letzten Aussenast-
gliede t r i t t aber — wie dies bei den Canthocampkis-Ajcten Regel is t — eine Innenrandborste mehr auf.
D e r Aussenast des v i e r t e n Fusspaares (Taf. V, Fig. 24) is t genau so bewehrt wie der des
vorhergehenden. Die u n te re Innenrandborste des letzten Segments is t aber s tä rk e r und gebogen.
Der Innenast e rre ich t n u r die Länge des ersten Aussenastgliedes. Seinem ersten, sehr kurzen Gliede
fehlt die B orste am Innenrande. Das zweite Segment tr ä g t an dieser Seite zwei Borsten "ftnd am
Ende n u r e i n e (lange) Borste und einen Dorn.
F ü n f t e s F u s s p a a r (Taf. VH, Fig. 20): Der innere Abschnitt des Basalsegments is t n u r sehr
wenig nach unten verlängert. W ährend die Bewehrung dieses Abschnittes bei allen A rte n ausserordentlich
kon stan t is t, wa r bei den beiden von mir untersuchten Individuen der vorliegenden Spezies
in diesem P u n k te eine Differenz zu beobachten. Bei dem einen Exemplare waren h ie r v ie r, bei dem
anderen n u r drei Borsten vorhanden. Die zweite B o rs te , von aussen nach innen g ezählt, w a r in
beiden Fä llen die lä n g s te , dann folgte die d ritte und v ie r te , welch le tz tere dem zweiten Individuum
fe h lte ; die erste Borste w a r die kürzeste. De r U n te rran d des Abschnittes w a r zwischen der zweiten
und d ritten , resp. noch zwischen der d ritten und v ie rten Borste zu je einem kurzen Zahne ausgezogen.
1) Genaue Messungen konnte ich nicht anstellen.
2) Der kürzere Dorn kann natürlich auch als dem Aussenrande angehörig bezeichnet werden.