Diese A r t von Sehzellen stellt mit je einer äusseren Ganglienzelle stets v e rm itte lst Distalfortsatzes
d e r Kornzelle in unm itte lb a re r Verbindung.
Eine zweite, aucb nocb ziemlich häufige A r t von Sehzellen (Taf. IV, Fig. 49 b) is t mit dem
proximalen Pole ih re r Kornzellen von der limitans externa 0,0041 mm entfernt. Die Kornzelle misst
ebenfalls 0,0049 :0,0039, das Korn jedoch zeigt das Verhältniss 0,0039 :0,0030 mm. D e r S tiel h a t
eine Länge von 0,0046 mm. Mittel- und Endglied haben dieselbe Form, wie bei der soeben beschriebenen
A rt, doch differiren die Grössenverhältnisse etwas. Erste re s h a t nämlich eine Länge von 0,0018 mm
bei 0,0017 mm Basisbreite, letzteres is t 0,0031 mm lang, während seine Grundfläche 0,0014 mm Durchmesser
besitzt.
Die Kornzelle is t sehr hell, das Protoplasma von S tiel und Mittelglied etwas dichter. Das
ganz helle Endglied setzt sich seh r deutlich, aber ebenfalls ohne Grenzmembran, ab ; seine Spitze zeigt
leichte Trübung. Die sogestaltete Sehzelle s teh t mit Elementen der äusseren Ganglienlage immer n u r
durch Vermittlung von Zwischenganglienzellen in Zusammenhang.
Von den Sehzellen, deren Kornzellen dem äusseren Netzhautrande sehr nahe liegen, kommt
am häufigsten diejenige vor, welche die folgenden Verhältnisse zeigt (Taf. IV, Fig. 49 c). Entfernung
d er Kornzelle von der Membrana limitans externa 0,001 mm; Mafse der Kornzelle 0,0059:0,0043, des
Kornes 0,0049:0,0031 mm. Die lange Achse v e rläu ft n u r selten ganz senkrecht z u r Netzhaut-
aussenfläche, meist weicht sie von dieser R ichtung um einige Grade ab. D e r S tiel h a t 0,001 mm
Länge. Das Mittelglied is t tonnenförmig; seine proximale, wie seine distale Endfläche haben einen
Durchmesser von 0,001, seine in der Mitte sich findende, grösste Bre ite b e trä g t 0,0016 mm. Das
Mittelglied is t 0,0020, das sich anschliessende kegelförmige Endglied, bei 0,001 mm Basisbreite,
0,0013 mm lang. Die Kornzelle ist, wie immer, von sehr feinem Protoplasma erfüllt. D e r Stiel is t
erheblich dunkler, und ebenso eine ganz kleine distale P a rth ie des Mittelgliedes. Dann kommt, Sehr
s ch a rf hiegegen abgesetzt, d e r etwas hellere In h a lt des übrigen Mittelgliedes, von dem sich der wieder
sehr dunkle des Endgliedes aufs Schärfste abhebt. Eine besondere Verdichtung d e r äussersten Spitze
lä s s t sich n ich t constatiren.
Wie überhaupt alle nahe an der limitans in te rn a gelegenen Kornzellen, so s te h t auch diese
durch dista lw ärts abgesandten F o rtsa tz zunächst mit einer Zwischenganglienzelle und e rs t durch diese
mit einer äusseren Ganglienzelle in Verbindung.
Die oben beschriebenen Sehzellen sind nich t allzu zahlreich; häufiger findet sich folgende A r t
(Taf. IV , Fig. 49 d). Die En tfe rn u n g zwischen Kornzelle und Membrana limitans externa b e trä g t
0,002 mm. Die Kornzelle misst 0,0053: 0,0039, das Korn 0,0043 : 0,0033; mm. Die Längenachse der
gesammten Anlage is t s tets vollkommen senkrecht zur Retinafläche gerichtet. D e r Stiel is t zw ar auch
ziemlich schmal, doch immerhin etwas b re ite r, als bei den fürs vorliegende Stadium bisher geschilderten
Formen. Seine Länge b e trä g t 0,0013 mm; Mittelglied und Endglied, beide conisch, haben überein-
stimmend etwa 0,0023 mm Länge. Ih r e aufeinanderstossenden Grundflächen, haben einen gemeinsamen
Durchmesser von 0,0016 mm. D e r Stiel fü h r t ziemlich dunkles, das Mittelglied sehr helles
P ro to p la sm a ; beide Theile gehen aber auch in dieser Hinsicht ganz allmählich in einander über. Das
Endglied is t an seiner Basis von dichterem Protoplasma e rfü llt und dadurch gegen das Mittelglied
abgesetzt. Die mittleren P a rth iee n des Endgliedes sind wieder heller, die Spitze ziemlich dunkel.
Die Kornzelle s te h t durch D is talfo rtsa tz m it einer Zwischenganglienzelle in Zusammenhang,
und zw ar nimmt dabei eine d e r le tz teren sehr häufig die Ausläufer mehrerer Kornzellen, d a ru n te r
oft auch solcher, deren Sehelemente einen erheblich niedrigeren Ausbildungsgrad zeigen, in sich auf.
Die Sehzellen der am wenigsten ausgebildeten A r t (Taf. IV, Fig. 49 e) stehen au f der des
Oefteren geschilderten Stufe der b re ite n , in eine mehr oder weniger scharfe Spitze ausgezogenen
Kuppel, die sich gewöhnlich ganz ohne Stiel an die Kornzelle anschliesst. L e tz te re is t von der äusseren
Grenzmembran höchstens 0,0013 mm en tfe rn t; sie zeigt die Mafsverhältnisse 0,0049:0,0039, das Korn
0,0043 : 0,0029 mm. Das Sehelement is t an seiner, wie gesagt, der Kornzelle scheinbar aufsitzenden Basis
0,0023 mm breit. Seine ,Länge, sowie seine etwa im Niveau der halben Länge gelegene Maximalbreite,
betragen beide 0,0033 mm. N u r der basale Theil des Sehelements zeigt eine leichte Trübung und is t
dadurch auch im In n e rn gegen die helle Kornzelle deutlich abgesetzt; in den durchweg, also auch in
der, äussersten Spitze, ganz hellen, proximalen Theil g eh t der dichtere distale ohne jede Grenze allmählich
über. Die Verbindung mit den Zwischenganglienzellen findet in der fü r die letztbeschriebene
Sehzellart geschilderten Weise s ta tt.
Neben den die Mehrzahl bildenden Sehzellen, au f die ich im Vorstehenden näher eingegangen
bin, finden sich indessen, auch noch alle möglichen Uebergangsformen von einer A r t in die andere,
namentlich u n te r den der äusseren Grenzmembran näher liegenden, mit ih ren Kornzellen also die äussere
Lage bildenden Sehzellen.
W as die Z w i s c h e n g a n g l i e n z e l l e n b e trifft, so is t die .Art ih re r Verbindung mit den
Sehzellen bereits .angegeben worden. Mit den äusseren Ganglienzellen stehen sie ihrerseits wieder
durch einfachen Distalfortsatz, und zw ar immer n u r je e i n e von ihnen mit e i n e r e i n z i g e n
äusseren Ganglienzelle, in Zusammenhang. Die Mehrzahl der Zwischenganglienzellen besitzt beim
vorliegenden Stadium rundlich-ovale G e sta lt; die Zelle misst dann 0,0056:0,0046, ih r Kern
0,0046: .0,0039 mm. Sehr häufig kommen daneben aber auch kugelige Elemente vor, mit einem
Durchmesser von 0,0050 mm, während der Ke rn einen solchen von 0,0042 mm zeigt. Eine Gesetzr
mässigkeit im Ausbildungsgrad der Sehzellen einerseits und ih re r Verbindung mit einer rundlichovalen,
o d e r a b e r e in e r kugeligen Zwischenganglienzelle andererseits, habe ich nicht entdecken können.
Die M e m b r a n a l i m i t a n s e x t e r n a is t zu r vollkommenen Membran geworden; ihre
innere Contour erscheint indessen immer schwächer, als die äussere. Die Verdichtung der protoplasmatischen
Zwischensubstanz in Nachbarschaft der Membran is t vollständig verschwunden.
Eine G r a n u l o . s a e x t e r n a w ird auch je tz t noch lediglich durch einzelne, sehr schmale
Spalträume zwischen äusserer und inne re r Körnerschicht angedeutet.
Die G r a n u l o s a i n t e r n a , die sich an die innere Körnerschicht distal anreiht, h a t im
A ugenhintergrund eine Mächtigkeit von 0,0436 mm. Ih re Grundsubstanz bildet ziemlich grobes proto-
plasmatisches Gerinnsel, das an einzelnen Stellen dichter, dunkler, an anderen wieder feiner, heller erscheint,
der Schicht daher ein unregelmässiges, fleckiges Aussehen verleiht; Ohne jede erkennbare
Anordnung sind d a rin zahlreiche ganglienartige Zellen, die schon öfters als solche bezeichneten,
R e s e r v e o p t i c u s g a n g l i e n z e l l e n , zerstreu t. Dieselben haben überwiegend Form und Grösse der
inneren Ganglienzellen (Zelle 0,0072, Kern 0,0059 mm Durchmesser); sie senden fa s t nach allen Seiten
kurze Ausläufer, von denen aber niemals einer eine Bevorzugung in der Ausbildung vor den übrigen
erkennen lässt. N u r bei den, den Opticusganglienzellen unmittelbar benachbarten Reservezellen, die
den le tz teren sich auch in der Grösse etwas genähert haben, ihnen aber d a rin niemals ganz gleiche
Bibliotheca zoologica. Heft XIV. 17