findet sich n u r bei denjenigen Formen, welche’ sich durch eine ausserordentliche Weite ihres
F ru ch th ä lte rs im definitiven Zustande auszeichnen, also vor allem bei Bistomum nodtilosum
(Fig. 94, Taf. V) und Bist. cylindraceum (Fig. 152, Taf. VII), während Bist, variegatum (Fig. 144 u. 145,
Taf. VII) eine Mittelstellung einnimmt. Bedingt durch diese Verhältnisse zeigen h ie r die Wandzellen
der Anlage nich t eine Streckung in vorzugsweise einer Richtung, ''sondern eine Flächenausdehnung
nach beiden Richtungen hin. Im übrigen sind ih re Schicksale aber in keiner Weise
von denen bei der erstbesprochenen Configuration des Uterus abweichend.
O o t y p und S c h a l e n d r ü s e . Die gesammte Genitalanlage der Cercarie w a r, wie
w ir sähen, eingehüllt von Parenchymzellen, die an der späteren Metamorphose in die Blasenform
nich t theilnehmen, und infolgedessen nach der Vollendung der le tz teren besonders deutlich h e rv
o rtre ten (Fig. 129, Taf. V I u. 78, Taf. IV). Sie finden sich dicht gedrängt, oft paEisadenartig
angeordnet, längs der Anlage des Leitungsapparates und umgeben auch die inneren Theile desselben,
Keimgang, LAURER’schen Canal u. s. w. An der Vagina, die wie schon erwähnt, allmählich
nach v om rü ck t, bleiben sie in ih re r ursprünglichen Anordnung bis au f w eiteres bestehen ; an
dem U te ru s hingegen, der sich ausserordentlich in die Länge (oder auch in die Breite) zieht,
werden sie, die schon vorher nicht sehr zahlreich waren, bald dermassen z erstreu t, dass sie als
besondere, specifisehe Elemente dann nicht mehr erkennbar sind. Wahrscheinlich repräsentiren
sie solche auch g a r nicht, denn die vorhandenen gehen sehr bald durch Metamorphose in die
Blasenform über, und werden zu echten Parenchymzellen,, die nunmehr den F ru c h th ä lte r allseitig
dicht und unmittelbar einschliessen. Anders v e rh ä lt es sich aber mit denjenigen, welche im
Centrum der Genitalanlage in der Umgebung von Keimgang, L aurer’schem Canal und D ottergang
sich finden. Es zeigt sich zunächst, dass sie auch bei den späteren Umformungen der Sexualorgane
nich t schwinden, vielmehr im Anfänge derselben vielleicht sogar etwas an Zahl zunehmen,
und sich sp äte r hauptsächlich au f eine Stelle h in te r der Verbindung des Dotterganges mit dem
Keimgange concentriren. Sie liegen zu Anfang noch dicht an einander und Zellgrenzen sind
zwischen ihnen nich t zu entdecken, ebensowenig, wie sie gegen die benachbarten Parenchymzellen
durch eine bestimmte Grenze abgeschlossen sind. Allmählich lockert sich jedoch ih r Verband,
wenigstens bei einigen Wurmarten, und dann erkennt man zu gleicher Zeit an einigen von ihnen,
die sich schärfer individua lisirt haben, eine spindelförmig verlängerte Gestalt, deren lange Axe
dem Keimgange, oder vielmehr dem Anfangstheile des U te ru s zu g e rich te t ist. Die Spindelform
g eh t allmählich in eine echte Kolben- oder Flaschenform über (Fig. 180, Taf. IX) : mit einem
Worte, es differenciren sich aus dem h ie r in Rede stehenden Theile der ehemaligen Begleit-
zeEen die S c h a l e n d r ü s e n , zunächst noch blass, und mit ihren ve rjüngten Enden nicht durch
die Wände des U te ru s hindurchbrechend, aber deutHch au f ih re spätere Function hinweisend.
Sie sind besonders k la r da zu erkennen, wo sie n u r wenig zahlreich und durch zwischeneingelagerte
Parenchymzellen gegen einander is o h rt sind, während da, >vo sie sehr massenhaft
werden und dicht aneinandergepackt bleiben, Einzelheiten an ihnen viel schwerer sich beobachten
lassen. Den Moment, wo ih re Ausfiihrungsgänge nach Durchbohrung der Uteruswand
in den nunmehr zum Ootyp werdenden Abschnitt desselben eintreten, habe ich nirgends abpassen
können; meist sieht man den Durchbruch schon vollzogen, und auch bereits ein kleines
Tröpfchen Secretmasse im Inneren der Drüsenmündung au f sitzen. Ic h will noch erwähnen, dass
der E in tr itt der einzelnen DrüsenzeUen in die Periode der Functionsfähigkeit n i c h t gleichzeitig,
sondern allmählich erfolgt; immer s ieht man zu Anfang n u r wenige SchalendriisenzeUen
vöEig ausgebildet und in den Ootyp hinein mündend; e rs t im Laufe der Zeit wird der volle
Bestand hergestellt.
D e r Ootyp is t dieser Entwickelung nach nichts als der h in te rste Theil des Uterus, der
wahrscheinlich infolge der zahlreichen Durchbohrungen die Kerne seiner Wandzellen, die ursprünglich
ganz in der normalen Weise vorhanden sind, einbüsst und eine „structurlose Membran“ als
Wandung erhält. Die Schalendrüsen dagegen gehören genetisch dem Parenchyme an, sie sind
Differencirungsproducte von diesem und insofern augenscheinlich den übrigen Drüsenzellen des
DistomenkÖrpers verwandt.
D o t t e r s t ö cke . Die Dotteystöcke sind, wie wir je tz t wissen, integrirende Theile des
Geschlechtsapparates, und sie nehmen auch im Gegensätze zu unseren bisherigen Anschauungen
sehr frühe bereits ih re Entstehung. Ih r e erste Anlage ist, soweit ich gesehen habe, überall die
gleiche, doch schlagen sie, je nach der sehr verschiedenen Ausbildung und Placirung, welche sie
im Körper der erwachsenen Thiere zu r Schau tragen, schon k u rz nach ih re r Differencirung einen
verschiedenen Entwickelungsweg ein. N i c h t verschieden sind jedoch die histologischen Vorgänge,
a u f welchen ih r Wachsthum und ih re Ausbreitung im Körper beruht. Ih re blinden, dem
Keimleiter abgewandten Enden repräsentiren stets eine A r t Vegetationspunkt, in welchem eine
Neubildung von Elementen s ta ttfin d e t; das Schicksal dieser letzteren is t insofern nicht bei allen
das gleiche, als ein Theil zu WandzeUen wird, welche sich abplatten und die Abgrenzung des
Ganzen gegen das Parenchym, u n te r Umständen auch die Erzeugung muskulöser Elemente übernehmen,
während die änderen der weiteren Proliferation dienen. Da nun dieser Process überall
sich nach weisen lässt, so erscheinen ihm gegenüber die speci eilen Entwickelungsvorgänge tro tz dem
diese zu der charakteristischen Configuration des ganzen Apparates in den einzelnen A rten
hinführen, doch als n u r secundärer Natur.
Am einfachsten waren bekanntlich die Dotterstöcke bei Bistomum folium gebaut; in der
T h a t sehen w ir hier auch, dass bei der Entwickelung n u r die schon etwas keulenförmig ange-
schwoEenen Enden der beiden Anlagen noch s tä rk e r anschwellen und zu kugeligen Gebilden
werden, die sich schärfer gegen den dünneren Theil als den Ausführungsgang absetzeh. Etliche
ih re r ZeEen sind dabei zu WandzeEen geworden, die mit den Wandzellen der Ausführungsgänge
in d ire c te r Verbindung s tehen, die übrigen Eegen im Inneren; die eigentEch proliferirenden
wandständig, die älteren, veränderten und zu specifischen Dotterzellen umgeformten nach der
Mitte z u .' Genau wie h ie r Eegen die Verhältnisse bei noch jüngeren Bistomum cygnoides, wo die
Dotterstöcke ebenfalls noch rein kugelig sind. Leider habe ich zwischen diesen und der völlig
ausgebildeten, gelappten Form keine Uebergänge direct beobachtet, indessen dürfte die letztere
leicht und einfach durch eine blosse Einkerbung des Randes aus jener abzuleiten sein.
Ein anderes Büd e rhalten w ir nun da, wo die Dotterstöcke im Körper den bekannten
baumförmigen Aufbau zeigen. Das jüngste Stadium, welches ich von solchen zu Gesicht bekommen
habe is t das in Fig. 88, Taf. IV von Bistomum pertatuyi abgebildete, wo an Stelle der keulenförmigen
Verdickung eine ganz kurze Gabelung in einen mehr nach vorn und einen mehr nach
h in ten gerichteten A st zu erblicken ist. Es lä ss t sich, meiner Ansicht nach, ohne grossen Zwang,
zurückführen au f die bisher besprochene Form durch die Annahme, dass vielleicht aus räumlichen
oder irgend welchen Gründen der ursprünglich einheitEche Vegetationspunkt sich in zwei gespalten
h a t, welche nunmehr jeder au f eigene F a u s t weiter wachsen. W ir brauchen w e ite r n u r anzu-
nehmen, dass eine solche Gabelung mehrmals s tattfindet, um im Princip die Entsteh u n g der baum