Dieses Bindegewebe steht in ununterbrochenem Zusammenhang mit den besonders differenzirten
den Bulbus unmittelbar umgebenden Bindegewebsschichten einerseits, sowie, infolge der gegenseitigen Vermischung,
mit den Bindegewebsmassen andrerseits, die durch die foetale Augspalte in’s Augeninnere eingedrungen
sind.
Auch mit dem durch die Linsu in’s Auge hereingedrängten Bindegewebe besteht eine Verbindung,
wenn auch letzteres sich rings um die Linsenblase herum zu einer besonders differenzirten, nicht eben
starken Umhüllungsschicht angeordnet hat.
Die beim vorigen Stadium als mutlimassliche Anlage eines Aufhängeapparates für die Linse in
Anspruch genommenen Gewebszüge, lassen sich jetzt deutlich erkennen. .
S t a d i u m I I I (8,5 mm.)
Der Glaskörper besteht überwiegend aus feinem Protoplasmagerinnsel, zeigt indessen, . namentlich
in seinen peripherischen Teilen, noch reichliche Faseransammlungen, in welchen sich gelegentlich Kernchen
finden: die letzten Reste der Bindegewebsmassen, denen unter anderem auch der Glaskörper seine En tstehung
verdankt. Am distalen Rande des Vitreum findet sich eine aus einzelnen Bindegewebszügen
gebildete Grenzschicht gegen die Linse hin: augenscheinlich die Anlage einer Membrana hyahidea. Dieselbe
lässt sich bis über den Augbecherrand hinüber verfolgen und verschwindet zwischen den Bindegewebszügen,
welche dem Iristheile des Pigmentepithels direkt anliegen. (Taf. II. Fig. 22.)
Weiterhin zeigt sich jetzt eine Anzahl feiner, aus den Bindegewebszügen, welche zwischen Augbecherrand
und Linse hereingewandert waren, abstammender Fasern, die sich von der Membrana hyahidea
nach der Linsenkapsel hin ziehen, mit der sie sich fest vereinigen.
S t a d i u m IV (10 mm).
Der in der Hauptsache aus feinem Gerinnsel bestehende Glaskörper ist von dem des eben beschriebenen
Stadiums kaum verschieden. Höchstens ist zu erwähnen, dass die in seinen peripherischen
Theilen vorkommenden faserigen Elemente in vielen Fällen noch reichlicher auftreten, vor Allem im Aug-
hintergrund, und dann wieder, auch abgesehen von dem Perivasculärgewebe, in den dem proximalen Linsenpole
genäherten Partieen.
Die Anlage der Membrana hyahidea ist oft noch lockerer, als vorhin; sie besteht aus mehr, und
entschieden welliger verlaufenden Faserzügen, die auch da und dort kleine Kernchen führen. So verhält
sie sich jedoch nur in ihren proximalen Partieen: J e mehr dem Augenbecherrande zu, desto fester und
straffer wird ihr Gefüge, und schon etwa im Niveau des Linsenaequators ist sie einer wirklichen Membran sehr
ähnlich geworden, nur mit grösser Mühe kann man noch gelegentlich ihren Aufbau aus einzelnen Fibrillen
nachweisen. Sie vereinigt sich etwa da, wo der Augbecherrand am nächsten an die Linse herantritt, mit
der Membrana limitans interna. (Taf. II. Fig. 24.)
S t a d i um V (11 mm).
Die peripherischen Bindegewebsfasern des sonst ausschliesslich aus feinem Protoplasmagerinnsel
bestehenden Glaskörpers sind viel seltener geworden und finden sich nur noch ganz vereinzelt in der Näho
der Membrana limitans interna und Membrana hyahidea. ■ (Taf. II. Fig 25.) '
Diese beiden Gewebstheile sind zu vollkommenen Membranen geworden, die an keiner Stelle
mehr ihre Abstammung aus Faserzügen erkennen lassen. Sie verschmelzen an der schon für das vorige
Stadium bezeichneten Stelle mit einander. Kurz hinter der Vereinigungsstelle, etwas mehr dem Augbecher-
rande zu, geht von der Limitans interna eine Anzahl feiner Fäden aus, die ziemlich direkt gegen die Linse
hinstreben und sich an deren Kapsel ansetzen. Es ist dies der schon für frühere Stadien k o n s tan te Aufhängeapparat
der Linse.
S t a d i u m VI (13 mm).
Der Gl a s k ö r p e r hat in seinen peripherischen Theilen da und dort noch schwache Spuren seines
früheren faserigen Baues bewahrt. Niemals zeigen sich in seinem eigenen Gefüge jedoch mehr Spuren
von Kernen.
Die Menibram liyaloidea ist stets eine vollkommene Membran; sie ist der Linse sehr genähert.
Die Gfaskörpergefässe in ihrer Nachbarschaft liegen dicht an ihr, doch ist die Anpressung derselben an die
Membran lange nicht so auffallend, wie beim vorigen' Stadium. Die Vereinigung der Membrana hyahidea
mit der Membrana limitans interna vollzieht sich in der geschilderten Weise. Die beiden vereinigten
Membranen sind über den Augbecherrand hinaus noch ein Stück weit am inneren Chorioidealrande zu verfolgen.
Ein Zusammenhang mit besonders differenzirten Gewebslagen der innersten Ghorioidea besteht nicht
da ja diese Differenzirung vom' Aughintergrnnde aus bei diesem, wie den vorhergehenden Stadien niemals
weiter, als bis etwa an die proximale Grenze des distalen Augdrittels sich nachweisen lässt.
Hinsichtlich des Aufhängeapparates der Linse ist Alles beim Alten geblieben.
S t a d i u m V II (17 mm)g |n d S t a d i u m V III (19,7 mm)
zeigen in Bezug auf den Glaskörper nichts Neues. Das Einzige erwähnenswerthe wäre vielleicht der Umstand,
dass nunmehr auch die'letzten Spuren faseriger Bestandtheile in der Vitrealmasse verschwunden sind.
S t a d i u m IX ,(22,3 mm).
Es findet sich hier im Glaskörper eine Menge Bindegewebsfasern, -Zellen und -Kerne, doch lässt
sich unschwer erkennen, dass diese Theile ausschliesslich als Perivasculärgewebeuäufzufassen sind Der
Glaskörpermasse selbst angehörige faserige, oder zellige Elemente fehlen vollständig.
Die Membrana hyaloidea vereinigt sich etwa an der proximalen Grenze des distalen Irisdrittels mit
der Membrana limitans interna. Kurz darauf, dem freien Irisrande etwas näher, geht von der Membrana
limitans interna gegen die Linse hin eine Anzahl feiner Fäserchen ab, die sich an deren Kapsel längs einer
etwas distal vom Linsenaequator gelegenen Zone ansetzen. Die Membran selbst setzt ihren Weg an der
inneren Irisfläch'e hin bis über den freien Irisrand hinüber fort, um dann bald zwischen den innersten
Faserzügen der Chorhndea, oder vielmehr des von dieser herstammenden, äussersten Irisblattes, zu verschwinden.
(Taf. II. Fig. 23.)
S t a d i u m X (27,5 mm).
Keine Spur eigener Fasern oder Zelten in der ziemlich grobkörnigen Glaskörpermasse. Die Membrana
hyaloidea zeigt keine Veränderung gegenüber dem vorigen Stadium. Der Aufhängeapparat der Linse