kennen la ss® Vor dem Bauchsaugnapfe ntm g ew ah rt man jederseits, augenscheinlich diesem
ruc tiau fen d en Stamm an g eh o n g , einen wahren gordischen Knoten von Gefässschlingen, den ich
ange Z e it und tro tz vieler Versuche bei keinem Individuum zu entw irren vermochte. Endlich
gelang es mir, einen jüngeren Wurm mit ziemlich ausgestrecktem V orderkörper u n te r das Deckglas
zu bekommen, und h ie r g e s ta lte te .s ic h nun der Gefässverlauf wenigstens so, -dasÄ e r sich
zwar immer n o c h . schwierig, aber doch m it völliger Sicherheit an aly siren Kess. Es zeigte sich
dass an dem rücklaufenden Hauptgefässe hier, eine T h e i l u h g s ta ttfin d e t, dass aus, demselben
em ungefähr gleich s ta rk e r A s t seinen Ursprung nimmt, der in ’ Ie tz te r In s tan z wieder die Kich-
u n g Ä c h .vom emschlägt, dicht an seinem Ursprünge aber, ohne sich weit von d er'S teKe zu
begehen, förmlich sich aufknäuelt; in d e r linken Hälfte der c itirte n F ig u r is t n u r ein kleiner
B i g e l b e n angegeben, um das Bild nich t vollkommen unverständlich- zu machen. Von diesen
ei. en Zweigen des Hanptgefässes, dem mehr g e streck t nach hinten, und dem in s ta rk en Windungen
wieder nach vorne ziehenden, gehen nu n Seitenzweige aus, die sich durchaus wie Neben-
g e a s s e v erhalten das heisst, nach einem mehr, oder m inde r langen und verschieden s ta rk geschlängelten
Laufe in Büschel vopgCapfflaren mit E n d tric h te rn sich auHösesg Sie vertheilen sich ■
so a r f das Hauptgefass,- dass dessen vord e re r A s t ih r e r d re i, der bedeutend längere h intere
Ih e il sieben e rh a lt; im ganzen sind ih re r also, mit Hinzurechnung der Enden d e r Hauptgefässe,
zwplf vorhanden. E in e besondere-Stellung nimmt u n te r ihnen das erste des vorderen Haupt-
B H H em 125*)’ mdem es einmal n ich t n u r wesentKch län g e r ist,fra is die übrigen
seinesgleichen,jsondern indem es;andererseits auch eine andere R ichtung d n s o h lS n g # Während
die übrigen Hebengefässe des vorderen Hauptgefässes diesem im allgemein.parallel, also vor-allem
nach vorn zu verlaufen, begiebt sich 'dieses nach h in te n , lä u ft also p a ra lle l dem h i n t e r e n
Hauptstanune:: man-bekömmt u n te r solchen'Umständen leicht den Ein d ru ck , als ob der vordere
Hauptgefassast sich noch einmal in zwei gleiehwerthige T h e ü e .sp a lte , von denen d e r eine nach
H H S E H n a c l1 hin ten la u fe ; eä S a jeä'oeh ganz deutUch, dass dieser letztgenannte Gefäss-
nioh*s äas e » t e NebengeTäss des vorderen H au p tas te s-ist. -
Die Zahl der von einem Nebengefässe ausgehenden Capillarröhren is t, soweit ich sie zu
za en vermochte, n ich t eonstant; dip: geringste Z a h l w a r vier, die Hfl acht. B e i der Kleinh
e it und der m Bezug a u f seine Sichtbarkeit- ziemKch unbeständigen Beschaffenheit des Gegens
t a n d e s i s t em I r rth um aber n u r zu leicht mögKch, und es werden m ir demnach wohl hie und
da im e h te r entgangen sein. Nehmen w ir aber fü r die jedem Nebengefäss zugehörigen' T ric h te r
B I H h H m B h H an’ äxa& wiirde sich die Gesammtzahl der Flim m ertrich te r
fü r den Körpe r als ft x 12 x 2 = 1 4 4 -ergeben.. Dass die wirkliche Zahl der FKnunertrichter eine von
(üeser w e s e n t l i c h verschiedene se i, glaube ich mit Bestimmtheit verneinen zu können. Sehr
bemerkenswerth is t auch h ie r bei a l t e n Thieren die G e sta lt d e r T ric h te r (Fig. 128' Taf. VI).
Von einer gewissen Seite aus gesehen, z.eigen sie allerdings n ich t irgendwelche Unterschiede gegenüber
der gewöhnKchen F o rm ; bekommt, man sie aber senkrecht zu dieser Richtung zu Gesicht,,
ann sehen sie beinahe halbmondförmig aus. A u f der äusseren, convexen Seite des Halbmondes
erkennt man gewöhnlich einen ziehdich grossen, bläschenförmigen Kern mit deutlichem Ke rn h
o rp e re h e n ,, dessen zugehörige Zelle sich über die ganze Convexseite des T ric h te rs , wenn auch
nicht in bedeutender Dicke, hinwegzieht. In der Mitte der concaven Seite des Halbmondes entsp
rin g t das Capillargefäss, welches in reichlichen Windungen .von dannen zieht.« Die Flimmerhaare,
welche der Deckel- oder (wenn man -will) BasalzeHe des Trich ters dicht gedrängt, aufsitzen,
stehen im allgemeinen senkrecht au f ih re r Basis, flimmern also n u r gegenüber der A u stritts te lle
des G-efässes direct in dieses hinein. Sieht man endlich zufällig von oben au f die T richter, dann
erkennt man, dass sie s ta rk seitlich zusammengedrückt sind, und einen spindelförmigen Quersch
n itt haben, daher sie von der Kante gesehen auch den normalen Anblick gewähren. Ih re
Höhe b e trä g t 0,0107 mm, ih re Bre ite 0,0214 mm, die Dicke dagegen n u r 0,003—0,004 mm.
Die G e n i t a l o r g a n e sind ebenfalls in mehrfacher Hinsicht interessant. D e r Genital-
porus lieg t in der Mittellinie des Körpers, k ü rz vor dem Bauchsaugnapfe und scheint schon von
Zeder beobachtet zu sein. Derselbe beschreibt „in der Mitte des Halses- eine warzenähnliche E r habenheit
mit einem feinen Ritze, das Zeugungsglied“, eine Beobachtung, die ihm alle E h re macht,
denn die Genitalöffnung is t g a r nicht leicht zu sehen. D e r h in te r dem Genitalporus liegende Y orraum
is t n u r k le in , denn man gelangt von dem Porus aus fa s t unmittelbar in die männlichen, resp.
weiblichen Leitungswege hinein. Dass im Leben der Würmer durch den Yorraum eine wenigstens
zeitweilige Verbindung der beiden Leitungswege he rge ste llt wird, zeigt die Thatsache, dass ich
einst bei einem Wurm ein reifes E i in dem Endtheile des männlichen Le itungsapparates antraf.
(Fig. 127, Taf. VI.)
M ä n n l i c h e Or g a n e . Distomum cygnoides zeichnet sich aus durch die grosse Zahl seiner
Hoden, die augenscheinlich e rs t Pagenstecher e rk a n n t ha t. Derselbe giebt f ü r -sie allerdings die
Zahl zwölf an, welche sp äte r von v. Linstow als irrthümlich bezeichnet und' a u f n e u n red u z irt
w u rd e 1). L e tz te re Zahl is t r ic h tig ; in weitaus den meisten Fä llen k ann man neun Hoden erkennen,
jedoch gelegentlich auch einmal zehn; mehr habe ich nicht beobachtet. Diese neun Hoden
gruppiren sich in zwei Längsreihen, von denen die der linken Seite gewöhnlich fünf, die der
rechten Seite vier z ä h lt; indess kommt ab und zu auch das umgekehrte Verhältniss vor. Die
Hoden einer jeden Seite stehen u n te r sich durch einen Längsgang in Verbindung, d e r‘ungefähr
die Centra d e r einzelnen Körper mit einander verbinden würde (Fig. 23, Taf. I) ; aus dem vordersten
t r i t t er dann als Samenleiter heraus, um au f seinem weiteren Wege nach vorn sich,schon ziemlich
bald mit dem der Gegenseite zu einem gemeinsamen Canale zu vereinigen. Diese Vereinigungs-
stelle der Vasa deferentia liegt; d i c h t v o r den weiblichen Genitalorganen; es findet aber
h ie r, im Gegensatz zu dem sonst üblichen V e rh a lten , noch nich t sofort die Erweiterung zur
Samenblase s ta tt, sondern die vereinigten Samenleiter ziehen zunächst als einfacher Canal in einer
Weite von 0,02 mm nach vo rn , über den Bauchsaugnapf hinweg, und h ie r e rs t erfolgt die E r weiterung
zu r Samenblase. Dieselbe zeigt gewöhnlich n u r einen mässigen Umfang, is t oft in der
Mitte eingeknickt, und nicht von einem muskulösen Cirrusbeutel eingeschlossen. An dessen Stelle
treffen wir n u r eine zu fibrillärer S tru c tu r verdichtete Parenchymlamelle, die ohne scharfe Grenze
in die gewöhnliche Maschenform der Grundsubstanz übergeht. 0,1 mm von der E in tritts ste lle in
den Genitalvorraum entfernt, verengt sich die Samenblase ziemlich plötzlich zu dem Ductus eja-
culatorius, einem etwas s tä rk e r muskulösen, unscheinbaren Abschnitt von 0,02 mm grösster Weite.
Im Umkreise desselben liegen im P arenchym einige flaschen- oder kolbenförmige Drüsenzellen
mit s tä rk e r körnigem Protoplasma und deutlichem, runden Ke rn z e r s tr e ü t, deren Ausführungsgänge
in den hinteren Theil des Ductus münden, ohne dass an demselben eine besondere P a rs
p rosta tic a äusserlich kenntlich wäre. E in ausstülpbarer Penis fehlt dem -Distomum cygnoides vollständig,
was bereits Pagenstecher ric h tig erkannte.
J) v. L i n s t o w , Helmintholog. Untersuchungen. Zool. Jahrb. Abth. f. Systematik etc. III. 1888. p. 97.