
zwischen Extremen von 0,0389 und 0,0708 mm, seine durchschnittliche Stärke' b e trä g t etwa 0,0561 mm.
Ein Vergleich der Opticusstärke im V e rlau f des Nerven durch die B etin a mit der Augenhöhe ergiebt
sehr verschiedenartige Verhältnisszahlen, z. B. 1 :1 3 ,5 9 , 1 0 7 ,1 7 , 1:,15,47, 1 : 11,77, im Durchschnitt
etwa 1 :1 4 ,6 4 . Bedenkt man, dass dasselbe Verhältniss bei den nächst vorhergegangenen Embryonai-
stadien f ü r Stadium X I (32 mm) 1 : 9,44, f ü r Stadium X (27,5 mm); 1:8, 76 betrug. ' so erg ib t sich
fü r den Sehnerven des erwachsenen Maulwurfs in seinem in tra re tin a le n Abschnitt eine re c h t erhebliche
verhältnissmässige Stärkenabnahme.
Bei seinem D u r c h tr itt durch die Chorioidea und Sclera v e rlie rt nun der ‘ Opticus in den
meisten Eällen etwas an S tä rk e ; freilich nich t immer : gelegentlich kommt es sogar vor, dass er gegenüber
seiner in tra re tin a le n Dicke noch etwas zunimmt, doch is t dies eine seltene Ausnahme. E r h a t
an der bezeichneten Stelle eine Mächtigkeit, die zwischen 0,0260 und 0,0672 mm schwankt, im D u ic h l
sch n itt is t e r etwa 0,0469 mm s ta rk . Verglichen mit der Bulbushöhe ergeben sich V e rh ä ltn is ^ von
1 : 28,2, 1 :1 8 ,1 1 , 1 :1 7 ,3 3 , Ji: 12,54, 1 :1 1 ,1 etc., im D urchschnitt etwa 1:1 6 ,0 2 . Bei den vorher zum
Vergleich herangezogenen höchstentwickelten Em bryonalstadien X (27,5 mm) und X I (32 mm) s te llt
sich dies Verhältniss nun aber a u f 1 :9 ,6 4 resp. 1:1 4 ,1 6 , e s zeigt sich also auch an dies®'St‘è I e !éine
n ich t unbedeutende Stärkeabnahme des Opticus beim erwachsenen Thiere.
Was nun vollends die Dicke des extrabulbalen Sehnerven betrifft, so tre te n in dieser Beziehung
noch bedeutendere Schwankungen zu Tage. Im Allgemeinen g ilt zw ar als Begel, dass der
Opticus nach Verlassen des Augapfels sofort wieder dicker w ird und die dann gewonnene S tä rk e
bis zu seinem E in tr itte ins Gehirn beibehält. D e r Grad dieser Zunahme is t aber ein s e h r verschiedener.
Neben Augen, deren Opticus extrabulbal fa s t das Doppelte seiner in tra sc le ro tiftp ih S tä rk e gewinnt
(0,105 nach 0,0672, oder sogar 0,0991 nach 0,0495 mm), kommen häufig solche vor, in denen die Verstä
rk u n g n u r ganz unbedeutend is t (0,0672 nach 0,0527, oder 0,0495 nach 0,0336 mm), ja e s 'fe k lt auch
n ich t an Eällen, in welchen nich t n u r keine Verdickung, sondern sogar eine Abnahme e in tr itt (O .oÄ f
nach 0,0495 oder 0,0602 nach 0,0672 mm), oder in welchen extrabulbale und in tra sd e ro tic a le S tä rk e
sich gleichbleiben (z. B. beiderseits 0,0495 mm).
I s t nu n auch, wie aus dem Gesagten hervorgeht, der Opticus im Verhältniss zu r G r ö s s Ä t
nähme des Auges nich t s tä rk e r, sondern erheblich schwächer geworden, so h a t trotzdem eine sehr
bedeutende Vermehrung seiner F a sern stattgefunden, die nunmehr erheblich enger g elagert siaci Und
den Sehnerven so zu einem viel solideren, festeren Gebilde machen, als irgend ein Embryonalstädium
aufweisen konnte. Auch die peripherischen, an dem re tin a len Chiasma unbetheiligten F a sern sind
wieder zahlreicher geworden, da sich die Ganglienzellen, von denen sie ausgehen,' ebenfalls vermehrt
un d enger g elagert haben, auch noch etwas mehr in die Tiefe der B etin a gedrungen sind, wo sie Sich
je tz t bis ms Niveau der Zwischenganglienzellen verfolgen lassen. Die am meisten proximalwärts
vorgeschrittenen von ihnen stehen dann durch einen F o r ts a tz nicht mehr mit inneren, sondern d irek t
mit äusseren Ganglienzellen im Zusammenhang.
Auch beim erwachsenen Thiere lassen sich n ich t selten die um den Sehnerven au f d e r kurzen
Strecke seines Verlaufes zwischen Sehzellschicht und Pigmentepithel angeordneten Zellen constatieren.
Dieselben stimmen mit den äusseren Körnerzellen in jeder Beziehung überein. Sie liegen dem Optious
m dem bezeichneten Abschnitte an seiner dorsalen und oralen Fläche dicht an, in einfacher, «iemlVb
regelmässiger Lage, die sich an die äussere Körnerschicht einerseits und an das Pigmentepithel an d re rseits
unmitte lba r anschliesst. l n vielen Fä llen feh lt von ihnen dann wieder jede Spur; zuweilen finden
sie sich n u r in vereinzelten Exemplaren an der dorsalen Opticusfläche.
Die O p t i c u s s c h e i d e n sind je tz t immer deutlich ausgebildet. Die äussere, die Du r a l s ch e i d e ,
besteht aus vielen, feinen Faserzügen, die sehr enge ge lagert um den Sehnerven angeordnet sind.
Sie fü h ren zahlreiche kleine Kernchen, von meist spindelförmiger, selten rundlich-ovaler Gestalt. Die
D u ra s te h t immer in deutlichem, ununterbrochenem Zusammenhänge mit den äusseren P a rth ieen der
Sclera, niemals aber, wo eine solche vorhanden ist, mit der Lamina fusca. Die S tä rk e der D u ra lscheide
des Opticus is t eine sehr verschiedene, sie schwankt zwischen 0,006 und 0,013 mm.
Die innere, p i a l e , Opticusscheide is t immer viel dünner. Sie setz t sich aus n u r wenigen,
ganz feinen Faserzügen zusammen, die sehr enge aneinandergepresst sind und der H a u t oft fa s t das
Ansehen einer Membran geben. Kerne f ü h r t sie in ihrem In n e rn niemals, n u r gelegentlich finden sich
ih r a u f der äusseren und, seltener, inneren Fläche einzelne ganz schmale und kleine Kernchen angelagert.
Ih re Dicke schwankt zwischen 0,0019 und 0,003 mm. Die piale Scheide setz t sich nicht in
die Sclera fo rt, lä ss t sich vielmehr s tets bis an die innersten Schichten der Chorioidea verfolgen, in
denen sie aufzugehen scheint. Ob sie sich vielleicht mit der Zwischenmembran vereinigt, wie ich dies
fü r andere Augen (cfr. den ersten Theil dieser Arbeit) habe konstatieren können, konnte ich hier
nicht entscheiden, da in der Gegend des Opticusaustritts im Auge des erwachsenen Maulwurfs das
Pigment des Pigmentepithels s tets die nächstgelegenen Theile der Chorioidea, also auch einer ev.
Zwischenmembran, vollständig verdeckt. *)
Z u s a m m e n f a s s u n g .
A u f den frühesten Stufen ex istiert noch kein Sehnerv. Die Stelle, die e r sp äte r einnimmt,
wird durch den Augenblasenstiel ausgefüllt. Sobald aber im V e rlau f der Retinaentwicklung an ihrem
innersten Rande die Opticusganglienzellen aufgetreten sind, beginnt auch die Anlage des N. opticus.
Die .Distalausläufer dieser Zellen laufen nemlich, wie beschrieben wurde, zunächst in mehr oder
weniger regelmässiger Schicht längs dem inneren Netzhautrande nach dem Augenhintergrunde
hin, biegen, etwas dorsal von diesem, proximalwärts um und tre te n in die R etin a ein, die sie in der
Richtung au f den Augenblasenstiel hin durchsetzen. Diese Umbiegung geht nun aber nich t u n te r
scharfem, rechtem Winkel vor sich, sondern die F a sern ha lten immer noch etwas an ih re r alten
R ichtung fe s t; infolgedessen durchziehen sie die N etzhaut nich t parallel zu einander, sondern es werden
die aus der dorsalen R etin a kommenden etwas ven tra lw ä rts und umgekehrt, ebenso die aus der oralen
Retina abstammenden caudalwärts und umgekehrt von dem senkrecht zur Retina verlaufenden Wege
durch diese H a u t abgelenkt und gehen daher in deren Innerem eine gegenseitige Kreuzung ein. E r s t
dann werden sie allmählich, wahrscheinlich infolge des Widerstandes, den ihrem weiteren Vordringen
in der a lten Richtung die engegelagerten Retinaelemente entgegensetzen, vollends in die Direktion nach
dem Augenblasenstiele gedrängt.
>) Leider giebt es, soweit meine Kenntniss reicht, kein Mittel zur Entfernung des Pigments. Alle die Methoden, die
Grenadier, Parker u. A. zu diesem Zwecke bei den Augen Wirbelloser gute Dienste geleistet haben, versagen bei einer Anwendung
auf die Augen von Wirbelthieren vollständig.