sehr eng (Fig. 155, Taf. VII), während sie nach hinten zu, wie bei vielen anderen Würmern,
an Grösse und Dichte allmählich abnehmen nnd im äussersten Hinterende schliesslich ganz fehlen.
Sie messen v orn 0,0075 mm in der Länge und 0,003 mm in der Breite, sind also im Verhältniss
re c h t klein nnd schmal. Zwischen je zwei benachbarten findet sich ein Zwischenraum von
0,0055 mm, und die einzelnen, parallelen Qnerreihen folgen sich in Abständen von 0,0026 mm.
K u rz vor dem Hinterende dagegen sind sie n u r noch 0,0058 mm lang und 0,0012 mm an ih re r
Basis breit, wohingegen die Abstände und Zwischenräume um weit über das lOfache zugenommen
haben. Die H au t selbst h a t eine a lle ro rten ziemlich gleichmässige Dicke von 0,006 mm. Gewöhnlich
sind die Wü rm e r leicht gelblichbraun g e fä rb t; n ich t selten jedoch tr if f t man u n te r
ihnen Individuen, welche ähnlich, wie bei dem Distomum perlatum (cf. oben p, 26) in ihrem Körper
nnd zwar dicht u n te r der Haut, Einlagerungen eines lebhaft rostfarbigen P i g m e n t e s zeigen
(Fig. ‘ 2 9, Taf. II). Dasselbe concentrirt sich hauptsächlich in dem Vorderleibe und um den
Bauchsaugnapf herum, kann aber hei besonders s ta rk e r Ausbildung über den ganzen Körper sich
erstrecken. E s is t nicht gleichmässig oder diffus, sondern auf Zellen v e rth e ilt, die meist deutlich
zu.-erkennen sind. Was der Grund dieser Pigmententwickelung sein mag, resp. weshalb dasselbe
n ich t bei allen Individuen gleichmässig entwickelt ist, darüber habe ich keine Vermuthung. Dicht
u n te r der H au t finden sich namentlich im Vorderkörper nnd au f der Bauchseite zahlreiche H a u t d
r ü s e n , die ih re r Form nnd sonstigen A u ss ta ttu n g nach vollkommen mit den früher, besonders
bei D. cißinäraceum beschriebenen übereinstimmen (Fig. 155, Taf. VH). Ih r e Mündungen sind
allenthalben deutlich durch die Dicke der H a u t hindurch zu verfolgen, und zeigen bei der Betra
c h tu n g von der Fläche sehr- allgemein ein'e kleine ringförmige Aufwulstung ihres Bandes.
Besondere Kopfdrüsen sind ebenfalls vorhanden,, aber im Verhältniss n u r schwach entwickelt
und nicht weit über den H in te rran d des P h a ry n x hinaus nach hinten reichend (Fig. 27, Taf. H).
> V e r d a u u n g s a p p a r a t . A u f den Mundsaugnapf fo lg t.e rs t ein k u rz e r Vorhof, d e r oft
so ausgezogen’ [ist, dass e r vollkommen die Weite des Oesophagus besitzt und einen Theil von
diesem darzustellen scheint. Eine Betheiligung an der Schluckbewegung habe ich bei ihm nirgends
beobachtet. H in te r dem Vorhof folgt ein kleiner, nich t sehr muskelkräftiger P h a ry n x , der bei
der eben geschilderten E rw eiteru n g des Vorhofes n u r eine ringförmig verdickte Muskelleiste um
den Oesophagus herum d a rstellt. E r zeichnet sich dadurch aus, dass sein Vorde rrand nicht
g la tt ist, sondern v ie r kreuzweise einander gegenüberstehende, 'runde Ausbuchtungen zeigt. A u f
den P h a ry n x folgt ein mässig lan g e r Oesophagus, der bis etwas über die Mitte zwischen Mund-
und Bauchsaugnapf nach hinten sich e rs tre ck t und dann in die beiden Darmschenkel z erfällt.
Dieselben sind hei s tä rk e r e r Fü llu n g ziemlich ansehnlich, aber nich t überall gleich weit und
reichen ausserdem niemals ganz bis in das Hinterende des Leibes. Die Nahrung des Distomum
endolobum besteht in der- Hauptsache aus dem Darminhalte des F ro sch e s ; indessen glaube ich
u n te r derselben hie nnd da doch auch zelligen Elementen begegnet zu sein, die wohl E p ithelzellen
des Darmes sein k o n n t e n ; bestimmte Beweise dafür, dass sie wirklich Epithelzellen, und
besonders, dass sie von dem P a ra s iten selbstständig nnd gewaltsam von ih re r Unterlage e n tfe rn t
worden waren, habe ich nicht auf gefunden. Blutkörperchen habe ich niemals in dem W u rm darme
angetroffen; die H auptnahrung des P a ra s ite n d ü rfte der Speisebrei ■ im Darme seines
Wirthes/abgeben.
Betreffs des N e r v e n s y s t e m e s kann ich mich k u rz fassen. Es setz t sich zusammen
aus den üblichen Längs- und Quernerven, von denen die hinte ren die ganze Länge des Leibes
durchziehen. Ein Supracerebralnervensystem und die Lateralcommissur scheinen zu fehlen, docli
will ich hierzu erwähnen, dass ich den h ie r beschriebenen Bau des Nervenapparates ganz im
Anfänge meiner Studien .über denselben feststellte, ihn sp äte r aber, als ich eine reichere E r fah
ru n g auf diesem Gebiete gesammelt, au f’s neue zu controlliren leider verabsäumt habe. Deshalb
is t es ganz g u t möglich, dass ich beide eben genannte Nerventheile n u r übersehen, resp.
nicht e rk an n t habe. Von Bingcommissuren sind fü n f vorhanden, von denen die d ritte und vierte
Nervenäste an den Bauchsaugnapf abgeben; auch von dem ventralen Längsstamme gehen Zweige
an diesen ab. Ob die hin te rsten Qüercoinmissuren zu einem vollständigen Binge geschlossen sind
kann ich übrigens auch n ich t ganz bestimmt sagen, da mir eine entsprechende Beobachtung nicht
.vorgekommen ist.
De r E x c r e t i o n s a p p a r a t weist einen sehr einfachen Bau auf (Fig. 157, Taf. VIII).
Im H in te rk ö rp e r befindet sich die Sammelblase von Yförmiger Gestalt, deren paarige Schenkel
n u r ganz wenig k ü rz e r sind, als der mediane, nnpaare Abschnitt. Sie is t auch beim erwachsenen
Thiere zum grössten Theile und nicht schwer sichtbar, da vor allem der Uterus hei unserem
Wurme eine viel geringere Ausdehnung besitzt und sie viel weniger verdeckt, als das sonst der
F a ll ist. Sie lieg t der Bückenfläche des Leibes angenähert und is t gewöhnlich mit einer wechselnden
Anzahl s ta rk lichtbrechender Concrementkörnchen und Tröpfchen gefüllt ; gelegentlich
kann man an ih r auch schwache eigene Bewegungen wahrnehmen. Wenn die Thiere länger u n te r
Druck liegen, und sich in der Längsrichtung s ta rk zusammenziehen, dann bekommt diese Blase
eine ganz gleichmässig dreilappige, kleehlattähnliche Form, die zwar re ch t charakteristisch, aber
weit davon en tfe rn t ist, ein constantes Artmerkm al abzugeben ( E r c o l a n i ) . Aus jedem der Schenkel, die
nach vorn immer etwas über die Hoden hinausragen, kommt ein Hauptge’fäss h e rvor; dasselbe
g e h t u n te r stark en Windungen nach den Seiten, nach vorn jedoch nicht einmal bis in die Höhe
des Bauchsaugnapfes. Es th e ilt sich demnach ziemlich bald in das vordere und h intere Haupt-
gefäss nnd diese v e rh a lten sich von da ab genau wie diejenigen des Distomum cylindraceum. Jedes
von ihnen entsendet zwei Nebehgefässe, was mit den Endpunkten der Hauptgefässe sechs P u n k te
jederseits giebt, von denen Capillaren ausgehen. Alle Nebengefässe lösen sich wieder in drei
Capillaren mit E n d trich te rn auf, von welchen letzteren einer der Bückenfläche, einer der Bauchfläche
und der d r itte mehr dem Seitenrande angehört. Es sind im Wnrmkörper demnach
36 T ric h te r vorhanden, eine Z ah l, die ich ganz regelmässig angetroffen habe. Die Grösse
der T ric h te r is t: 0,0107 mm Länge, 0,0045 mm. B re ite ; man kann auch sehr g u t beobachten,
dass die T ric h te r eine, im Principe wenigstens, ganz symmetrische Vertheilung im T h ierkörper
besitzen.
G e n i t a l o r g a n e . Die Genitalöffnung lie g t vor dem Bauchsaugnapfe, aber wie es
scheint, n u r selten vollkommen median, sondern immer etwas aus der Mittellinie heraus nach
der linken Seite verschoben. Indessen is t diese Abweichung niemals so gross, dass eine Verwechselung
mit den Formen mit ganz seitlicher Genitalöffnung auch n u r vorübergehend in F rag e
kommen könnte; nach meinen Erfahrungen — nnd ich habe Hunderte von diesen Würmern
u n te rsu ch t — liegt der Genitalporus niemals seitlich über die Verticale des Saugnapfrandes hinaus.
Das, was P a g e n s t e c h e r als Distomum endolobum b e s c h r e i b t , p a sst theilweise auf unser Thier,
seine A b b i l d u n g aber gehört zweifellos zu Distomum clavigerum oder dessen Verwandten. Der
Genitalsinus, in den die Geschlechtsöffnung hineinführt, is t n u r sehr klein ; er würde, wenn seine
Existenz n ich t au f anderem Wege bestimmt nachzuweisen wäre, vielleicht als völlig abwesend und