Proximal von den Opticusganglienzellen findet sich noch eine Anzalil weite re r Ganglienzellen.
Dieselben haben einen Durchmesser von 0,0060 mm, ih re Kerne zeigen einen solchen von 0,0048 mm.
Sie senden nach allen Seiten kleine Fortsä tz e , von denen zuweilen ein einziger, dis ta lw ärts gerichteter,
über die anderen in S tä rk e und Länge entschieden ü b erwiegt, indessen n u r ganz selten w e ite r, als
bis in die Nähe des proximalen Poles der Opticusganglienzellen selbst reicht. Ic h sehe in diesen
Ganglienzellen wieder Ersatzelemente fü r die Schicht der Opticusganglienzellen.
Den innersten Rand der Retina occupiert die S c h i c h t d e r O p t i c u s - u n d B i n d e g e w e b s -
f a s e r n , zusammen ca. 0,0038 mm mächtig. Die Opticusfasern durchziehen den ganzen Raum. Bindegewebsfasern
finden sich d a rin , abgesehen von den zu dem System der Stützfasern gehörigen, entschieden
weniger, als bisher.
Was die F l ä c h e n a u s b r e i t u n g der verschiedenen Schichten über der Retina hin betrifft,
so is t da rü b e r Folgendes zu bemerken:
Die Bindegewebsfaserschicht e rs tre k t sich, in ziemlich u n v e rän d erte r S tärke, vom Augenhintergrund
aus a u f der Innenfläche der N etzhaut d ista lw ärts bis über die h in te re Irisg ren z e hinaus und
findet sich au f dem re tin a len B la tte der Irisan lag e bis dorsal 0,0598 , v e n tra l 0,065.0 mm vom freien
Irisran d e entfernt. H ie r h ö rt sie plötzlich auf.
Die O p t i c u s f a s e r s c h i c h t is t naturgemäss an das Vorhandensein der O p t i c u s g a n g l i e n z
e l l e n gebunden. Diese erstrecken sich, gegen v orn immer w e ite r auseinandergerückt, vom Augen-
k intergrunde aus in der dorsalen Retina bis in’s Niveau des proximalen Linsenpols, in der ventralen
n u r etwa bis zum Bulbusaequator. An der A u stritts ste lle des Sehnerven schlagen sie sich in dessen
Begleitung eine Strecke weit in die Tiefe d e r Netzhaut hinein. (Näheres hie rübe r bei Betra ch tu n g
des Nervus opticus). Erheblich weniger w e it gegen den distalen Augenpol hin, als die Opticusganglienzellen,
reichen ih re Reserveelemente.
Die i n n e r e n G a n g l i e n z e l l e n sind dorsal noch e twa 0,026, v e n tra l sogar 0,045 mm weiter,
als die Opticusganglienzellen gegen die Irisan lag e hin zu verfolgen.
Die i n n e r e n K ö r n e r erreichen den proximalen Irisran d . D i e ä u s s e r e n G a n g l i e n z e l l e n
h alten in ih re r Ausdehnung gleichen S c h ritt mit den inneren, vielleicht mögen sie auch ein wenig
h in te r diesen Zurückbleiben.
Die Z w i s c h e n g a n g l i e n z e l l e n finden sich niemals w e ite r, als e twa bis z u r proximalen
Grenze des distalen Aug en d ritte ls gegen den distalen Augenpol hin vorgeschoben, v e n tra l reichen sie
entschieden nich t einmal so weit.
Die S e h z e l l e n sind über die proximale Irisg ren z e hinaus zu verfolgen, freilich in den distalsten
P a rth iee n ihres Ausbreitungsgebietes n u r seh r gering entwickelt.
Die ä u s s e r e n K ö r n e r z e l l e n setzen sich unmitte lba r in die Zellen fo rt, welche den retinalen
Theil der Irisanlage auf bauen.
Die bindegewebigen Theile der N e tzh au t haben gegenüber den letzten Stadien sich wenig vers
ändert. Die M em b r a n a l i m i t a n s i n t e r n a is t s tra ffe r und fester, aber noch immer nich t zur
wirklichen Membran geworden. De r Zusammenhang der Stü tzfase rn mit ih r h a t sich nun so g estaltet,
dass diese u n te r rechtem Winkel aus ih r herauszuwachsen scheinen.
In ihrem ganzen Verläufe zeigen die S t i i t z f a s e r n gelegentlich eine Abgabe feiner Seiten?
ästchen. S t ü t z z e l l e n , den F a sern durchweg a n gelagert, kommen in den inneren Netzhautschichten
nur ganz selten vor. Z u e rst erscheinen sie zahlreicher in der distalen Hälfte der inneren K örne rschicht
und sind von da ab, nich t allzu häufig, aber ganz gleichmässig vertheilt, in allen äusseren
Retinaschichten, bis zu den Sehzellen hin, anzutreffen. Zwischen den letzteren fehlen sie.
Die der Retina an ih re r inneren Fläche aufgelagerte Bindegewebsschicht, die zunächst in der
Gegend des Opticusaustrittes a u f tr i tt, b a t je tz t die Form eines in den Glaskörper hineinragenden
Kegels, d e r jedoch die Limitans in te rn a nicht durchbricht, sondern von ih r umzogen und dadurch gegen
das Vitreum fest abgeschlossen wird. Taf. VI, Fig. 76. Die Basis des Kegels h a t einen Durchmesser
von 0,065 mm, seine Höhe b e trä g t 0,0351 mm. Die ganze Anlage besteht aus einem Gewirre von
Bindegewebsfasern, in denen sich zahlreiche Zellen und Kerne finden. D e r Zusammenhang mit dem
Gewebe, das die noch nich t gänzlich geschlossene foetale Augenspalte e rfü llt, is t erha lten geblieben.
Blut findet sich keines.
S t a d i u m V II (17 mm). Taf. V. F ig . 58.
Im Augenhintergrunde is t je tz t die Retina 0,0885 mm dick. Gegen den vorderen Augenpol
hin nimmt sie an S tä rk e allmählich immer mehr ab, bis sie k u rz vor dem Übergang in ih re p a rs Iridis,
der dorsal 0,1298, v e n tra l 0,1368 mm vom freien Irisran d e en tfe rn t e rfolgt, au f 0,039 mm zurückgegangen
ist.
Die B etra ch tu n g der einzelnen Netzhautschichten ergiebt Folgendes:
D i e i n n e r e K ö r n e r s c h i c h t misst im Augenhintergrunde 0,0248 mm und behält diese
S tä rk e auch in ihren, dem distalen Augenpole näher gelegenen Abschnitten so ziemlich bei, so dass sie
kurz vor der proximalen Irisg ren z e , an welcher sie plötzlich au f h ö r t, immer noch 0,0221 mm dick
ist. Die Schicht zeigt wieder die bereits beschriebenen drei A rte n von nervösen Elementen. Einmal
sind das die i n n e r e n K ö r n e r z e l l e n selbst, die je tz t sehr zahlreich geworden sind und in dieser
Hinsicht w e it über die Hälfte der ganzen Schicht ausmachen. Sie nehmen die m ittleren Pa rthieen
derselben ein, finden sich jedoch auch zuweilen zwischen den Ganglienzellen des distalen, niemals aber
des proximalen R andes. Sie sind rundlich-oval und messen 0,0052 : 0,0044, ih re Kerne 0,0047 : 0,0037 mm.
Ih re lange Achse v e rlä u ft im Allgemeinen senkrecht zu r Oberfläche der Retina; gelegentlich weicht
ihre Richtung hievon aber um fa s t 45 °, ja in einzelnen Fällen noch weiter ab.
Die den distalen Rand der S chicht einnehmenden, i n n e r e n G a n g l i e n z e l l e n sind h ie r ausschliesslich
kugelig m it einem Durchmesser von 0,0081 mm, ih re Kerne besitzen einen solchen von
0,0067 mm. Von seitlichen F o rtsä tz en , oder Andeutungen solcher, is t bei diesem Stadium g a r nichts
zu sehen. Die proximalwärts g erichteten sind etwas länger geworden. D e r einzige, nun aber, wenigstens
bei den Zellen, welche in den P a rth iee n des Augenhintergrundes liegen, im m e r vorhandene D istalfo rtsatz
is t sehr deutlich ausgeprägt und s te ts in Verbindung mit einer Opticusganglienzelle. N u r in den
Tkeilen der inneren Ganglienschicht, welche mehr dem distalen Augenpole angenähert liegen, fehlt zuweilen
d er grosse D is ta lfo rts a tz ganz, oder aber e r re ich t n u r ein Stück weit, ohne dann in Zusammenhang
m it einem Element der Opticusgänglienschicht zu tre ten . Hier zeigen sich auch zuweilen schwache
Seitenfortsätze der inneren Ganglienzellen. Schon im Augenhintergrund selbst sind die Elemente dieser
Zellenlage niemals so dicht gedrängt, wie dies beim vorigen Stadium der F a ll war.
Die proximale Grenze der inneren Körnerschicht bilden die ä u s s e r e n G a n g l i e n z e l l e n ,
die, in einfacher, sehr regelmässiger Lage angeordnet, viel zahlreicher und daher enger aneinander
Bibliotheca zoologica. Heft XIV. 14