■— -m 4 c *—
welche sich diese Fibrillen zum Theil ansetzen. Die Linsenkapsel ist ganz homogen geworden. Die
Linse ist ganz solid; ihre geriffelten Fasern haben einen Durchmesser von 0,0032 mm im Mittel. Die
Pigmentlamelle besteht aus einer e infachen.Schicht polygonaler Zellen, die in ihrem äusseren Theile
pigmentfrei sind und runde Kerne führen, nach Innen pigmentirte Fortsätze aussenden.
Die Netzhaut von Petromyzon Planeri zeigt folgende Schichten: 1) die Sehzellschicht; sie besteht
aus zwei Reihen alternirend angeordneter langer und kurzer Sehzellen. Bei beiden wird konisches
Aussenglied, Innenglied, kernhaltiger Abschnitt und Fuss unterschieden. Die langen Zellen haben eine
Länge von 0,057 mm, bei 0,0032 mm Dicke; die kurzen messen 0,043 mm in der Länge, 0,0032 mm in
der Dicke. Mit dem Fusse setzen sich beide Zellarten an die Granulosa externa an. Die Limitans externa
wird gebildet von den mit leichter Verbreiterung an die Sehzellen sich ansetzenden äusseren Enden
der Radiärfasern und verstärkt durch andere von der Granulosa externa ausgehende Fasern. 2) Die
Granulosa externa. Sie wird gebildet durch ein netzförmig angeordnetes Fasersystem, mit dem Ausläufer
der Radiärfasern in Verbindung treten. Dicke 0,003 mm. 3) Die Schicht der tangentialen Fulcrum-
zellen. in einer Stärke von 0,035 mm. Sie setzt sich aus 2 Hauptschichten zusammen, die sich wieder
in mehrere Unterabtheilungen zerlegen lassen. Zwischen beiden zieht sich eine Zwischenschicht von
netzförmig verzweigten flachen Zellen hin. 4) Die innere Körnerschicht, 0,032 mm stark, zerfällt ebenfalls
in eine äussere, mächtigere und eine innere, schwächere Abtheilung, von denen die äussere
wiederum aus dreierlei Zelllagen sich aufbaut, deren äusserste durch die Zellkörper der Radiärfasern
repräsentirt wird. 5) Die intraretinale Ausbreitung des Sehnerven, nahe dem Austritt 0,03 mm stark.
Dieselbe gibt an die äusseren Netzhautschichten keinerlei Elemente ab, steht vielmehr n u r mit den
Ganglienzellen jenseits der Granulosa intema in Verbindung. Die Schicht ist durchsetzt von den nach
Innen gerichteten Fortsätzen der Radialfasern, niemals finden sich aber in ih r Zellen, mit Ausnahme
der Stelle des retinalen Chiasma. Beim Austritt aus der Retina findet eine v o ll s t ä n d ig e Kreuzung
der Opticusfasern statt. Beim E in tritt in die Chorioidea ist der Sehnerv etwas eingeschnürt un d mit
einer dünnen Hülle von spindelförmigen Pigmentzellen umgeben. In dieser Gegend tritt dann der
Strang von Fulcrümzellen auf, der den Opticus in seiner Axe bis zum Gehirn begleitet. 6) Die Granulosa
interna in einer Mächtigkeit von 0,046 mm. Sie besteht aus einem dichten Netzwerk, von Körnchen
gebildet, ist von Radiärfasern durchsetzt un d zeigt eine der Oberfläche parallele Bänderung. In ihrer
Grundsubstanz eingebettet liegen 2 Arten von Zellen. 7) Die Ganglienschicht besteht aus ellipsoidischen,
spindel- oder bimförmigen Ganglienzellen, die meist in einfacher, selten doppelter Lage angeordnet sind.
Diese senden gegen die Opticusfasern h in stets einen starken unverzweigten Fortsatz und von ihrem
entgegengesetzten Ende aus 1—2 blasse Ausläufer, die sich verästeln.
Die Fortsätze der Radialfasem ziehen sich durch die Ganglienschicht durch nach der Limitans
in tem a hin, an der sie mit leicht geschweifter Verbreiterung enden.
C a r r i è r e 14). Bei Ammocoetes liegt das Auge, das n u r aus Augenbecher und Linse besteht, tief
unter dem unveränderten Integument; zwischen diesem und dem Bulbus zieht sich noch eine dicke
Bindegewebsschicht hin. Eine eigentliche Sclera besteht nicht, sie wird ersetzt durch das Bindegewebe,
in das die Augenblase eingebettet liegt. Retina u nd Pigmentepithel lassen sich noch deutlich als zwei
in einander geschobene Kugelschalen erkennen. Der ganglionäre Theil der Netzhaut ist relativ gering
entwickelt; die Sehelemente sind schon deutlich. Die Zellen des Pigmentepithels senden gegen die
Retina keine Fortsätze, sondern enden in einer Fläche. Ein Glaskörper ist kaum entwickelt. Bei jungen
Larven (3 cm) is t die Linse noch ein hohler sphäroidischer Körper, deutlich aus Cylinderzellen zusammengesetzt;
vor der Linse ist das Bindegewebe etwas verdickt. An dieser Stelle liegt bei älteren Ammocoetes,
scheinbar- im Zusammenhang mit der Linse, ein homogener, flacher, aussen convexer Körper, der nach
L a n g e rh a n s 'i) : eine Art Membrana Descemetii darstellen s o É | C a r r iè r e hält ihn für eine Cuticular-
bildung, oder auch durch das Härtungsreagens sehr verändertes Gewebe.
Beim geschlechtsreifen Petromyzon ist das Auge näher an die Körperoberfläche gerückt, die Haut
h a t sich über dem in allen Theilen vergrösserten Auge verdünnt. Die Sehzellen sind wohl ausgebildet,
doch existirt keine- differenzirte Stäbchen- und Zapfenschicht, sondern dafür zwei Schichten, die aus
gleichartigen Elementen gebildet werden: ob man dieselben als Stäbchen oder als Zapfen anzusehen hat,
lässt C a r r iè r e dahingestellt. Die Enden der Sehelemente werden von Pigmentfäden umhullt, die das
Pigmentepithel aussendet.
. „Die Fasern des Opticus breiten sich bei den Petromyzonten nicht über, sondern innerhalb des
Retinaganglions aus.' Es scheint dies wenigstens daraus hervorzugehen, dass zu äusserst eine granulirte,
dann, zwischen zwei Zellschichten, die Opticusfaserschicht angegeben werden.“ C a r r ie r e sieht im Auge
des Petromyzon eine Entwicklungsstufe des Organs, die bei den höheren Wirbeltbieren „m der frühesten
Zeit der Entwicklung durchschritten wird“ .
W ie d e r s h e im 15). Bei Ammocoetes liegt das kleine Auge tief unter der H a u t; dazwischen zieht
sich eine dicke Schicht Unterhautbindegewebe hin. Eine eigentliche Cornea fehlt und wird durch em
mehrschichtiges Gewebe ersetzt, „das nach Aussen mit der Haut, nach Innen mit der Membrana Descemetii
abschliesst.“ Die Chorioidea macht mit dem Retinalpigment ein einheitliches Ganzes , aus; sie
ist sehr dünn und theilweise unpigmentirt. Vom spaltet, sie sich in zwei Blätter, von denen das äussere
sich vor der Linse hinzieht, dort sehr dick wird und einen glänzenden homogenen Körper darstellt.
W ie d e r s h e im deutet denselben als Membrana Descemetii oder, mit L eu ck a rt™ ), als ein ausserordentlich
stark entwickeltes Ligamentum pectinatum. Das hintere Spaltproduct liefert einen Theil der Iris, die
in der Hauptsache von dem vordersten Abschnitt der Retina gebildet wird. Die kugelige Linse füllt den
intrabulbären Raum fast vollständig aus. Auch eine eigentliche Sclera soll fehlen, die Augenmuskeln
inseriren noch beim geschlechtsreifen Petromyzon an dem „auf der Peripherie der Chorioidea Hegenden
Bindegewebe.“ _
Auch nach der Metamorphose fehlten dem Petromyzon eine differenzirte Sclera und Cornea; die
Chorioidea spaltet sich auch hier noch deutlich iu Iris und Membrana Descemetii, doch ist der Ausbildungsgrad
bei den einzelnen Thieren ein sehr verschiedener. Eine regelmässige Schichtung zeigt die
- Chorioidea niemals; Ciliarfortsätze fehlen, ein Ciliarmuskel ist nur im Rudiment vorhanden. Die Membrana
Descemetii verdünnt sich bei Petromyzon hetfächtHch.
Ueber die Netzhaut der Neunaugen finden sich bei W ie d e r s h e im keine direkten Angaben.
U c k e 1?) h a t zwei Exemplare der Petromzyon-Larve untersucht. Bei einem Object von 7 cm
Länge fand er nur den dorsalen Theil des Pigmentepithels pigmentirt, den ventralen ganz frei davon.
Die Zellen -des letzteren sind „höchstens cuhisch“ also flacher, als die des dorsalen, wo sie bis auf das